An alle, aber speziell auch an TLS:
http://www.mogelpower.de/forum/showmsg.php?id=3217909
http://www.mogelpower.de/forum/showmsg.php?id=3217922
http://www.mogelpower.de/forum/showmsg.php?id=3217956
1. Wie ist der Zusammenhang zwischen Wirtschaftskrisen und dem Währungssystem?
2. Wieso sollte eine Änderung der Währung die Krise aufhalten?
3. Warum wurde währrend der Weltwirtschaftskrise 1929 entgegen TLS Behauptung keine Währung verändert?
4. Wieso sollte irgendjemand einer Weltwährung zustimmen/wollen?
Zusätzliche Infos:
http://de.wikipedia.org/wiki/Weltwirtschaftskrise
http://de.wikipedia.org/wiki/Devisenmarkt
http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/1347/aktien_zu_altpapier.html
http://www.dhm.de/lemo/html/weimar/industrie/wirtschaftskrise/index.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Reichsmark
http://de.wikipedia.org/wiki/Finanzkrise_ab_2007
http://de.wikipedia.org/wiki/US_Dollar
http://de.wikipedia.org/wiki/Goldstandard
http://www.goldseiten.de/content/goldstandard/index.php
http://www.bloomberg.com/
http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4hrungsreformen_in_Deutschland
http://www.mogelpower.de/forum/showmsg.php?id=3217909
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1. Wie ist der Zusammenhang zwischen Wirtschaftskrisen und dem Währungssystem?
2. Wieso sollte eine Änderung der Währung die Krise aufhalten?
3. Warum wurde währrend der Weltwirtschaftskrise 1929 entgegen TLS Behauptung keine Währung verändert?
4. Wieso sollte irgendjemand einer Weltwährung zustimmen/wollen?
Zusätzliche Infos:
http://de.wikipedia.org/wiki/Weltwirtschaftskrise
http://de.wikipedia.org/wiki/Devisenmarkt
http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/1347/aktien_zu_altpapier.html
http://www.dhm.de/lemo/html/weimar/industrie/wirtschaftskrise/index.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Reichsmark
http://de.wikipedia.org/wiki/Finanzkrise_ab_2007
http://de.wikipedia.org/wiki/US_Dollar
http://de.wikipedia.org/wiki/Goldstandard
http://www.goldseiten.de/content/goldstandard/index.php
http://www.bloomberg.com/
http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4hrungsreformen_in_Deutschland
Der Kapitalismus geht langsam unter, konnte ja auf die Dauer nicht funktionieren.
"Der Kapitalismus geht langsam unter, konnte ja auf die Dauer nicht funktionieren."
Das hoffe ich inständig - aber nur, wenn auf den Kapitalismus ein humaner, ein demokratischer Sozialismus folgt, und nicht ein Regime wie unter Stalin.
Das hoffe ich inständig - aber nur, wenn auf den Kapitalismus ein humaner, ein demokratischer Sozialismus folgt, und nicht ein Regime wie unter Stalin.
Natürlich, da hast du vollkommen recht. Der Kommunismus wurde häufig falsch verstanden und schlecht umgesetzt.
Hoffentlich kapiert Bruce Wayne jetzt, dass mich seine Beiträge nicht interessieren ;)
@ Sid Vicious:
Ich habe vergessen, was Geld ist. Abwarten, ich denke die Krise beginnt gerade erst. In 3 Jahren können wir dann nochmal drüber reden. Nunja, da ist aber schon 2012.
@ Sid Vicious:
Ich habe vergessen, was Geld ist. Abwarten, ich denke die Krise beginnt gerade erst. In 3 Jahren können wir dann nochmal drüber reden. Nunja, da ist aber schon 2012.
"Natürlich, da hast du vollkommen recht. Der Kommunismus wurde häufig falsch verstanden und schlecht umgesetzt."
Das Problem ist ja, dass Leute wie Stalin, Breshnev, Ulbricht und Honecker den Kommunismus entstellt haben, aber ihren roten Faschismus dennoch als Kommunismus verkauft haben. Wenn Du Dich heute zu Marx, Engels und Lenin bekennst, denkt niemand an Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit, sondern an Gulag, Mauerbau und Schiessbefehl. Diese "Kommunisten" haben dem Kommunismus mehr geschadet als Leute wie Springer und McCarthy. Aber ich will nicht off-topic werden.^^
Das Problem ist ja, dass Leute wie Stalin, Breshnev, Ulbricht und Honecker den Kommunismus entstellt haben, aber ihren roten Faschismus dennoch als Kommunismus verkauft haben. Wenn Du Dich heute zu Marx, Engels und Lenin bekennst, denkt niemand an Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit, sondern an Gulag, Mauerbau und Schiessbefehl. Diese "Kommunisten" haben dem Kommunismus mehr geschadet als Leute wie Springer und McCarthy. Aber ich will nicht off-topic werden.^^
Aber wenn man Kommunist sagt meint man häufig diese Typen wie Stalin Breshnev etc.
Daher müsste man sich schon Marxist nennen, wenn man sich zu Marx und Engels Schriften bekennt.
Daher müsste man sich schon Marxist nennen, wenn man sich zu Marx und Engels Schriften bekennt.
@Sid Vicious
Kommunismus gab´s nie. Die westlichen Medien und Politiker haben ständig vom Kampf gegen
den Kommunismus gesprochen, sodass sich dieser Begriff einbürgerte. Eigentlich war´s ein Sozialismus damals.
Kommunismus gab´s nie. Die westlichen Medien und Politiker haben ständig vom Kampf gegen
den Kommunismus gesprochen, sodass sich dieser Begriff einbürgerte. Eigentlich war´s ein Sozialismus damals.
"Daher müsste man sich schon Marxist nennen, wenn man sich zu Marx und Engels Schriften bekennt."
Joa, drum sag ich auch immer Marxist bzw. Marxist-Leninist.
"Eigentlich war´s ein Sozialismus damals."
Naja, also so weit ich das weiss, war das System von Stalin (auf dem dann ja alle aufgebaut haben) kein Sozialismus, sondern einfach nur roter Faschismus und Herrschaft der Bürokraten.
Joa, drum sag ich auch immer Marxist bzw. Marxist-Leninist.
"Eigentlich war´s ein Sozialismus damals."
Naja, also so weit ich das weiss, war das System von Stalin (auf dem dann ja alle aufgebaut haben) kein Sozialismus, sondern einfach nur roter Faschismus und Herrschaft der Bürokraten.
Ja, und im übrigen haben Karl Marx und Friedrich Engels einen "Kommunismus" gegründet.
http://de.wikipedia.org/wiki/Manifest_der_Kommunistischen_Partei
Nur weil jemand sagte Kommunismus gabs nie.
Und @Sid Vicious
Roter Faschismus triffts irgendwie genau..So einen Begriff habe ich lange gesucht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Manifest_der_Kommunistischen_Partei
Nur weil jemand sagte Kommunismus gabs nie.
Und @Sid Vicious
Roter Faschismus triffts irgendwie genau..So einen Begriff habe ich lange gesucht.
Er meinte wahrscheinlich, dass es den Kommunismus nie praktisch gab. Niemand, höchstens Lenin, hat es je geschafft, den Kommunismus praktisch zu verwirklichen.
Zum "roten Faschismus": Es ist wirklich interessant, sich die Gemeinsamkeiten zwischen Hitler, Mussolini und Stalin vor Augen zu führen ...^^
Zum "roten Faschismus": Es ist wirklich interessant, sich die Gemeinsamkeiten zwischen Hitler, Mussolini und Stalin vor Augen zu führen ...^^
Kim-Jong-il und Mao nicht zu vergessen.
Die haben ja auch einiges geboten.
