So kann das nicht mehr weiter gehen... (Gesellschaft)

So kann das nicht mehr weiter gehen... (Gesellschaft)

Hallo liebe Community.
Ich wende mich hier an euch, weil ich hier vernünftige Antworten erhoffe.
Ich habe ein großes Problem.
Ich bekomme mein Leben nicht mehr so richtig in den Griff. Doch zum Psychater zu gehen, ist mir sehr peinlich, daher versuche ich euch hier Anonym mein Problem zu schildern.

Also, ich bin 20 jahre alt und wohne noch bei meinen Eltern. Mein Vater hat einen 24 Std. Dienst und ist selten zu Hause. meine mutter leidet auch darunter, dass sie meinen vater so wenig sieht und betrinkt sich sehr oft. Schon in den frühen Morgenstunden.

Meine Eltern hatten desweiteren sowieso nie Zeit für mich. Jedenfalls habe ich sehr früh angefangen im Internet zu surfen und selten noch nach draußen an die frische Luft zu gehen. Habe leider auch keine Freundin. hatte schon vieles über Singlewebseiten versucht. Ohne Erfolg.
Naja jetzt ist es schon soweit, dass ich nur noch für die Toilette und fürs Essen machen aufstehe. Selber Essen und Trinken machen ich schon alles an meinem Schreibtisch, wärend des Internets. Meine Mutter kauft auch nur noch Fertiggerichte ein. Ganz so toll sind die auch nicht. -.-
Jedenfalls fühle ich mich oft sehr einsam und habe mir für meine einsamen Stunden, weiß jetzt nicht ob es hier so hinpasst, aber wenn ich meine Probleme schon ausschreibe, dann ausführlich...eine Gummipuppe aus unserem Sexshop gekauft...klar sie bringt es...aber bräuchte ich auch ab und an mal jemanden zum reden.

Da war ich dann neulich auf so eine Art Gothic/Emo Seite, in so einem Forum. Dort waren die Personen alle sehr nett und haben auch über ihre Probleme geredet. Da meinten dann welche, dass sie sich gerne ritzen?! Das löst schöne Gefühle aus. Dann gab es welche, die schrieben mit ihrem Blut an die Wände: HASS, LEID, SCHMERZ.
Viele meinten halt auch, dass es so schlimm wäre und die einzige Lösung halt ist, sich umzubringen. Und da dachte ich so an mich. Sollte ich mich auch umbringen? Ich habe Angst vor dem Tod. Aber mein Leben ist echt so beschissen, ich weiß nicht mehr weiter.

Ich habe jeden Tag Stress, ich bin wie ein Wrack. Was kann ich tun? Weil umbringen sehe ich nur als wirklich letzte Lösung...doch wenn es so weiter geht, werde ich es wohl tun.
Bitte gebt mir, liebe Community, Lösungsvorschläge.
Ich danke euch.

Euer Sven.
Der erste Schritt ist ja getan: Du hast die Probleme erkannt. Zu einer Beratungsstelle oder zu einem Psychiater zu gehen, muß Dir nicht peinlich sein. In den USA z.B. wird ein Psychiater als Dienstleistung wie jede andere gesehen. Und das ist es ja auch.

Ich kenne Deinen beruflichen Hintergrund nicht, aber ein Ortswechsel mit einem neuen Freundeskreis dürfte Dir gut tun. Prüfe daher die Möglichkeiten, in einem anderen Ort eine Berufsausbildung, einen Beruf o.ä. vorzunehmen.

Generell sind Hobbys gut, bei denen Du neue Freunde gewinnst. Es gibt in jeder Stadt genügend Möglichkeiten, sich zu engagieren und kulturelle Angebote zu nutzen.

Nimm Einfluß auf Deine Mutter, daß sie nicht mehr trinkt. Schick sie ggf. zu einer Beratungsstelle. Hilf ihr im Haushalt, schaffe sämtlichen Alkohol aus dem Haus ... und lern kochen.
Dem ist eigentlich nicht mehr viel hinzuzufügen. Ich möchte dir aber noch auf den Weg geben, dass der Tod KEINE Lösung ist. Tu nicht so, also wäre dass die alternative und letzte Lösungsmöglichkeit, die dir am Ende bleibt. Es gibt IMMER etwas, was du tun kannst, außer zu sterben.

