Touristen jagen Piraten vor Somalia. (Gesellschaft)

Touristen jagen Piraten vor Somalia. (Gesellschaft)

Wie geil ist das denn bitteschön?

Reiche Russen auf Piratenjagd vor Somalia

16.000 unbewaffnete Handelsschiffe versuchen jedes Jahr heil durch den Golf von Aden zu schippern und nicht von somalischen Piraten aufgebracht zu werden. Ein russischer Kreuzfahrtunternehmer dreht den Spieß jetzt um und lädt reiche Russen zur Jagd auf Piraten vor Somalias Küste ein, der gefährlichsten Wasserstraße der Welt.

Seine Geschäftsidee ist einfach: Sein Kreuzfahrtschiff ist der Köder für die Piraten. Versuchen die echten Piraten das scheinbar harmlose Schiff zu entern, erleben die Afrikaner ihr blaues Wunder. Statt wehrlose Handelsmatrosen stehen ihnen bis an die Zähne bewaffnete russische Touristen gegenüber. Ein makabrer Touristenspaß.

Ein Tag an Bord des gecharterten Kreuzfahrschiffes kostet 5.790 Dollar. Es wird solange geschippert, bis die echten Piraten auch wirklich angreifen. Mindestens ein Piratenüberfall mit Kaperungsversuch wird vom Reiseunternehmer garantiert.

Die Route geht von Djibouti nach Mombasa in Kenia. Das Schiff fährt dafür möglichst nahe der somalischen Küste mit einer Geschwindigkeit von nur fünf nautischen Meilen entlang. Die Touristen können sich nach Belieben und Geldbeutel mit Waffen eindecken.

Eine Maschinenpistole des Typs AK-47 kann von den russischen Kreuzfahrtpassagieren an Bord für 9 Dollar am Tag gemietet werden. 100 Schuss Munition kosten 12 Dollar. Ein Granatwerfer kostet 175 Dollar am Tag. Dazu gehören drei Granaten, die im Mietpreis enthalten sind. Die Benutzung eines an der Reeling fest installierten Maschinengewehres soll 475 Dollar kosten.

Damit die Piraten aber nicht doch noch auf dumme Ideen kommen, erhalten die reichen Russen einen Extra-Personenschutz. An Bord des Schiffes halten jederzeit zahlreiche ehemalige Mitarbeiter russischer Sondereinsatzkommandos ein wachsames Auge auf die Gäste. Die russischen Elitekämpfer sollen vor allem in der Nacht für Sicherheit auf dem Kreuzfahrtschiff sorgen.

Wie die internationalen Marineverbände auf diesen touristischen Militäreinsatz zur Piratenbekämpfung reagieren, ist allerdings noch unklar.

http://www.wirtschaftsblatt.at/home/lifeandstyle/timeout/379211/index.do?_vl_backlink=/home/index.do&;_vl_pos=3.2.DT|Quelle
Klar, Bären und Tiger werden langsam alle, da schießen sie sich halt ein paar Primaten. Nette Satire übrigens ;)
Ich finde das unendlich falsch. Man sollte sich doch mal überlegen, was treibt diese Piraten zu ihren Handlungen, was bringt sie dazu, ihr Leben zu riskieren? Gier? Vielleicht. Abenteurertum? Womöglich. Aber vor allem: Armut. Und wenn nun iwelche reichen Idioten, die nicht mehr wissen, was sie vor lauter Dummheit und Langeweile noch tun sollen, Jagd auf diese (im Wortsinn) armen Menschen machen, dann setzt das der Menschenverachtung und der Ungerechtigkeit geradezu die Krone auf.
tut die armee nicht dasselbe?
Kinder - das ist Satire und kein Russen-Witz! Würde das bitte mal einer zur Kenntnis nehmen, dass dies keine ernsthafte Agenturmeldung sondern in Joke ist?

Im Übrigen hält sich in diesem Zusammenhang das Mitleid mit den Mafia-Piraten-Primaten arg in Grenzen. Das sind doch schon lange keine hungernden Robin Hoods mehr, sondern straff mafiös organisiert mordende Primaten. Menschen weigere ich mich hier zu schreiben.
Die haben es geglaubt?! :D
Ja das mitleid hält sich wirklich in grenzen, die haben doch schon ihre paar millionen -.-
Als ich das so gelesen habe habe ich spontan gedacht, dass das Vorgehen dieser Touristen gegen die Piraten sicher sehr viel wirksamer wäre als das, was zum Beispiel unsere hauptberufliche Marine dort macht.

Ich frage mich sowieso, wieso man die Piraten noch großartig festnimmt. Versenken und gut ist. Wenn mich nicht alles täuscht sieht internationales Recht keine besonders freundliche Behandlung für Piraten vor - das müsste sogar legal sein.
Ich glaube dann würde es dem jeweiligem land schaden weil die anderen sagen " die töten menschen ohne grund", außer alle machen mit.
Das Problem ist: Die Marineleute machen sich strafbar, wenn sie Piraten versenken, ohne das es Nothilfe oder Notwehr ist. Im Gegensatz zu den Piraten. Es gibt kein Somalisches Recht, alles ist erlaubt.
Außerdem: Wie willst du denn ein Piratenboot von dem eines einfachen Fischers unterscheiden?
Wie willst du denn ein Piratenboot von dem eines einfachen Fischers unterscheiden?