Die haben ja auch einiges geboten.
Naja, ich habe mich mal auf Stalin reduziert, weil alle anderen autoritären "kommunistischen" Regimes im Prinzip nur eine Kopie von Stalin waren. Aber natürlich hast Du Recht, auch wenn ich Mao etwas gespalten sehe.
Klar, das sind alles Kopien, das können die Chinesen ja besonders gut. Also Mao siehst du gespalten? Du denkst es gibt gutes und schlechtes an ihm?
Ich denke, dass Mao in vielerlei Dingen nicht so schlimm war, wie er heute dargestellt wird. Habe da mal einige Belege dafür gefunden. Das ändert aber nichts daran, dass Mao Tsetung nicht unbedingt das Vorbild für kommunistische Herrschaft sein kann, denn dafür war seine Regierung zu autoritär.
Ich denke da, wenn schon, dann eher an Leute wie Dubcek in der früheren CSSR, oder an den Sozialismus, den Neomarxisten wie Ernst Bloch und Herbert Marcuse propagierten. Alleine dass deren Ideen von der Sowjetunion damals vehement abgelehnt wurden, sagt viel aus.^^
Ich denke da, wenn schon, dann eher an Leute wie Dubcek in der früheren CSSR, oder an den Sozialismus, den Neomarxisten wie Ernst Bloch und Herbert Marcuse propagierten. Alleine dass deren Ideen von der Sowjetunion damals vehement abgelehnt wurden, sagt viel aus.^^
"Naja, also so weit ich das weiss, war das System von Stalin (auf dem dann ja alle aufgebaut haben) kein Sozialismus, sondern einfach nur roter Faschismus und Herrschaft der Bürokraten"
Man bezeichnet das System unter Stalin als Realsozialismus. Realsozialismus meinte ich ja.
"Er meinte wahrscheinlich, dass es den Kommunismus nie praktisch gab. Niemand, höchstens Lenin, hat es je geschafft, den Kommunismus praktisch zu verwirklichen."
Genau so ist´s. Lenin hat den Kriegskommunismus wegen dem verdammt schlechten Zustand Sowjetrusslands im Russischen Bürgerkrieg eingeführt.
"Zum "roten Faschismus": Es ist wirklich interessant, sich die Gemeinsamkeiten zwischen Hitler, Mussolini und Stalin vor Augen zu führen ...^^"
Musst dir aber im Klaren sein, dass Hitler und Mussolini ihren Faschismus auf kapitalistischen Boden betrieben haben.
Man bezeichnet das System unter Stalin als Realsozialismus. Realsozialismus meinte ich ja.
"Er meinte wahrscheinlich, dass es den Kommunismus nie praktisch gab. Niemand, höchstens Lenin, hat es je geschafft, den Kommunismus praktisch zu verwirklichen."
Genau so ist´s. Lenin hat den Kriegskommunismus wegen dem verdammt schlechten Zustand Sowjetrusslands im Russischen Bürgerkrieg eingeführt.
"Zum "roten Faschismus": Es ist wirklich interessant, sich die Gemeinsamkeiten zwischen Hitler, Mussolini und Stalin vor Augen zu führen ...^^"
Musst dir aber im Klaren sein, dass Hitler und Mussolini ihren Faschismus auf kapitalistischen Boden betrieben haben.
"Man bezeichnet das System unter Stalin als Realsozialismus. Realsozialismus meinte ich ja."
Sollte jetzt auch keine Wortklauberei sein. Wollte nur verdeutlichen, dass der Stalinismus mit echtem Sozialismus nichts zu tun hat.
"Musst dir aber im Klaren sein, dass Hitler und Mussolini ihren Faschismus auf kapitalistischen Boden betrieben haben."
Das stimmt. Ein kleiner und doch grosser Unterschied. Ich meinte jetzt auch eher das Herrschaftssystem als solches, bzw. ihre Methodik.
Sollte jetzt auch keine Wortklauberei sein. Wollte nur verdeutlichen, dass der Stalinismus mit echtem Sozialismus nichts zu tun hat.
"Musst dir aber im Klaren sein, dass Hitler und Mussolini ihren Faschismus auf kapitalistischen Boden betrieben haben."
Das stimmt. Ein kleiner und doch grosser Unterschied. Ich meinte jetzt auch eher das Herrschaftssystem als solches, bzw. ihre Methodik.
Gut, aber ich glaube mit dem ursprünglichen Thema hats jetzt überhaupt nichts mehr zu tun.
"Wie ist der Zusammenhang zwischen Wirtschaftskrisen und dem Währungssystem?"
Exakt diese Frage kann ich nicht beantworten, aber ich kann mich zumindest an den Zusammenhang zwischen Geld und der Auswirkung auf die Wirtschaft machen:
In der früheren Naturalwirtschaft wurden die Waren für den eigenen Verbrauch hergestellt, fehlte etwas, hat man eben getauscht. Mit der Einführung der gesellschaftlichen Arbeitsteilung und der Einführung des Geldes als Tauschmittel hat sich das geändert.
Plötzlich wollte jeder seine Waren in Geld tauschen - logisch, war es doch das Tauschmittel aller Tauschmittel, für das man alles bekommen hat. Damit ist dann die sogenannte Marktproduktion entstanden, es wurden also möglichst viele Waren für den Markt, für den Verkauf produziert, um möglichst viel Geld anhäufen zu können.
Die sogenannte "Anarchie der Produktion" im Kapitalismus führte teilweise zu einer totalen Über- oder Unterproduktion, was dann natürlich eine Auswirkung auf den Preis der Ware hatte. Somit sind immer wieder periodische Wirtschaftskrisen entstanden, die ihren Ursprung, wenn man es so will, in der Einführung des Geldes und einer zu chaotischen Produktion haben. So weit die Theorie.^^
Exakt diese Frage kann ich nicht beantworten, aber ich kann mich zumindest an den Zusammenhang zwischen Geld und der Auswirkung auf die Wirtschaft machen:
In der früheren Naturalwirtschaft wurden die Waren für den eigenen Verbrauch hergestellt, fehlte etwas, hat man eben getauscht. Mit der Einführung der gesellschaftlichen Arbeitsteilung und der Einführung des Geldes als Tauschmittel hat sich das geändert.
Plötzlich wollte jeder seine Waren in Geld tauschen - logisch, war es doch das Tauschmittel aller Tauschmittel, für das man alles bekommen hat. Damit ist dann die sogenannte Marktproduktion entstanden, es wurden also möglichst viele Waren für den Markt, für den Verkauf produziert, um möglichst viel Geld anhäufen zu können.
Die sogenannte "Anarchie der Produktion" im Kapitalismus führte teilweise zu einer totalen Über- oder Unterproduktion, was dann natürlich eine Auswirkung auf den Preis der Ware hatte. Somit sind immer wieder periodische Wirtschaftskrisen entstanden, die ihren Ursprung, wenn man es so will, in der Einführung des Geldes und einer zu chaotischen Produktion haben. So weit die Theorie.^^
TLS hat ja behauptet man könne der Krise mit einer neuen Währung begegnen. Bis er seine Behauptung mit Argumenten untermauert ziehe ich diese These allerdings in Zweifel.
Wenn ich das richtig verstanden habe nutzt sowas nur, wenn es vorher Hyperinflation gibt. Mit dem dadurch praktisch wertlos gewordenen Euro könnte man die ganzen Kredite bezahlen. Danach macht man eine Währungsreform, bei der aber nur ein bestimmter Betrag der alten Währung umgetauscht werden kann. Gewöhnlich sind danach fast alle schuldenfrei (sie konnten ihre alten Schulden ja zum Preis eines Brotes bezahlen!) und das Geld im Umlauf entspricht wieder der Wirtschaftskraft, die dahinter steht. Nachteil: Gewöhnlich werden Sparer so ihr Guthaben los.