Versuche, wenn du keinen Job außerhalb bekommst, es doch auch mal mit Kurzarbeit, Praktikum oder Weiterbildung in deinem Umfeld. Letzteres wird sogar meist vom Arbeitsamt übernommen. Da kommst du mal raus und hast die Chance, Leute kennen zu lernen.

Sonst wünsche ich dir viel Glück in deinem Leben. Ich finde es eben nur extrem schade, dass du ausgerechnet in einem Cheatforum diese Probleme offenbarst und dich anscheinend an keine bekannte Person damit ran traust. Vielleicht solltest du mal mit deiner Mutter über dein Problem reden und im gleichen Moment auch über ihres. Dann könnt ihr es gemeinsam anpacken: Euer Leben wieder in eine gerade Bahn zu rücken.
"Ich kenne Deinen beruflichen Hintergrund nicht, aber ein Ortswechsel mit einem neuen Freundeskreis dürfte Dir gut tun."


genau, und seine mutter nimmt er gleich mit, klasse idee.

"und lern kochen"

... ohne worte ...


hypnodisc bringt es deutlich näher auf den punkt. und ergänzend ist die stellungnahme, dass eine psychotherapeutische unterstützung keineswegs etwas abnormales oder peinliches ist, natürlich in der tat hilfreich.

vielleicht kannste es ja erstmal bei einer beratungshotline versuchen (die kirchen bieten sowas an, ebenfalls jugendhilfe einrichtungen). die nummer bekommst du -auch für deine region- aus dem netz oder noch bequemer bei der auskunft.

den ruck sollteste dir allerdings, wie ich finde, schon zu geben versuchen -> bei einer professionellen beratung anzurufen; wenigstens um dich schonmal an eine psychother. unterstütz. "heranzutasten", vielleicht auch um dir mut zu machen, auf basis einer dritten meinung, die möglicherweise deutlicher und nachvollziehbarer erklären kann, als es in einem cheaterforum möglich ist, warum man den mut auch in scheinbar ausweglosen situationen nicht verlieren muss.

ich wünsche dir auf jeden fall viel glück.
Hallo Community,
danke für eure netten Ratschläge. Ich habe mir das ganze alles noch einmal durch den Kopf gehen lassen, nach euren Beiträgen.

Also kochen kann ich zwar, aber ist mir so zu sagen nie danach, wirklich selber etwas zu machen,Fertiggerichte gehen da halt schneller. Nicht gerade gesund, ich weiß, daher werde ich versuchen da schon einmal mit anzufangen.

Desweiteren hatte ich als ich 18 Jahre alt war, eine Ausbildung als Industriekaufmann angefangen, hae das ganze dort aber nicht auf die Reihe bekommen...
Zurzeit habe ich keinen Job. Bin also Arbeitslos.

Meine Mutter übrigens auch. Mein Vater ist halt der einzige der uns mit dem nötigen versorgt, sonst aber rein gar nichts für uns tut.

Ich habe zwar ein paar Freunde, sind aber alles Punks, die kein richtiges Zuhause haben und halt hier in Köln auf der Straße rumlungern und morgens halb 8 bereits ihr erstes Bier kippen. Mein bester Freund "Fuchsi" hat so Haare wie ein Fuchs, daher der Spitzname, meinte nur so zu mir, dass ich ruhig mit ihnen auf der Straße leben kann. Es gibt keine Regeln und keiner schreibt mir etwas vor. Naja aber ich weiß das es halt nicht so ist.
Das Leben auf der Straße ist für mich erschreckend! Ich kannte welche, die sind schon früh an Alkoholvergiftung gestorben. Kannte sie alle persönlich. Irgendwann waren sie halt nicht mehr da, auf den Straßen, lagen im Dreck.
So wollte ich nicht enden. Dann lieber Pulsadern aufschneiden oder von der Brücke springen.

