Also, hier die Buchversion, leider erst bis Kapitel 4, ich schreib noch dran ^^
Prolog
,,Gefühle. Sie sind etwas unentbehrliches für das Leben eines jeden Menschen. Freude, Leiden, Trauer, Glück. Und am meißten lernen wir, sie zu schätze, wenn wir sie mit jemandem teilen können. Erinnert euch. Erinnert euch an das Schicksal, das vor ungefähr 1000 Jahren ein grausames Ende fand...“
1. Kapitel: Wenn Herzen älter werden
Snows Blick glitt an den schweren Vorhängen vorbei, hinaus aus dem angelehnten Fenster ihres gewaltigen Arbeitszimmers. Sie schlug das Buch, in dem sie bis gerade gelesen hatte, zu und seufzte. Wieder einmal ein Buch über das, was vor 1000 Jahren geschehen war. Ein lächeln erhellte ihr Gesicht. Viele wussten schon gar nicht mehr, was sich zugetragen hatte, doch sie wusste es noch ganz genau. Denn sie war dabei gewesen. Sie hatte mit ihren Freunden die Welt gerettet. Sie stand auf und ging zum besagten Fenster, um es zu öffnen. Wie oft dachte sie an die Zeit zurück. Es war eine Zeit des Krieges gewesen, doch auch eine Zeit der Freundschaft. Und doch hatte sie nichts halten können. Nach dem entscheidenden Finalkampf hatte Snow sich an einem ihr unbekannten Ort wiedergefunden, ohne jeden Begleiter oder ein bekanntes Gesicht. Ihre suche nach den Anderen war erfolglos geblieben. Außer natürlich Force, der Halbdämon, mit seinen langen blitzenden Krallen und seinen zuckenden Katzenohren, die aus schwarzem Haar hervor lugten. Es schmerzte Snow bei dem Gedanken an ihn. Sie wusste, wo er war. Und doch konnte sie sein Leiden nicht verhindern. In all den Jahren, die vergangen waren, hatte Snow sich zur Obersten Richterin des Gerichts von Schadan erhoben, und somit zur größten Magierin ihrer Zeit. Durch Magie alterte sie nicht, und hatte sich im stillen längst eingestanden, dass ihre Freunde tot waren. Und Force, durch Dämonenkräfte am Leben gehalten, weilte im tiefen Kerker des Gerichts. Doch selbst Snow vermochte nicht, ihn mit legalen Mitteln zu befreien. Unter ihr standen 40 Richter, 80 Schreiber, 15 Priester, 400 Unterpriester, 1000 Wachleute und 2000 Geschworene, und doch konnte sie alleine nicht entscheiden. Bios jetzt waren ihre Bemühungen vergebens gewesen. Snows Gedanken wurden von einer Priesterin unterbrochen, die zu ihr ins Zimmer getreten war. ,,Ihr habt mich rufen lassen, Richterin?“ Snow nickte, und lößte sich endlich von ihren Gedanken. ,,Ja. Sieh bitte nach dem Gefangenen in Zelle 453.“ Innerlich schüttelte es die Priesterin bei diesen Worten. Der Anblick des Gefangenen war sehr unbehaglich. An die Wand gekettet, gekreuzigt, mit tiefen Wunden, die immer wieder aufgerissen wurden, ausdruckslose Augen und das einst dunkle Haar nunmehr weiß. Und doch verbeugte sie sich gehorsam und verließ das Zimmer.
In einem Dorf abseits des Gerichtes ging es jedoch nicht ganz so ruhig zu. Vor einigen Tagen wurde es in Brand gesetzt, und nun herrschte erbitterter Krieg, der zu einer Vernichtungsaktion ausartete und gerade seinen gewaltsamen Höhepunkt erreicht hatte. Ein blonder Mann mit stahlblauen Augen, Blackflas genannt, und seine Freundin Kia rannten so schnell sie konnten vor einer überlegenen Gruppe Aufständler davon. ,,Lauf, Kia!“ Das Mädchen feuerte einen Feuerball auf die Gruppe ab, was ihnen einen leichten Vorsprung verschaffte. Gleichzeitig seufzte sie bedauernd. ,,Du musstest ja unbedingt noch mal zurück und das Bild von deinem Uropa holen!“ ,,Urururururopa, wenn ich bitten darf. Und mir liegt sehr viel an diesem Bild!“ Er zog es im laufen unter dem Mantel hervor. ,,Stimmt!“ seufzte Kia. Der Mann auf dem Bild sah ihm zum verwechseln ähnlich. Durch die Betrachtung des Bildes waren beide abgelenkt gewesen, sodass sie die gegnerische Truppe vor ihnen nicht bemerkt hatten. Zehn Meter vor der Todesgrenze machten die beiden kehrt und beteten innerlich, dass es noch nicht zu spät war. Doch genau das schien ihr Schicksal. Eine Revolverkugel traf Blackflas mitten ins Bein, und er klappte im laufen zusammen. Sofort versuchte Kia, ihn zu stützen, ihn aufzurichten, doch ihr gelang es nicht und die Feinde waren nur noch wenige Metern entfernt, samt Revolvern, Säbeln und mächtigen Zaubern. Doch plötzlich begann unter Blacklfas’ Mantel das Bild zu glühen, und aus einem leichten Nebel, der aufstieg, formte sich eine schemenhafte Figur. ,,Teleport!“ rief eine blecherne Stimme, und statt dem erwarteten Schmerz fühlten Kia und Blackflas die Wärme eines Kamins. Es roch nach alten Büchern, und vorsichtig öffnete Blackflas die Augen. Kia starrte neben ihm die gewaltigen Bücherregale hinauf. ,,Wo...sind wir?“ ,,Keine Ahnung!“ Eine helle Stimme meldete sich hinter ihnen zu Wort. ,,Ihr seid in meinem Arbeitszimmer, was mich sicherlich nicht weniger verwundert als euch!“ Er drehte sich um, und erblickte hinter einen Eichenschreibtisch ein schwarzhaariges Mädchen. ,,Wir sind...!“ Doch sie unterbrach ihn. ,,Blackflas, nehme ich an.“ Verwundert nickte Kias Gefährte. ,,Woher weißt du...!“ Das Mädchen lächelte und erhob sich. ,,Du siehst ihm sehr ähnlich!“ Blackflas wurde nur noch erstaunter. ,,Du kanntest meinen Vorfahren?“ Sie nickte. ,,Ja, ich kannte ihn sogar sehr gut.“ Kia schüttelte ungläubig den Kopf. ,,Aber das kann nicht sein! Du bist...19?“ Snow lächelte. ,,Beinahe. 1029, um ehrlich zu sein. Fragt mich bitte nicht weiter, sondern beantwortet mir lieber die Frage, wie ihr hierher gekommen seid.“ Blackflas holte das Bild unter seinem Mantel hervor und betrachtete es nachdenklich. ,,Der Geist meines Vorfahrens erschien, als wir kurz vor dem Tode standen, und teleportierte uns hierher...!“ Belustigt nickte das Mädchen. ,,Immer für eine Überraschung gut! Oh, entschuldigt bitte. Ich bin Snow.“ Es folgte ein längeres Gespräch und ein Besuch auf der Krankenstation, wo Blackflas und Kia geheilt wurden. Auf dem Rückweg vom Sanatorium fiel Blackflas ein dunkler Gang auf, an dessen Ende eine schwere, eiserne Tür prangerte. ,,Was ist das?“ fragte er Snow, die nun gar nicht mehr lächelte. ,,Dies ist das Verließ der verlorenen Seelen. Das älteste und grausamste Gefängnis, das man sich vorstellen kann.“ Verwundert blickte auch Kia zur Tür ,,Aber das wurde doch schon vor langem stillgelegt!“ ,,Offiziell Ja.“ Erklärte Snow. ,,Aber ein Gefangener ist noch drin.“ Blacklfas konnte seinen Blick einfach nicht von der Tür lösen. ,,Scheint so als würde es dich interessieren!“ bemerkte Snow, und Blackflas nickte verlegen. Aus einer Tasche ihres schwarzen Rocks zog Snow einen eisernen Schlüssel, nachdem sie sorgfältig nach links und rechts blickte. ,,Kommt, schnell!“ Sie ging mit schnellen, lautlosen schritten zur Tür, öffnete sie und ließ Blackflas und Kia hinein. Von innen verschloss sie das eiserne Hindernis wieder, und folgte Kia und Blackflas, die schon den letzten Gefangenen, die letzte verlorene Seele, mit entsetzten Mienen musterten. Die Priesterin, die gerade nach ihm gesehen hatte, eilte zu Snow und blickte sie tadelnd an. ,,Das ist verboten, oberste Richterin!“ Snow nickte. ,,Ich weiß.“ Blackflas wandte sich an Snow, während er innerlich schauderte beim nachträglichen Anblick der Grausamkeit. ,,Lass ihn frei! So etwas hat niemand verdient, und du scheinst hier ja das sagen zu haben. Bitte, Snow, lass ihn frei!“ ,,Macht sie nicht!“ warf die Priesterin ein und erhielt dafür einen zurückweisenden Blick von Snow. ,,Ich kann nicht. Ich bin mächtig, jeder untersteht meinem Wort, aber in diesem Fall bin ich machtlos.“ Wütend zog Blackflas sein Schwert. ,,Dann eben anders!“ Er begann, auf die Ketten des Gefangenen Force einzuschlagen, der mit ausdruckslosen Augen in die Unendlichkeit des Nichts starrte. ,,Bist du verrückt?“ waren Kias Worte, doch sie hielt ihn nicht zurück. Blackflas’ Attacken schienen sinnlos. Nicht mal einen Kratzer bekam der schwarze Stahl, der aufmüpfig im Licht der Fackeln funkelte. Plötzlich traf ein eiskalter Blitz eine der Ketten, die sofort auseinander sprang. Erstaunt wirbelte Blackflas zu Snow herum, die einen erneuten Blitz abfeuerte und zusätzliche Ketten sprengte. ,,Snow, was...?“ ,,Ich habe den Alarm eingefroren. Ihr habt Drei Minuten.“ Snow drehte sich um, schloss die Tür auf und eilte in ihr Arbeitszimmer, gefolgt von der jammernden Priesterin. Mit den Fesseln schien auch Forces passiver Zustand verschwunden zu sein. Wütend flackerten seine Augen, als er sich die Handgelenke rieb. ,,Ich werde mich Rächen!“ Das erste, was er sagte, das erste, was ihm in den Sinn kam, nach über Tausend Jahren im Verließ. Blackflas klopfte ihm kumpelhaft auf die Schulter. ,,Erstmal solltest du fliehen!“ Mit einer schnellen Bewegung Band Force sich eine schimmernde Augenbinde um. ,,Sie werden mich überall erkennen. Verräter. So nennen sie mich. Dabei wurde ich Verraten.“ Blitzend fuhren scharfe Krallen aus seinen Finger, und Blackflas wich zurück. ,,Ich bitte dich! Überleg dir, was du tust!“ ,,APOS!“ der schwarze Stein, eingereiht mit den anderen Steinen auf Forces Brust, begann zu glühen. Die Erde begann zu zittern, und alle jenseits des Gerichts konnten sehen, wie der Hauptsitz des großen Gerichts langsam einzustürzen begann, samt allen Richtern, Politikern, Wachen und sonstigen Personen, die sich gerade darin aufhielten. Entkommen war nicht möglich. ,,Hör auf damit! HÖR AUF!“ Schrie Kia und Blackflas rüttelte Force als wäre er besessen. ,,DU WIRST UNS ALLE UMBRINGEN!“ Force zuckte die Schultern. ,,Wenns nur das ist...SKYOS!“ Der weiße Stein begann zu flimmern, und wenige Sekunden später wechselte die kalte Umgebung des Verließes vor ihren Augen nahtlos in die Ansicht des einstürzenden Gerichtes. Blackflas und Kia fanden sich auf dem Weg vor dem Hauptsitz wieder. Ein dunkler Schatten mit Flügeln erhob sich aus den einstürzenden Trümmern, ließ einen wütenden Schrei hören und flüchtete Richtung Süden. Blackflas realisierte langsam, was geschehen war. ,,Kia.....das Gericht...und....Snow....!“ Traurig nickte Kia. ,,Ja, ich weiß. Das war nicht, was wir gewollt haben.“ Wütend und doch glockenhell tadelte sie eine bekannte Stimme hinter ihnen. ,,Abhauen solltet ihr, nicht zugucken wie ein Irrer das Gericht zerstört!“ Snows Blick war tadelnd und doch in einer Art erleichtert. ,,Ich sollte euch bestrafen...!“ ,,Mach doch!“ sagte Blackflas ohne mit der Augenbraue zu zucken. ,,Mach ich nicht!“ lachte Snow, und war auf einmal nicht mehr die hohe Richterin sondern ein ganz normales Mädchen. ,,Nehmt mich mit.“ Ungläubig sah Blackflas sie an. ,,Wohin?“ Sie zuckte die Schultern. ,,Keine Ahnung! Aber was soll ich noch hier? Man wird mich suchen, das Gericht wird schon bis morgen wieder aufgebaut sein. Aber auf den ganzen Papierkram habe ich einfach keinen Bock. Bitte. Nehmt mich mit.“ Kia stieß ihren Freund an. ,,Komm schon!“ Und Blackflas gab nach. ,,Lasst uns erst einmal Force suchen!“ schlug Snow vor. ,,Aber wo?“ Blackflas sah sich um, ob vielleicht noch ein schwarzer Schatten zu sehen war. Doch erfolglos, nirgendwo auch nur die kleinste Spur von Force. Doch dafür trat eine Frau im dunklen Mantel aus dem Nichts. ,,Wartet! Tut nichts unüberlegtes!“ Blackflas seufzte. ,,Dämonen, dunkle Mäntel...ist das hier ein Standard RPG oder was?“ Snow stieß ihn in die Seite. ,,Unterschätze die Situation nicht. Und du...wer bist du dass wir dir folgen sollten?“ Ein leises Lachen drang unter dem Stoff hervor. ,,Ich bin die, die euch zu dem bringt, den ihr sucht!“ ,,Zu Force?“ Misstrauisch wanderte Kias Blick an der Gestalt auf und ab. ,,Führe uns zu ihm.“ Bat Snow, und bemerkte zu Blackflas und Kia gewandt: ,,Wir haben keine andere Wahl.“
2. Kapitel: Risiko
Nach einem Fußmarsch, der ungefähr Fünfundzwanzig Minuten in Anspruch nahm, erreichten sie eine kleine Lichtung. Moosbewachsene Mauerstücke zogen sich über das dunkle Gras, und eine seltsame Tür blitzte metallern. ,,Hier ist es!“ Blackflas schüttelte den Kopf. ,,Ich sehe aber keinen Force!“ Er zog seine Waffe, und Kia tat es ihm nach. ,,Wartet!“ Snow schaute die Gestalt an. ,,Warum hast du uns hergeführt.“ Wieder ein leises kichern. ,,Snow. Erinnerst du dich nicht?“ ,,Nicht wirklich.“ Die Sonne schien matt durch die Baumwipfel, und nicht ein einziger Vogel ließ sein Zwitschern hören. ,,...dabei ist es doch hier.“ ,,WAS ist hier?“ Die Hand der Gestalt weiß auf die seltsame Tür. ,,Das Tor. Das Tor, mit dem du vor 1000 Jahren in die Vergangenheit gereißt bist.“ Snow wich zurück und starrte sie ungläubig an. ,,Wer...wer bist du?“ Doch sie antwortete nicht. ,,Das sind die letzten Überreste des Tores. Und gleichzeitig deine letzte Chance.“ Die Gestalt streifte das Gewandt ab. Schwarze, mittellange Haare, kalte Augen...Dark Angel starrte Snow grinsend an. ,,Dark Angel! Was machst du hier? Und wieso lebst du noch?“ Sie lachte. ,,Ich sage doch, Zeittor. Und du musst es jetzt ebenfalls nutzen!“ Noch bevor Snow wiedersprechen konnte, zog Dark Angel sie zu sich und schubste die verdutzte Snow durch die Tür, die den Aufzug freigab. Sofort versuchte Blackflas ihr zu folgen, doch Dark Angel heilt ihn gewaltsam zurück. ,,Du wirst nicht gebraucht!“ Der Aufzug begann rote Funken zu sprühen, und schon lößte er sich in Nichts auf. Dark Angel seufzte traurig und lächelte. ,,Diese Aufgabe gebührt alleine Snow.“ Und mit diesen Worten fror das Jahrhundert ein, verharrend auf eine Handlung, die schon stattgefunden haben sollte.