Fischerboote haben für gewöhnlich keine PS-starken Motoren und keine Besatzungen mit Panzerfäusten, Maschinenpistolen und Enterhaken. Das ist eine Seh-/und Seeübung für Blinde.

Afrikanisches Fischerboot
Primaten-Piraten
Man versenkt ja nichtmal die "Fischer" die man im Zuge der Notwehr oder Seenothilfe aufbringt. Diese "Fischer" nimmt man auch fest.

thx, Mr.Wong!
Die Fischerboote? :)
Ich finde trotzdem, hier existiert ein ähnliches Problem wie im Irak. Eine Maschinenpistole lässt sich einfach verstecken, ebenso eine Panzerfaust, wenn man sie längs der Bordwand legt. Dadurch besteht immer die Möglichkeit, das es sich doch um ein Fischerboot oder sonst was für ein Ziviles Boot handeln könnte. Wenn man jetzt auch anfängt, auf jedes kleinere Boot zu schießen, dann steigt die Rate der Toten immer weiter an. Wie im Irak, wo Terroristen sich nicht von Zivilisten unterscheiden, bis sie die Maschinenpistole unter dem Mantel herholen. Und wer sagt denn, das alle Fischerboote an der afrikanischen Ostküste Ruderbetrieben sind wie dein Beispiel aus Ghana (Im Übrigen Westküste)
Aber ein Boot, auf dem man eine Panzerfaust oder ein Schnellfeuergewehr entdeckt hat (und zwar im besten Fall, weil die Fischer eben ihre Netze zur Seite gelegt haben und mit Panzerfaust und Schnellfeuergewehr im Anschlag auf einen Tanker zusteuern) ist doch sicher über jeden Zweifel, kein Piratenboot zu sein erhaben, oder nicht?

Es geht nicht darum, dass man nicht jedes Piratenboot erkennen kann. Es geht darum diejenigen zu versenken, die man als solche erkannt hat.

Übrigens sprichst du den Grund an, warum sich diese Piraten (genauso wie Terroristen oder Partisanen) bei Gefangennahme nicht auf irgendeine Genfer Konvention berufen können. Die gilt nämlich nur für reguläre Truppen. Die Piraten nutzen - ebenso wie Terroristen im Irak oder Partisanen den Schutz aus, den sie als Zivilpersonen in Kriegsgebieten genießen. Normalerweise müsste es also legal sein, diese Piraten "über die Planke" gehen zu lassen.
In den Genfer Konventionen wurde diese Bestimmung um Guerillakämpfer erweitert. Zivilpersonen, die während bewaffneter Auseinandersetzungen, eines Krieges oder eines nationalen Befreiungskampfes, zu den Waffen greifen, gelten als Kombattanten wenn sie ihre Waffen offen tragen, solange sie für den Gegner sichtbar sind. Sie benötigen auch keine Unterscheidung von der Zivilbevölkerung in Form von Kennzeichnung oder Uniform, um als Kombattant zu gelten. Sie verlieren den Kombattantenstatus nicht zwingend, machen sich aber u.U. strafbar. Ihr Status als Kombattanten ist unabhängig davon, ob sie selbständig kämpfen oder ob sie eine Kriegspartei unterstützen. Quelle
Auch Partisanen gelten als Kombattanten und sind damit zu Kriegshandlungen berechtigt und haben Anspruch auf die Genfer Konvention. Außerdem gilt hier immernoch das allgemeine Menschenrecht.
Die Genfer Konverntion gilt auch für nicht-reguläre Truppen, denn im Kriegsfall zählen auch Feuerwehr, Polizei als Kombattanten, allerdings als nicht-reguläre Truppen.



Im Fall der Nothilfe und der Notwehr ist eine kriegerische Handlung in Ordnung, auch gezielte Prävention meiner Meinung nach. Aber über die Planke gehen zu lassen ist nicht legal.
Und der fiktive Veranstalter heißt vermutlich auch noch Zaroff...
Also ich hätte es tatsächlich für möglich gehalten und war zuerst doch ziemlich schockiert. Piraten oder nicht, Menschenjagd wäre eine äußerst widerliche Freizeitbeschäftigung.
Das mag eine dekadente Freizeitbeschäftigung sein - aber wo das Menschenjagd sein soll, ist mir nicht so ganz klar.
Wie, LeChuck, bieten sich die Russen etwa nicht als lebendköder an, einzig und allein zu dem Zweck, die Piraten in den Himmel zu bombem. Werden nicht gezilet MEnschen gejagt?
Ach! So ist das gemeint: die Piraten machen Jagd auf Menschen. Ich war etwas davon verwirrt, dass Flo das als Freizeitbeschäftigung bezeichnet hat. Das dürften nämlich hauptberufliche Piraten sein.
Nein, nein... wahrscheinlich verstehen wir uns alle irgendwie falsch...

