Pilgern auf dem Jakobsweg (Gesellschaft)

Pilgern auf dem Jakobsweg (Gesellschaft)

Hallo!
Also vorneweg: Ich weiß nicht genau ob dies das richtige Unterforum dazu ist...bei Bedarf könnt ihr es gern verschieben!
Aber bitte löscht den Thread nicht! Ich habe schon viel gegoogled, aber es ist schwer die Informationen und Fragen die ich haben, alle zu finden!

So nun zum Thema:

Ein Freund und ich (Beide 17), wollen in den Sommerferien auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela pilgern!
Wir gehen noch aufy Gymnasium und brauchen dringend Abwechslung! Ausserdem wollen wir neue Erfahrungen machen!
Leider haben wir nicht sehr viel Ahnung davon! Ich hoffe ihr könnt mir meine Fragen alle beantworten!
Also wir wollen in St. Jean-Pied-de-Port losgehen!
Wieviel Wochen würdet ihr rechnen?
Denkt ihr 4 Wochen würden reichen?
Wie sieht es mit dem Pilgerausweiß aus?
Und wie und wo übernachtet man während des pilgerns? Mit Schlafsack und Zelt? Oder sollte man sich bei einheimischen durchfragen?
Ich habe gehört es gibt auch spezielle Pilger-Raststätten?
Wichtig ist auch das Geld! Wieviel Geld würdet ihr empfehlen mitzunehmen?
Was muss an Gepäck dringend dabei sein?
Wie sieht es mit dem Rückflug aus? Gibt es in der Nähe von Santiago de Compostela einen Flughafen?
´Sollte man vor dem laufen trainieren oder einfach losgehen?
Gibt es sonst noch andere wichtig Dinge, die man beachten muss?

Toll wäre es auch, wenn sich welche melden würden, die selbst schonmal den Weg gelaufen sind und von ihren Erfahrungen berichten könnten!

Wäre echt klasse wenn ich auf all meine Fragen Antworten kriegen könnte!

M.f.G.

Diego28
alles kann ich nicht genau beantworten, aber mein bester kumpel ist den auch gelaufen und ich wollte zuerst mit, deswegen weiß ich ein bisschen darüber!

Also es kommt darauf an wo du losläufst, wenn du praktisch ca. ab spanische grenze losläufst, dann sollten 4 Wochen grob reichen.

Es gibt am Jakobsweg viele Pilger schlafstätten. Sind aber sehr unterschiedlich in der qualität. Manchmal ist es ein rießen Raum mit ganz vielen Betten, manchmal etwas komforttabler. Auch mit übernachtungspreisen ist es unterschiedlich. Ich frag morgen nohcmal meinen Kumpel. (auch wegen deiner Geld frage)

Du brauchst unbedingt sehr sehr gute schuhe! Die dürfen nirgendwo drücken! Aber blasen werdet ihr euch so und so holen. Da hatten wir einen guten Tipp bekommen. Hirschfett (oder ähnliches) mitnehmen und gute dicke Socken. Damit kann man abends die füße bestreichen, soll sehr gute bei den schmerzenden Füßen helfen.

Trainieren brauchte ihr nicht wirklich, vielleicht mal am Wochenende mal ca. ausprobieren wieviel man jetzt schon schafft zu laufen. Aber auf dem jakobsweg ist es eh ganz anders.