Snow öffnete die Augen. ,,...wo bin ich?“ sie blickte in EleXams besorgtes Gesicht, und in das grinsende Gesicht von Zanni. ,,Alles okay?“ ,,Du bist in Ohnmacht gefallen!“ Schnell richtete Snow sich auf. Blackflas, Mars, Zanni, Force, Jenna, EleXam...die ganze Gruppe, mit der sie vor über Tausend Jahren herumgereist war, blickte sie an. Sie war sich nicht sicher, was Traum und was Realität war, wusste nicht, was vorher geschehe war. Doch sie lächelte. ,,Ich bin okay.“ Snow blickte Force an. ,,Force!“ Er lächelte und nickte. ,,Wie hast du überlebt?“ Er grinste Mars an. ,,Jetzt wo du auch wach bist kann ich es ja erzählen!“ Empört drehte Mars sich weg, nach dem Motto ich will es eh nicht hören, und Snow kam diese Situation bekannt vor.
Force räusperte sich. ,,Also, im Turm habe ich den Apokalypsestein eingesetzt, damals...doch in dem Moment, als er zu glühen Anfing, packte Theodor Genwar voller Hass den brennend heißen und fast explodierenden Stein, und drückte ihn mit aller Kraft auf meine Brust. Und dabei ist das hier zu Stande gekommen!“ Er zog sein Hemd hoch, und auf seiner Brust präsentierte er, wie eingewachsen, Fünf glänzende Steine. Rot, Blau, Grün, Gelb, Weiß und, in der Mitte, ein schwarzer, in dem sich Totenköpfe reflektierten wo gar keine waren. Fasziniert betrachteten alle Forces’ neue Gestalt. Auch Mars äußerte sich anerkennend. ,,Cool! Respekt!“ Force seufzte. ,,Jaja, jedem das seine. Doch ich habe das Gefühl, als wäre eine dunkle Macht in mich übergegangen, und...ich bin...ich bin jetzt ein Halbdämon!“ Mars grinste. ,,Wie war das, jedem das seine?“ Force legte sich eine schwarze Augenbinde um. ,,Ich bin außerdem blind...!“ Sofort zog Mars eine Grimasse, worauf Force ihm blitzschnell ein Kreuz in die Wangenoberfläche ritzte. ,,Aber ich sehe mit Dämonenkräften besser als jedes andere Lebwesen!“ Mars verdrehte die Augen, und Snow blickte verstört von einem zum anderen. Das kam ihr alles bekannter vor, als sie es selber glauben wollte. ,,Ähm...kannst du uns sagen, wo das Übel liegt, Force?“ fragte sie, nachdem sie Force alles berichtet hatten. Er nickte, und zeigte nach Osten. ,,Näher als ihr denkt!“ Und so machten sie sich erneut auf, eine Reise in das gewisse Ungewisse. Der Weg wurde Steingepflastert und Moosbewachsen, und Gespräche vertrieben ihnen die zeit. Mars flüsterte leise mit Zanni während er sich feindselig umsah. ,,ich trau diesem Force nicht. Er ist mir unheimlich!“ flüsterte er mit leiser Stimme. ,,WAAAAAS?“ Zannis Stimme klang hingegen alles andere als leise, und erstaunt drehten sich alle zu ihnen um. Grinsend hielt Mars ihr den Mund zu und winkte den anderen zu, sich wieder umzudrehen. ,,Ist nicht, alles klar!“ genervt sah er Zanni an. ,,Du machst wirklich alles um mich zu blamieren!“ ,,Glaubst du?“ ,,Ja, genau so wie ich glaube, dass Force mir unheimlich ist.“ In diesem Moment nahm Force die Augenbinde ab, drehte sich um und starrte Mars aus ausdruckslosen Augen an. Wütend fuhr Mars ihn an. ,,Glotz nicht so, Mad Eye!“ ,,...du weißt dass ich nichts sehen kann, Mad Face!“ ,,Willst du mich provozieren?“ Doch Force drehte sich wieder um, und Zanni kicherte. ,,Wie süß!“ ,,Von wegen süß, der Typ ist doch Gift!“ ,,Nicht er, du!“ Zanni drückte Mars direkt nach diesen Worten einen flüchtigen Kuss auf die Wange, und rannte dann vor zu Snow und EleXam, die den Weg für die Gruppe von lästigen Insekten und eventuellen kleinen Hindernissen befreiten. Verdutzt trottete Mars hinter der Gruppe her. Plötzlich sprang ein Mann vor Snow und EleXam auf den Weg. Er sah eher normal, aber stark aus und schaute sie wütend an. ,,Ihr habt da jemanden, den ihr besser nicht kennen solltet!“ Force seufzte genervt. ,,Almir! Folgst du mir noch immer?“ Mars verstand absolut nicht. ,,Wer ist das? Was geht hier ab?“ Der Mann verzog keine Miene. ,,Entschuldigt. Ich bin Dul’Almir Stormage, Bruder dieses missratenen Halbwesens!“ Wütend deutete er auf Force, der keine Anstalten machte sich zu verteidigen sondern nur teuflisch grinste. ,,Halbdämon, na und?“ Wütend stampfte Dul’Almir auf. ,,Und ein Mörder!“ Erstaunt fuhren alle zu Force herum und Jenna schnappte nach Luft. ,,Das kann ich nicht glauben!“ Snow musterte Dul’Almir. ,,Wieso sollten wir dir glauben?“ Und wieder hatte sie das Gefühl, diese Worte schon einmal gesagt zu haben. Er verzog keine Miene. Fest sah er Snow in die Augen, und diesmal war es ihr Unterbewusstsein, das fertige Bilder und Szenen vorgesetzt bekam. Ein brennendes Dorf, Viele tote Menschen, der Geruch nach verbranntem Fleisch, und Force, mit glühenden Dämonenaugen und blutverschmiertem Mund, der die Seelen der Toten in sich aufnahm. Snow nickte der Gruppe traurig zu. ,,Es ist wahr!“ Sofort gingen alle auf Sicherheitsabstand zu Force. Zanni zögerte kurz. ,,Er sieht gar nicht so unbedingt dämonisch aus, und verhält sich doch auch nicht so!“ Verächtlich lachte Dul’Almir. ,,Er ist ein Halbdämon. Auch wenn seine Kräfte immer aktiv sind, der Dämon, die mordende Bestie in ihm, bricht nur von Zeit zu Zeit heraus, um stärker zu werden. Eine Art Parasit, wenn man so will. Im Moment ist er der ganz normale Force. Was ist, helft ihr mir?“ EleXam sah Dul’Almir an. ,,Du willst ihn doch nicht...? Gibt es keine andere Möglichkeit?“ Forces Bruder schüttelte den Kopf. ,,Nein, gibt es leider nicht. Er und der Dämon sind ein und die selbe Person. Wir müssen ihn töten, oder die gesamte Welt wird zerstört werden. Also, was ist jetzt? Sind wir ein Team?“ In diesem Moment kam etwas über Snow, was sie nicht zuordnen konnte, und schon hörte sie ihre eigene Stimme. ,,NEIN!“ Die anderen starrten Snow verdutzt an, die überrascht über das erheben ihrer Stimme unsicher in die Gesichter der anderen starrte. <Nichts anmerken lassen!> zuckte es ihr durch den Kopf und sie festigte ihre Haltung. Sie wusste, dass sie ab jetzt ein Risiko einging. Selbstbewusst sah sie jedem in die Augen während sie sprach. ,,Ich meine...habt ihr vergessen, dass Force unser Freund ist?“ Mars grummelte. ,,Eurer vielleicht...!“ Wütend blickte Zanni ihn an und er schwieg. Snow sah sie erwartend an. ,,Versteht ihr nicht? Wir haben ihn bisher akzeptiert wie er war, und wir wären nie so weit gekommen, wenn zwischen uns nicht eine wirklich starke Freundschaft bestehen würde. Versteht ihr das?“ Forces Augen blitzen auf. ,,Snow...!“ Dul’Almir lächelte verächtlich. ,,So ein Schwachsinn. Zu wem haltet ihr? Zu mir, oder zu einer Bestie und einer naiven Psycho-Heldin?“ Ratlos, hin und her gerissen, standen die anderen zwischen den Fronten. Was sollten sie wählen? Force und Snow, oder das, was logisch und richtig schien? Den falschen Freundesdienst oder den richtigen Verrat? Gequält schüttelte Zanni den Kopf. ,,Ich...ich weiß es nicht!“ Mars seufzte und schaute Snow an. ,,Sorry, aber...man kann nicht immer das richtige machen, aber ich hoffe, dass ich es hinbekomme.“ Und so schlug Mars sich als erster auf die Seite von Dul’Almir und zog seine Waffe, mit einem traurigen Blick, den man an ihm nicht kannte. Mit einem letzten schmerzhaften Blick folgte Zanni ihm, und das war der Auslöser für den Rest der Gruppe, sich ganz auf die Seite des Mannes zu schlagen. Blackflas seufzte und sah Snow bittend an. ,,Sei vernünftig. Dies ist deine letzte Chance! Ich bitte dich....“ Doch Snow regte sich nicht. Force legte ihr beschwichtigend eine Kralle auf die Schulter. ,,Geh ruhig, Snow. Ich kann es niemandem übel nehmen, und sie haben Recht. Versteh das bitte.“ Snow senkte den Blick. Ihre Hand zitterte, als sie einen Schritt nach vorne machte. Dul’Almir grinste. ,,Braves Mädchen!“ Kaum nach dem beenden seiner Worte spürte er, wie ein Rinnsal warmes Blut seine Wange herab strömte, die Quelle war ein oberflächlicher aber schmerzender Kratzer auf seiner Wange. Snows schwarze Haare wirbelten herum, als sie ihre Waffe aus dem Schlag schützend vor sich hielt und sich vor Force platzierte. Mars starrte sie geschockt an und seufzte dann tief. ,,Und tschüss. Ende mit Schnee im Sommer.“ Traurig blickte EleXam sie an. ,,Snow...bitte!“ Doch sie rührte sich immer noch nicht, und auf Dul’Almirs Zeichen hin zogen alle ihre Waffen, die trotz Eisen und Stahl nicht annähernd so viel wogen wie ihre Herzen in diesem Augenblick. Ungläubig schüttelte Snow den Kopf. ,,So hört mich doch an, bitte!“ Mars umklammerte sein Schwert fester. ,,Wie oft denn noch...!“ ,,Nur dieses eine mal!“ Snow raffte innerlich ihre ganze Kraft zusammen und ordnete ihre Gedanken so schnell es ging. ,, Ich bitte euch. Ich weiß nicht, was es ist, ich weiß nicht mal, OB es ist, aber ich glaube, dass es nicht richtig wäre. Wenn ihr mir jemals vertrauen solltet dann dieses eine mal! BITTE! Sobald Force wieder außer Gefahr ist könnt ihr mich verlassen, verdammen, beschuldigen, aber bitte, dieses eine mal.“ Sie begann, am ganzen Körper zu zittern, und zum aller ersten mal zeigte sie etwas, was vorher nicht mal die kleinste Regung gezeigt hatte: Verzweiflung. ,,DIESES! VERDAMMTE! EINE! MAL!“ Bei jedem der Worte rammte Snow ihr Schwert in den Boden. Klare Tränen bahnten sich den Weg über ihre Wangen, während Snow den Kopf gesenkt hielt, die Waffe immer noch im Boden. Mars brach verächtlich das Schweigen. ,,Oh Gott, ne Heulszene...!“ ,,HALT DIE KLAPPE!“ Erstaunt blickten alle EleXam, an, der wütend und entschlossen zu Mars hinüber blickte. Er steckte seine Waffe ein, und seine Schritte zögerten nicht eine einzige Sekunde, bis er schließlich bei Snow ankam. Ernst blickte er erst Force an und legte Snow dann eine Hand auf die Schulter. ,,Dieses eine Mal. Und immer wieder.“ Erleichtert lächelnd tapste auch Zanni zu ihren Freunden, was selbst Mars dazu bewegte, ihr zu folgen, wenn auch leise grummelnd. ,,Ich warne dich, Snow. Wehe du laberst Schwachsinn.“ Dul’Almirs Gesichtausdruck verdunkelte sich, als er schließlich wieder alleine gegen die ganze Gruppe stand. Wütend flackerte sein Blick. ,,Na gut. Dann eben so.“ Mars wollte schon angreifen, als Force ihn zurückhielt. ,,Diesen Kampf muss ich alleine bestreiten.“ Er fuhr seine Krallen aus, und machte ein paar Schritte auf seinen Bruder zu. ,,WARTE! Er hat einen Blutstreicher!“ Force lächelte Snow an. ,,Danke. Sag mir später, woher du das jetzt schon wieder weißt, ich hab was zu tun.“ Während Force mit Snow redete, begann Dul’Almir anzugreifen. Gerade noch rechtzeitig wich Force aus, und verschwand zwischen den Bäumen. Und noch bevor Dul’Almir Zeit hatte, sich zu fragen, wo sein Bruder sich verstecken mochte, spürte er einen heftigen Luftzug. Wenige Sekunden später hing seine Kleidung in Fetzen, und klebriges Blut spritzte aus gekratzten Wunden. Wütend schlug er mit einem Schrei des Hasses nach dem Gegner, der in einem fort um ihn herum huschte. Nach einigen missglückten Schlägen spürte er, wie sich scharfe Krallen leicht in seinen Hals drückten, und er bemerkte Forces Atem dicht an seinem Gesicht. ,,Machs doch! Bring mich doch um!“ Force schüttelte unhörbar den Kopf. ,,Nein. Ich werde dich gehen lassen.“ Er schubste seinen Bruder heftig weg, und dieser stolperte unbeholfen ein paar Schritte, bis er ungläubig zurückstarrte. ,,Warum?“ Force lächelte wie eh und je. ,,Damit du lernst, dass nicht alles im Leben das ist, was es zu sein vorgibt.“ Begleitet von diesen Worten verschwand Dul’Almir. Erleichterung überkam alle, die nun wieder zu ihren Freunden gefunden hatten, und glücklich stieß Force zu ihnen. Blackflas trat auf Force zu. ,,Dein Glück dass er die Formel zur Beschwörung nicht ausgesprochen hat...!“ Und er drückte Force ein paar Phiolen in die Hand. ,,Das dämmt die Ausbrüche des Dämons. Eine einfache Mixtur, die ich jederzeit und überall zur Verfügung habe.“ Dankbar grinste Force und wandte sich an Snow. ,,Also, meine Liebe, nun erklär mal, was hier vor sich gegangen ist!“ Innerlich zuckte Snow zusammen, doch äußerlich lächelte sie selbstbewusst. In ihrem Kopf hatte sich noch kein einziges Wort der Antwort geformt, als sich ihre Lippen schon öffneten. Doch bevor sie etwas sagen konnte, wurde ihr schwarz vor Augen.