[Zusammenfassung]

Die Russen bieten sich als Köder am, nutzen dabei aus, das die Piraten gezielt Jagd machen, um wiederum selbst die Piraten zu jagen. Also jagt jeder hier jeden.
mhm - müsste man es dann nicht sogar als fair bezeichnen?

Beide Parteien kriegen was sie wollen: die Piraten können versuchen, ein Passagierschiff zu entern, Geiseln zu machen und Lösegeld zu erpressen und die Passagiere können mal auf ein paar Piraten draufhalten!
Im Prinzip erstmal JA, aber ich finde es schon ein wenig kriminell, wenn man nur zu dem Zweck, Piraten zu töten nach Somalia fährt.
Also so wie diese Russen das umgesetzt haben* kann ich da kein bisschen etwas Kriminelles erkennen. Dekadent und bescheuert - das ist diese Aktion mit Sicherheit. "Die dummen Streiche der Reichen!"

Die Piraten werden doch letztendlich nur Opfer ihrer eigenen Kriminalität. Das kommt bei Verbrechern schon mal vor.

*es ist ja eine Satire, also haben sie's eigentlich nicht so umgesetzt.
"Und der fiktive Veranstalter heißt vermutlich auch noch Zaroff..."

Spielst Du auf den Film an, den ich auch meine?^^

Allgemein gesagt: Hat sich schon mal jemand überlegt, warum diese Leute Piraten sind? Das ist ein gefährlicher "Beruf", mit hohem Risiko verbunden, aber Somalia ist ein armes Land, also lieber die Reichen bestehlen als am Ende noch verhungern ... Ist ja nicht so, dass es in Somalia andere Jobs in Hülle und Fülle gibt.
Ok, die Mafia als jobringender Heiland. Das ist mittlerweile organisiertes Verbrechen, nur mal als Randbemerkung.
Das ist richtig. Aber wenn die Prostitution bekämpft werden soll, dann muss man auch den Zuhältern an den Kragen und nicht den Nutten - genauso wie es hier nichts bringt, auf die armen Piraten loszugehen, für die Kriminalität allemal besser ist als an Hunger zu verrecken.
Aber Nutten töten nicht (Aids lassen wir mal aus dem Spiel)
Es ist schon was anderes, sein Leben über das anderer zu Stellen und zu entscheiden, man darf Boote entern. Wenn Piraten bei solchen Einsätzen umkommen, habe ich wenig Mitleid.
Ich nicht.
Man muss aber bedenken, dass die Piraten, die da im Meer ihr Leben riskieren aus nackter Verzweiflung, letztlich auch nur Opfer ihrer ökonomischen Umstände sind. Wenn ich wählen müsste zwischen Pirat werden oder verhungern, ich würde auch Pirat werden.
Aha - nur wie bekämpfen wir denn in diesem Fall die Zuhälter (=Warlords aus Somalia)?
Hops nehmen und jedem von dem geld in somalia etwas abgeben.
http://www.mogelpower.de/forum/showmsg.php?id=3252788

kommt vielleicht etwas spät, aber das muss ich nochmal betonen, hätte man besser nicht sagen können!
Ja, so war es mal, so ist es jetzt:

"Im Übrigen hält sich in diesem Zusammenhang das Mitleid mit den Mafia-Piraten-Primaten arg in Grenzen. Das sind doch schon lange keine hungernden Robin Hoods mehr, sondern straff mafiös organisiert mordende Primaten. Menschen weigere ich mich hier zu schreiben."
Wenn man einmal aus Verzweiflung, hervorgerufen durch Hunger und Leid, bei so einer Piratentruppe angeheuert hat, hat man aber auch keine andere Wahl mehr. Wo ihr andauernt mafiös sagt, bringt die Mafia nicht die Mitglieder um, die aussteigen wollen?

Und ob sie nun alleine aus eigenem Antrieb ein Schiff entern weil sie ums Überleben kämpfen ODER in streng organiesierten Verbrecherbanden ein Schiff entern, weil sie ums Überleben kämpfen. Das "weil" bleibt das selbe. Da ist es vollkommen gleichgültig in welchen Strukturen die Piraten agieren.

