Dejagah & Zentralrat der Juden (Gesellschaft)

Dejagah & Zentralrat der Juden (Gesellschaft)

http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,510283,00.html

..das seine Familie im Iran Repressionen zu fürchten hätte, wenn er gegen iranisches Gesetz verstößt (kein Iraner darf gegen Israelis spielen etc.), scheint dem Zentralrat der Juden in Deutschland völlig egal, was?

http://www.bildblog.de/2523/bild-spielt-foul
Pff, der Zentrarat der Juden sieht doch hinter allem und jedem sofort irgendwelche antisemtischen Beweggründe.
Käse. Wem es in der Nationalmannschaft nicht passt, der darf gern gehen. Warum bezeichnet er sich selbst als Deutsch-Iraner? Kann er gern sein. Aber dann hat er in einer deutschen Nationalmannschaft nichts zu suchen. Ein bisschen deutsch, ein bisschen nicht. Sowas geht nicht. Entweder oder. Übrigens hackst Du in diesem Fall umsonst auf der Bild rum. Die hat dies nämlich nicht als erste so formuliert. Und die Kommentare in der Welt und dem Spiegel sind nicht minder eindeutig.

Bundestrainer Löw zunächst in der Welt:
«Ich kenne die politischen Probleme. Grundsätzlich hätte ich vom Spieler aber erhofft und erwartet, dass er aus sportlichen Gründen und als deutscher U 21-Nationalspieler eine andere Entscheidung trifft. Das muss ich schon ganz klar sagen»

DFB-Präsident Zwanziger im HR:
«Heute bin ich Iraner, morgen Deutscher, wie es mir passt, das wird nicht gehen ... Wir werden nicht hinnehmen, dass ein deutscher Nationalspieler aus Gründen der Weltanschauung seine Teilnahme an einem Länderspiel absagt.»

Wem es nicht passt, die Auszeichnung in der Auswahl eines Landes spielen zu dürfen anzunehmen und dieses Land in der Welt zu vertreten, der hat in dieser Auswahl auch später nichts zu suchen. Hier macht ein kleiner Moslem, der zufällig ein klein wenig Prominentenstatus erreicht hat, auf schäbige Weise islamistische Politik. Sowas gehört eindeutig eingeordnet und bewertet.
Deutschland bietet nunmal die Möglichkeit des Doppelpasses und in Besitz eines selbigen ist der gute Herr nunmal. Diezweifelhafte Sinnhaftigkeit dieser Grundlage kannst du nicht auf Dejagah münzen - bedank dich bei Vater Staat. Und vorher musst du auch beim DFB vorbei, der eben auch Doppelpassinhaber in die Nationalmannschaft aufnimmt. Die Entscheidung Dejagahs kannst du also frühestens an Dritter Stelle in Kritik ziehen und dann bitte ich vorher um Entkräftung der Sicherheitsargumentation im Bezug auf seine Familie etc.

Dass die Welt den gleichen Rotz schreibt wie die Bild liegt sicher am Verlag Axel Springer. Oder woran auch immer. Das ist mir aber völlig gleich, weil ich nicht das öffentliche Medienecho zur Meinungsbildung vorlege, sondern meinen eigenen Standpunkt. Dieser ist zufällig (unabhängig von der BILD-Kritik) recht deckungsgleich mit den subtilen Anmerkungen der BILD-Blog-Jungs.

Poltik macht der "Junge" sicher nicht. Ich habe noch kein Interview oder Artikel gefunden, wo er sich selbst dazu äußert. Die komplette "Werbung" und "Wertung" übernehme ausschliesslich Dritte.
Der gute Junge ist immer noch Sportler und kein Politiker. Er will nicht? Kein Problem. Aber dann sollte er auch die Konsequenzen tragen. Normalsterbliche bekommen übrigens keine Doppelstaatsbürgerschaft. Der "Normalbürger" muss sich nämlich am 18. Geburtstag für eine entscheiden. Übrigens mit gutem Grund. Das sollte man ihm auch nahelegen. Dann kann er ja mal Flagge zeigen. Rückgrat und Charkter hat er jedenfalls schon mal nicht bewiesen.

Wenn er jetzt nicht spielt, dann hat Dejagah immer noch gute Chancen, später einmal in der iranischen A-Nationalmannschaft zu spielen, wenn sein Talentchen für die Deutsche A-Elf nicht reichen sollte. Sozusagen ein Hintertürchen in Richtung Team Melli. Nur hat er sich ein klein wenig dumm und plump angestellt und dabei erwischen lassen. Erinnerst Du Dich noch an Ali Karimi (Bayern München) und das Champions League Spiel gegen Tel Aviv? Richtig. Karimi hatte wenigstens noch Grips genug, sich krank schreiben zu lassen.