3. Kapitel: Seid ihr so blind?
Der Geruch von alten Büchern kam auf, der Snow nur all zu bekannt war. Wie schon so oft erblickte sie die Fassade ihres Arbeitszimmers, und blinzelte. Es war keine Illusion gewesen. Aber es schien sich auch nichts verändert zu haben. Was war nur los? Hatte es nichts bewirkt? Vorsichtig rappelte sie sich auf und klopfte sich den Dreck von den Kleidern. Ein energisches Klopfen an der Eichentür erfüllte den Raum. Aufgeregt glättete Snow ihre Erscheinung. ,,Heraus...äh, herein!“ Die Tür wurde schwungvoll geöffnet, und ein bekanntes Gesicht grinste wie eh und je in den Raum. ,,Mars!“ rief Snow überrascht aus, und schalt sich im nächsten Augenblick wieder dafür. Doch Mars nahm keine Notiz davon, und schlenderte wie üblich durch den Raum. ,,Na, Obermotz-Boss-Chefin Snow?“ Snow versuchte, sich zusammen zu nehmen. ,,Hallo. Du....du....du Mars du, ne...!“ Verwundert sah Mars sie an. ,,Ist was mit dir ?“ Doch noch bevor Snow antworten konnte, stürmte Zanni in den Raum. Stürmisch umarmte sie Mars, und grinste Snow an. ,,Sei gegrüßt, Schneeball!“ Snows Herz hüpfte vor Freude. ,,ZANNI! Äh...ich meine...yo, Zanni, altes Haus...!“ Verwirrt blickte Zanni von Mars zu Snow. ,,Was ist denn los?“ Mars nickte. ,,Hier stimmt was nicht. Dabei hast du zu arbeiten.“ Als wären es ihre eigenen Worte gewesen, übernahm Snow diese Aussage. ,,Genau. Also raus hier, ich will mich in Ruhe in meine Arbeit stürzen.“ Sie machte eine Geste, welche die beiden aufforderte, den Raum zu verlassen. Doch Zanni rührte sich nicht, und begann irritiert zu stottern. ,,Äh....Snow, du....du brauchst doch...deine...deine Unterlagen?“ Genervt seufzte Snow. ,,Ja. Und wo sollten meine Unterlagen sonst sein, als in meinem Büro?“ Erst nach diesen Worten fiel Snow die Mappe in Zannis Händen auf. ,,Ich sollte sie dir doch bringen!“ Misstrauisch musterte Zanni die orientierungslose Snow, die gespielt lachend mit der Hand wedelte. ,,Sag ich ja. Natürlich. Die Unterlagen!“ Leise flüsterte Mars mit Zanni. ,,Spinnt die?“ ,,Scheint so...!“ Snow nahm die Mappe von Zanni entgegen und seufzte. ,,Danke, Leute.“ Nun verstanden Zanni und Mars gar nichts mehr, und als Snow sie umarmte, um sie danach mit den Worten ,,Und jetzt raus hier!“ abschob, war die Verwirrung perfekt. Snow schloss die Tür hinter ihnen und sah sich erschöpft um. Das war also die Zukunft. Die Zukunft, die ihr wesentlich besser gefiel. Doch sie durfte jetzt nicht zu viel warten. Es war besser, wenn keinem etwas auffiel. Sie öffnete die Mappe. Ein Eilbrief. Interessiert öffnete sie ihn und ließ den Blick über die sorgsam geschriebenen, großen Lettern wandern.
Sehr geehrte Richterin Snow,
lassen wir die Formalitäten, Heulsuse. Hast lange nichts mehr von mir gehört was? Tja, du hast es ja ganz schön weit gebracht mit deinem nervigen Anhang. Muss schon sagen, ganz ,,tolles" Team. Ein nörgelnder Macho, eine quiekende Pseudogöre, ein wasserstoffblonder Tunichtgut, eine meuchelnde Tussi.....na, super. Du kennst den grund meines Schreibens. ich weiß, dass du weißt, wo Force ist. Und ich will ihn haben. In den letzten Tagen haben zwei geheime Terrororganisationen Anschläge auf mehrere Großstädte verübt. Deine Schuld. Sag mir einfach wo er ist und es muss niemand mehr sterben. Also, Psycho, rück raus mit ihm. Sonst gibt es bald noch mehr Anschläge.....vielleicht auf dich? Oder deine kleinen Freunde?
Hochachtungsvoll,
Dul'Almir
Snow schnappte nach Luft, und war sich auf einmal gar nicht mehr so sicher, dass diese Zukunft so genial war. Sie musste mit jemandem reden. Und zwar sofort. Doch als sie ihr Arbeitszimmer verließ, musste sie feststellen, dass das hohe Gericht wesentlich größer war, und so führte sie schließlich ihr Weg auf einen Balkon, der im Südflügel lag. Seufzend stützte sie sich auf die Brüstung. Doch in der nächsten Sekunde fuhr sie erschrocken zurück, als sie auf einem hohen Baum ihr gegenüber Force sitzen sah. ,,FORCE!?“ Diesen Ausruf konnte sie sich einfach nicht verkneifen. Force hob den Kopf und sah sie. Lächelnd erhob er sich mit seinen Schwingen in die Luft und landete genau vor ihr. ,,Na? Von den Anschlägen gehört?“ Bevor Snow sich einen Satz zusammen reimen konnte, was ihr in dieser Verwirrung recht schwer fiel, kam Zanni auf den Balkon. ,,Force!“ Ihr Ton war tadelnd und leise. ,,Wie kommst du denn hierher?“ Grinsend zuckte Force mit den Schultern. ,,Nur ein kleiner Besuch.“ Alarmiert trat auch Mars durch die automatische Tür, die leise surrte als sie sich öffnete, hinter Zanni. ,,Force! Du sollst dich verstecken! Das weißt du genau!“ Seufzend wedelte Force mit seiner Krallenhand. ,,Aber im Krosawald ist es so...langweilig!“ Zanni stieß Snow verärgert an. ,,Sag doch auch mal was!“ Aus Reflex, und als einzige offene Option, gab Snow den Brief von Dul’Almir an Force weiter. Force überflog ihn kurz und machte dann ein ärgerliches Gesicht. ,,Hat er es immer noch nicht begriffen?“ Snow war sich nicht sicher ob Force verstand. ,,Er meint dich!“ Erstaunt hob Force den Blick. ,,Natürlich tut er das! Wen denn sonst? Kennst du etwa noch einen Force? Du selber hast mich doch in den Krosawald geschickt.....haloooo~oh?“ Schnell nickte Snow. ,,Klar. Natürlich. Sag ich doch.“ Mars sah Snow schräg an. ,,Wir haben für deine Launen jetzt keine Zeit. Was machen wir also jetzt?“ Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, als eine junge Frau auf Force schnellen Schrittes zukam und ihn interessiert musterte. ,,Sie sind doch Force, nicht wahr?“ Seufzend und ein wenig entschuldigend zuckte Force mit den Schultern. ,,Ja. Ja, der bin ich. Und was wollen sie jetzt machen? Mich vielleicht an Dul’Almir ausliefern? Kein Wunder, bei dem Kopfgeld...!“ Lächelnd schüttelte die Frau ihren Kopf, und ihre schwarzen Haare wirbelten herum, wobei die weißen Spitzen leicht blitzten. ,,Nein, sicher nicht. Ich bin Rhow Eccaira, und ich will dich nicht ausliefern sondern dir helfen.“ Snow trat, sich für Force verantwortlich fühlend, einen Schritt auf Rhow zu. ,,Warum wollen sie ihm, oder besser gesagt...uns helfen?“ Rhows braune Augen senkten sich und nahmen für einige Sekunden einen leeren Ausdruck an, bevor sie mit zitternder Stimme zu sprechen begann. ,,ich kann nichts beweisen. Weder dass ich Rhow bin, noch dass ich euch helfen will. Doch Dul’Almir ist der größte Feind, den ich je haben werde. Er ist so grausam wie es sonst kein menschliches Wesen sein kann. Er tötete meine halbe Familie auf grausamste Weise, weil sie keine Steuern zahlen konnten, er......entschuldigt.“ Sie lächelte gekünstelt und winkte ab. ,,ich rede manchmal zu viel.“ Force seufzte laut, so dass alle Blicke auf ihn gerichtet waren. Er nahm wie beiläufig die Augenbinde ab, rieb sich die Augen und legte das Tuch wieder an. ,,Jaja, mein Bruder. Habe ihm wohl das Hirn verbrutzelt oder so...erzähl doch bitte weiter, Rhow. Vor allem warum du mich seit Jahren verfolgst.“ Ertappt zuckte Rhow zusammen und sah Force verstohlen an. ,,Erzähl es lieber, du kannst weder Force noch uns austricksen.“ Snows Worte wiesen sie zurecht. Mars nickte und Zanni ließ sich erwartungsvoll auf einer Bank nieder. Rhow holte Luft. ,,Also...“ ,,HEY; LEUTE!“ Blackflas stürmte aus der Trainingshalle auf die Gruppe zu. ,,Oh, Force! Welch überaus hoher Besuch zum heutigen Tage! Und noch ein nicht sehr bekanntes Gesicht in Gestalt dieser wunderschönen Dame...!“ ,,Hör auf zu flirten und halt die Klappe!“ fuhr Mars hin genervt an. ,,Sagt mir wer? Der ewige Frauenheld Mars, der sich in letzter Zeit sehr an einen gewissen jemand gebunden hat?“ Snows böser Blick ließ die beiden Streithähne verstummen und Rhow begann zu reden. ,,Also, ich...ich sollte Force im Namen von Dul’Almir nachspionieren.“ Force nickte, selbstzufrieden lächelnd, und deutete ihr an, weiterzuerzählen. ,,Gut...also, als ich etwas kleiner war, hatte unser Dorf die beste und erntereichste Zeit die es jemals gegeben hat. Doch eines Tages stürmten bewaffnete Männer in unsere friedlichen Häuser ein und metzelten alles nieder, was ihnen im Wege stand. Die Menschen die sie fanden, nahmen sie fest. Ich konnte fliehen, da ich ziemlich schnell laufen kann, und auf ein Kind mehr oder weniger hatten die Verbrecher es auch nicht abgesehen. Ich landete also bei Dul’Almir und er versprach, meine Familie zu retten, wenn ich all seine Aufträge erfüllen würde. Was blieb mir also anderes übrig. Der größte seiner Aufträge war, seinem Bruder hinterher zu spionieren. Drei lange Jahre verfolgte ich dich, im Krosawald, an der Küste, überall. Ich dachte du hättest mich nicht bemerkt. Doch durch einen Zufall erfuhr ich, dass Dul’Almir einen Teil meiner Familie noch am selben Tag, an dem ich zu ihm gekommen war, hatte erschlagen lassen. Von diesem Moment an schwor ich Rache. Wenige Mitglieder meiner Familie leben nun noch, doch Dul’Almir hat das gesamte Dorf versklavt und verlangt Steuern, die höher sind als ein normaler Mensch sie bezahlen kann. Entweder man stirbt an Hunger oder wird von Dul’Almirs Männern umgebracht.“ Rhow verstummte, da ihre Erinnerung sie zu überkommen schien. Snow blickte sie an und lächelte. ,,Weißt du, was du tun willst ist sehr mutig, aber Rache ist nie ein guter Weg. Ich kann dich verstehen, aber...“ ,,Ich helfe euch nicht nur aus Rache. Ich möchte nicht, dass noch mehr Menschen durch die Hand dieses Tyrannen sterben.“ Force lachte laut auf. ,,Oh nein, Rhow. Weder ich noch jemand der anderen wird Dul’Almir töten. Er darf nicht sterben, weißt du. Er muss begreifen!“ Wut brodelte in Rhow auf. ,,Du bist wohl genau so wie dein Bruder! Egoistisch bis zum letzten!“ Force zuckte, als hätte man ihm hart in den Magen geschlagen. Schnell legte Mars ihm die hand auf die Schulter, und Snow trat näher an Rhow heran. ,,Rede nicht über Dinge von denen du keine Ahnung hast. Du hast recht, Force hat zwar mehr Menschen umgebracht, als Dul’Almir es je getan hat. Aber das ist Vergangenheit, und er hat begriffen. Durch Tod, durch Angst und durch Freundschaft. Durch unsere Freundschaft. Doch du hast noch nicht begriffen.“ Force erhob sich und kam mit einem schmerzhaften Lächeln auf Rhow zu. ,,Weißt du, Rhow, das ist nicht schlimm. Dinge wie hass oder Rache entstehen aus Angst, und du hast große Angst. Um dein leben, um das deiner Familie und um die Existenz deines Dorfes. Och es sind nicht Hass, Angst oder Rache, die uns Angst machen sollten, sondern der Tod. Ich kenne den Tod, und ich bin froh, dass ich begriffen habe. Hasse meinen Bruder nicht, bemitleide ihn.“ Wütend, und den Tränen nahe, wich Rhow einige Schritte zurück. ,,Seid ihr so blind? So naiv? So.....dumm? Glaubt ihr, mit Freundschaft ist alles getan?“ Ernst blickte sie von einem zum anderen. Jedes mal waren die Gesichtszüge ernst, ernst und doch so wissend. ,,was wirst du tun, wenn Dul’Almir tot ist?“ während er die Frage stellt lehnte Mars sich rücklings an die glänzende Bürstung. ,,Du wirst zufrieden sein, dass der Peiniger tot ist, nicht wahr?“ Zanni stand auf während sie sprach und strich sich langsam das Haar aus dem Gesicht. Force trat einen Schritt zurück und hielt sein Gesicht in den lauen Sommerwind, während er das unendliche Blau des Himmels betrachtete, als seine es das wunderbarste was er je gesehen hatte. ,,Eben diese Zufriedenheit ist es, vor der man sich hüten sollte. Ich werde meinen Bruder sicherlich nicht töten. Es gibt viele Wege, eine menschliche Seele zu zerstören, doch nur einen sie zu retten. Das Begreifen.“ Blacklfas lächelte Rhow an und machte eine ausschwenkende Bewegung. ,,Sieh dir uns Drei an. Zanni, Mars und mich. Wir haben noch lange nicht begriffen, denn wir sind jung. Nicht etwa vom Alter, sondern von der Seele her. Unser Weg ist noch weit, bis wir endlich begreifen können.“ Snow ließ eine kleine, blaue Flamme auf ihrer Hand flackern, die sie dann in Rhows Richtung stupste. Vom Wind getragen umspielte das flackernde Blau Rhows Nasenspitze, bis sie letztendlich fortgerissen wurde und im Himmel verschwand, der Rhow nun plötzlich erschreckend weit und groß erschien. ,,Wenn man einmal begriffen hat, ist man in der Lage zu zerstören und zu bewahren. Dul’Almir hat nicht begriffen. Er zerstört aus Angst. Angst vor seinem Bruder und Angst davor, keine Macht mehr zu haben. Die Gnade ist die wahre Macht, nicht die Gewalt. Du kannst dich nun umdrehen und verschwinden, machen was du willst, gegen uns Kämpfen oder nicht. Oder aber du nutzt dieses einmalige Angebot und schließt dich uns an. Denn niemand kann einsam begreifen.“ Snows Worte, die Worte eines jeden der doch nicht älter als sie aussehenden Gestalten erschreckten Rhow einerseits, andererseits schienen sie ihr Herz zu öffnen. Sie blickte in die lächelnden Gesichter vor dem unendlichen blau des Himmels. Sah den Schmerz in den Augen eines jeden und gleichzeitig die Freundschaft, die wie ein starkes Band von einem zum anderen gespannt zu sein schien. Der Wind rauschte nun so heftig um sie, dass sie das laute rauschen kaum noch aushielt, und in diesem Moment erkannte sie, dass sie sich geirrt hatte.