Wenn man Probleme nicht an den Wurzeln packt dann wird man sie auch nicht lösen können. Da kann man noch so viele Piraten in die Luft jagen, Somalia hat genug Einwohner und es kommen ständig neue dazu...
Da hast du recht.
Streng organisierte Verbrecherbanden kämpfen nicht ums Überleben. Bei einer Yacht oder einem Frachter springen mehrere Millionen Dollar raus. Somalia ist ein Vierte Welt-Land. Mit 1000 Dollar ist man bestimmt ein sehr wohlhabender Mensch. Ein Coup und die Leute können sich zur Ruhe setzen. Aber was machen sie? Bessere Waffen und Ausrüstungen kaufen und ihr Leben riskieren, um noch reicher zu werden.
Wer sich mal ein wenig in ähnliche Thematiken eingelesen hat, weiß, dass Afrikaner nicht im Mindesten menschlicher sind als wir. Zusammenhalt gibt es nur so lange, wie man aufeinander angewiesen ist. Wenn einer es zu Geld bringt, reist er noch am selben Tag aus und kommt nie wieder zurück. Afrika ist keine Idylle der Armut. Afrika ist Krieg. Da kann man auch nichts an den Wurzeln packen. Die Ressourcen dazu sind einfach nicht da. Somalia hat nicht nur genug Einwohner, sondern viel mehr als genug. Und das gilt für zig andere Staaten. Keine Person, keine Institution und kein Staat der Welt können an dieser Situation etwas ändern und könnte man etwas ändern, indem man sämtliches Geld spendete, wäre dies das Ende der zivilisierten Welt.
Ich würd sagen er hat den Nagel auf den Kopf getroffen.
Ich würd auch sagen er hat den Nagel auf den Kopf getroffen.
:)
@Lee
Danke. Piraten sind Kriminelle. Einige scheinen da eine allzu romantische Vorstellung zu haben.
Und Kriminelle sind automatisch böse? Kein Mensch mit gesundem Menschenverstand würde Kriminalität befürworten, aber letztlich geht es doch ganz zentral um die Frage, was jemanden zum Kriminellen macht. Ich sehe diese Seeräuber als Symptome eines ganz anderen Problems, nämlich der Armut in der Dritten Welt, und nicht als eigenes Problem.
Wenn die Dritte Welt so arm ist, woher hat sie dann die ganzen (zum Teil recht modernen!) Waffen?
Du willst doch wohl nicht ernsthaft bestreiten, dass die Menschen in der Dritten Welt bettelarm sind? Spätestens an diesem Punkt wäre jeder ernsthafte Diskussion am Ende.

Ich verstehe Deine Frage nicht, sie ist mir zu allgemein. Könntest Du die Formulierung "Die Dritte Welt hat (moderne) Waffen" vielleicht noch etwas präzisieren?

"Und leg du mal die Hand auf's Herz: Du würdest dich im Angesicht von Hunger vielleicht zu einem Ladendiebstahl hinreißen lassen oder jemandem die Äpfel vom Baum klauen aber du würdest dich ganz sicher nicht der nächsten Räuberbande anschließen und Reisende überfallen, oder doch?"

Das ist ja eine ganz andere Situation. Die Leute dort haben doch nichts und wieder nichts. Welche Äpfel sollen die denn klauen, welche Läden bestehlen?
Naja, nimm zum Beispiel Somalia. Die Leute dort haben anscheinend nicht genug Geld um sich ein Brot zu kaufen aber es ist offenbar genug Geld da, um sich Boote mit leistungsstarken Motoren, Raketenwerfer, Schnellfeuergewehre und dergleichen zu kaufen. Woher kommt dieses Geld?
Die Warlords sind das Problem, nicht die kleinen Piraten die (von den Warlords mit diesen modernen Waffen ausgestattet) Jagd auf Handelsschiffe machen um ihr Überleben zu sichern.

Edit:
Die kleinen Piraten kaufen sich die Boote nicht sondern kriegen sie zur Verfügung gestellt...
"Die Leute dort haben anscheinend nicht genug Geld um sich ein Brot zu kaufen aber es ist offenbar genug Geld da, um sich Boote mit leistungsstarken Motoren, Raketenwerfer, Schnellfeuergewehre und dergleichen zu kaufen. Woher kommt dieses Geld?"

Im Prinzip ist die organisierte Kriminalität meines Wissens nach (ohne dass ich da Erfahrung hätte^^) generell aufgebaut wie ein stinknormaler Betrieb: Die einzelnen "Angestellten" (also die Seeräuber) müssen aus Armut ihre Arbeitskraft verkaufen, das "Arbeitsergebnis" (sprich, die Beute) streicht der Bandenchef ein, der seinen "Arbeitern" aber natürlich auch die "Arbeitsmittel" stellen muss. Und diese Bandenchefs haben durchaus Geld, nur eben nicht die kleinen Seeräuber, die die Überfälle ausführen.

Wobei ich an dieser Stelle, ziemlich sinnfrei und off-topic, auch mal sagen muss: Wenn man schon Piraterie betreibt, dann könnte man ja wenigstens ein Kopftuch und eine Augenklappe oder so verwenden, etwas stilecht eben.^^
Also können wir schonmal festhalten, dass nicht alle in der Dritten Welt bettelarm sind. Es gibt auch Leute, die sind stinkend reich.

Wieso überfallen die Piraten denn dann eigentlich nicht die Warlords, die sie so ausbeuten sondern Handelsschiffe?

"Das ist ja eine ganz andere Situation. Die Leute dort haben doch nichts und wieder nichts. Welche Äpfel sollen die denn klauen, welche Läden bestehlen?"
Geld kann man entgegen mancher Verlautbarung auch nicht essen. Es muss dort also irgendwas zu beißen geben, sonst würden die Piraten mit von der Beute reich gefüllten Taschen ja dennoch verhungern.
"Geld kann man entgegen mancher Verlautbarung auch nicht essen. Es muss dort also irgendwas zu beißen geben, sonst würden die Piraten mit von der Beute reich gefüllten Taschen ja dennoch verhungern."