Ich kann dir wenn du möchtest, aber auch direkt die e-mail oder icq adresse von meinem Kumpel geben, da kannste dich direkt mit ihm unterhlaten
Kümmert euch auf jeden Fall um den Pilgerausweis, den solltet ihr im Touristenbüro einer größeren Stadt bekommen. Der ist Voraussetzung, wenn ihr in den ganzen Pilgerherbergen unterwegs übernachten möchtet. Oft gibt es kilometerweit nichts Anderes. Stellt euch aber darauf ein, dass ihr einige richtige Dreckslöcher zu sehen bekommt. Richtige Pensionen gibt es nur wenige und die sind weit verstreut.
Sucht euch vor der Abreise schon ein paar Zimmer zusammen und besorgt auf jeden Fall eine Karte. Sonst gefällt euch vielleicht eine Herberge nicht, ihr geht weiter und merkt erst nach einer Stunde, dass die nächste Herberge noch 12 Kilometer entfernt liegt.
Ein Zelt könnt ihr zwar auch mitnehmen, wenn das Wetter mitspielt, ihr solltet aber wirklich nur so wenig wie möglich mitnehmen. Nach fünf Stunden Fußmarsch macht sich jedes Gramm bemerkbar. Packt nur das absolut Nötigste ein. Verzichtet auf Luxusgüter. Also nicht unterwegs den Nintendo DS auspacken. Das hätte dann mit Pilgern sowieso nichts mehr zu tun. ;)
Nehmt ein Spanisch-Wörterbuch mit, wenn ihr die Sprache nicht könnt und lernt die wichtigsten Umgangsformen. Wer "Arriba, arriba!" nicht versteht, ist auf den Weg nicht gut vorbereitet.
Nehmt euch bei jeder Gelegenheit ein paar Notrationen zu essen mit. Supermärkte gibt es nur sehr selten und ihr werdet auf jeden Fall Hungerstrecken überwinden müssen. Überladet euch aber nicht, das kann man nicht oft genug sagen.
Nehmt an Geld ruhig etwas mehr mit. Vielleicht jeder 250 Euro. Man weiß nie, was unterwegs alles passieren kann. Versteckt das Geld am Körper, aber an mehreren Stellen. Nie alles in eine Tasche packen.
Eure vier Wochen könnten ausreichen, dazu müsstet ihr aber ziemlich marschfest sein. Bei 800 Kilometern sind das etwa 28 Kilometer am Tag, die ihr zu bewältigen habt. Und natürlich geht es auch nicht immer mit den Herbergen genau auf. Manchmal liegen hohe Berge dazwischen. Vielleicht wollt ihr zwischendrin mal einen Tag Pause haben. Ihr könnt entweder gleich zu Beginn eurer (sechswöchigen?) Ferien starten, es gemütlich angehen und euch erst in Santiago um einen Rückflug kümmern (ja, da gibt es einen Flughafen) - oder ihr bucht den Rückflug und zieht das alles innerhalb eurer Frist durch. In dem Fall ist ein Zeitplan ganz wichtig. Plant dann aber ein paar Tage als Puffer ein, es wird sowieso zu irgendwelchen Verzögerungen kommen. Eventuelle Resttage kann man immer noch in Santiago totschlagen.
Falls ihr wirklich mal dem Zeitplan (für den Flug etc.) hinterher hinken solltet, könnt ihr jederzeit auch einen der Busse benutzen, um einen Rückstand aufzuholen.
Danke für eure 2 Antworten!
Nun das mit den 4 Wochen habe ich mir fast schon gedacht! Also wir haben 6,5 Wochen Sommerferien! Wir dachten eigentlich dass wir die Halbe Woche noch erholen und dann gleich die nächste Woche aufbrechen!
Doch erstmal müssen wir hinfliegen!
Wir wollen ja in Saint Jean-Pied-de-Port starten! Das liegt direkt an der spanischen Grenze!
Wisst ihr wo es dort in der Nähe nen Flughafen gibt und wie man am besten nach Saint Jean-Pied-de-Port kommt?
Der näheste Flughafen ist wohl in Pau, von dort aus kann man mit dem Zug über Bayonne nach Saint Jean-Pied-de-Port fahren, dauert ca. 3 Stunden.
Wobei der Flughafen in Paris wahrscheinlich leichter zu erreichen ist (und vermutlich billiger) da viel mehr beflogen, und von Paris nach Saint Jean-Pied-de-Port sind's 6-7 Stunden mit dem Zug, also auch eine Überlegung wert.
was heißt arriba ? ^^
hmm darf ich fragen warum ihr das macht?
"Wir gehen noch aufy Gymnasium und brauchen dringend Abwechslung! Ausserdem wollen wir neue Erfahrungen machen!"
Richtig! Wir haben uns das fest vorgenommen! Es ist schon lange ein Traum von uns...
Einfach mal den tristen Alltag hinter sich lassen und etwas vollkommen anderes machen!
Billy7: Pff, wenn ich das verrate, ist ja jeder hier gut vorbereitet. :P
Also nagut, mit dem Ruf feuert man sich unterwegs gegenseitig an, sinnübertragend bedeutet er: "Weiter, nur Mut, du schaffst das." Das kriegt man auf dem Weg ständig zu hören.
Noch ein paar Fragen:

Wie sieht es eigentlich genau mit dem Essen aus? gibt es auf dem Weg günstige Gaststätten? Oder muss man sich in den wenigen Supermärkten weitreichend eindecken?

Ausserdem hab ich gelesen dass man so Stempel sammeln muss um in Santiago ne Pilgerurkunde zu bekommen? Wisst ihr da noch was?
Ich glaube, dass man in bestimmten "Büros" (glaub bei den Pilger-schlafstätten) sich Stempel hollen muss/kann.
Es gibt auf weiten Teilen der Strecke nur kleine Pilgerrasstätten zum Einkehren. Manchmal eine Bar oder eine Bäckerei. Das Essen wird wohl überall günstig sein, aber große Supermärkte werdet ihr vergeblich suchen. :)

Die Stempel gibt es in allen ausgewiesenen Pilgerunterkünften (Symbol der Jakobsmuschel am Eingang).
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