4. Kapitel: Vergeltung
Erschöpft ließ Rhow sich auf die Knie fallen. Der Wind war verschwunden und es kam wieder Bewegung in die Gruppe. ,,Gut gesprochen, Leute!“ Force hielt grinsend einen Daumen in die Luft. ,,Ich bin doch nicht jung!“ beschwerte sich Mars und Zanni stieß ihn spielerisch in die Seite. ,,Bist du doch!“ ,,Du doch auch!“ er stieß sie so heftig zurück, dass sie beinahe vom Balkon fiel und er sie gerade noch so halten konnte. ,,Na und? Wie du siehst ist das bei mir niedlich!“ Zanni streckte Mars die Zunge raus und die Kabbelei zwischen den beiden war bald wieder vorbei. Rhow wandte sich leise an Force. ,,Du willst also absolut nichts tun? Zusehen?“ ,,Er muss begreifen!“ Snow trat zu ihnen heran. ,,Force...ich habe mir auch meine Gedanken gemacht. Er muss zwar begreifen, aber ihn deshalb frei walten zu lassen ist nicht richtig. Wir müssen ihn zumindest einschränken. Traurig sah Force zu Boden, bis Rhow die Stimme hob. ,,Vielleicht ist es für ihn ja auch schon zu spät...!“ Blitzschnell fuhr Force seine Krallen aus und verfehlte Rhow nur knapp. ,,ER MUSS ABER BEGREIFEN! ER MUSS! ER MUSS! ER MUSS!“ Erschrocken über seine eigene Reaktion ließ Force sich auf den Boden fallen und vergrub das Gesicht in den Händen. Rhow starrte erschrocken in die Luft und zitterte Leicht. ,,Verzeih ihm, Rhow. Auch deine Seele ist noch jung, doch selbst für alte Seelen ist es niemals zu spät um zu erkennen.“ Beschwichtigend legte sie Force eine Hand auf den Kopf. ,,Doch wir müssen leider einen anderen Weg finden, Force.“ Einige Sekunden sagte niemand etwas. Selbst Zanni und Mars hatten aufgehört sich gegenseitig vom Balkon zu schmeißen. Force fuhr abrupt hoch und seine Augen flackerten gefährlich. ,,Der Tod ist kein Weg, er ist die Flucht. Und wenn ihr es so besser findet werde ich ihn dazu bringen müssen, zu begreifen!“ Seine gewaltigen Schwingen breiteten sich aus und er erhob sich in die Luft. ,,Nein, warte!“ Rief Mars und hielt ihn am Bein fest. ,,Er sucht dich doch! Er wartet nur darauf!“ Force starrte Mars traurig lächelnd an. ,,Snow! Sag doch was!“ Mars war verzweifelt, doch Snow sagte nichts. Force drehte sich zu ihr um. ,,War es falsch, ihn am leben zu lassen?“ Sie schüttelte leicht den Kopf. ,,Nein.“ Force griff in eine seiner Taschen und warf Mars ein Medaillon zu, was ihn dazu brachte, loszulassen. ,,Passt mir bloß gut drauf auf!“ Mit diesen Worten schwang er sich höher in die Luft, und ein menschliches Auge hätte bald nicht mehr sagen können, ob es nun ein Vogel ist oder ein Kampfflugzeug, welches dort am Horizont leicht schlingern verschwindet. Mars öffnete das Medaillon. Ein Gruppenfoto von ihnen, der gesamten Truppe, kurz nachdem sie Dul’Almir in die Flucht geschlagen hatten. Er lächelte. ,,Er ist weise..!“ ,,Das sagst ausgerechnet du?“ Zanni stieß ihn erneut an, doch Mars machte keine Anstalten sich zu rächen. ,,Mein Lehrmeister hat das auch immer gesagt...!“ Interessiert lößte Snow ihren Blick vom Horizont. ,,Du hattest einen Lehrmeister? Wer war er?“ Mars winkte schnell ab. ,,Ach, äh...niemand.“ Wütend schalt Mars sich innerlich. Hätte er bloß nichts gesagt...doch die Situation des Augenblicks hatte ihn überwältigt. Nun drängten die anderen ihn, und er kam wohl nicht umhin. ,,Ich denke, ihr werdet mich dafür nicht hassen oder so...also...mein Lehrmeister war der König der Dämonen, Belzebub de Ville. Erstaunt schreckten die anderen auf, doch Snow hob nur unbeeindruckt eine Augenbraue. Zanni öffnete langsam den Mund. ,,Dan...dann bist du ja sowas wie ein Diener....ein...ein Diener der Dämonen!“ Empört schüttelte Mars den Kopf. ,,Nein, bin ich nicht. Ich bin ein Dämonenritteroffizier. Und eigentlich müsste ich hier alles niedermetzeln, doch ihr seid meine ersten, einzigen und richtigen Freunde.“ Lächelnd und ein wenig erleichtert normalisierte sich die Situation, nur Rhow hatte von diesem Moment an ein wenig mehr Respekt vor dem doch so temperamentvollen jungen Mann.
Zur etwa der selben Zeit, in fast schon einer anderen Welt, oder zumindest einem sehr entfernten Ort, den die Menschen, die ihn fürchteten (Und das waren so ziemlich alle) Braghie Ebene nannten. Force landete ohne einen Laut zu machen. Seine Schwingen zogen sich zurück und suchend sah er sich um, wohlwissend, was er zu tun hatte. Das heißt, zumindest hätte er sich umgesehen, wenn er es gekonnt hätte. Vielmehr tastete er mit seinen Dämonensinnen die Umgebung ab. Er brauchte keine Augen, um die Präsenz der um die Vierhundert Dämonen um sich herum wahrzunehmen. Die Luft zitterte vor Abspannung, unschlüssig, ob sie explodieren oder sich dünner machen sollte. Doch noch bevor auch nur eines der unförmigen Unwesen angreifen konnte, seufzte Force laut auf. ,,Wie langweilig. FRIDENTO!“ Der rote Stein auf seiner Brust begann zu leuchten, und es schien, als warte er nur auf seinen Befehl. ,,SENGENDER WIND!“ Es hatte wohl nie ein heißerer Wind geweht, nicht in den ganzen 1000 Jahren die man zurückverfolgen konnte. Die schuppige, knorrige und harzige Haut der Dämonen begann, blasen zu schlagen, wozu es keine Drei Sekunden bedurfte, und unter lautem kreischen verglühten die Körper des Kampfes im Wind. ,,So billig kannst du mich nicht aufhalten, Dul’Almir. Mich nicht.“ Wie aus dem Nichts erschien einige Meter weiter Dul’Almir. Er grinste hämisch während er nervös mit der hand zuckte. ,,Irgendwann mussten wir uns ja gegenüberstehen. Kluge Entscheidung. Bist du bereit zum sterben, Bestie?“ Force verzog keine Miene, und schleuderte seinem Bruder als Antwort einen brennenden Feuerball entgegen. Doch umso überraschender prallte die Attacke an einem Schutzschild ab, das Dul’Almir als unsichtbaren Begleiter mit sich führte. Erfreut über die Wirkung seines Schildes grinste Dul’Almir immer noch. ,,Bist du eingerostet?“ ,,Von wegen. Das war erst mein Warm-Up!“ Es folgte ein heftiger Schlagwechsel, in dem beide mit Herz und Seele aufblühten. Es ging hier um viel mehr als nur um gewinnen oder um verlieren, und es ist fraglich, ob einer von beiden in diesem Moment wusste, worum es überhaupt ging. Mitten im Kampf stoppte Force und seufzte traurig. ,,Du verstehst es nicht.“ Auch Dul’Almir hielt inne, wenn auch passiv. ,,Ich verstehe mehr als du glaubst.“ ,,BLINDRO!“ Und bevor Dul’Almir wusste, wie ihm geschah, umgab ihn ein gleißendes Licht. Er hatte das Gefühl, als dringe es in sein innerstes, in seine Seele, in die tiefe seines Herzens und füllte ihn vollkommen aus. Er schloss die Augen und öffnete die kurz darauf wieder, als er einen starken Wind spürte. Er zuckte erschrocken zusammen und konnte sich einen leisen Aufschrei nicht verkneifen. Er stand zusammen mit seinem Bruder auf einem Felsen, von welchem er genau auf seine größte Stadt sehen konnte, in der sämtliche Armeen lagerten. Allerdings war von diesen Menschen im Moment nichts zu sehen. Die Stadt war leer. ,,WAS HAST DU GETAN?“ Wütend fuhr der Mann zu Force herum. Lächelnd hob Force die Hand als wolle er zeigen, dass er in Frieden kommt. ,,Ich habe die Menschen weggebracht, und uns dafür hierher. Du musst begreifen.“ Verachtend spuckte Dul’Almir auf den Boden. ,,Begreife, begreifen! Ich habe höheres Kopfgeld denn je auf dich ausgesetzt, mein Lieber. Irgendwelche letzten Worte bevor ich dich fertig mache?“ Schlagartig begannen alle Steine auf Forces Brust zu glühen, und in seinen Augen spiegelte sich mehr Traurigkeit als Totenköpfe in seinem schwarzen Talisman. ,,Duetrivialis Apos.“ Dul’Almir Augen weiteten sich vor Schrecken, als er verstand, was sein Bruder vorhatte. ,,Da wagst du nicht.......!“ Die unendliche Traurigkeit in Forces Augen war das letzte was er sah, bevor er hörte, was er gefürchtet hatte. ,,Letzte Morgenröte.“
Im Gericht wurde heftig diskutiert. Was war jetzt zu tun? Wohin? Und warum? Selbst Snow war relativ ratlos. ,,Ich würde sagen, wir...!“ Doch sie kam nicht dazu, auszureden. Bis heute weiß niemand warum, vielleicht war es eine Fehlfunktion, ein Kurzschluss, vielleicht aber auch geplant, wer weiß. Tatsache ist, dass in diesem Moment wie aus dem Nichts eines der mächtigsten Monster auftauchte, das man je gesehen hatte. Jedoch nicht mit der Absicht, zu kämpfen. Es schien umherzuirren, in unendlicher Traurigkeit, Einsamkeit und Zeit ohne Grenzen. Es bemerkte nicht einmal die Gruppe auf dem Balkon. Doch es selbst war kaum zu übersehen. Erschreckt zog Blacklfas sofort seine Waffe. ,,NICHT, Blacklfas!“ Snows Worte waren die letzten die Blackflas hörte, bevor ihn ein eher schwacher Energiestrahl des Dämons traf. Jedoch reichte er aus. Blackflas war sofort tot, und das Monster zog weiter seines einsamen Weges. ,,Snow! Tu was!“ rief Zanni verzweifelt, die sich neben Blackflas gekniet hatte. Doch Snow schüttelte den Kopf. ,,Er ist tot, Zanni.“ Doch gerade als Zanni begann, zu begreifen, zeichnete sich immer deutlicher ein menschlicher Schatten ab. Innerhalb von wenigen Sekunden materialisierte er sich, und bildete schließlich eine nur zu bekannte Person. Blackflas. Ungläubig blickten sie von der Leiche zum Gestalt gewordenen Nichts. ,,Aber wie...!“ Blackflas hob die hand. ,,Lange nicht gesehen!“ ,,Von wegen!“ bemerkte Zanni, doch Blackflas schüttelte den Kopf. ,,Nein, ich meine es ernst. Seit über 1000 Jahren war ich nicht mehr bei euch....dieses leblose Stück Fleisch dort war nur mein Mörder, der vor langer zeit meine Gestalt annahm, ein Halbdämon, eine verdorbene Seele. Ich nehme an, dies hier ist die Vergeltung für seien Taten.“ Snow lächelte. ,,Willkommen zurück.“ Lächelnd nickte er ihr zu, und wurde sofort wieder ernst. ,,ich muss euch etwas berichten, was euch nicht gefallen wird. Ich...!“ ,,SEHT DOCH NUR!“ Alle Augenpaare fuhren sofort zum Horizont und weiteten sich, als sie halbwegs erfassten, was sie dort sahen.