Sicher gibt es dort mehr oder weniger was zu beißen. Aber es gibt eben keine oder kaum Produktion, auch keine professionelle Produktion von Lebensmitteln, damit keine oder wenig Jobs und Lebensmittelknappheit. Es sei denn, Du bist reich. Kim Jong Il kriegt ja auch seine Luxusspeisen, obwohl das Volk arm ist und hungert.

"Wieso überfallen die Piraten denn dann eigentlich nicht die Warlords, die sie so ausbeuten sondern Handelsschiffe?"

So einfach ist das ja nun auch wieder nicht. Die Warlords, bzw. allgemein die Mächtigen, anzugreifen und zu überfallen, das wäre quasi eine Revolution. Und es ist bedeutend leichter, ein paar Handelsschiffe zu kapern, als eine Revolution gegen die Ausbeuter zu organisieren.

Zweitens hat es weit mehr Konsequenzen, wenn Du Dir den Unmut iwelcher anonymer Industrieller im fernen Westen zuziehst, als wenn Du Dir den Unmut der lokalen Diktatoren zuziehst. Und schliesslich drittens, womit sollte eine solche Revolution denn gemacht werden? Ohne den Warlords hätten die Piraten keine Waffen, und man kann sicher sein, dass die Warlords nicht eben ihre ganzen Reserven und davon das Beste an ihr "Fussvolk" weitergegeben haben.
Aha. Handelsschiffe zu überfallen hat also nicht die Konsequenz, sich den Unmut einiger westlicher Industrieller zuzuziehen, verstehe ich dich richtig?

Du sprichst Kim Jong Il und seinen Reichtum im Angesicht der Armut seines Volkes an. Ist er schuld daran, dass sein Volk hungert? Sind dann vielleicht auch die Warlords daran schuld, dass ihr "Volk" hungert?
"Aha. Handelsschiffe zu überfallen hat also nicht die Konsequenz, sich den Unmut einiger westlicher Industrieller zuzuziehen, verstehe ich dich richtig?"

Sicher hat es diese Konsequenz. Aber damit kann man sicher bedeutend besser leben, als sich den Unmut iwelcher lokalen, also unmittelbar präsenten, und zudem äusserst brutalen Diktatoren zuzuziehen.

"Du sprichst Kim Jong Il und seinen Reichtum im Angesicht der Armut seines Volkes an. Ist er schuld daran, dass sein Volk hungert? Sind dann vielleicht auch die Warlords daran schuld, dass ihr "Volk" hungert?"

Kim ist auf jeden Fall daran schuld, dass sein Volk hungert. Ich kann jetzt leider keine Doktorarbeit für die Gründe der Armut in der Dritten Welt schreiben, aber diese Warlords haben sicher eine Mitverantwortung, auch wenn ich die Hauptschuld eher in den jeweiligen Regierungen sehe.

Gegenfrage: Wer ist denn Deiner Meinung nach an der dortigen Armut schuld? Die dummen und faulen Einwohner, die ja nur arbeiten müssten, anstatt Handelsschiffe zu überfallen - unsereiner kommt ja auch ohne durchs Leben? Warum tun diese Piraten das alles Deiner Meinung nach? Um ihrer Bosheit zu fröhnen? Aus Langeweile?
"aber diese Warlords haben sicher eine Mitverantwortung, auch wenn ich die Hauptschuld eher in den jeweiligen Regierungen sehe."
Somalia hat keine Regierung. Das, was sich dort Regierung nennt kontrolliert mit Ach und Krach gerade mal so die Hauptstadt. Im restlichen Land sind die Warlords die 'Regierung'.

"Wer ist denn Deiner Meinung nach an der dortigen Armut schuld?"
Die offensichtlichste Antwort hast du leider weggelassen. Die Führer dieser "Nation", die kein anderes Interesse als ihre eigene Machterweiterung und Geldgier haben - die sind schuld. Verkaufen ihr Land und ihre Leute an deine anonymen westlichen Industriellen. Was hätte denn ein westlicher Industrieller in einem afrikanischen Land zu melden, wenn sich niemand finden würde, der seine Bevölkerung ausbeuten lässt?

Die Piraten selbst will ich mal mit den Leibeigenen des Mittelalters vergleichen. Unterm Strich sind's arme Schweine (was für mich aber kein Argument ist, ihre Schiffe nicht auf den Grund des indischen Ozeans zu schicken, wenn sie sich als Piraten verdingen!). Aber die Leibeigenen in Europa haben sich doch auch ohne die Hilfe von außen aus ihrer Knechtschaft befreit.

Ich verstehe das Bild, dass du von den Afrikanern der dritten Welt hast nicht. Hälst du die für zu blöd sich aus dieser Knechtschaft zu befreien? Findest du, dass es Afrikanern von Natur aus nicht möglich ist, sich auf die selbe Art von den Warlords zu befreien wie das die Bauern in Europa mit den Adligen getan haben?

Bei dir gibt's grundsätzlich nur einen Schuldigen: den bösen, bösen Westen. Und alle, die sonst noch schuld an der Misere der Afrikaner tragen, an denen ist auch der böse böse Westen schuld.