Beim Euro ist das jetzt wieder nicht so einfach, denn hier hängen gleich mehrere Länder dran die alle eine Währungsreform durchziehen müssten. Wenn man mal die Schwierigkeiten anschaut, die man jetzt schon bei der Entscheidungsfindung in der EU hat, glaube ich nicht daran, dass daraus was wird. Für Verschwörungstheorien sind solche Dinge aber bereits gut.
Übrigens: manch einer glaubt, dass uns bald Inflationsraten von mindestens 10% jährlich ins Haus stehen. Zurzeit werden die Banken mit Geld vollgepumpt. Das horten sie erstmal (deshalb zur Zeit leichte Deflation). Sobald die Wirtschaft wieder besser läuft können die Banken den Markt mit Geld (in Form von Krediten) überschmwemmen und so eine Inflation auslösen. Ich hab gehört das konnte man 2006 bereits in einem Buch namens "Der Crash kommt" nachlesen. Damals war der Autor aber eben noch böser Kommunist oder ein Idiot.
Beim Euro ist das jetzt wieder nicht so einfach, denn hier hängen gleich mehrere Länder dran die alle eine Währungsreform durchziehen müssten. Wenn man mal die Schwierigkeiten anschaut, die man jetzt schon bei der Entscheidungsfindung in der EU hat, glaube ich nicht daran, dass daraus was wird. Für Verschwörungstheorien sind solche Dinge aber bereits gut.
Übrigens: manch einer glaubt, dass uns bald Inflationsraten von mindestens 10% jährlich ins Haus stehen. Zurzeit werden die Banken mit Geld vollgepumpt. Das horten sie erstmal (deshalb zur Zeit leichte Deflation). Sobald die Wirtschaft wieder besser läuft können die Banken den Markt mit Geld (in Form von Krediten) überschmwemmen und so eine Inflation auslösen. Ich hab gehört das konnte man 2006 bereits in einem Buch namens "Der Crash kommt" nachlesen. Damals war der Autor aber eben noch böser Kommunist oder ein Idiot.

Mal so allgemein zur Weltwirtschaftskrise:
"Ein Weltkrieg ist praktisch unmöglich"
Professor Atilio Boron in den Reflexionen
des Genossen Fidel Castro
In einer seiner jüngsten Reflexionen schreibt Fidel Castro über ein Gespräch mit dem brasilianischen Sozial- und Politikwissenschaftler Atilio Boron. Fidel Castro empfiehlt, diese Zusammenfassung hin und wieder zu lesen, weil man dann besser über die Ereignisse der Welt informiert sein wird, als 99 Prozent der Bevölkerung, die von Telenovelas, Werbung und Spielfilmen überflutet werden.
Nach dem Abschluss der Konferenz über Globalisierung und Entwicklung, zu dem mehr als 1 500 Ökonomen - hervorragende Persönlichkeiten der Wissenschaften und Vertreter verschiedener internationaler Organisationen - in Havanna zusammengekommen waren, bekam ich einen Brief und ein Dokument von Atilio Boron, Professor für Sozial- und Politikwissenschaften und Leiter des Lateinamerikanischen Fernstudienprogramms für Sozialwissenschaften (PLED) neben anderen wichtigen Ämtern in Wissenschaft und Politik.
Atilio, standhafter und treuer Freund, nahm am letzten Donnerstag, den 6. März, mit anderen internationalen Experten, die zur Konferenz über Globalisierung und Entwicklung gekommen waren, am Podiumsgespräch "Mesa Redonda" des kubanischen Fernsehens teil. Ich wusste, dass er am Sonntag abreisen würde, und so entschied ich mich dafür, ihn zu einem Treffen am Vortag einzuladen. Ich wollte eine Reflexion über die in seinem Dokument enthaltenen Ideen schreiben. Ich verwende in der Zusammenfassung seine eigenen Worte: "Wir befinden uns gegenwärtig in einer allgemeinen kapitalistischen Krise; die erste, die mit der aus dem Jahr 1929 oder mit der sogenannten ´Langen Depression´ von 1873-1896 vergleichbar ist. Es ist eine alles umfassende, mehrdimensionale Zivilisationskrise, deren Dauer, Tiefe und geographische Reichweite sicher größer als bei den vorhergegangenen sein wird. Es handelt sich um eine Krise, die weit über das Banken- oder Finanzwesen hinausgeht und alle Bereiche der Realwirtschaft betrifft. Sie betrifft die Weltwirtschaft und geht weit über die US-amerikanischen Grenzen hinaus.
Ihre strukturellen Ursachen sind folgende: Es ist eine Krise der Überproduktion und zugleich der Unterkonsumtion. Es ist kein Zufall, dass sie in den USA ausgelöst wurde, denn dieses Land lebt schon seit über 30 Jahren von der Verschuldung im Ausland, vom Auslandskredit. Und beide sind nicht unendlich: Die Unternehmen verschuldeten sich über ihre Möglichkeiten hinaus; der Staat verschuldete sich auch über seine Möglichkeiten, um nicht nur einen, sondern zwei Kriege zu führen, um nicht die Steuern zu erhöhen, sondern um sie reduzieren zu können. Die Bürger werden durch Werbung systematisch dazu gebracht, sich zu verschulden, um ein übertriebenes, irrationales und verschwenderisches Konsumverhalten aufrecht zu erhalten.
Finanzialisierung der Wirtschaft
Diesen strukturellen Ursachen muss noch Anderes hinzugefügt werden: die beschleunigte Finanzialisierung der Wirtschaft, die unwiderstehliche Tendenz zu immer riskanteren Finanzspekulation. Mit ihr wurde der ´Jungbrunnen´ des Kapitals entdeckt, mit dem Geld mehr Geld erzeugt; ohne Wertschöpfung, die auf der Ausbeutung der Arbeitskraft beruht. Wenn sich enorme Mengen fiktives Kapital in nur wenigen Tagen oder höchstens Wochen gewinnen lassen, dann führt das dazu, dass das Kapital jede Kalkulation und jeden Skrupel beiseite lässt.
Weitere Ursachen beförderten den Ausbruch der Krise. Die neoliberale Politik der Deregulierung und Liberalisierung ermöglichte den mächtigsten Akteuren, auf den Märkten das Gesetz des Dschungels durchzusetzen. Eine enorme Kapitalvernichtung in weltweitem Maßstab wird als ´schöpferische Zerstörung´ bezeichnet. An der Wall Street erreichte diese ´schöpferische Zerstörung´, dass die börsennotierten Unternehmen fast die Hälfte ihres Wertes verloren. Ein Unternehmen, das früher an der Börse mit einem Wert von 100 Millionen notiert wurde, hat jetzt einen Börsenwert von 50 Millionen. Produktionseinbruch, Preisverfall, Lohnsenkung, Kaufkraftverlust. Das gesamte Finanzwesen ist kurz davor zu explodieren. Wir verzeichnen jetzt schon über 500 Milliarden US-Dollar Bankverluste; demnächst wird noch eine Billion hinzukommen. Mehr als ein Dutzend Banken sind pleite gegangen, und es gibt noch Hunderte weitere, denen das gleiche Schicksal bevorsteht. Bis jetzt sind über eine Billion Dollar von der US-Notenbank FED an das Bankkartell überwiesen worden, aber eine weitere Billionen - und wahrscheinlich noch mehr - werden nötig, um die Liquidität der Banken in den nächsten Jahren aufrechtzuerhalten. Was wir heute erleben, ist der Beginn einer langen Depression, und das derzeit so oft verwendete Wort ´Rezession´ kann nicht die Dramatik erfassen, die die Zukunft dem Kapitalismus beschert.