Prolog
,,Gefühle. Sie sind etwas unentbehrliches für das Leben eines jeden Menschen. Freude, Leiden, Trauer, Glück. Und am meißten lernen wir, sie zu schätze, wenn wir sie mit jemandem teilen können. Erinnert euch. Erinnert euch an das Schicksal, das vor ungefähr 1000 Jahren ein grausames Ende fand...“
1. Kapitel: Wenn Herzen älter werden
Snows Blick glitt an den schweren Vorhängen vorbei, hinaus aus dem angelehnten Fenster ihres gewaltigen Arbeitszimmers. Sie schlug das Buch, in dem sie bis gerade gelesen hatte, zu und seufzte. Wieder einmal ein Buch über das, was vor 1000 Jahren geschehen war. Ein lächeln erhellte ihr Gesicht. Viele wussten schon gar nicht mehr, was sich zugetragen hatte, doch sie wusste es noch ganz genau. Denn sie war dabei gewesen. Sie hatte mit ihren Freunden die Welt gerettet. Sie stand auf und ging zum besagten Fenster, um es zu öffnen. Wie oft dachte sie an die Zeit zurück. Es war eine Zeit des Krieges gewesen, doch auch eine Zeit der Freundschaft. Und doch hatte sie nichts halten können. Nach dem entscheidenden Finalkampf hatte Snow sich an einem ihr unbekannten Ort wiedergefunden, ohne jeden Begleiter oder ein bekanntes Gesicht. Ihre suche nach den Anderen war erfolglos geblieben. Außer natürlich Force, der Halbdämon, mit seinen langen blitzenden Krallen und seinen zuckenden Katzenohren, die aus schwarzem Haar hervor lugten. Es schmerzte Snow bei dem Gedanken an ihn. Sie wusste, wo er war. Und doch konnte sie sein Leiden nicht verhindern. In all den Jahren, die vergangen waren, hatte Snow sich zur Obersten Richterin des Gerichts von Schadan erhoben, und somit zur größten Magierin ihrer Zeit. Durch Magie alterte sie nicht, und hatte sich im stillen längst eingestanden, dass ihre Freunde tot waren. Und Force, durch Dämonenkräfte am Leben gehalten, weilte im tiefen Kerker des Gerichts. Doch selbst Snow vermochte nicht, ihn mit legalen Mitteln zu befreien. Unter ihr standen 40 Richter, 80 Schreiber, 15 Priester, 400 Unterpriester, 1000 Wachleute und 2000 Geschworene, und doch konnte sie alleine nicht entscheiden. Bios jetzt waren ihre Bemühungen vergebens gewesen. Snows Gedanken wurden von einer Priesterin unterbrochen, die zu ihr ins Zimmer getreten war. ,,Ihr habt mich rufen lassen, Richterin?“ Snow nickte, und lößte sich endlich von ihren Gedanken. ,,Ja. Sieh bitte nach dem Gefangenen in Zelle 453.“ Innerlich schüttelte es die Priesterin bei diesen Worten. Der Anblick des Gefangenen war sehr unbehaglich. An die Wand gekettet, gekreuzigt, mit tiefen Wunden, die immer wieder aufgerissen wurden, ausdruckslose Augen und das einst dunkle Haar nunmehr weiß. Und doch verbeugte sie sich gehorsam und verließ das Zimmer.
In einem Dorf abseits des Gerichtes ging es jedoch nicht ganz so ruhig zu. Vor einigen Tagen wurde es in Brand gesetzt, und nun herrschte erbitterter Krieg, der zu einer Vernichtungsaktion ausartete und gerade seinen gewaltsamen Höhepunkt erreicht hatte. Ein blonder Mann mit stahlblauen Augen, Blackflas genannt, und seine Freundin Kia rannten so schnell sie konnten vor einer überlegenen Gruppe Aufständler davon. ,,Lauf, Kia!“ Das Mädchen feuerte einen Feuerball auf die Gruppe ab, was ihnen einen leichten Vorsprung verschaffte. Gleichzeitig seufzte sie bedauernd. ,,Du musstest ja unbedingt noch mal zurück und das Bild von deinem Uropa holen!“ ,,Urururururopa, wenn ich bitten darf. Und mir liegt sehr viel an diesem Bild!“ Er zog es im laufen unter dem Mantel hervor. ,,Stimmt!“ seufzte Kia. Der Mann auf dem Bild sah ihm zum verwechseln ähnlich. Durch die Betrachtung des Bildes waren beide abgelenkt gewesen, sodass sie die gegnerische Truppe vor ihnen nicht bemerkt hatten. Zehn Meter vor der Todesgrenze machten die beiden kehrt und beteten innerlich, dass es noch nicht zu spät war. Doch genau das schien ihr Schicksal. Eine Revolverkugel traf Blackflas mitten ins Bein, und er klappte im laufen zusammen. Sofort versuchte Kia, ihn zu stützen, ihn aufzurichten, doch ihr gelang es nicht und die Feinde waren nur noch wenige Metern entfernt, samt Revolvern, Säbeln und mächtigen Zaubern. Doch plötzlich begann unter Blacklfas’ Mantel das Bild zu glühen, und aus einem leichten Nebel, der aufstieg, formte sich eine schemenhafte Figur. ,,Teleport!“ rief eine blecherne Stimme, und statt dem erwarteten Schmerz fühlten Kia und Blackflas die Wärme eines Kamins. Es roch nach alten Büchern, und vorsichtig öffnete Blackflas die Augen. Kia starrte neben ihm die gewaltigen Bücherregale hinauf. ,,Wo...sind wir?“ ,,Keine Ahnung!“ Eine helle Stimme meldete sich hinter ihnen zu Wort. ,,Ihr seid in meinem Arbeitszimmer, was mich sicherlich nicht weniger verwundert als euch!“ Er drehte sich um, und erblickte hinter einen Eichenschreibtisch ein schwarzhaariges Mädchen. ,,Wir sind...!“ Doch sie unterbrach ihn. ,,Blackflas, nehme ich an.“ Verwundert nickte Kias Gefährte. ,,Woher weißt du...!“ Das Mädchen lächelte und erhob sich. ,,Du siehst ihm sehr ähnlich!“ Blackflas wurde nur noch erstaunter. ,,Du kanntest meinen Vorfahren?“ Sie nickte. ,,Ja, ich kannte ihn sogar sehr gut.“ Kia schüttelte ungläubig den Kopf. ,,Aber das kann nicht sein! Du bist...19?“ Snow lächelte. ,,Beinahe. 1029, um ehrlich zu sein. Fragt mich bitte nicht weiter, sondern beantwortet mir lieber die Frage, wie ihr hierher gekommen seid.“ Blackflas holte das Bild unter seinem Mantel hervor und betrachtete es nachdenklich. ,,Der Geist meines Vorfahrens erschien, als wir kurz vor dem Tode standen, und teleportierte uns hierher...!“ Belustigt nickte das Mädchen. ,,Immer für eine Überraschung gut! Oh, entschuldigt bitte. Ich bin Snow.“ Es folgte ein längeres Gespräch und ein Besuch auf der Krankenstation, wo Blackflas und Kia geheilt wurden. Auf dem Rückweg vom Sanatorium fiel Blackflas ein dunkler Gang auf, an dessen Ende eine schwere, eiserne Tür prangerte. ,,Was ist das?“ fragte er Snow, die nun gar nicht mehr lächelte. ,,Dies ist das Verließ der verlorenen Seelen. Das älteste und grausamste Gefängnis, das man sich vorstellen kann.“ Verwundert blickte auch Kia zur Tür ,,Aber das wurde doch schon vor langem stillgelegt!“ ,,Offiziell Ja.“ Erklärte Snow. ,,Aber ein Gefangener ist noch drin.“ Blacklfas konnte seinen Blick einfach nicht von der Tür lösen. ,,Scheint so als würde es dich interessieren!“ bemerkte Snow, und Blackflas nickte verlegen. Aus einer Tasche ihres schwarzen Rocks zog Snow einen eisernen Schlüssel, nachdem sie sorgfältig nach links und rechts blickte. ,,Kommt, schnell!“ Sie ging mit schnellen, lautlosen schritten zur Tür, öffnete sie und ließ Blackflas und Kia hinein. Von innen verschloss sie das eiserne Hindernis wieder, und folgte Kia und Blackflas, die schon den letzten Gefangenen, die letzte verlorene Seele, mit entsetzten Mienen musterten. Die Priesterin, die gerade nach ihm gesehen hatte, eilte zu Snow und blickte sie tadelnd an. ,,Das ist verboten, oberste Richterin!“ Snow nickte. ,,Ich weiß.“ Blackflas wandte sich an Snow, während er innerlich schauderte beim nachträglichen Anblick der Grausamkeit. ,,Lass ihn frei! So etwas hat niemand verdient, und du scheinst hier ja das sagen zu haben. Bitte, Snow, lass ihn frei!“ ,,Macht sie nicht!“ warf die Priesterin ein und erhielt dafür einen zurückweisenden Blick von Snow. ,,Ich kann nicht. Ich bin mächtig, jeder untersteht meinem Wort, aber in diesem Fall bin ich machtlos.“ Wütend zog Blackflas sein Schwert. ,,Dann eben anders!“ Er begann, auf die Ketten des Gefangenen Force einzuschlagen, der mit ausdruckslosen Augen in die Unendlichkeit des Nichts starrte. ,,Bist du verrückt?“ waren Kias Worte, doch sie hielt ihn nicht zurück. Blackflas’ Attacken schienen sinnlos. Nicht mal einen Kratzer bekam der schwarze Stahl, der aufmüpfig im Licht der Fackeln funkelte. Plötzlich traf ein eiskalter Blitz eine der Ketten, die sofort auseinander sprang. Erstaunt wirbelte Blackflas zu Snow herum, die einen erneuten Blitz abfeuerte und zusätzliche Ketten sprengte. ,,Snow, was...?“ ,,Ich habe den Alarm eingefroren. Ihr habt Drei Minuten.“ Snow drehte sich um, schloss die Tür auf und eilte in ihr Arbeitszimmer, gefolgt von der jammernden Priesterin. Mit den Fesseln schien auch Forces passiver Zustand verschwunden zu sein. Wütend flackerten seine Augen, als er sich die Handgelenke rieb. ,,Ich werde mich Rächen!“ Das erste, was er sagte, das erste, was ihm in den Sinn kam, nach über Tausend Jahren im Verließ. Blackflas klopfte ihm kumpelhaft auf die Schulter. ,,Erstmal solltest du fliehen!“ Mit einer schnellen Bewegung Band Force sich eine schimmernde Augenbinde um. ,,Sie werden mich überall erkennen. Verräter. So nennen sie mich. Dabei wurde ich Verraten.“ Blitzend fuhren scharfe Krallen aus seinen Finger, und Blackflas wich zurück. ,,Ich bitte dich! Überleg dir, was du tust!“ ,,APOS!“ der schwarze Stein, eingereiht mit den anderen Steinen auf Forces Brust, begann zu glühen. Die Erde begann zu zittern, und alle jenseits des Gerichts konnten sehen, wie der Hauptsitz des großen Gerichts langsam einzustürzen begann, samt allen Richtern, Politikern, Wachen und sonstigen Personen, die sich gerade darin aufhielten. Entkommen war nicht möglich. ,,Hör auf damit! HÖR AUF!“ Schrie Kia und Blackflas rüttelte Force als wäre er besessen. ,,DU WIRST UNS ALLE UMBRINGEN!“ Force zuckte die Schultern. ,,Wenns nur das ist...SKYOS!“ Der weiße Stein begann zu flimmern, und wenige Sekunden später wechselte die kalte Umgebung des Verließes vor ihren Augen nahtlos in die Ansicht des einstürzenden Gerichtes. Blackflas und Kia fanden sich auf dem Weg vor dem Hauptsitz wieder. Ein dunkler Schatten mit Flügeln erhob sich aus den einstürzenden Trümmern, ließ einen wütenden Schrei hören und flüchtete Richtung Süden. Blackflas realisierte langsam, was geschehen war. ,,Kia.....das Gericht...und....Snow....!“ Traurig nickte Kia. ,,Ja, ich weiß. Das war nicht, was wir gewollt haben.“ Wütend und doch glockenhell tadelte sie eine bekannte Stimme hinter ihnen. ,,Abhauen solltet ihr, nicht zugucken wie ein Irrer das Gericht zerstört!“ Snows Blick war tadelnd und doch in einer Art erleichtert. ,,Ich sollte euch bestrafen...!“ ,,Mach doch!“ sagte Blackflas ohne mit der Augenbraue zu zucken. ,,Mach ich nicht!“ lachte Snow, und war auf einmal nicht mehr die hohe Richterin sondern ein ganz normales Mädchen. ,,Nehmt mich mit.“ Ungläubig sah Blackflas sie an. ,,Wohin?“ Sie zuckte die Schultern. ,,Keine Ahnung! Aber was soll ich noch hier? Man wird mich suchen, das Gericht wird schon bis morgen wieder aufgebaut sein. Aber auf den ganzen Papierkram habe ich einfach keinen Bock. Bitte. Nehmt mich mit.“ Kia stieß ihren Freund an. ,,Komm schon!“ Und Blackflas gab nach. ,,Lasst uns erst einmal Force suchen!“ schlug Snow vor. ,,Aber wo?“ Blackflas sah sich um, ob vielleicht noch ein schwarzer Schatten zu sehen war. Doch erfolglos, nirgendwo auch nur die kleinste Spur von Force. Doch dafür trat eine Frau im dunklen Mantel aus dem Nichts. ,,Wartet! Tut nichts unüberlegtes!“ Blackflas seufzte. ,,Dämonen, dunkle Mäntel...ist das hier ein Standard RPG oder was?“ Snow stieß ihn in die Seite. ,,Unterschätze die Situation nicht. Und du...wer bist du dass wir dir folgen sollten?“ Ein leises Lachen drang unter dem Stoff hervor. ,,Ich bin die, die euch zu dem bringt, den ihr sucht!“ ,,Zu Force?“ Misstrauisch wanderte Kias Blick an der Gestalt auf und ab. ,,Führe uns zu ihm.“ Bat Snow, und bemerkte zu Blackflas und Kia gewandt: ,,Wir haben keine andere Wahl.“
2. Kapitel: Risiko
Nach einem Fußmarsch, der ungefähr Fünfundzwanzig Minuten in Anspruch nahm, erreichten sie eine kleine Lichtung. Moosbewachsene Mauerstücke zogen sich über das dunkle Gras, und eine seltsame Tür blitzte metallern. ,,Hier ist es!“ Blackflas schüttelte den Kopf. ,,Ich sehe aber keinen Force!“ Er zog seine Waffe, und Kia tat es ihm nach. ,,Wartet!“ Snow schaute die Gestalt an. ,,Warum hast du uns hergeführt.“ Wieder ein leises kichern. ,,Snow. Erinnerst du dich nicht?“ ,,Nicht wirklich.“ Die Sonne schien matt durch die Baumwipfel, und nicht ein einziger Vogel ließ sein Zwitschern hören. ,,...dabei ist es doch hier.“ ,,WAS ist hier?“ Die Hand der Gestalt weiß auf die seltsame Tür. ,,Das Tor. Das Tor, mit dem du vor 1000 Jahren in die Vergangenheit gereißt bist.“ Snow wich zurück und starrte sie ungläubig an. ,,Wer...wer bist du?“ Doch sie antwortete nicht. ,,Das sind die letzten Überreste des Tores. Und gleichzeitig deine letzte Chance.“ Die Gestalt streifte das Gewandt ab. Schwarze, mittellange Haare, kalte Augen...Dark Angel starrte Snow grinsend an. ,,Dark Angel! Was machst du hier? Und wieso lebst du noch?“ Sie lachte. ,,Ich sage doch, Zeittor. Und du musst es jetzt ebenfalls nutzen!“ Noch bevor Snow wiedersprechen konnte, zog Dark Angel sie zu sich und schubste die verdutzte Snow durch die Tür, die den Aufzug freigab. Sofort versuchte Blackflas ihr zu folgen, doch Dark Angel heilt ihn gewaltsam zurück. ,,Du wirst nicht gebraucht!“ Der Aufzug begann rote Funken zu sprühen, und schon lößte er sich in Nichts auf. Dark Angel seufzte traurig und lächelte. ,,Diese Aufgabe gebührt alleine Snow.“ Und mit diesen Worten fror das Jahrhundert ein, verharrend auf eine Handlung, die schon stattgefunden haben sollte.