Gut, zweite Möglichkeit wäre der Psychater. Okay, ich bin glaube ich auch soweit um nun dorthin zu gehen.
Doch das Problem, was sich mir halt stellt ist, es kostet Geld. Und dieses Geld habe ich nicht!
Was mache ich da nun?
Mein Vater würde mir nie dafür Geld geben...wenn ihr wüsstet wo dieser Mann arbeitet. Aber gut...egal.

Bitte helft mir, MP Community.
Freue mich auf weitere Antworten. Danke.

Euer Sven.
Wo arbeitet denn dein Vater? :)
Die Kosten für eine Psychotherapie übernimmt die Krankenkasse. Erster Ansprechpartner ist Dein Hausarzt oder Deine Krankenkasse. Hier sind Infos:

http://www.palverlag.de/Psychotherapie.html

Abgebrochene Ausbildung, arbeitslos - das ist nicht gut. Du brauchst eine Ausbildung, um einen ordentlichen Beruf zu bekommen, Dir eine eigene Wohnung und später eine Familie leisten zu können.

Auch dafür gibt es Beratungsstellen für die berufliche Orientierung, zum Beispiel die Agentur für Arbeit Köln. Die machen auch Workshops.

Laß das nicht schleifen. Gehe morgen zum Hausarzt oder zur Krankenkasse wegen einer Psychotherapie und zur Arbeitsagentur wegen einer Ausbildung.
Vielen herzlichen Dank, René.
Ja ich werde direkt morgen zu meinem Hausarzt gehen und mich erkundigen. Danke noch einmal.

Bitte lasst denn Thread offen, damit ich so bald wie möglich weiter berichten kann. Mir geht es schon etwas besser, dank euch.

Sven
Ich habe noch einen Tipp für dich:
Trenne dich um himmels Willen von deiner Gummipuppe >.< Ist doch echt arm sowas.
Falls du jemanden zum Reden brauchst, kannst du mir PN´s schreiben, du bist hier nicht allein! Smiley

Ich hoffe, du bekommst dein Leben noch mal in den Griff und wünsche dir alles Gute für deine Zukunft!
Das mit der Gummipupe ist echt witzig, aber mir wäre es peinlicher so ein ding zu kaufen als zum Psychater zu gehen.
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass du an Depressionen leidest. Du musst dich von dem Gedanken befreien, dass nur andere an dieser Krankheit leiden. Gerade dein familiäres Umfeld und deine mangelnden sozialen Kontakte begünstigen dies.
Wenn du nicht zum Psychiater gehen möchtest, was ich durchaus nachvollziehen kann, gibt es rezeptfreie Stimmungsaufheller in Form von Johanniskrautpräparaten. Leider sind diese nicht gerade günstig. In meinen etwas leidlichen Zeiten haben sie etwas geholfen, du darfst dir allerdings keine drogenähnliche Wirkung vorstellen, die Wirkung ist eher unterschwellig, aber da, und tritt erst nach ca. 10 Tagen der Anwendung ein.
Eine Lösung ist das selbstverständlich nicht. Aber die Bekämpfung der Symptome hilft dir bei der Bekämpfung der Ursache. Und da kann dir nur du selbst helfen. Es wird niemand kommen und dein Leben so umkrempeln, dass es wunderbar blumig und farbenfroh ist. Finde dich mit dem Gedanken ab, dass das Leben in der Regel einfach mittelprächtig ist.
ZockTempel:
Schlechter Tipp, das mit dem Johanniskraut: http://dhpa.de/2008/10/johanniskraut-rezeptpflichtig/
Das bekommt man im Regelfall nur noch auf Rezept.
"Wenn du nicht zum Psychiater gehen möchtest, was ich durchaus nachvollziehen kann, gibt es rezeptfreie Stimmungsaufheller in Form von Johanniskrautpräparaten. Leider sind diese nicht gerade günstig. In meinen etwas leidlichen Zeiten haben sie etwas geholfen, du darfst dir allerdings keine drogenähnliche Wirkung vorstellen, die Wirkung ist eher unterschwellig, aber da, und tritt erst nach ca. 10 Tagen der Anwendung ein."