Ich habe nicht für alles Verständnis. Unschuldige Seeleute zu überfallen, das gehört dazu.

Achso: die Somalier hätten wegen unter anderem http://www.dernewsticker.de/news.php?id=121098&;i=tfbaad|solcher Sachen doch eigentlich jeden Grund zum Aufstand.
"Die offensichtlichste Antwort hast du leider weggelassen. Die Führer dieser "Nation", die kein anderes Interesse als ihre eigene Machterweiterung und Geldgier haben - die sind schuld."

Das war das, was ich mit "Regierung" meinte - meine Antwort war nämlich nicht nur auf Somalia bezogen. Ich dachte, das wäre klar. Aber lassen wir diese Wortklauberei einfach mal.

"Bei dir gibt's grundsätzlich nur einen Schuldigen: den bösen, bösen Westen. Und alle, die sonst noch schuld an der Misere der Afrikaner tragen, an denen ist auch der böse böse Westen schuld."

Könntest Du mir vielleicht noch ein bisschen mehr über mich erzählen? Du scheinst da iwie besser informiert zu sein als ich.

Mal im Ernst: Ich habe klipp und klar von Anfang an gesagt, die Piraten sind nicht schuld, sondern deren Hintermänner. Die nun im Westen zu suchen, das ist schon abenteuerlich. Aber ganz allgemein ist natürlich der westliche (und später dann auch sowjetische) Imperialismus an der Armut in der Welt schuld, angefangen bei der Kolonialzeit - nicht alleine, aber eben auch.

"Ich verstehe das Bild, dass du von den Afrikanern der dritten Welt hast nicht. Hälst du die für zu blöd sich aus dieser Knechtschaft zu befreien? Findest du, dass es Afrikanern von Natur aus nicht möglich ist, sich auf die selbe Art von den Warlords zu befreien wie das die Bauern in Europa mit den Adligen getan haben?"

Ich finde es interessant, dass Du das so interpretierst. Alles, was ich gesagt habe, war nämlich: Handelsschiffe auszubeuten ist einfacher als eine Revolution zu machen. Und ich sehe die revolutionäre Situation aktuell einfach nicht gegeben in Somalia. Das ist alles.
Handelsschiffe auszubeuten ist einfacher als eine Revolution zu machen.
Banküberfall ist einfacher als arbeiten zu gehen

Das ist gewerbsmäßig organisiert und entzieht sich jeglichem Mitleid. Die haben NULL Skrupel auch mal ein paar Leute auszuknipsen. Warum sollte dann jemand den Zartbesaiteten spielen?
Banküberfall ist einfacher als arbeiten zu gehen

nicht wirklich... nur das Zeit- geld Verhältnis ist etwas besser
"Banküberfall ist einfacher als arbeiten zu gehen"

Wage ich zu bezweifeln - wenn Du mit einem Bankraub durchkommen willst, muss er mit Sicherheit bis ins kleinste Detail über einen langen Zeitraum hinweg geplant sein. Zudem ist ein Bankraub eine riskante und gefährliche Sache. Ich glaube kaum, dass das einfacher ist als zu arbeiten.

"Das ist gewerbsmäßig organisiert und entzieht sich jeglichem Mitleid."

Das aber ist nicht die Schuld der Piraten, die das sicher nicht aus Spass machen, sondern die Schuld derer Hintermänner.
Mir kommen die Tränen. Es wird keiner gezwungen, auf Geiseln zu schießen.
Ich glaube, einige der Piraten werden mit der Zeit eine perverse Lust auf die Menschenjagd bekommen haben, aber die sind eher die Ausnahme. Ein Großteil der Piraten macht diese Arbeit, weil sie nur so ihre Familien, nicht einmal sich selbst, sondern ihre Familien ernähren können. Somalia hat keine wirkliche Regierung (Obwohl das in letzter Zeit besser geworden ist), kein Unternehmen würde sich dort ansiedeln, die Infrastruktur ist ungefähr mit der Deutschlands um 1300 zu vergleichen: Ein Haufen Trampelpfade und alle 20m eine Grenze. Wirtschaft ist da nicht so praktisch.

Natürlich sind die Hintermänner auszuheben, aber die einfachen Piraten? Versenke sie und es werden neue kommen. Hier muss Struktur geschaffen werden, eine starke Truppe internationaler und regierungstreuer Truppen muss hier intervenieren und das Land sichern. Die relativ stabile Provinz Somaliland im Norden muss in die Unabhängigkeit entlassen werden: Ein Unruheherd weniger und ein souveräner Staat im Krisengebiet mehr. Infrastruktur muss geschaffen werden, Bildung und einfaches Handwerk nach Somalia gebracht werden. So bekämpft man das Problem wirkungsvoll. Alles andere ist ein Tropfen auf den heißen Stein.