Snow öffnete die Augen. ,,...wo bin ich?“ sie blickte in EleXams besorgtes Gesicht, und in das grinsende Gesicht von Zanni. ,,Alles okay?“ ,,Du bist in Ohnmacht gefallen!“ Schnell richtete Snow sich auf. Blackflas, Mars, Zanni, Force, Jenna, EleXam...die ganze Gruppe, mit der sie vor über Tausend Jahren herumgereist war, blickte sie an. Sie war sich nicht sicher, was Traum und was Realität war, wusste nicht, was vorher geschehe war. Doch sie lächelte. ,,Ich bin okay.“ Snow blickte Force an. ,,Force!“ Er lächelte und nickte. ,,Wie hast du überlebt?“ Er grinste Mars an. ,,Jetzt wo du auch wach bist kann ich es ja erzählen!“ Empört drehte Mars sich weg, nach dem Motto ich will es eh nicht hören, und Snow kam diese Situation bekannt vor.
Force räusperte sich. ,,Also, im Turm habe ich den Apokalypsestein eingesetzt, damals...doch in dem Moment, als er zu glühen Anfing, packte Theodor Genwar voller Hass den brennend heißen und fast explodierenden Stein, und drückte ihn mit aller Kraft auf meine Brust. Und dabei ist das hier zu Stande gekommen!“ Er zog sein Hemd hoch, und auf seiner Brust präsentierte er, wie eingewachsen, Fünf glänzende Steine. Rot, Blau, Grün, Gelb, Weiß und, in der Mitte, ein schwarzer, in dem sich Totenköpfe reflektierten wo gar keine waren. Fasziniert betrachteten alle Forces’ neue Gestalt. Auch Mars äußerte sich anerkennend. ,,Cool! Respekt!“ Force seufzte. ,,Jaja, jedem das seine. Doch ich habe das Gefühl, als wäre eine dunkle Macht in mich übergegangen, und...ich bin...ich bin jetzt ein Halbdämon!“ Mars grinste. ,,Wie war das, jedem das seine?“ Force legte sich eine schwarze Augenbinde um. ,,Ich bin außerdem blind...!“ Sofort zog Mars eine Grimasse, worauf Force ihm blitzschnell ein Kreuz in die Wangenoberfläche ritzte. ,,Aber ich sehe mit Dämonenkräften besser als jedes andere Lebwesen!“ Mars verdrehte die Augen, und Snow blickte verstört von einem zum anderen. Das kam ihr alles bekannter vor, als sie es selber glauben wollte. ,,Ähm...kannst du uns sagen, wo das Übel liegt, Force?“ fragte sie, nachdem sie Force alles berichtet hatten. Er nickte, und zeigte nach Osten. ,,Näher als ihr denkt!“ Und so machten sie sich erneut auf, eine Reise in das gewisse Ungewisse. Der Weg wurde Steingepflastert und Moosbewachsen, und Gespräche vertrieben ihnen die zeit. Mars flüsterte leise mit Zanni während er sich feindselig umsah. ,,ich trau diesem Force nicht. Er ist mir unheimlich!“ flüsterte er mit leiser Stimme. ,,WAAAAAS?“ Zannis Stimme klang hingegen alles andere als leise, und erstaunt drehten sich alle zu ihnen um. Grinsend hielt Mars ihr den Mund zu und winkte den anderen zu, sich wieder umzudrehen. ,,Ist nicht, alles klar!“ genervt sah er Zanni an. ,,Du machst wirklich alles um mich zu blamieren!“ ,,Glaubst du?“ ,,Ja, genau so wie ich glaube, dass Force mir unheimlich ist.“ In diesem Moment nahm Force die Augenbinde ab, drehte sich um und starrte Mars aus ausdruckslosen Augen an. Wütend fuhr Mars ihn an. ,,Glotz nicht so, Mad Eye!“ ,,...du weißt dass ich nichts sehen kann, Mad Face!“ ,,Willst du mich provozieren?“ Doch Force drehte sich wieder um, und Zanni kicherte. ,,Wie süß!“ ,,Von wegen süß, der Typ ist doch Gift!“ ,,Nicht er, du!“ Zanni drückte Mars direkt nach diesen Worten einen flüchtigen Kuss auf die Wange, und rannte dann vor zu Snow und EleXam, die den Weg für die Gruppe von lästigen Insekten und eventuellen kleinen Hindernissen befreiten. Verdutzt trottete Mars hinter der Gruppe her. Plötzlich sprang ein Mann vor Snow und EleXam auf den Weg. Er sah eher normal, aber stark aus und schaute sie wütend an. ,,Ihr habt da jemanden, den ihr besser nicht kennen solltet!“ Force seufzte genervt. ,,Almir! Folgst du mir noch immer?“ Mars verstand absolut nicht. ,,Wer ist das? Was geht hier ab?“ Der Mann verzog keine Miene. ,,Entschuldigt. Ich bin Dul’Almir Stormage, Bruder dieses missratenen Halbwesens!“ Wütend deutete er auf Force, der keine Anstalten machte sich zu verteidigen sondern nur teuflisch grinste. ,,Halbdämon, na und?“ Wütend stampfte Dul’Almir auf. ,,Und ein Mörder!“ Erstaunt fuhren alle zu Force herum und Jenna schnappte nach Luft. ,,Das kann ich nicht glauben!“ Snow musterte Dul’Almir. ,,Wieso sollten wir dir glauben?“ Und wieder hatte sie das Gefühl, diese Worte schon einmal gesagt zu haben. Er verzog keine Miene. Fest sah er Snow in die Augen, und diesmal war es ihr Unterbewusstsein, das fertige Bilder und Szenen vorgesetzt bekam. Ein brennendes Dorf, Viele tote Menschen, der Geruch nach verbranntem Fleisch, und Force, mit glühenden Dämonenaugen und blutverschmiertem Mund, der die Seelen der Toten in sich aufnahm. Snow nickte der Gruppe traurig zu. ,,Es ist wahr!“ Sofort gingen alle auf Sicherheitsabstand zu Force. Zanni zögerte kurz. ,,Er sieht gar nicht so unbedingt dämonisch aus, und verhält sich doch auch nicht so!“ Verächtlich lachte Dul’Almir. ,,Er ist ein Halbdämon. Auch wenn seine Kräfte immer aktiv sind, der Dämon, die mordende Bestie in ihm, bricht nur von Zeit zu Zeit heraus, um stärker zu werden. Eine Art Parasit, wenn man so will. Im Moment ist er der ganz normale Force. Was ist, helft ihr mir?“ EleXam sah Dul’Almir an. ,,Du willst ihn doch nicht...? Gibt es keine andere Möglichkeit?“ Forces Bruder schüttelte den Kopf. ,,Nein, gibt es leider nicht. Er und der Dämon sind ein und die selbe Person. Wir müssen ihn töten, oder die gesamte Welt wird zerstört werden. Also, was ist jetzt? Sind wir ein Team?“ In diesem Moment kam etwas über Snow, was sie nicht zuordnen konnte, und schon hörte sie ihre eigene Stimme. ,,NEIN!“ Die anderen starrten Snow verdutzt an, die überrascht über das erheben ihrer Stimme unsicher in die Gesichter der anderen starrte. <Nichts anmerken lassen!> zuckte es ihr durch den Kopf und sie festigte ihre Haltung. Sie wusste, dass sie ab jetzt ein Risiko einging. Selbstbewusst sah sie jedem in die Augen während sie sprach. ,,Ich meine...habt ihr vergessen, dass Force unser Freund ist?“ Mars grummelte. ,,Eurer vielleicht...!“ Wütend blickte Zanni ihn an und er schwieg. Snow sah sie erwartend an. ,,Versteht ihr nicht? Wir haben ihn bisher akzeptiert wie er war, und wir wären nie so weit gekommen, wenn zwischen uns nicht eine wirklich starke Freundschaft bestehen würde. Versteht ihr das?“ Forces Augen blitzen auf. ,,Snow...!“ Dul’Almir lächelte verächtlich. ,,So ein Schwachsinn. Zu wem haltet ihr? Zu mir, oder zu einer Bestie und einer naiven Psycho-Heldin?“ Ratlos, hin und her gerissen, standen die anderen zwischen den Fronten. Was sollten sie wählen? Force und Snow, oder das, was logisch und richtig schien? Den falschen Freundesdienst oder den richtigen Verrat? Gequält schüttelte Zanni den Kopf. ,,Ich...ich weiß es nicht!“ Mars seufzte und schaute Snow an. ,,Sorry, aber...man kann nicht immer das richtige machen, aber ich hoffe, dass ich es hinbekomme.“ Und so schlug Mars sich als erster auf die Seite von Dul’Almir und zog seine Waffe, mit einem traurigen Blick, den man an ihm nicht kannte. Mit einem letzten schmerzhaften Blick folgte Zanni ihm, und das war der Auslöser für den Rest der Gruppe, sich ganz auf die Seite des Mannes zu schlagen. Blackflas seufzte und sah Snow bittend an. ,,Sei vernünftig. Dies ist deine letzte Chance! Ich bitte dich....“ Doch Snow regte sich nicht. Force legte ihr beschwichtigend eine Kralle auf die Schulter. ,,Geh ruhig, Snow. Ich kann es niemandem übel nehmen, und sie haben Recht. Versteh das bitte.“ Snow senkte den Blick. Ihre Hand zitterte, als sie einen Schritt nach vorne machte. Dul’Almir grinste. ,,Braves Mädchen!“ Kaum nach dem beenden seiner Worte spürte er, wie ein Rinnsal warmes Blut seine Wange herab strömte, die Quelle war ein oberflächlicher aber schmerzender Kratzer auf seiner Wange. Snows schwarze Haare wirbelten herum, als sie ihre Waffe aus dem Schlag schützend vor sich hielt und sich vor Force platzierte. Mars starrte sie geschockt an und seufzte dann tief. ,,Und tschüss. Ende mit Schnee im Sommer.“ Traurig blickte EleXam sie an. ,,Snow...bitte!“ Doch sie rührte sich immer noch nicht, und auf Dul’Almirs Zeichen hin zogen alle ihre Waffen, die trotz Eisen und Stahl nicht annähernd so viel wogen wie ihre Herzen in diesem Augenblick. Ungläubig schüttelte Snow den Kopf. ,,So hört mich doch an, bitte!“ Mars umklammerte sein Schwert fester. ,,Wie oft denn noch...!“ ,,Nur dieses eine mal!“ Snow raffte innerlich ihre ganze Kraft zusammen und ordnete ihre Gedanken so schnell es ging. ,, Ich bitte euch. Ich weiß nicht, was es ist, ich weiß nicht mal, OB es ist, aber ich glaube, dass es nicht richtig wäre. Wenn ihr mir jemals vertrauen solltet dann dieses eine mal! BITTE! Sobald Force wieder außer Gefahr ist könnt ihr mich verlassen, verdammen, beschuldigen, aber bitte, dieses eine mal.“ Sie begann, am ganzen Körper zu zittern, und zum aller ersten mal zeigte sie etwas, was vorher nicht mal die kleinste Regung gezeigt hatte: Verzweiflung. ,,DIESES! VERDAMMTE! EINE! MAL!“ Bei jedem der Worte rammte Snow ihr Schwert in den Boden. Klare Tränen bahnten sich den Weg über ihre Wangen, während Snow den Kopf gesenkt hielt, die Waffe immer noch im Boden. Mars brach verächtlich das Schweigen. ,,Oh Gott, ne Heulszene...!“ ,,HALT DIE KLAPPE!“ Erstaunt blickten alle EleXam, an, der wütend und entschlossen zu Mars hinüber blickte. Er steckte seine Waffe ein, und seine Schritte zögerten nicht eine einzige Sekunde, bis er schließlich bei Snow ankam. Ernst blickte er erst Force an und legte Snow dann eine Hand auf die Schulter. ,,Dieses eine Mal. Und immer wieder.“ Erleichtert lächelnd tapste auch Zanni zu ihren Freunden, was selbst Mars dazu bewegte, ihr zu folgen, wenn auch leise grummelnd. ,,Ich warne dich, Snow. Wehe du laberst Schwachsinn.“ Dul’Almirs Gesichtausdruck verdunkelte sich, als er schließlich wieder alleine gegen die ganze Gruppe stand. Wütend flackerte sein Blick. ,,Na gut. Dann eben so.“ Mars wollte schon angreifen, als Force ihn zurückhielt. ,,Diesen Kampf muss ich alleine bestreiten.“ Er fuhr seine Krallen aus, und machte ein paar Schritte auf seinen Bruder zu. ,,WARTE! Er hat einen Blutstreicher!“ Force lächelte Snow an. ,,Danke. Sag mir später, woher du das jetzt schon wieder weißt, ich hab was zu tun.“ Während Force mit Snow redete, begann Dul’Almir anzugreifen. Gerade noch rechtzeitig wich Force aus, und verschwand zwischen den Bäumen. Und noch bevor Dul’Almir Zeit hatte, sich zu fragen, wo sein Bruder sich verstecken mochte, spürte er einen heftigen Luftzug. Wenige Sekunden später hing seine Kleidung in Fetzen, und klebriges Blut spritzte aus gekratzten Wunden. Wütend schlug er mit einem Schrei des Hasses nach dem Gegner, der in einem fort um ihn herum huschte. Nach einigen missglückten Schlägen spürte er, wie sich scharfe Krallen leicht in seinen Hals drückten, und er bemerkte Forces Atem dicht an seinem Gesicht. ,,Machs doch! Bring mich doch um!“ Force schüttelte unhörbar den Kopf. ,,Nein. Ich werde dich gehen lassen.“ Er schubste seinen Bruder heftig weg, und dieser stolperte unbeholfen ein paar Schritte, bis er ungläubig zurückstarrte. ,,Warum?“ Force lächelte wie eh und je. ,,Damit du lernst, dass nicht alles im Leben das ist, was es zu sein vorgibt.“ Begleitet von diesen Worten verschwand Dul’Almir. Erleichterung überkam alle, die nun wieder zu ihren Freunden gefunden hatten, und glücklich stieß Force zu ihnen. Blackflas trat auf Force zu. ,,Dein Glück dass er die Formel zur Beschwörung nicht ausgesprochen hat...!“ Und er drückte Force ein paar Phiolen in die Hand. ,,Das dämmt die Ausbrüche des Dämons. Eine einfache Mixtur, die ich jederzeit und überall zur Verfügung habe.“ Dankbar grinste Force und wandte sich an Snow. ,,Also, meine Liebe, nun erklär mal, was hier vor sich gegangen ist!“ Innerlich zuckte Snow zusammen, doch äußerlich lächelte sie selbstbewusst. In ihrem Kopf hatte sich noch kein einziges Wort der Antwort geformt, als sich ihre Lippen schon öffneten. Doch bevor sie etwas sagen konnte, wurde ihr schwarz vor Augen.