Die Stammaktien der Citigroup verloren 2008 90 Prozent ihres Wertes. In der letzten Februarwoche notierten sie an der Wall Street mit 1,95 Dollar pro Aktie! Dieser Prozess ist nicht neutral, denn er wird die größten und best organisierten Oligopole begünstigen, die ihre Gegner aus dem Markt verdrängen werden. Die ´Darwinsche Auslese der Stärksten´ wird den Weg für neue Unternehmenszusammenschlüsse und -allianzen bereiten, indem sie die Schwächsten in den Bankrott schickt.
Zerstörung von Arbeitsplätzen
Schnelle Zunahme der Arbeitslosigkeit. Die Zahl der Arbeitslosen auf der Welt (etwa 190 Millionen im Jahre 2008) könnte sich im Laufe des Jahres 2009 um 51 Millionen erhöhen. Die Zahl der armen Arbeiter, die knapp zwei Euro pro Tag verdienen, wird auf 1,4 Milliarden ansteigen, also 45 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung der Welt ausmachen. In den USA hat die Rezession schon 3,6 Millionen Arbeitsplätze zerstört, die Hälfte davon im Laufe der letzten drei Monate. In der EU beträgt die Zahl der Arbeitslosen 17,5 Millionen, 1,6 Millionen mehr als vor einem Jahr. Für 2009 wird ein Verlust von 3,5 Millionen Arbeitsplätzen erwartet. Wegen ihrer engen Bindungen an die US-amerikanische Wirtschaft werden mehrere mittelamerikanische Staaten sowie Mexiko und Peru von der Krise schwer getroffen werden. Eine Krise, die alle wirtschaftlichen Bereiche berührt: die Banken, die Industrie, die Versicherungen, das Bauwesen usw.; eine Krise, die sich über das gesamte internationale kapitalistische System verbreitet. Entscheidungen, die in den Machtzentren der Welt getroffen werden, betreffen die Filialen in der Peripherie und führen dort zu Massenentlassungen, Unterbrechungen in den Zahlungsabläufen, Zusammenbruch der Nachfrage etc. Die USA haben entschieden, die "Big Three" (Chrysler, Ford, General Motors) aus Detroit zu unterstützen, aber nur, um ihre inländischen Werke zu retten. Frankreich und Schweden haben angekündigt, dass sie ihre Unterstützung für ihre Automobilindustrien mit Auflagen versehen werden: Nur die Werke, die sich im eigenen Land befinden, sollen begünstigt werden. Die französische Wirtschaftministerin Christine Lagarde erklärte, dass der Protektionismus ´ein notwendiges Übel in Krisenzeiten´ sein könne. Der spanische Industrieminister Miguel Sebastián ruft ´zum Verbrauch spanischer Produkte´ auf. Barack Obama fördert die Kampagne ´Buy American!´.
Preisverfall aller Rohstoffe
Andere Verbreitungsquellen der Krise in der Peripherie sind der Preisverfall von agrarischen und industriellen Rohstoffen, die von Ländern Lateinamerikas und der Karibik exportiert werden; mit den entsprechenden rezessiven Folgeerscheinungen und wachsender Arbeitslosigkeit. Drastische Verringerung der Geldüberweisungen ins Heimatland durch die lateinamerikanischen und karibischen Emigranten in den entwickelten Ländern. (In manchen Fällen sind diese Überweisungen die wichtigste Einnahmequelle für Devisen, die sogar die Exporte übersteigen.) Rückkehr der Emigranten, was zu einer noch stärkeren Depression auf dem heimischen Arbeitsmarkt führt.
Das alles ist mit einer tiefgreifenden Energiekrise verbunden, die in einem irrationalen und verschwenderischen Verbrauch fossiler Brennstoffe begründet ist. Diese Krise fällt mit dem wachsenden Bewusstsein des katastrophalen Umfangs des Klimawandels zusammen. Weiterhin ist die Nahrungsmittelkrise zu nennen, die sich durch ein irrationales kapitalistisches Konsummodell verschärft, indem Flächen, die für den Anbau von Lebensmitteln genutzt wurden, in Anbauflächen für Agrokraftstoffe umgewandelt wurden.
(...) Michael Klare schrieb vor einigen Tagen: ´Wenn das heutige Wirtschaftsdesaster zu dem wird, was Präsident Obama als verlorenes Jahrzehnt bezeichnet, dann könnte das Resultat sein, dass die globale Landschaft von ökonomisch motivierten Unruhen geprägt wird.´ 1929 betrug die Arbeitslosigkeit in den USA 25 Prozent, zur gleichen Zeit stürzten die Preise für landwirtschaftliche Produkte und Rohstoffe ab. Zehn Jahre später, trotz radikaler, von US-Präsident Franklin D. Roosevelt in Gang gesetzter politischer Bestimmungen (New Deal), blieb die Arbeitslosenrate sehr hoch, nämlich bei 17 Prozent, und es gelang der Wirtschaft nicht, aus der Rezession heraus zu kommen. Erst der Zweite Weltkrieg beendete diese Etappe. Warum sollte sie jetzt kürzer sein? Wo doch die Depression von 1873-1896, wie ich schon sagte, 23 Jahre dauerte! Wenn man das Vorhergehende nimmt, warum sollte dann die aktuelle Krise eine Frage von Monaten sein, wie einige Publizisten und ´Wall-Street-Gurus´ vorhersagen? Diese Krise wird nicht mit ein paar Treffen der G-20 oder der G-7 überwunden werden. Ein Beweis für deren totale Unfähigkeit zur Lösung der Krise ist die Antwort der wichtigsten Wertpapierbörsen der Welt nach jeder Ankündigung bzw. Bewilligung eines Gesetzes, das eine neuen Aufkauf der Schulden genehmigt: die Antwort ´der Märkte´ ist unverändert negativ.
Wie George Soros bezeugt, ´leidet die Realwirtschaft unter Folgewirkungen, die sich jetzt erst entfalten. Da unter diesen Bedingungen der US-amerikanische Verbraucher nicht mehr als Lokomotive der Weltwirtschaft dienen kann, muss die US-amerikanische Regierung die Nachfrage fördern. Da wir den drohenden Herausforderungen der Erwärmung des Planeten und der energetischen Abhängigkeit gegenüberstehen, sollte die US-Regierung einen Plan zur Förderung der Energieeinsparung, zur Entwicklung alternativer Energiequellen und zur Errichtung von ökologischen Infrastrukturen verfolgen.´
Krise und Weltökonomie
Es beginnt eine lange Zeit des Tauziehens und der Verhandlungen um die Entscheidung, auf welcher Weise die Krise überwunden werden kann, wer deren Nutznießer sein werden und wer für die Kosten der Krise bezahlen soll. Das Abkommen von Bretton-Woods, vereinbart in der keynesianischen Phase des Kapitalismus, fiel mit der Etablierung eines neuen Modells bürgerlicher Hegemonie zusammen. Dieses Modell war ein Ergebnis des Krieges und des antifaschistischen Kampfes und hatte als neuen und unerwarteten Hintergrund die wachsende Stärke der Gewerkschaften und der Linksparteien sowie die Regulierungsund Interventionsmöglichkeiten der Staaten. Die UdSSR existiert nicht mehr. Allein ihr Dasein und die Gefahr der Verbreitung ihres gesellschaftlichen Modells im Westen änderte das Kräfteverhältnis zugunsten der Linken, der Bevölkerung, der Gewerkschaften, etc..
