Raubkopien (Gesellschaft)

Raubkopien (Gesellschaft)

Warum gibt es sogar geradezu eine Industrie die Raubkopien fördert und Geld damit macht...

Hauptsächlich liegt es wohl an der Preispolitik der Hersteller, die horrorische Summen verlangen für ihre Produkte..!

Ein windiges NintendoDS-Spiel für knapp 30.-€, ein PC-Spiel für mehr als 50.-€, und bei Konsolenspielen nochmal extra 10.-€ obendrauf....

Also wundern tu ich mich bei fen Preisen nicht mehr, das
Solche Infrakstrukturen gibt es, weil die meisten Menschen heute nicht mehr genügsam sind. Jeder will jedes neue Spiel haben, gleichzeitig aber auch jeden neuen Film sehen - und das auch noch vor allen anderen. Gleichzeitig will jeder alle Musikalben von allen Bands besitzen, die einem gefallen und jede Software besitzen, die man gerne hätte. Und weil all das virtuelle Güter sind, liegt die Kopierbarkeit in ihrer Natur und wird auch gnadenlos ausgenutzt. Vor einigen Jahren ging man in den Laden und kaufte sich einmal im Jahr zwei Spiele. In der Zeit von mobilen Festplatten, Internetglobalisierung und urheberrechtlichem Werteverfall können wir solche Szenarien aber an den Nagel hängen. Zugegeben, vieles ist unverschämt teuer (warum Konsolenspiele mehr kosten oder ich für manche Software hunderte Euro bezahlen soll, erschließt sich mir nicht), aber man kann trotzdem nicht alles haben - oder sollte es wenigstens nicht trotzdem mit allen Mitteln versuchen. Oft gibt es preisreduzierte, abgespeckte Versionen und die Preise für Konsolenspiele sind vor dem Konsolenkauf bekannt. Notfalls kann man auf viele Spiele verzichten, sie gebraucht kaufen, von Freunden ausleihen/mit Geschwistern zusammen kaufen oder einfach ein Jahr warten. Und Raubkopien werden niemals den gleichen Charme haben wie ein vollgepacktes Spiele-, Film- oder auch Bücherregal. :)

Auf der anderen Seite gibt es natürlich berechtigte Kritik. Ich bin nicht bereit, technische Hürden für privaten Sicherheitskopien zu akzeptieren, Installationskontrollen hinzunehmen oder schlampigen Support. Ganz zu schweigen von unfertig entwickelten und vorab veröffentlichten Spielen (manchmal bis 4 GB Patches zum Nachinstallieren!), DVD-Packungen mit nichts als dem nackten Datenträger drin, auf den PC nicht überspielbare Audio-CDs oder nicht mehr auffindbare, weil nicht mehr hergestellte CDs und Spiele älterer Generation (wenn ich mir ein Spiel nach mehrstündiger Recherche nirgends bestellen kann und es seit zig Jahren nicht mehr hergestellt wird, sollte mich das zum Download berechtigen). Die Eingabe von CD-Keys oder Rätselantworten bei manchen Spielen ist nervig, die nicht überspringbaren Raubkopierwarnungen vor Filmen dagegen geradezu eine Beleidigung. Jetzt wird auf alle DVDs ein dicker FSK-Aufdruck gemacht, häufig nur mit dem Hinweis, dass sich den Film auch 0-Jährige ansehen dürfen. Dagegen hat jeder neue PC einen DVD-Brenner, die Datenträger und Festplatten werden einem hinterhergeschmissen. (Die Raubkopie-"Industrie" ist übrigens wie fälschlicherweise dargestellt nicht primär am Geld interessiert - denn bis auf bei neuen Kinofilmen wechseln nur selten die Dollar ihren Besitzer - sondern sie besteht überwiegend aus Zusammenschlüssen idealistischer Gruppen und Personen, die sich gegen obige Verfahrensweisen zur Wehr setzen und gegen die geltenden Rechtslagen von Urheberrechten protestieren wollen)

Es gibt idealistisch viele Gründe für Raubkopien, rechtlich gibt es wenige, aber gute, dagegen. Ich finde es wichtig, dass man die Produzenten und Interpreten, deren Arbeit man wertschätzt, auch entsprechend entlohnt, da es sich um eine Dienstleistung handelt (man bezahlt zwar ein Produkt, das ist aber nur Überträger eines Services). Es gibt Abzocker wie in jeder anderen Industrie auch, aber man kann mitunter ziemlich günstig an kaum gebrauchte Filme und CDs kommen. Man muss eben bereit sein, überhaupt etwas zu investieren und die Ausgaben zu akzeptieren. Ich selbst besitze hunderte CDs und DVDs. Ich kann mir dafür kein Auto leisten, aber es ist eben eine Frage der Priorität. Man muss sich nicht alles kaufen, aber man sollte für sich eine sinnvolle Grenze ziehen, welche Originalware man braucht und welche nicht und die, die man nicht wirklich braucht, auch nicht oder nur in Maßen in Anspruch nehmen - wenigstens so, dass man nicht gleich 5 Jahre weggesperrt wird. Hohe Preise sind keine Generalentschuldigung für illegale Massendownloads, jeder ist für seinen Konsum selbst verantwortlich.
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