3. Kapitel: Seid ihr so blind?
Der Geruch von alten Büchern kam auf, der Snow nur all zu bekannt war. Wie schon so oft erblickte sie die Fassade ihres Arbeitszimmers, und blinzelte. Es war keine Illusion gewesen. Aber es schien sich auch nichts verändert zu haben. Was war nur los? Hatte es nichts bewirkt? Vorsichtig rappelte sie sich auf und klopfte sich den Dreck von den Kleidern. Ein energisches Klopfen an der Eichentür erfüllte den Raum. Aufgeregt glättete Snow ihre Erscheinung. ,,Heraus...äh, herein!“ Die Tür wurde schwungvoll geöffnet, und ein bekanntes Gesicht grinste wie eh und je in den Raum. ,,Mars!“ rief Snow überrascht aus, und schalt sich im nächsten Augenblick wieder dafür. Doch Mars nahm keine Notiz davon, und schlenderte wie üblich durch den Raum. ,,Na, Obermotz-Boss-Chefin Snow?“ Snow versuchte, sich zusammen zu nehmen. ,,Hallo. Du....du....du Mars du, ne...!“ Verwundert sah Mars sie an. ,,Ist was mit dir ?“ Doch noch bevor Snow antworten konnte, stürmte Zanni in den Raum. Stürmisch umarmte sie Mars, und grinste Snow an. ,,Sei gegrüßt, Schneeball!“ Snows Herz hüpfte vor Freude. ,,ZANNI! Äh...ich meine...yo, Zanni, altes Haus...!“ Verwirrt blickte Zanni von Mars zu Snow. ,,Was ist denn los?“ Mars nickte. ,,Hier stimmt was nicht. Dabei hast du zu arbeiten.“ Als wären es ihre eigenen Worte gewesen, übernahm Snow diese Aussage. ,,Genau. Also raus hier, ich will mich in Ruhe in meine Arbeit stürzen.“ Sie machte eine Geste, welche die beiden aufforderte, den Raum zu verlassen. Doch Zanni rührte sich nicht, und begann irritiert zu stottern. ,,Äh....Snow, du....du brauchst doch...deine...deine Unterlagen?“ Genervt seufzte Snow. ,,Ja. Und wo sollten meine Unterlagen sonst sein, als in meinem Büro?“ Erst nach diesen Worten fiel Snow die Mappe in Zannis Händen auf. ,,Ich sollte sie dir doch bringen!“ Misstrauisch musterte Zanni die orientierungslose Snow, die gespielt lachend mit der Hand wedelte. ,,Sag ich ja. Natürlich. Die Unterlagen!“ Leise flüsterte Mars mit Zanni. ,,Spinnt die?“ ,,Scheint so...!“ Snow nahm die Mappe von Zanni entgegen und seufzte. ,,Danke, Leute.“ Nun verstanden Zanni und Mars gar nichts mehr, und als Snow sie umarmte, um sie danach mit den Worten ,,Und jetzt raus hier!“ abschob, war die Verwirrung perfekt. Snow schloss die Tür hinter ihnen und sah sich erschöpft um. Das war also die Zukunft. Die Zukunft, die ihr wesentlich besser gefiel. Doch sie durfte jetzt nicht zu viel warten. Es war besser, wenn keinem etwas auffiel. Sie öffnete die Mappe. Ein Eilbrief. Interessiert öffnete sie ihn und ließ den Blick über die sorgsam geschriebenen, großen Lettern wandern.
Sehr geehrte Richterin Snow,
lassen wir die Formalitäten, Heulsuse. Hast lange nichts mehr von mir gehört was? Tja, du hast es ja ganz schön weit gebracht mit deinem nervigen Anhang. Muss schon sagen, ganz ,,tolles" Team. Ein nörgelnder Macho, eine quiekende Pseudogöre, ein wasserstoffblonder Tunichtgut, eine meuchelnde Tussi.....na, super. Du kennst den grund meines Schreibens. ich weiß, dass du weißt, wo Force ist. Und ich will ihn haben. In den letzten Tagen haben zwei geheime Terrororganisationen Anschläge auf mehrere Großstädte verübt. Deine Schuld. Sag mir einfach wo er ist und es muss niemand mehr sterben. Also, Psycho, rück raus mit ihm. Sonst gibt es bald noch mehr Anschläge.....vielleicht auf dich? Oder deine kleinen Freunde?
Hochachtungsvoll,
Dul'Almir
Snow schnappte nach Luft, und war sich auf einmal gar nicht mehr so sicher, dass diese Zukunft so genial war. Sie musste mit jemandem reden. Und zwar sofort. Doch als sie ihr Arbeitszimmer verließ, musste sie feststellen, dass das hohe Gericht wesentlich größer war, und so führte sie schließlich ihr Weg auf einen Balkon, der im Südflügel lag. Seufzend stützte sie sich auf die Brüstung. Doch in der nächsten Sekunde fuhr sie erschrocken zurück, als sie auf einem hohen Baum ihr gegenüber Force sitzen sah. ,,FORCE!?“ Diesen Ausruf konnte sie sich einfach nicht verkneifen. Force hob den Kopf und sah sie. Lächelnd erhob er sich mit seinen Schwingen in die Luft und landete genau vor ihr. ,,Na? Von den Anschlägen gehört?“ Bevor Snow sich einen Satz zusammen reimen konnte, was ihr in dieser Verwirrung recht schwer fiel, kam Zanni auf den Balkon. ,,Force!“ Ihr Ton war tadelnd und leise. ,,Wie kommst du denn hierher?“ Grinsend zuckte Force mit den Schultern. ,,Nur ein kleiner Besuch.“ Alarmiert trat auch Mars durch die automatische Tür, die leise surrte als sie sich öffnete, hinter Zanni. ,,Force! Du sollst dich verstecken! Das weißt du genau!“ Seufzend wedelte Force mit seiner Krallenhand. ,,Aber im Krosawald ist es so...langweilig!“ Zanni stieß Snow verärgert an. ,,Sag doch auch mal was!“ Aus Reflex, und als einzige offene Option, gab Snow den Brief von Dul’Almir an Force weiter. Force überflog ihn kurz und machte dann ein ärgerliches Gesicht. ,,Hat er es immer noch nicht begriffen?“ Snow war sich nicht sicher ob Force verstand. ,,Er meint dich!“ Erstaunt hob Force den Blick. ,,Natürlich tut er das! Wen denn sonst? Kennst du etwa noch einen Force? Du selber hast mich doch in den Krosawald geschickt.....haloooo~oh?“ Schnell nickte Snow. ,,Klar. Natürlich. Sag ich doch.“ Mars sah Snow schräg an. ,,Wir haben für deine Launen jetzt keine Zeit. Was machen wir also jetzt?“ Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, als eine junge Frau auf Force schnellen Schrittes zukam und ihn interessiert musterte. ,,Sie sind doch Force, nicht wahr?“ Seufzend und ein wenig entschuldigend zuckte Force mit den Schultern. ,,Ja. Ja, der bin ich. Und was wollen sie jetzt machen? Mich vielleicht an Dul’Almir ausliefern? Kein Wunder, bei dem Kopfgeld...!“ Lächelnd schüttelte die Frau ihren Kopf, und ihre schwarzen Haare wirbelten herum, wobei die weißen Spitzen leicht blitzten. ,,Nein, sicher nicht. Ich bin Rhow Eccaira, und ich will dich nicht ausliefern sondern dir helfen.“ Snow trat, sich für Force verantwortlich fühlend, einen Schritt auf Rhow zu. ,,Warum wollen sie ihm, oder besser gesagt...uns helfen?“ Rhows braune Augen senkten sich und nahmen für einige Sekunden einen leeren Ausdruck an, bevor sie mit zitternder Stimme zu sprechen begann. ,,ich kann nichts beweisen. Weder dass ich Rhow bin, noch dass ich euch helfen will. Doch Dul’Almir ist der größte Feind, den ich je haben werde. Er ist so grausam wie es sonst kein menschliches Wesen sein kann. Er tötete meine halbe Familie auf grausamste Weise, weil sie keine Steuern zahlen konnten, er......entschuldigt.“ Sie lächelte gekünstelt und winkte ab. ,,ich rede manchmal zu viel.“ Force seufzte laut, so dass alle Blicke auf ihn gerichtet waren. Er nahm wie beiläufig die Augenbinde ab, rieb sich die Augen und legte das Tuch wieder an. ,,Jaja, mein Bruder. Habe ihm wohl das Hirn verbrutzelt oder so...erzähl doch bitte weiter, Rhow. Vor allem warum du mich seit Jahren verfolgst.“ Ertappt zuckte Rhow zusammen und sah Force verstohlen an. ,,Erzähl es lieber, du kannst weder Force noch uns austricksen.“ Snows Worte wiesen sie zurecht. Mars nickte und Zanni ließ sich erwartungsvoll auf einer Bank nieder. Rhow holte Luft. ,,Also...“ ,,HEY; LEUTE!“ Blackflas stürmte aus der Trainingshalle auf die Gruppe zu. ,,Oh, Force! Welch überaus hoher Besuch zum heutigen Tage! Und noch ein nicht sehr bekanntes Gesicht in Gestalt dieser wunderschönen Dame...!“ ,,Hör auf zu flirten und halt die Klappe!“ fuhr Mars hin genervt an. ,,Sagt mir wer? Der ewige Frauenheld Mars, der sich in letzter Zeit sehr an einen gewissen jemand gebunden hat?“ Snows böser Blick ließ die beiden Streithähne verstummen und Rhow begann zu reden. ,,Also, ich...ich sollte Force im Namen von Dul’Almir nachspionieren.“ Force nickte, selbstzufrieden lächelnd, und deutete ihr an, weiterzuerzählen. ,,Gut...also, als ich etwas kleiner war, hatte unser Dorf die beste und erntereichste Zeit die es jemals gegeben hat. Doch eines Tages stürmten bewaffnete Männer in unsere friedlichen Häuser ein und metzelten alles nieder, was ihnen im Wege stand. Die Menschen die sie fanden, nahmen sie fest. Ich konnte fliehen, da ich ziemlich schnell laufen kann, und auf ein Kind mehr oder weniger hatten die Verbrecher es auch nicht abgesehen. Ich landete also bei Dul’Almir und er versprach, meine Familie zu retten, wenn ich all seine Aufträge erfüllen würde. Was blieb mir also anderes übrig. Der größte seiner Aufträge war, seinem Bruder hinterher zu spionieren. Drei lange Jahre verfolgte ich dich, im Krosawald, an der Küste, überall. Ich dachte du hättest mich nicht bemerkt. Doch durch einen Zufall erfuhr ich, dass Dul’Almir einen Teil meiner Familie noch am selben Tag, an dem ich zu ihm gekommen war, hatte erschlagen lassen. Von diesem Moment an schwor ich Rache. Wenige Mitglieder meiner Familie leben nun noch, doch Dul’Almir hat das gesamte Dorf versklavt und verlangt Steuern, die höher sind als ein normaler Mensch sie bezahlen kann. Entweder man stirbt an Hunger oder wird von Dul’Almirs Männern umgebracht.“ Rhow verstummte, da ihre Erinnerung sie zu überkommen schien. Snow blickte sie an und lächelte. ,,Weißt du, was du tun willst ist sehr mutig, aber Rache ist nie ein guter Weg. Ich kann dich verstehen, aber...“ ,,Ich helfe euch nicht nur aus Rache. Ich möchte nicht, dass noch mehr Menschen durch die Hand dieses Tyrannen sterben.“ Force lachte laut auf. ,,Oh nein, Rhow. Weder ich noch jemand der anderen wird Dul’Almir töten. Er darf nicht sterben, weißt du. Er muss begreifen!“ Wut brodelte in Rhow auf. ,,Du bist wohl genau so wie dein Bruder! Egoistisch bis zum letzten!“ Force zuckte, als hätte man ihm hart in den Magen geschlagen. Schnell legte Mars ihm die hand auf die Schulter, und Snow trat näher an Rhow heran. ,,Rede nicht über Dinge von denen du keine Ahnung hast. Du hast recht, Force hat zwar mehr Menschen umgebracht, als Dul’Almir es je getan hat. Aber das ist Vergangenheit, und er hat begriffen. Durch Tod, durch Angst und durch Freundschaft. Durch unsere Freundschaft. Doch du hast noch nicht begriffen.“ Force erhob sich und kam mit einem schmerzhaften Lächeln auf Rhow zu. ,,Weißt du, Rhow, das ist nicht schlimm. Dinge wie hass oder Rache entstehen aus Angst, und du hast große Angst. Um dein leben, um das deiner Familie und um die Existenz deines Dorfes. Och es sind nicht Hass, Angst oder Rache, die uns Angst machen sollten, sondern der Tod. Ich kenne den Tod, und ich bin froh, dass ich begriffen habe. Hasse meinen Bruder nicht, bemitleide ihn.“ Wütend, und den Tränen nahe, wich Rhow einige Schritte zurück. ,,Seid ihr so blind? So naiv? So.....dumm? Glaubt ihr, mit Freundschaft ist alles getan?“ Ernst blickte sie von einem zum anderen. Jedes mal waren die Gesichtszüge ernst, ernst und doch so wissend. ,,was wirst du tun, wenn Dul’Almir tot ist?“ während er die Frage stellt lehnte Mars sich rücklings an die glänzende Bürstung. ,,Du wirst zufrieden sein, dass der Peiniger tot ist, nicht wahr?“ Zanni stand auf während sie sprach und strich sich langsam das Haar aus dem Gesicht. Force trat einen Schritt zurück und hielt sein Gesicht in den lauen Sommerwind, während er das unendliche Blau des Himmels betrachtete, als seine es das wunderbarste was er je gesehen hatte. ,,Eben diese Zufriedenheit ist es, vor der man sich hüten sollte. Ich werde meinen Bruder sicherlich nicht töten. Es gibt viele Wege, eine menschliche Seele zu zerstören, doch nur einen sie zu retten. Das Begreifen.“ Blacklfas lächelte Rhow an und machte eine ausschwenkende Bewegung. ,,Sieh dir uns Drei an. Zanni, Mars und mich. Wir haben noch lange nicht begriffen, denn wir sind jung. Nicht etwa vom Alter, sondern von der Seele her. Unser Weg ist noch weit, bis wir endlich begreifen können.“ Snow ließ eine kleine, blaue Flamme auf ihrer Hand flackern, die sie dann in Rhows Richtung stupste. Vom Wind getragen umspielte das flackernde Blau Rhows Nasenspitze, bis sie letztendlich fortgerissen wurde und im Himmel verschwand, der Rhow nun plötzlich erschreckend weit und groß erschien. ,,Wenn man einmal begriffen hat, ist man in der Lage zu zerstören und zu bewahren. Dul’Almir hat nicht begriffen. Er zerstört aus Angst. Angst vor seinem Bruder und Angst davor, keine Macht mehr zu haben. Die Gnade ist die wahre Macht, nicht die Gewalt. Du kannst dich nun umdrehen und verschwinden, machen was du willst, gegen uns Kämpfen oder nicht. Oder aber du nutzt dieses einmalige Angebot und schließt dich uns an. Denn niemand kann einsam begreifen.“ Snows Worte, die Worte eines jeden der doch nicht älter als sie aussehenden Gestalten erschreckten Rhow einerseits, andererseits schienen sie ihr Herz zu öffnen. Sie blickte in die lächelnden Gesichter vor dem unendlichen blau des Himmels. Sah den Schmerz in den Augen eines jeden und gleichzeitig die Freundschaft, die wie ein starkes Band von einem zum anderen gespannt zu sein schien. Der Wind rauschte nun so heftig um sie, dass sie das laute rauschen kaum noch aushielt, und in diesem Moment erkannte sie, dass sie sich geirrt hatte.