In der Gegenwart spielt China eine zweifellos viel wichtigere Rolle in der Weltwirtschaft, als es die Sowjetunion zu ihrer Zeit tat, aber ohne eine parallele Bedeutung in der Weltpolitik. Im Unterschied dazu, war die UdSSR trotz ihrer wirtschaftlichen Schwäche eine beachtliche militärische und politische Macht. China ist dagegen zwar eine Wirtschaftsmacht, aber mit geringem militärischen und politischen Einfluss in Angelegenheiten der Weltpolitik, obwohl das Land gerade einen sehr vorsichtigen und bedächtigen Prozess der Wiederbehauptung in der Weltpolitik beginnt. China kann eine positive Rolle bei der Strategie der Neuordnung der Länder der Peripherie spielen. Peking orientiert allmählich seine enormen nationalen Energien auf den Binnenmarkt. (...) Sollte sich diese Wende bestätigen, so lässt sich voraussagen, dass China weiterhin viele Produkte aus den Ländern der Dritten Welt - wie Erdöl, Nickel, Kupfer, Aluminium, Stahl, Soja und andere Rohstoffe und Nahrungsmittel - benötigen wird. Dagegen war die UdSSR während der Großen Depression der 30er Jahre sehr schwach in den Weltmärkten eingefügt. Im Falle Chinas ist es anders: China kann weiterhin eine sehr wichtige Rolle spielen und ebenso wie Russland und Indien - diese aber in geringerem Maße - im Ausland die Rohstoffe und Nahrungsmittel kaufen, die es braucht. Das war im Unterschied dazu, für die UdSSR in den Zeiten der Großen Depression nicht möglich.
In den 30er Jahren hat man die ´Lösung´ der Krise im Protektionismus und im Weltkrieg gefunden. Heute wird der Protektionismus aufgrund der gegenseitigen Durchdringung der großen nationalen Oligopole in verschiedenen Räumen des Weltkapitalismus auf viele Hindernisse stoßen. Die Bildung einer in riesigen Unternehmen verwurzelten Weltbourgeoisie, die trotz ihrer nationalen Basis in einer Unzahl von Ländern agiert, führt dazu, dass die Option des Protektionismus im Handel der entwickelten Welt untereinander kaum effektiv ist. Die Politiker haben - zumindest jetzt und nicht ohne Spannungen - die von der WTO festgesetzten Parameter einzuhalten. Es scheint, dass Protektionismus, wenn er angewandt wird, sich mit hoher Wahrscheinlichkeit gegen den globalen Süden richtet.
Ein Weltkrieg, angetrieben durch den Kampf der ´nationalen Bourgeoisien´ der entwickelten Welt um die Vorherrschaft auf den Märkten, ist praktisch unmöglich, weil diese Bourgeoisien durch den Aufstieg und die Konsolidierung einer imperialen Bourgeoisie ersetzt worden sind, die sich regelmäßig in Davos zusammenfindet. Für sie bedeutet eine militärische Auseinandersetzung einen ungeheuerlicher Unsinn. Das heißt nicht, dass diese Weltbourgeoisie - wie sie es bis jetzt mit den militärischen Abenteuern der Vereinigten Staaten in Irak und Afghanistan getan hat - nicht die Durchführung von zahlreichen militärischen Operationen an der Peripherie des Systems unterstützen wird, die zur Erhaltung der Rentabilität des US-amerikanischen Militär-Industrie-Komplexes, und indirekt für die großen Oligopole der anderen Länder notwendig sind.
Imperialistisches Zentrum USA
Die jetzige Situation entspricht nicht derjenigen der 30er Jahre. Lenin sagte: "Der Kapitalismus fällt nicht, wenn es nicht eine soziale Kraft gibt, die ihn zum Sturz bringt." Diese soziale Kraft ist heute in den Gesellschaften der kapitalistischen Metropolen, einschließlich den Vereinigten Staaten, nicht vorhanden. Die USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Japan trugen ihren Kampf um die imperiale Hegemonie auf militärischem Gebiet aus. Heute befinden sich die Hegemonie und die Herrschaft ganz klar in den Händen der USA. Sie sind weltweit der einzige Garant des kapitalistischen Systems. Wenn die USA fallen würden, käme es zu einem Dominoeffekt, der den Zusammenbruch fast des gesamten metropolen Kapitalismus zur Folge hätte - ohne die Folgen für die Peripherie des Systems zu erwähnen. Wenn Washington sich durch einen Volksaufstand bedroht sähe, würden alle zu Hilfe eilen, weil es die letzte Stütze für das System ist - und die einzige, die, falls notwendig, den anderen zu Hilfe eilen kann. Die USA sind ein unentbehrlicher Akteur und der unbestreitbare Mittelpunkt des imperialistischen Weltsystems. Nur sie stehen in über 700 Militärmissionen und verfügen über militärische Stützpunkte in etwa 120 Ländern, die die letzte Reserve des Systems darstellen. Wenn andere politische Optionen scheiterten, würde Gewalt zur kapitalistischen ultima ratio. Nur die USA können ihre Truppen und ihr Kriegsarsenal für die Aufrechterhaltung der Ordnung im Weltmaßstab einsetzen. Sie sind - wie Samuel Huntington schrieb - ´der einsame Sheriff´.
Dieses ´Abstützen´ des imperialistischen Zentrums setzt auf die unschätzbare Kollaboration der anderen imperialistischen Partner bzw. seiner Konkurrenten auf dem Feld der Wirtschaft sowie auf die Mehrheit der Länder der Dritten Welt, welche ihre Währungsreserven in US-Dollar ansammeln. Weder China, Japan, Korea oder Russland - um die größten Dollar-Besitzer der Welt zu nennen - können ihre Dollarvorräte liquidieren, weil das einem Selbstmord gleichkäme. Natürlich ist das auch eine Überlegung, die mit großem Vorbehalt zu nehmen ist. (...)
Krise und Zukunftsaussichten
Wir stehen vor einer Krise, die viel mehr als nur eine wirtschaftliche oder finanzielle Krise ist. Es handelt sich um eine integrale Krise eines Zivilisationsmodells, das sich wirtschaftlich und politisch nicht halten kann, ohne im wachsenden Maße zur Gewalt gegen die Völker zu greifen. Es ist auch ökologisch unhaltbar, weil es die Umwelt zerstört - in manchen Fällen irreversibel. Es ist sozial unhaltbar, weil es die menschlichen Bedingungen auf ein unvorstellbares Niveau erniedrigt und die Beziehungen des sozialen Lebens selbst zerstört.
Die Antwort auf diese Krise kann deshalb nicht nur wirtschaftlicher oder finanzieller Art sein. Die herrschenden Klassen werden exakt Folgendes tun: Sie werden ein umfangreiches Arsenal von öffentlichen Mitteln nutzen, um die Verluste zu sozialisieren und um die großen Oligopole wieder flott zu machen. In der Verteidigung ihrer nächstliegenden Interessen ermangelt es ihnen an einer Vision für eine mehr integrierende Strategie." (...) Wenn jemand diese Zusammenfassung nimmt und in der Hosentasche mit sich trägt, sie hin und wieder liest oder auswendig lernt wie eine kleine Bibel, dann wird er besser über die Ereignisse der Welt informiert sein als 99 Prozent der Bevölkerung, die, von Hunderten Werbeanzeigen und von Tausenden Stunden mit Nachrichten, Soap Operas und realistischen oder nichtrealistischen Spielfilmen bestürmt, lebt.
Fidel Castro, 8. März 2009"
Ist zwar sicher nicht eben die denkbar objektivste Quelle, aber den Text finde ich dennoch sehr interessant und auch wahr.