Außerdem: Auch die Piraten sind Menschen! Sie lassen die meisten Geiseln wieder frei. Und jeder vernünftige Deutsche sollte ihnen eine nach unseren Rechtsgrundsätzen angemessene Buße und Resozialisierung zugestehen...
"Und ich sehe die revolutionäre Situation aktuell einfach nicht gegeben in Somalia. Das ist alles."
Wir sollten die Piraten also einfach unsere Handelsschiffe kapern lassen und brav das Lösegeld bezahlen. Immerhin sind das vom Schicksal hart getroffene Leute: wegen ihrer Anführer (die sie auf keinen Fall loswerden können) liegt ihr Land am Boden und sie haben gar keine andere Wahl als westliche Handelsschiffe zu überfallen.

Eigentlich sollten wir den Warlords (die die Piraterie ja finanzieren) das Geld vielleicht lieber direkt überweisen - das bewahrt uns vor verspäteten Frachtlieferungen und sorgt ganz bestimmt dafür, dass die ihre sozialdemokratische Seite entdecken und die Zustände in ihrem Land ändern.
Aus Dankbarkeit für unsere Gelder lassen sie dann auch ganz bestimmt die Handelsschiffe in Ruhe. Fragt sich nur, ob sich das positiv auf ein Verlangen der Somalier nach einer Revolte gegen ihre Anführer auswirkt, wenn wir unsere Handelsschiffe nicht verteidigen bzw. den Piraten nichts weiter als "Dudu, das ist aber gar nicht nett!"

Wie denkst du denn, ändern sich die Zustände in Somalia? Entweder machen die Somalier das selbst oder jemand anders (wer? und wie?) tut das für sie.
Aus Erfahrung lernst du anscheinend auch nichts: Die Todesstrafe wirkt auf potenzielle Mörder nicht als abschreckung. Und Versenken auf die Piraten auch nichts. Die Armut ist viel zu groß, die wirtschaftliche Situation viel zu schwach. Hier muss angesetzt werden. Und bei den Hintermännern.
"Banküberfall ist einfacher als arbeiten zu gehen"

omg, das war wohl nur bildlich gemeint, aber damit es alle verstehen: es ist einfacher nachts/tags von hinten an leute ran zu schleichen, nieder zu schlagen und auszurauben, als 8 stunden arbeiten zu gehen.....kp, was verdient man am tag? 50€?? mit ausrauben kriegste an guten tagen das 10 fache....
damit nicht wieder ieiner kommt und eine lächerliche äußerung macht: das einzigge was dabei zu beachten ist, ist das dich keiner sieht, du mehrere fluchtwege hast, die person mit einem schlag weghaust und dich dannach verziest..einfacher als zu arbeiten...


"Natürlich sind die Hintermänner auszuheben, aber die einfachen Piraten?"

ohne die piraten würde das system nicht bestehen, sie machen es erst möglich, den nur ein einzellner "warlord" kann keinen frachter überfallen. sie können ihre failie nicht versogen? dann sollen sie sich zusammen reißen und ihre bosse ausrauebn, die haben doch genug kohle, aber wie man so schön sagt "die umgebung macht einen menschen". viell. mögen die piraten ihre arbeit am anfang nicht, aber wie bei ALLEM gewöhnt man sich daran, und sie trifft eben so viel schuld wie die hintermänner.
@Janus

Hast du auch den rest gelesen, der zu dem Satzauschnitt gehört?
Ein Warlord ist nicht nur jemand, der viel Geld hat. Sie sind meistens (wie im übrigen viele Diktatoren zu ihrer Anfangszeit) charismatische Männer, die ihren Landsmännern als Visionäre erscheinen und denen sie dadurch treu ergeben sind. Ausserdem: Wieso die Hand schlagen, die einen ernährt? Da müssten alle mitziehen und das tun nicht alle (aus verschiedensten Gründen). Ausserdem sind Warlords besser geschütz als jeder Staatschef der Welt (Obama mal ausgenommen), denn den Feind, den ein Diktator am meisten fürchtet, ist das eigene Volk, dem entsprechend handeln sie. Brot und Spiele und das einfache Volk ist zufrieden. Wenn man ihnen dann noch eine alternative zur nicht lukrativen Fischerei gibt, sind die sowas von Happy. Was ich damit sagen will: Die Warlords sind für ihre Untergebenen Götter oder werden gefürchtet. Beides Gründe, nicht gegen sie zu rebellieren.
@ Sid Vicious
"Spielst Du auf den Film an, den ich auch meine?^^"
Film, Buch, such dir etwas aus: ja :-)
Ich kenn bis jetzt bloss den Film, drum hab ich Film geschrieben. Jedenfalls meinen wir das Gleiche ...^^
@Buschpunk
Ich weiß, dass die Todesstrafe nicht abschreckt. Aber eine trockene Zelle in Amsterdam trägt garantiert nicht dazu bei, dass sich die Somalier etwas überlegen, wie sie aus ihrem Land etwas machen können.

"Die Armut ist viel zu groß, die wirtschaftliche Situation viel zu schwach. Hier muss angesetzt werden. Und bei den Hintermännern."
Sag doch mal konkret wer da wie ansetzen soll!
Die haben wohl immernoch nicht genug...
Käptn LeChuck,

ich glaube, bevor man hier wirklich an der wirtschaftlichen Situation ansetzen kann, muss man die Lage dort erst stabilisieren. Die einzige Möglichkeit, die ich sehe, ist eine Zusammenarbeit mit den Warlords und den Regierungen der stabilen quasi eigenständigen Staaten im Norden Somalias, denn sie sind die einzige Konstante in diesem Krieg.