Nein, Dejagah spielt die politische Karte. So blöd kann er doch gar nicht sein, dass dies ohne Absicht geschehen ist. Und dafür sollte man diesen unsportlichen Spieler ausschließen.
Ich möchte mich in diesem Falle mal gar nicht so direkt zum Thema äussern. Generell bringe ich für beide Seiten Verständnis auf. Aber allgemein finde ich es mutig und bewundernswert von Dejagah, wo es doch heute schon genug Angepasste und Duckmäuser gibt, zu seiner Meinung zu stehen und auch Konsequenzen in Kauf zu nehmen. Paradoxerweise wird das im Fussball einerseits immer gefordert, und andererseits werden Leute mit Mut zur Meinung, "mit Ecken und Kanten", wie es immer so schön heisst, meistens von vornherein aussortiert.

Vom ideologischen Standpunkt her kann ich die Frau Knobloch besser verstehen. Sport ist Sport und Politik ist Politik. Ausserdem könnte ich einen Israeli der den Iran boykottiert tendenziell besser verstehen als einen Israel boykottierenden Iraner. Aber wenn die Situation für Dejagah nicht so ganz einfach ist, dann kann ich auch verstehen, wenn er absagt.
Er soll Flagge zeigen und Repressionen seiner Familie in Kauf nehmen? Wie verantwortungslos wäre das denn? Und warum? Aus Prinzip? Seine Familie aus Prinzip in Gefahr bringen? Genau das ist es, was jeder an religiösen Fanatikern kritisiert, ja sogar verabscheut.

Und soweit ich das lesen kann, werden ihm die politischen Gründe auch nur von außen in den Mund gelegt. Wie gesagt, er selbst hat sich in der Öffentlichkeit nicht dazu geäußert. Ihm also zu vorzuwerfen "die politische Karte zu spielen" ist haltlos.

Und eigentlich geht es mir auch gar nicht um die Entscheidung Dejagahs den Schutz seiner Familie vor seine sportlichen Interessen zu stellen, sondern darum, dass der Zentralrat der Juden in Deutschland sich mal wieder versucht in einem Gebiet einzumischen, was ihn gar nichts angeht. Sobald im Kontext "Jude, Israel" oder ähnliches genannt wird, meldet sich jemand vom Rat und schreit nach Vergeltung - ohne Sinn und Verstand.
FormatC, ich glaube kaum, dass es sonderlich von Charakter zeugt, sich selbst die Einreise in sein Heimatland zu verweigern und, was wohl noch gewichtiger ist, seiner Familie irgendetwas aufzubürden, wofür diese nichts kann. Warum er sich nicht für eine Staatsbürgerschaft entschieden hat und wie das genau zu beurteilen ist, kann ich nicht sagen, wird aber vermutlich nicht die besten Gründe haben. So wie es für ihn aber im Moment aussieht, kann ich's nachvollziehen.
Der Typ spekuliert doch nur nur mit der iranischen Nationalmannschaft. So einfallslose Plumpheit sollte man nun wirklich niemandem durchgehen lassen. Der iranische Hitler klatscht dazu begeistert Beifall und wir Deutschen sind mal wieder die verarschten Deppen. Natürlich spielt der Typ sein Spielchen, wer das nicht merkt, der wacht irgendwann früh in einem Minarett auf und weiß noch nicht mal warum.
Einreiseverbot und angedrohte Sanktionen (welcher Form auch immer - da wird man nicht gerade konkret) sind also entweder als Kinkerlitzchen anzusehen oder vermutlich einfach erfunden?
Ich weiß jetzt nicht wie weltbeherrschend die Fähigkeiten der iranischen Fussballnationalmannschaft sind, aber ich verwette meine frisch gewaschenen Unterhosen, dass jeder Regionalligafussballspieler mit wehenden Fahnen und Staatsbankett aufgenommen werden würde. Das Argument, dass er auf Teilnahme an der iranischen Mannschaft spekuliert, kannst du sofort zurück in das Luftschlossminarett packen.
Also so schlecht sind sie nun auch wieder nicht, und so mancher Fussballer würde einiges geben, überhaupt mal dabei zu sein bei einer WM. Aber bei der Wahl zwischen Deutschland und dem Iran dürfte wohl rein sportlich gesehen jeder zu Deutschland tendieren.