"Ein Weltkrieg ist praktisch unmöglich"
Professor Atilio Boron in den Reflexionen
des Genossen Fidel Castro
In einer seiner jüngsten Reflexionen schreibt Fidel Castro über ein Gespräch mit dem brasilianischen Sozial- und Politikwissenschaftler Atilio Boron. Fidel Castro empfiehlt, diese Zusammenfassung hin und wieder zu lesen, weil man dann besser über die Ereignisse der Welt informiert sein wird, als 99 Prozent der Bevölkerung, die von Telenovelas, Werbung und Spielfilmen überflutet werden.
Nach dem Abschluss der Konferenz über Globalisierung und Entwicklung, zu dem mehr als 1 500 Ökonomen - hervorragende Persönlichkeiten der Wissenschaften und Vertreter verschiedener internationaler Organisationen - in Havanna zusammengekommen waren, bekam ich einen Brief und ein Dokument von Atilio Boron, Professor für Sozial- und Politikwissenschaften und Leiter des Lateinamerikanischen Fernstudienprogramms für Sozialwissenschaften (PLED) neben anderen wichtigen Ämtern in Wissenschaft und Politik.
Atilio, standhafter und treuer Freund, nahm am letzten Donnerstag, den 6. März, mit anderen internationalen Experten, die zur Konferenz über Globalisierung und Entwicklung gekommen waren, am Podiumsgespräch "Mesa Redonda" des kubanischen Fernsehens teil. Ich wusste, dass er am Sonntag abreisen würde, und so entschied ich mich dafür, ihn zu einem Treffen am Vortag einzuladen. Ich wollte eine Reflexion über die in seinem Dokument enthaltenen Ideen schreiben. Ich verwende in der Zusammenfassung seine eigenen Worte: "Wir befinden uns gegenwärtig in einer allgemeinen kapitalistischen Krise; die erste, die mit der aus dem Jahr 1929 oder mit der sogenannten ´Langen Depression´ von 1873-1896 vergleichbar ist. Es ist eine alles umfassende, mehrdimensionale Zivilisationskrise, deren Dauer, Tiefe und geographische Reichweite sicher größer als bei den vorhergegangenen sein wird. Es handelt sich um eine Krise, die weit über das Banken- oder Finanzwesen hinausgeht und alle Bereiche der Realwirtschaft betrifft. Sie betrifft die Weltwirtschaft und geht weit über die US-amerikanischen Grenzen hinaus.
Ihre strukturellen Ursachen sind folgende: Es ist eine Krise der Überproduktion und zugleich der Unterkonsumtion. Es ist kein Zufall, dass sie in den USA ausgelöst wurde, denn dieses Land lebt schon seit über 30 Jahren von der Verschuldung im Ausland, vom Auslandskredit. Und beide sind nicht unendlich: Die Unternehmen verschuldeten sich über ihre Möglichkeiten hinaus; der Staat verschuldete sich auch über seine Möglichkeiten, um nicht nur einen, sondern zwei Kriege zu führen, um nicht die Steuern zu erhöhen, sondern um sie reduzieren zu können. Die Bürger werden durch Werbung systematisch dazu gebracht, sich zu verschulden, um ein übertriebenes, irrationales und verschwenderisches Konsumverhalten aufrecht zu erhalten.
Finanzialisierung der Wirtschaft
Diesen strukturellen Ursachen muss noch Anderes hinzugefügt werden: die beschleunigte Finanzialisierung der Wirtschaft, die unwiderstehliche Tendenz zu immer riskanteren Finanzspekulation. Mit ihr wurde der ´Jungbrunnen´ des Kapitals entdeckt, mit dem Geld mehr Geld erzeugt; ohne Wertschöpfung, die auf der Ausbeutung der Arbeitskraft beruht. Wenn sich enorme Mengen fiktives Kapital in nur wenigen Tagen oder höchstens Wochen gewinnen lassen, dann führt das dazu, dass das Kapital jede Kalkulation und jeden Skrupel beiseite lässt.
Weitere Ursachen beförderten den Ausbruch der Krise. Die neoliberale Politik der Deregulierung und Liberalisierung ermöglichte den mächtigsten Akteuren, auf den Märkten das Gesetz des Dschungels durchzusetzen. Eine enorme Kapitalvernichtung in weltweitem Maßstab wird als ´schöpferische Zerstörung´ bezeichnet. An der Wall Street erreichte diese ´schöpferische Zerstörung´, dass die börsennotierten Unternehmen fast die Hälfte ihres Wertes verloren. Ein Unternehmen, das früher an der Börse mit einem Wert von 100 Millionen notiert wurde, hat jetzt einen Börsenwert von 50 Millionen. Produktionseinbruch, Preisverfall, Lohnsenkung, Kaufkraftverlust. Das gesamte Finanzwesen ist kurz davor zu explodieren. Wir verzeichnen jetzt schon über 500 Milliarden US-Dollar Bankverluste; demnächst wird noch eine Billion hinzukommen. Mehr als ein Dutzend Banken sind pleite gegangen, und es gibt noch Hunderte weitere, denen das gleiche Schicksal bevorsteht. Bis jetzt sind über eine Billion Dollar von der US-Notenbank FED an das Bankkartell überwiesen worden, aber eine weitere Billionen - und wahrscheinlich noch mehr - werden nötig, um die Liquidität der Banken in den nächsten Jahren aufrechtzuerhalten. Was wir heute erleben, ist der Beginn einer langen Depression, und das derzeit so oft verwendete Wort ´Rezession´ kann nicht die Dramatik erfassen, die die Zukunft dem Kapitalismus beschert.
Die Stammaktien der Citigroup verloren 2008 90 Prozent ihres Wertes. In der letzten Februarwoche notierten sie an der Wall Street mit 1,95 Dollar pro Aktie! Dieser Prozess ist nicht neutral, denn er wird die größten und best organisierten Oligopole begünstigen, die ihre Gegner aus dem Markt verdrängen werden. Die ´Darwinsche Auslese der Stärksten´ wird den Weg für neue Unternehmenszusammenschlüsse und -allianzen bereiten, indem sie die Schwächsten in den Bankrott schickt.
Zerstörung von Arbeitsplätzen
Schnelle Zunahme der Arbeitslosigkeit. Die Zahl der Arbeitslosen auf der Welt (etwa 190 Millionen im Jahre 2008) könnte sich im Laufe des Jahres 2009 um 51 Millionen erhöhen. Die Zahl der armen Arbeiter, die knapp zwei Euro pro Tag verdienen, wird auf 1,4 Milliarden ansteigen, also 45 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung der Welt ausmachen. In den USA hat die Rezession schon 3,6 Millionen Arbeitsplätze zerstört, die Hälfte davon im Laufe der letzten drei Monate. In der EU beträgt die Zahl der Arbeitslosen 17,5 Millionen, 1,6 Millionen mehr als vor einem Jahr. Für 2009 wird ein Verlust von 3,5 Millionen Arbeitsplätzen erwartet. Wegen ihrer engen Bindungen an die US-amerikanische Wirtschaft werden mehrere mittelamerikanische Staaten sowie Mexiko und Peru von der Krise schwer getroffen werden. Eine Krise, die alle wirtschaftlichen Bereiche berührt: die Banken, die Industrie, die Versicherungen, das Bauwesen usw.; eine Krise, die sich über das gesamte internationale kapitalistische System verbreitet. Entscheidungen, die in den Machtzentren der Welt getroffen werden, betreffen die Filialen in der Peripherie und führen dort zu Massenentlassungen, Unterbrechungen in den Zahlungsabläufen, Zusammenbruch der Nachfrage etc. Die USA haben entschieden, die "Big Three" (Chrysler, Ford, General Motors) aus Detroit zu unterstützen, aber nur, um ihre inländischen Werke zu retten. Frankreich und Schweden haben angekündigt, dass sie ihre Unterstützung für ihre Automobilindustrien mit Auflagen versehen werden: Nur die Werke, die sich im eigenen Land befinden, sollen begünstigt werden. Die französische Wirtschaftministerin Christine Lagarde erklärte, dass der Protektionismus ´ein notwendiges Übel in Krisenzeiten´ sein könne. Der spanische Industrieminister Miguel Sebastián ruft ´zum Verbrauch spanischer Produkte´ auf. Barack Obama fördert die Kampagne ´Buy American!´.