Auf dein "Wer könnte hier eingreifen?": Die G-20 Staaten müssen hier eingreifen, Ansiedlung von Unternehmen aus diesen Staaten, so Arbeitsplätze schaffen und eine landeseigene Zulieferindustrie schaffen. Und dabei Hand in Hand mit den Mächtigen dieser Region. Eine Regierung schaffen aus den Mächtigen, nicht diese Regierung momentan, die nicht einmal aus eigener Kraft die Hauptsstadt halten kann.
Zusammenarbeiten mit den Warlords? Du willst also mit den Zuhältern verhandeln, wie man die Prostitution eindämmt? Das kann doch wohl nicht dein ernst sein!
es ist schon wieder einer 'dieser threads'.... :/
Wie meinst du das?
Käpt'n LeChuck

Nicht alle Warlords dort beteiligen sich an der Piraterie. Und ich meine nicht die Warlords, die relativ kleine Gebiete kontrollieren, sondern beispielsweise die Union islamischer Gerichte, die Herrscher von Puntland und Somaliland und ja, unter Umständen einige von den Warlords. Besser, es gibt dort unten eine stabile Regierung als die jetzige Anarchie.

Welche andere Lösung siehst du denn, außer den beiden Alternativen Somalia von der KArte zu bomben oder das Land gewaltsam zu unterwerfen, was unter Garantie viele amerikanische, britische, deutsche und somalische Leben kosten würde!
Eine zusammen Arbeit mit den Warlords? Wir sind nicht hier bei Alice im Wunderland. Diese Warlords sind Mörder, Verbrecher, Terroristen. Menschen, die nur durch Unterdrückung, Mord und Angst regieren, und diejenigen, die dieses Spiel von Armut weiter antreiben werden. Man kann nicht mit ihnen zusammen arbeiten, sie sind die letzten, die das wollen.


Wir müssen hart durchgreifen, das heißt, dass wir eine ähnliche Aufbaumission wie ISAF instituieren oder wir bombadieren dieses Land. Tendiere zu Lösung Nr. 2. Immerhin bin ich ja ein Kommunist wie Sid Vicious. Denn Kommunisten schützen, teilen nur mit ihrer eigene Sippe!
Tagesschau.de-Artikel: Wer verdient an der Piraterie?
*hust*
Das mit den Hintermännern aushebeln, haben die Amis doch mal versucht. Und sind Gescheitert.
Soweit ich weiß, wurde das doch Verfilmt.
>.> Blackhawk Down.
Die Amerikaner sind eigentlich nicht gescheitert. Sie haben den Preis, den die ganze Sache hat, erkannt und sind heimgegangen. Nach dem Anblick zweier GIs, die tot durch Mogadischu geschleift wurden, hatte Clinton zu Hause jeden Rückhalt für den Militäreinsatz verloren und die Soldaten zogen unverrichteter Dinge wieder ab. Danach haben die USA bis zum Ende von Clintons Amtszeit eine "No Dead"-Politik betrieben, also darauf geachtet, dass Hauptsache keine eigenen Toten zu beklagen sind. Das fand seinen unrühmlichen Höhepunkt im Kosovokonflikt, wo man lange versuchte, Milosevic aus der Luft wegzubomben, ohne Bodentruppen einzusetzen. Die Geschichte hat gezeigt, das man zwar ohne Lufthoheit keinen modernen Krieg mehr gewinnen kann, aber nicht nur damit allein (Luftschlacht um England, Bombenkrieg gegen Deutschland und auch Japan, wo das versucht wurde, letztendlich sind immer auch Bodentruppen nötig).

In Deutschland scheint man deshalb bis heute der Meinung zu sein, man könnte einen erfolgreichen Feldzug führen, ohne dabei auch eigene Verluste zu haben. Wahrscheinlich auch deshalb war lange Zeit bei in Afghanistan getöteten Soldaten von Unfällen die Rede, wenn das halbwegs machbar war. Jüngstes Beispiel waren die Soldaten, deren Panzer bei einem Ausweichmanöver vor einer Taliban-RPG in einem Fluss auf dem Dach zu liegen kam und bei dem 3 Soldaten gefallen sind. In den Nachrichten war die Rede davon, dass sie bei einem Ausweichmanöver einen Unfall hatten und in Folge dessen ums Leben kamen - ich meine, geht's noch?

Man kann zunächst einmal dafür sorgen, dass die Fischbestände für die somalischen Fischer zum Leben reichen (indem man den Großfischfang in diesem Gebiet verbietet und das auch durchsetzt). Aber das man mit der somalischen Mafia erfolgreiche Verhandlungen darüber führt, dass die dort sowas wie Demokratie und Menschenrechte durchsetzen, dass kann man sich abschminken - und ob die Piraten auch alle gleich wieder in ihr Leben als Fischer zurückkehren, sei auch mal dahingestellt.
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