dieser tipp ist aus noch einem anderen grund ungefähr gleichniveauiert mit "lern doch kochen und zieh um".

zum einen ist es natürlich so, dass sog. "SSRI" gerade bei suizidalen menschen mitunter fatale schubwirkungen entfalten können. alle serotonin-wiederaufnahmehemmer (sogar insgesamt der querschnitt der wiederaufnahmehemmer auch anderer transmitter) haben diesen manchmal zu extremen folgen führenden aspekt in ihrem wirkprinzip.
und damit kann man schon zum zweiten argument überleiten ->

was du hier vorschlägst, insbesondere noch "das nichts mit einer droge zu tun" habe, ist nichts anderes, als selbsttherapie mit einer droge.
denn zum einen ist johanniskraut nat. eine solche, und zum anderen ist es genau das, was ein großteil psychosozial in welcher form auch immer defizitärer oder depressiver menschen mit dem konsum anderer drogen zu tun versuchen:
eine selbsttherapie anzustreben.
und du wirst mir hoffentlich zustimmen, dass "pille werfen und alles wird besser" nicht funktionieren wird und auch noch nie funktioniert hat! es wird ohne problemadäquate unterstützung durch fachkräfte oder meinetwegen auch einen besonders sensiblen freundeskreis, der über "zieh um, mach ausbildung und lern kochen" hinwegkommt, nichts passieren. (ich halte den thread btw. übrigens eher für nen fake, aber diese kleingeistigkeit bin ich mir zu gönnen mal so frei ;) ). das, was da als "symptome" bezeichnet wurde, ist weitaus mehr. insofern kann man eine depression eben doch nicht mit einer grippe vergleichen. was da medikamentös angegangen wird sind eben nicht nur symptome.

und übrigens: ne diagnose wird auch nicht schaden können, denn zwischen -> depression, bipolarer störung, schizoaffektiver psychose, borderline-syndrom, neurotiformer verschiebung und watweißich gibt es noch unzählige zwischenschritte mehr. und die herangehensweise an die einzelnen veränderungen ist sicherlich kaum in zwei fällen die selbe.
im übrigen werde ich den thread jetzt melden.

ich denke, es besteht eine zu große gefahr, dass hier an einer möglicherweise echten/schwerwiegenden erkrankung auf laienniveau herumzutherapieren versucht wird. (es stand immerhin eine suizidwarnung im raum)

der einfluss, den fachlich falsche aussagen auf einen möglicherweise wirklich kranken menschen haben können, dürfte schwer zu ermessen sein.

dies sollte wohl insbesondere für ein cheater-forum gelten.


die relevanten ratschläge sind überdies bereits ergangen:

- einen arzt konsultieren
- eine (kostenfreie, z.b. kirchliche) beratungshotline konsultieren
Ich sehe immoment noch keine ernsthafte anregung, den Thread zu melden. Aqua kiss sollte erstmal noch etwas zu diesem Thema sagen.
Und 'Cheater Forum', warum Cheater Forum? Nur weil hier auch cheats angeboten werden? Du kannst dann auch sagen Forum mit Cheats und nicht Cheats mit Forum.
ka, was du mir sagen willst.


aber in foren wie diesen medizinische ratschläge zu geben, ist wohl arg grenzwertig, meinste nicht?


ist dafür eigentlich dann der forenbetreiber haftbar?
-- nicht schliessen! --

Dann können WIR mal den serotonin ärgern. ^^ xD
ich glaube, du verstehst nicht, worum es in diesem thread geht.
es geht wohl kaum darum, jemanden zu ärgern.
wenn du wen ärgern willst, dann such dir bitte einen eher dafür geeigneten thread.
ne, ich mein ja nur dass dieser thread einfach nicht geschlossen wird (also gegen deinen willen) um dich ,Serotonin, zu ärgern. xD
Hier hat ein Mensch seine Gefühle und Probleme offenbart und alles was du willst ist serotonin auf die Nerven gehen?
Das ist wirklich unterste Schublade.

Statt weiterhin rumzustänkern, versuche lieber mal was zum Thema beizutragen oder sei am besten ganz ruhig.
lolomat
Ihr seid so...
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