Preisverfall aller Rohstoffe
Andere Verbreitungsquellen der Krise in der Peripherie sind der Preisverfall von agrarischen und industriellen Rohstoffen, die von Ländern Lateinamerikas und der Karibik exportiert werden; mit den entsprechenden rezessiven Folgeerscheinungen und wachsender Arbeitslosigkeit. Drastische Verringerung der Geldüberweisungen ins Heimatland durch die lateinamerikanischen und karibischen Emigranten in den entwickelten Ländern. (In manchen Fällen sind diese Überweisungen die wichtigste Einnahmequelle für Devisen, die sogar die Exporte übersteigen.) Rückkehr der Emigranten, was zu einer noch stärkeren Depression auf dem heimischen Arbeitsmarkt führt.
Das alles ist mit einer tiefgreifenden Energiekrise verbunden, die in einem irrationalen und verschwenderischen Verbrauch fossiler Brennstoffe begründet ist. Diese Krise fällt mit dem wachsenden Bewusstsein des katastrophalen Umfangs des Klimawandels zusammen. Weiterhin ist die Nahrungsmittelkrise zu nennen, die sich durch ein irrationales kapitalistisches Konsummodell verschärft, indem Flächen, die für den Anbau von Lebensmitteln genutzt wurden, in Anbauflächen für Agrokraftstoffe umgewandelt wurden.
(...) Michael Klare schrieb vor einigen Tagen: ´Wenn das heutige Wirtschaftsdesaster zu dem wird, was Präsident Obama als verlorenes Jahrzehnt bezeichnet, dann könnte das Resultat sein, dass die globale Landschaft von ökonomisch motivierten Unruhen geprägt wird.´ 1929 betrug die Arbeitslosigkeit in den USA 25 Prozent, zur gleichen Zeit stürzten die Preise für landwirtschaftliche Produkte und Rohstoffe ab. Zehn Jahre später, trotz radikaler, von US-Präsident Franklin D. Roosevelt in Gang gesetzter politischer Bestimmungen (New Deal), blieb die Arbeitslosenrate sehr hoch, nämlich bei 17 Prozent, und es gelang der Wirtschaft nicht, aus der Rezession heraus zu kommen. Erst der Zweite Weltkrieg beendete diese Etappe. Warum sollte sie jetzt kürzer sein? Wo doch die Depression von 1873-1896, wie ich schon sagte, 23 Jahre dauerte! Wenn man das Vorhergehende nimmt, warum sollte dann die aktuelle Krise eine Frage von Monaten sein, wie einige Publizisten und ´Wall-Street-Gurus´ vorhersagen? Diese Krise wird nicht mit ein paar Treffen der G-20 oder der G-7 überwunden werden. Ein Beweis für deren totale Unfähigkeit zur Lösung der Krise ist die Antwort der wichtigsten Wertpapierbörsen der Welt nach jeder Ankündigung bzw. Bewilligung eines Gesetzes, das eine neuen Aufkauf der Schulden genehmigt: die Antwort ´der Märkte´ ist unverändert negativ.
Wie George Soros bezeugt, ´leidet die Realwirtschaft unter Folgewirkungen, die sich jetzt erst entfalten. Da unter diesen Bedingungen der US-amerikanische Verbraucher nicht mehr als Lokomotive der Weltwirtschaft dienen kann, muss die US-amerikanische Regierung die Nachfrage fördern. Da wir den drohenden Herausforderungen der Erwärmung des Planeten und der energetischen Abhängigkeit gegenüberstehen, sollte die US-Regierung einen Plan zur Förderung der Energieeinsparung, zur Entwicklung alternativer Energiequellen und zur Errichtung von ökologischen Infrastrukturen verfolgen.´
Krise und Weltökonomie
Es beginnt eine lange Zeit des Tauziehens und der Verhandlungen um die Entscheidung, auf welcher Weise die Krise überwunden werden kann, wer deren Nutznießer sein werden und wer für die Kosten der Krise bezahlen soll. Das Abkommen von Bretton-Woods, vereinbart in der keynesianischen Phase des Kapitalismus, fiel mit der Etablierung eines neuen Modells bürgerlicher Hegemonie zusammen. Dieses Modell war ein Ergebnis des Krieges und des antifaschistischen Kampfes und hatte als neuen und unerwarteten Hintergrund die wachsende Stärke der Gewerkschaften und der Linksparteien sowie die Regulierungsund Interventionsmöglichkeiten der Staaten. Die UdSSR existiert nicht mehr. Allein ihr Dasein und die Gefahr der Verbreitung ihres gesellschaftlichen Modells im Westen änderte das Kräfteverhältnis zugunsten der Linken, der Bevölkerung, der Gewerkschaften, etc..
In der Gegenwart spielt China eine zweifellos viel wichtigere Rolle in der Weltwirtschaft, als es die Sowjetunion zu ihrer Zeit tat, aber ohne eine parallele Bedeutung in der Weltpolitik. Im Unterschied dazu, war die UdSSR trotz ihrer wirtschaftlichen Schwäche eine beachtliche militärische und politische Macht. China ist dagegen zwar eine Wirtschaftsmacht, aber mit geringem militärischen und politischen Einfluss in Angelegenheiten der Weltpolitik, obwohl das Land gerade einen sehr vorsichtigen und bedächtigen Prozess der Wiederbehauptung in der Weltpolitik beginnt. China kann eine positive Rolle bei der Strategie der Neuordnung der Länder der Peripherie spielen. Peking orientiert allmählich seine enormen nationalen Energien auf den Binnenmarkt. (...) Sollte sich diese Wende bestätigen, so lässt sich voraussagen, dass China weiterhin viele Produkte aus den Ländern der Dritten Welt - wie Erdöl, Nickel, Kupfer, Aluminium, Stahl, Soja und andere Rohstoffe und Nahrungsmittel - benötigen wird. Dagegen war die UdSSR während der Großen Depression der 30er Jahre sehr schwach in den Weltmärkten eingefügt. Im Falle Chinas ist es anders: China kann weiterhin eine sehr wichtige Rolle spielen und ebenso wie Russland und Indien - diese aber in geringerem Maße - im Ausland die Rohstoffe und Nahrungsmittel kaufen, die es braucht. Das war im Unterschied dazu, für die UdSSR in den Zeiten der Großen Depression nicht möglich.
In den 30er Jahren hat man die ´Lösung´ der Krise im Protektionismus und im Weltkrieg gefunden. Heute wird der Protektionismus aufgrund der gegenseitigen Durchdringung der großen nationalen Oligopole in verschiedenen Räumen des Weltkapitalismus auf viele Hindernisse stoßen. Die Bildung einer in riesigen Unternehmen verwurzelten Weltbourgeoisie, die trotz ihrer nationalen Basis in einer Unzahl von Ländern agiert, führt dazu, dass die Option des Protektionismus im Handel der entwickelten Welt untereinander kaum effektiv ist. Die Politiker haben - zumindest jetzt und nicht ohne Spannungen - die von der WTO festgesetzten Parameter einzuhalten. Es scheint, dass Protektionismus, wenn er angewandt wird, sich mit hoher Wahrscheinlichkeit gegen den globalen Süden richtet.