4. Kapitel: Vergeltung
Erschöpft ließ Rhow sich auf die Knie fallen. Der Wind war verschwunden und es kam wieder Bewegung in die Gruppe. ,,Gut gesprochen, Leute!“ Force hielt grinsend einen Daumen in die Luft. ,,Ich bin doch nicht jung!“ beschwerte sich Mars und Zanni stieß ihn spielerisch in die Seite. ,,Bist du doch!“ ,,Du doch auch!“ er stieß sie so heftig zurück, dass sie beinahe vom Balkon fiel und er sie gerade noch so halten konnte. ,,Na und? Wie du siehst ist das bei mir niedlich!“ Zanni streckte Mars die Zunge raus und die Kabbelei zwischen den beiden war bald wieder vorbei. Rhow wandte sich leise an Force. ,,Du willst also absolut nichts tun? Zusehen?“ ,,Er muss begreifen!“ Snow trat zu ihnen heran. ,,Force...ich habe mir auch meine Gedanken gemacht. Er muss zwar begreifen, aber ihn deshalb frei walten zu lassen ist nicht richtig. Wir müssen ihn zumindest einschränken. Traurig sah Force zu Boden, bis Rhow die Stimme hob. ,,Vielleicht ist es für ihn ja auch schon zu spät...!“ Blitzschnell fuhr Force seine Krallen aus und verfehlte Rhow nur knapp. ,,ER MUSS ABER BEGREIFEN! ER MUSS! ER MUSS! ER MUSS!“ Erschrocken über seine eigene Reaktion ließ Force sich auf den Boden fallen und vergrub das Gesicht in den Händen. Rhow starrte erschrocken in die Luft und zitterte Leicht. ,,Verzeih ihm, Rhow. Auch deine Seele ist noch jung, doch selbst für alte Seelen ist es niemals zu spät um zu erkennen.“ Beschwichtigend legte sie Force eine Hand auf den Kopf. ,,Doch wir müssen leider einen anderen Weg finden, Force.“ Einige Sekunden sagte niemand etwas. Selbst Zanni und Mars hatten aufgehört sich gegenseitig vom Balkon zu schmeißen. Force fuhr abrupt hoch und seine Augen flackerten gefährlich. ,,Der Tod ist kein Weg, er ist die Flucht. Und wenn ihr es so besser findet werde ich ihn dazu bringen müssen, zu begreifen!“ Seine gewaltigen Schwingen breiteten sich aus und er erhob sich in die Luft. ,,Nein, warte!“ Rief Mars und hielt ihn am Bein fest. ,,Er sucht dich doch! Er wartet nur darauf!“ Force starrte Mars traurig lächelnd an. ,,Snow! Sag doch was!“ Mars war verzweifelt, doch Snow sagte nichts. Force drehte sich zu ihr um. ,,War es falsch, ihn am leben zu lassen?“ Sie schüttelte leicht den Kopf. ,,Nein.“ Force griff in eine seiner Taschen und warf Mars ein Medaillon zu, was ihn dazu brachte, loszulassen. ,,Passt mir bloß gut drauf auf!“ Mit diesen Worten schwang er sich höher in die Luft, und ein menschliches Auge hätte bald nicht mehr sagen können, ob es nun ein Vogel ist oder ein Kampfflugzeug, welches dort am Horizont leicht schlingern verschwindet. Mars öffnete das Medaillon. Ein Gruppenfoto von ihnen, der gesamten Truppe, kurz nachdem sie Dul’Almir in die Flucht geschlagen hatten. Er lächelte. ,,Er ist weise..!“ ,,Das sagst ausgerechnet du?“ Zanni stieß ihn erneut an, doch Mars machte keine Anstalten sich zu rächen. ,,Mein Lehrmeister hat das auch immer gesagt...!“ Interessiert lößte Snow ihren Blick vom Horizont. ,,Du hattest einen Lehrmeister? Wer war er?“ Mars winkte schnell ab. ,,Ach, äh...niemand.“ Wütend schalt Mars sich innerlich. Hätte er bloß nichts gesagt...doch die Situation des Augenblicks hatte ihn überwältigt. Nun drängten die anderen ihn, und er kam wohl nicht umhin. ,,Ich denke, ihr werdet mich dafür nicht hassen oder so...also...mein Lehrmeister war der König der Dämonen, Belzebub de Ville. Erstaunt schreckten die anderen auf, doch Snow hob nur unbeeindruckt eine Augenbraue. Zanni öffnete langsam den Mund. ,,Dan...dann bist du ja sowas wie ein Diener....ein...ein Diener der Dämonen!“ Empört schüttelte Mars den Kopf. ,,Nein, bin ich nicht. Ich bin ein Dämonenritteroffizier. Und eigentlich müsste ich hier alles niedermetzeln, doch ihr seid meine ersten, einzigen und richtigen Freunde.“ Lächelnd und ein wenig erleichtert normalisierte sich die Situation, nur Rhow hatte von diesem Moment an ein wenig mehr Respekt vor dem doch so temperamentvollen jungen Mann.
Zur etwa der selben Zeit, in fast schon einer anderen Welt, oder zumindest einem sehr entfernten Ort, den die Menschen, die ihn fürchteten (Und das waren so ziemlich alle) Braghie Ebene nannten. Force landete ohne einen Laut zu machen. Seine Schwingen zogen sich zurück und suchend sah er sich um, wohlwissend, was er zu tun hatte. Das heißt, zumindest hätte er sich umgesehen, wenn er es gekonnt hätte. Vielmehr tastete er mit seinen Dämonensinnen die Umgebung ab. Er brauchte keine Augen, um die Präsenz der um die Vierhundert Dämonen um sich herum wahrzunehmen. Die Luft zitterte vor Abspannung, unschlüssig, ob sie explodieren oder sich dünner machen sollte. Doch noch bevor auch nur eines der unförmigen Unwesen angreifen konnte, seufzte Force laut auf. ,,Wie langweilig. FRIDENTO!“ Der rote Stein auf seiner Brust begann zu leuchten, und es schien, als warte er nur auf seinen Befehl. ,,SENGENDER WIND!“ Es hatte wohl nie ein heißerer Wind geweht, nicht in den ganzen 1000 Jahren die man zurückverfolgen konnte. Die schuppige, knorrige und harzige Haut der Dämonen begann, blasen zu schlagen, wozu es keine Drei Sekunden bedurfte, und unter lautem kreischen verglühten die Körper des Kampfes im Wind. ,,So billig kannst du mich nicht aufhalten, Dul’Almir. Mich nicht.“ Wie aus dem Nichts erschien einige Meter weiter Dul’Almir. Er grinste hämisch während er nervös mit der hand zuckte. ,,Irgendwann mussten wir uns ja gegenüberstehen. Kluge Entscheidung. Bist du bereit zum sterben, Bestie?“ Force verzog keine Miene, und schleuderte seinem Bruder als Antwort einen brennenden Feuerball entgegen. Doch umso überraschender prallte die Attacke an einem Schutzschild ab, das Dul’Almir als unsichtbaren Begleiter mit sich führte. Erfreut über die Wirkung seines Schildes grinste Dul’Almir immer noch. ,,Bist du eingerostet?“ ,,Von wegen. Das war erst mein Warm-Up!“ Es folgte ein heftiger Schlagwechsel, in dem beide mit Herz und Seele aufblühten. Es ging hier um viel mehr als nur um gewinnen oder um verlieren, und es ist fraglich, ob einer von beiden in diesem Moment wusste, worum es überhaupt ging. Mitten im Kampf stoppte Force und seufzte traurig. ,,Du verstehst es nicht.“ Auch Dul’Almir hielt inne, wenn auch passiv. ,,Ich verstehe mehr als du glaubst.“ ,,BLINDRO!“ Und bevor Dul’Almir wusste, wie ihm geschah, umgab ihn ein gleißendes Licht. Er hatte das Gefühl, als dringe es in sein innerstes, in seine Seele, in die tiefe seines Herzens und füllte ihn vollkommen aus. Er schloss die Augen und öffnete die kurz darauf wieder, als er einen starken Wind spürte. Er zuckte erschrocken zusammen und konnte sich einen leisen Aufschrei nicht verkneifen. Er stand zusammen mit seinem Bruder auf einem Felsen, von welchem er genau auf seine größte Stadt sehen konnte, in der sämtliche Armeen lagerten. Allerdings war von diesen Menschen im Moment nichts zu sehen. Die Stadt war leer. ,,WAS HAST DU GETAN?“ Wütend fuhr der Mann zu Force herum. Lächelnd hob Force die Hand als wolle er zeigen, dass er in Frieden kommt. ,,Ich habe die Menschen weggebracht, und uns dafür hierher. Du musst begreifen.“ Verachtend spuckte Dul’Almir auf den Boden. ,,Begreife, begreifen! Ich habe höheres Kopfgeld denn je auf dich ausgesetzt, mein Lieber. Irgendwelche letzten Worte bevor ich dich fertig mache?“ Schlagartig begannen alle Steine auf Forces Brust zu glühen, und in seinen Augen spiegelte sich mehr Traurigkeit als Totenköpfe in seinem schwarzen Talisman. ,,Duetrivialis Apos.“ Dul’Almir Augen weiteten sich vor Schrecken, als er verstand, was sein Bruder vorhatte. ,,Da wagst du nicht.......!“ Die unendliche Traurigkeit in Forces Augen war das letzte was er sah, bevor er hörte, was er gefürchtet hatte. ,,Letzte Morgenröte.“
Im Gericht wurde heftig diskutiert. Was war jetzt zu tun? Wohin? Und warum? Selbst Snow war relativ ratlos. ,,Ich würde sagen, wir...!“ Doch sie kam nicht dazu, auszureden. Bis heute weiß niemand warum, vielleicht war es eine Fehlfunktion, ein Kurzschluss, vielleicht aber auch geplant, wer weiß. Tatsache ist, dass in diesem Moment wie aus dem Nichts eines der mächtigsten Monster auftauchte, das man je gesehen hatte. Jedoch nicht mit der Absicht, zu kämpfen. Es schien umherzuirren, in unendlicher Traurigkeit, Einsamkeit und Zeit ohne Grenzen. Es bemerkte nicht einmal die Gruppe auf dem Balkon. Doch es selbst war kaum zu übersehen. Erschreckt zog Blacklfas sofort seine Waffe. ,,NICHT, Blacklfas!“ Snows Worte waren die letzten die Blackflas hörte, bevor ihn ein eher schwacher Energiestrahl des Dämons traf. Jedoch reichte er aus. Blackflas war sofort tot, und das Monster zog weiter seines einsamen Weges. ,,Snow! Tu was!“ rief Zanni verzweifelt, die sich neben Blackflas gekniet hatte. Doch Snow schüttelte den Kopf. ,,Er ist tot, Zanni.“ Doch gerade als Zanni begann, zu begreifen, zeichnete sich immer deutlicher ein menschlicher Schatten ab. Innerhalb von wenigen Sekunden materialisierte er sich, und bildete schließlich eine nur zu bekannte Person. Blackflas. Ungläubig blickten sie von der Leiche zum Gestalt gewordenen Nichts. ,,Aber wie...!“ Blackflas hob die hand. ,,Lange nicht gesehen!“ ,,Von wegen!“ bemerkte Zanni, doch Blackflas schüttelte den Kopf. ,,Nein, ich meine es ernst. Seit über 1000 Jahren war ich nicht mehr bei euch....dieses leblose Stück Fleisch dort war nur mein Mörder, der vor langer zeit meine Gestalt annahm, ein Halbdämon, eine verdorbene Seele. Ich nehme an, dies hier ist die Vergeltung für seien Taten.“ Snow lächelte. ,,Willkommen zurück.“ Lächelnd nickte er ihr zu, und wurde sofort wieder ernst. ,,ich muss euch etwas berichten, was euch nicht gefallen wird. Ich...!“ ,,SEHT DOCH NUR!“ Alle Augenpaare fuhren sofort zum Horizont und weiteten sich, als sie halbwegs erfassten, was sie dort sahen.
Das ganze steht auch bei uns im rapidforum, für die user die dort ebenfalls tätig sind.
also, wie gesagt, ich setze es noch fort, okay? Thx ^^
*~Snow~*
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Supi Snow!*applaus**Klatsch*
P.S:Dieses Rapidforum ich kann net mitmachen weil ick zu blöd dafür bin XD
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rikku, mach dir einfach schnell ne neue kostenlose mailaddy bei web.de und gib mir die, dann registrier ich dich über die admibstration
Das geht leider net weil mein ******* Vadder das net will!Wah ich hasse es!Tja dann bin ich wohl ein gast-mitglied!^^
oO.......ich kann dich auch ohne mailaddy registrieren (bzw,. mit meiner) und dir dann das passi so sagen wennu willst)
Haha snow ich kann dir ja meine Hp adresse geben und du musst dann nur noch auf kontaktformular oda so klicken und kannst mir dann schreiben vielleicht gehts so,aber net wundern die site is noch net fertig...^^
also kannst ja ma probieren!
www.beepworld.de/members76/final-heart/
wenns net geht weiss ich auch net1^^;
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