Sollte er aus ideologischen Gründen abgesagt haben, würde ich ihn kritisieren, denn ein Fussballländerspiel hat nichts mit Politik zu tun, die israelischen Nationalspieler sind keine Politiker. Aber seine Argumentation auf familiärer Basis kann ich absolut nachvollziehen.
Dass irgendwer im Zentralrat der Juden in Deutschland einmal mehr den Querulanten markieren muss, wundert mich wenig. Irgendwie schade, dass man von denen nur hört, wenn sie einmal mehr peinliche Paranoia beweisen und hinter jedem Eck Antisemitismus vermuten und drakonische Strafen fordern oder einmal mehr auf der Geschichte herumreiten und auf den Nasen nachfolgender Generationen herumtanzen müssen.
Aber da es immer nur Einzelpersonen sind, die zitiert werden, hoffe ich einfach mal, dass das Gesagte nicht (zumindest nicht immer) Konsens bei ihnen ist.
Unser Döner-Willi ist selbst Iraner. Der lacht sich halb scheckig über die diskutierfreudigen Deutschen, da seiner Meinung nach das ganze Sippenhaftpalaver völlig überzogen sei. Zumal man sich an Prominenten kaum vergreife. Ich will ihm ja nun wirklich keine heitere Ignoranz unterstellen, deshalb sollte man die Kirche schon mal im Dorf lassen.

Und - es ist völlig richtig beobachtet. Für die iranische A-Elf reicht sein Gekicke allemal. Obs aber später auch für die deutsche A-Mannschaft reichen würde? Hintertürchen und mangelndes Selbsvertrauen - der Mann inszeniert sich zum Selbstzweck.
Deutschland bietet NICHT die Möglichkeit eines Doppel-Passes, weil Deutschland nur unter ganz bestimmten Kriterien mehr als nur eine Staatsbürgerschaft mit deutschem Pass zulässt.
Schon, aber unter diesen Kriterien wird die Möglichkeit doch geboten, also ist es schon richtig zu sagen dass Deutschland diese Möglichkeit bietet.

Des Weiteren ist Ashkan Dejagah bei Gott kein schlechter Spieler, und ich bleibe dabei, ideologische Gründe sind inakzeptabel, Angst vor Repressalien muss man akzeptieren. Da kann man den Vorwurf dem iranischen Staat machen, aber nicht einem seiner Angehörigen, der sich aus Angst nach dessen Regeln richtet.

Ausserdem fände ich es irgendwie unlogisch, wenn er gegen Israel nicht spielen würde, weil er sie nicht leiden kann. Wenn ich die Möglichkeit hätte gegen den von mir verachteten HSV zu spielen, ich würde auf meine Aufstellung brennen, in der Hoffnung denen ein paar Bälle ins Netz zu hauen.
hmm..find ich komisch, dass die kameltreiber es schlecht finden, dass einer der ihren die chance ergreift den juden(nur im fussball) in den ar... zu treten..aus ihren augen gesehn wäre das ne gute glegenheit zu zeigen wer der *boss* ist.
so nun braucht ihr mich nicht antesmitist(hoffentlich richtig geschrieben) zu nennen. dass ist mir sofort in den sinn gekommen als ich davon gehört habe, und ich höre ja immer wie die kameltreiber die jüdischen leute verachten.
Erstens heißt es Antisemit, also eine judenfeindliche Person und zweitens ist es keineswegs besser, die Iraner als Kameltreiber abzustempeln. Was soll denn das? Siehst du dich geistig außer Standes, diese Menschen politisch korrekt zu benennen oder warum musst du auf derartige Stammtischrhetorik zurückgreifen?
Wenn wir es korrekt betrachten würden, dann sind zumindestens einige Iraner (nämlich die, welche sich hauptberuflich damit ernähren) durchaus und völlig legitim als Kameltreiber zu bezeichnen, während es bei den Israelis maximal Dromedartreiber gibt (mangels Kamelen). Natürlich gibts im Iran auch ein paar wenige Dromedare, aber in Israel definitiv keine Kamele. Zumindestens nicht mit 4 Beinen und 2 Höckern.

Also sind die einen Kamel- und die anderen Dromedartreiber. Also zumindestens diejenigen, die davon leben. Den Juden in Israel geht bedauerlicherweise ein Höcker ab. Aber deswegen sind die noch lange nicht neidisch und fangen einen Krieg an...

Und was hat das jetzt mit Stammtisch zu tun?
Beim Stammtisch gibt's Rabatt auf's Bier.
"Aber deswegen sind die noch lange nicht neidisch und fangen einen Krieg an..."

Waswaswas?! Iran hat einen Krieg angefangen ohne, dass man es mir gesagt hat?!
Ich finde wir sollten erst mal bei den Tatsachen bleiben.