Ein Weltkrieg, angetrieben durch den Kampf der ´nationalen Bourgeoisien´ der entwickelten Welt um die Vorherrschaft auf den Märkten, ist praktisch unmöglich, weil diese Bourgeoisien durch den Aufstieg und die Konsolidierung einer imperialen Bourgeoisie ersetzt worden sind, die sich regelmäßig in Davos zusammenfindet. Für sie bedeutet eine militärische Auseinandersetzung einen ungeheuerlicher Unsinn. Das heißt nicht, dass diese Weltbourgeoisie - wie sie es bis jetzt mit den militärischen Abenteuern der Vereinigten Staaten in Irak und Afghanistan getan hat - nicht die Durchführung von zahlreichen militärischen Operationen an der Peripherie des Systems unterstützen wird, die zur Erhaltung der Rentabilität des US-amerikanischen Militär-Industrie-Komplexes, und indirekt für die großen Oligopole der anderen Länder notwendig sind.
Imperialistisches Zentrum USA
Die jetzige Situation entspricht nicht derjenigen der 30er Jahre. Lenin sagte: "Der Kapitalismus fällt nicht, wenn es nicht eine soziale Kraft gibt, die ihn zum Sturz bringt." Diese soziale Kraft ist heute in den Gesellschaften der kapitalistischen Metropolen, einschließlich den Vereinigten Staaten, nicht vorhanden. Die USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Japan trugen ihren Kampf um die imperiale Hegemonie auf militärischem Gebiet aus. Heute befinden sich die Hegemonie und die Herrschaft ganz klar in den Händen der USA. Sie sind weltweit der einzige Garant des kapitalistischen Systems. Wenn die USA fallen würden, käme es zu einem Dominoeffekt, der den Zusammenbruch fast des gesamten metropolen Kapitalismus zur Folge hätte - ohne die Folgen für die Peripherie des Systems zu erwähnen. Wenn Washington sich durch einen Volksaufstand bedroht sähe, würden alle zu Hilfe eilen, weil es die letzte Stütze für das System ist - und die einzige, die, falls notwendig, den anderen zu Hilfe eilen kann. Die USA sind ein unentbehrlicher Akteur und der unbestreitbare Mittelpunkt des imperialistischen Weltsystems. Nur sie stehen in über 700 Militärmissionen und verfügen über militärische Stützpunkte in etwa 120 Ländern, die die letzte Reserve des Systems darstellen. Wenn andere politische Optionen scheiterten, würde Gewalt zur kapitalistischen ultima ratio. Nur die USA können ihre Truppen und ihr Kriegsarsenal für die Aufrechterhaltung der Ordnung im Weltmaßstab einsetzen. Sie sind - wie Samuel Huntington schrieb - ´der einsame Sheriff´.
Dieses ´Abstützen´ des imperialistischen Zentrums setzt auf die unschätzbare Kollaboration der anderen imperialistischen Partner bzw. seiner Konkurrenten auf dem Feld der Wirtschaft sowie auf die Mehrheit der Länder der Dritten Welt, welche ihre Währungsreserven in US-Dollar ansammeln. Weder China, Japan, Korea oder Russland - um die größten Dollar-Besitzer der Welt zu nennen - können ihre Dollarvorräte liquidieren, weil das einem Selbstmord gleichkäme. Natürlich ist das auch eine Überlegung, die mit großem Vorbehalt zu nehmen ist. (...)
Krise und Zukunftsaussichten
Wir stehen vor einer Krise, die viel mehr als nur eine wirtschaftliche oder finanzielle Krise ist. Es handelt sich um eine integrale Krise eines Zivilisationsmodells, das sich wirtschaftlich und politisch nicht halten kann, ohne im wachsenden Maße zur Gewalt gegen die Völker zu greifen. Es ist auch ökologisch unhaltbar, weil es die Umwelt zerstört - in manchen Fällen irreversibel. Es ist sozial unhaltbar, weil es die menschlichen Bedingungen auf ein unvorstellbares Niveau erniedrigt und die Beziehungen des sozialen Lebens selbst zerstört.
Die Antwort auf diese Krise kann deshalb nicht nur wirtschaftlicher oder finanzieller Art sein. Die herrschenden Klassen werden exakt Folgendes tun: Sie werden ein umfangreiches Arsenal von öffentlichen Mitteln nutzen, um die Verluste zu sozialisieren und um die großen Oligopole wieder flott zu machen. In der Verteidigung ihrer nächstliegenden Interessen ermangelt es ihnen an einer Vision für eine mehr integrierende Strategie." (...) Wenn jemand diese Zusammenfassung nimmt und in der Hosentasche mit sich trägt, sie hin und wieder liest oder auswendig lernt wie eine kleine Bibel, dann wird er besser über die Ereignisse der Welt informiert sein als 99 Prozent der Bevölkerung, die, von Hunderten Werbeanzeigen und von Tausenden Stunden mit Nachrichten, Soap Operas und realistischen oder nichtrealistischen Spielfilmen bestürmt, lebt.
Fidel Castro, 8. März 2009"
Ist zwar sicher nicht eben die denkbar objektivste Quelle, aber den Text finde ich dennoch sehr interessant und auch wahr.
Sid Vicious:
Das hättest Du einfacher haben können:
http://www.kommunisten.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=262:reflexionen-fidel-castros-ueber-die-krise&catid=37:kommentare&Itemid=69
Und es entspricht nicht dem Stil in einem Forum, ohne Quellenangabe wortwörtlich einen bereits publizierten Artikel einfach abzuschreiben.
Selbst die DKP hat einen Link zum Original gesetzt: http://www.granma.cubaweb.cu/secciones/ref-fidel/art95.html
Hat Dir die DKP dafür etwa Zeilengeld gezahlt, dass Du aus einer kommunistischen Quelle etwas abschreibst?
Das hättest Du einfacher haben können:
http://www.kommunisten.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=262:reflexionen-fidel-castros-ueber-die-krise&catid=37:kommentare&Itemid=69
Und es entspricht nicht dem Stil in einem Forum, ohne Quellenangabe wortwörtlich einen bereits publizierten Artikel einfach abzuschreiben.
Selbst die DKP hat einen Link zum Original gesetzt: http://www.granma.cubaweb.cu/secciones/ref-fidel/art95.html
Hat Dir die DKP dafür etwa Zeilengeld gezahlt, dass Du aus einer kommunistischen Quelle etwas abschreibst?
"Selbst die DKP hat einen Link zum Original gesetzt: http://www.granma.cubaweb.cu/secciones/ref-fidel/art95.html "
Was hilft der Link zum Original, wenn niemand oder kaum jemand hier Spanisch spricht?
"Hat Dir die DKP dafür etwa Zeilengeld gezahlt, dass Du aus einer kommunistischen Quelle etwas abschreibst?"
Schön wär's. Tatsache ist, dass ich einen Link zum Originaltext nirgends gefunden habe, also habe ich ihn eben kopiert.
Ich finde es allerdings interessant, dass sich einige Leute hier eher über Oberflächlichkeiten wie Quellen und Quellenangaben aufregen, als mit den entsprechenden Inhalten auseinanderzusetzen. Auch eine Möglichkeit, eine Diskussion zu meiden ...^^
Was hilft der Link zum Original, wenn niemand oder kaum jemand hier Spanisch spricht?
"Hat Dir die DKP dafür etwa Zeilengeld gezahlt, dass Du aus einer kommunistischen Quelle etwas abschreibst?"
Schön wär's. Tatsache ist, dass ich einen Link zum Originaltext nirgends gefunden habe, also habe ich ihn eben kopiert.
Ich finde es allerdings interessant, dass sich einige Leute hier eher über Oberflächlichkeiten wie Quellen und Quellenangaben aufregen, als mit den entsprechenden Inhalten auseinanderzusetzen. Auch eine Möglichkeit, eine Diskussion zu meiden ...^^
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