Also, zurück zum Thema:
Degajah hat ja wenn ich mich nicht irre "persönliche Gründe" als Grund angegeben um nicht in Israel zu spielen und ich finde das sollte man auch akzeptieren. Selbst wenn das einen antisemitischen Hintergrund haben sollte, dann wäre zwar ein Ar$chloch,, aber dann hat er noch immer das Recht einfach zu sagen "ich will da nicht hin" und ich meine: warum sollte man ihn zwingen.
Außerdem, was wäre wenn ein Fußballer israelischer Staatsangehörigkeit, der für Deutschland spielt sich weigern würde im Iran zu spielen? Würde das auch eine Diskussion geben, oder würden alle den Mund halten aus Angst, als Antisemit abgestempelt zu werden? Der Zentralrat der Juden scheint nämlich kein Pardon zu kennen und etwickelt sich scheinbar immer mehr zu einem Sprachrohr Israels, das sagt zumindest die Tochter des ehemaligen Zentralratspräsidenten Heinz Galinski.
Quelle:
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/537976/
Für mich ist Jungfer Knobloch auch nicht grade der zionistische Augenstern - nur gehts hier nicht um die Befindlichkeiten eines Zentralrats, Zentralkomitees oder eine Zentrifuge, sonden um die Weigerung eines Nationalspielers, seinen Verpflichtungen nachzukommen. Wenn man nicht bereit ist, für das Land, welches einen durchfüttert überall zu spielen, wohin man geschickt wird, dann sollte man die Berufung in eine Auswahl fairerweise ablehnen. Der Typ ist genauso mediengeil wie die "Ich bin gar kein Nazi"-Herrmann. Nur naiv und genauso strunzdumm wie das Blondchen. Sonst hätte er es cleverer angefangen.

Ein Fußballer israelischer Staatszugehörigkeit kann gar nicht für Deutschland spielen. Wie sich dieser Typ die doppelte Staatsbürgerschaft erschlichen hat, das würde ich auch gern mal wissen. Das geht nämlich nur in extremen Ausnahmefällen.
Und was hat das jetzt mit Stammtisch zu tun?

Es hat mich eben extrem an dieses dämliche Stammtischgeschwätz erinnert, wo z.B. immer nur vom "Iwan" und nicht von Russen die Rede ist. Kameltreiber würde ich glatt in die Katgorie mit einordnen.
Der deutsch-iranische Bundestagsabgeordnete Omid Nouripour (Grüne) bewertet das Verhalten des Fußballers in einem "taz"-Interview so:

"Dejagah versucht nur, sich an die iranischen Gesetze zu halten. Für einen Doppelstaatler wie Dejagah heißt das, dass er nach dem Gesetz nicht nach Israel einreisen darf — das steht in jedem iranischen Pass. Sonst würden ihm bis zu zwei Jahre Gefängnis drohen. Und davor hat er Angst. Zudem hat er Familie im Iran, sein Bruder spielt in der Ersten iranischen Liga. Da hat er auch für seine Leute eine Fürsorgepflicht. Dejagah ist nicht für die falschen Gesetze im Iran verantwortlich." (Quelle: www.bildblog.de)

"Wie sich dieser Typ die doppelte Staatsbürgerschaft erschlichen hat, das würde ich auch gern mal wissen."

Auch hier weiss BILDblog Rat: "Iranern steht es in der Regel nicht "frei", die iranische Staatsbürgerschaft zu behalten, sie haben keine andere Wahl. Der Iran entlässt seine Bürger nämlich fast nie aus dieser Staatsbürgerschaft, auch wenn sie es möchten. Genau deshalb können sie in Deutschland aufgrund von Paragraph 12 des Staatsangehörigkeitsgesetzes eine doppelte Staatsbürgerschaft annehmen."
FormatC, du übertreibst maßlos. Mediengeil ist maximal Frau Herman, aber der werte Herr Dejagah hat sich selbst NIEMALS ÖFFENTLICH zu Wort gemeldet. *Sämtliche *Informationen wurden über den DFB verbreitet.

Und eigentlich - wenn man meinen Ausgangspost liest - geht es mir sehr wohl um den Zentralrat der Juden in Deutschland.
@Sid Vicious:
Was will er dann mit der deutschen? Hop oder Top, vor oder zurück. Ein bisschen so oder anders geht nicht. Komisch nur, dass z.B. unser Döner/Pizza-Iraner NUR einen deutschen Pass hat. Wie geht das dann? Bild ist Murks - Bildblog das gleiche. Nur um 180° gewendet. Wenn man Scheiße umrührt und kommentiert, dann kommt kaum was Besseres raus als das Ausgangsprodukt. Der Typ ist wirklich ein weichspülender Hintertürler. Wie naiv muss man sein, um die Folgen nicht abschätzen zu können?

Der Zentralrat, egal ob nun die nervige Knobloch oder vormals der koksende Friedmann oder wer auch immer - lasst diesen Anachronismus eines völlig verkalkten Alleinvertretungsanspruchsvereinsallerjudenindeutschland labern. Der wird nämlich noch nicht mal von den eigenen Leuten wirklich ernst genommen.
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