Nach Afghanistan (Gesellschaft)

Nach Afghanistan (Gesellschaft)

Mir hat letzte Woche mein Spieß gesagt das in ungewisser zeit unsere einheit, bzw ein teil meiner einheit nach afgahnistan geschickt werden soll, dadrunter auch ich, und jetz weiß ich nicht genau was mich dort erwartet und vorallem wann.
Ich bin Soldat auf Zeit.
Und nun soll ich ohne zeitangabe, also das könnte sich bei 1 monat oder mehr, keine ahnung... befinden.
einsatz ausbildung haben wir für da unten auch schon gehabt und alles ect.
in einem übungslager speziell für östliche konflikt länder.

Meine informationen reichen nur soweit das es in ein Feldlager nähe von Kundus gehn würde.
und das ist wie ihr hoffentlich wisst kein urlaubsort.

kann mir einer tipps oder einsatzerfahrungen erzählen was mich dort erwartet?

ich würde auch draussen rum fahren, und nicht nur im feldlager hocken, wo selbst das unter feuer genommen wird manchmal.

habe mich bei kameraden die schon im einsatz bisschen informiert, aber die waren nicht in afgahnistan, die hatten ruhigere einsätze in kosovo usw.

und nein, freiwillge werden nicht nur dort hingeschickt was viele denken.

nunja, könnt ihr mir helfen?
Ich glaube kaum, dass du in dem Forum viele Soldaten finden wirst, die dir ausreichend Informationen und Einsatzerfahrungen wiedergeben können.
Frag lieber weiter deine Kollegen, die können dir wahrscheinlich besser helfen als wir hier.

Das einzige an "Einsatzerfahrung", das die meisten hier haben werden, werden Konflikte in "Conflikt:Desert Storm" (oder beliebig austauschbares Game) sein. Was dich da unten wirklich erwartet, können dir nur Leute sagen, die schon mal da unten waren.

Und ich glaube nicht, das einer der vielleicht noch 25 User, die regelmäßig in das Gesellschaftsforum schauen, bereits dort unten war. Die Hälfte hat noch gar nicht gedient, ein Viertel hat, das andere wurde ausgemustert. So grob geschätzt. Deshalb schätze ich die Wahrscheinlichkeit eher gering ein.
Wie die anderen schon gesagt haben, besser geholfen ist dir, wenn du dich entweder mit deinen Kameraden unterhälst oder vllt. mal in einem BW Forum einen Thread erstellst (soldatentreff.de).

Ich selber bin nur fwdl12, rede aber viel mit Leuten die schon mal unten waren und dieses Jahr auch wieder runter gehen (unser Bataillon stellt ab Oktober die QRF), aber jetzt Geschichten aus dritter Hand zu erzählen hilft dir nicht wirklich weiter.

Die Meisten die jetzt das erste Mal gehen, reden eig. nur darüber, was sie mit dem Auslandszuschlag nach den sechs Monaten anstellen (180*110€). Die Wahrscheinlichkeit nicht wieder zu kommen wird von den meisten Bewusst verdrängt. Hilft meiner Meinung nach auch nicht weiter, wenn man SAZ stellt, sollte einem Bewusst sein, dass der Beruf des Soldaten ein etwas höheres Risiko mit sich bringt, als der des Bankkaufmannes.

Deswegen stört mich auch das rumgeweine in den Medien immer, wenn mal ein paar Deutsche sterben und dann alle den Rückzug fordern. Natürlich empfinde ich tiefe trauer für meine Kameraden, aber das ist nun mal Berufsrisiko, kein Grund im Bundestag zum Weinen anzufangen.

Da das jetzt alles etwas OT war, nochmal zusammengefasst.

Vermutlich war kein Mitglied dieses Forums jemals im Auslandseinsatz, also rede nochmal genau mit deinen Kameraden, auch mit Offizieren kann man manchmal sehr gute Gespräche führen, wenn man es richtig anstellt und die können dir dann richtige interessante Dinge erzählen. Und schaue mal auf Soldatentreff.de nach, dort gibt es auch ein relativ stark frequentiertes Forum.
"und nein, freiwillge werden nicht nur dort hingeschickt was viele denken."
Du bist Freiwilliger seit du Soldat auf Zeit bist. Als du dich darauf eingelassen hast, hast du dich auch darauf eingelassen, nach Afghanistan zu gehen. Alles andere sind Märchen oder du hast bei deiner Verpflichtung was mächtig falsch verstanden.
Die einzigen, die sich darüber ausheulen dürften wären Wehrpflichtige, die nur ihre 9 bzw. bald 6 Monate abdienen. Alle anderen wussten, worauf sie sich einlassen, also auch du.

Ich wünsch dir jedenfalls, dass du in einem Stück und gesund wieder zurück kommst. Aber dieses Forum ist für (echte) Einsatzerfahrungsberichte wahrscheinlich die falsche Adresse.

Solltest du angesichts des bevorstehenden Einsatzes deine Einstellung zu Krieg und Militär ändern steht dir übrigens nach wie vor die Möglichkeit eines KdV-Antrags offen. Eine Zukunft in der Bundeswehr (oder auch Polizei) ist dann allerdings natürlich ausgeschlossen.
jaaa ich gebs zu das war bisschen knapp erklärt, ja ich habe mich verpflichtet weil ich SaZ bin, aber man wird nicht gefragt ob man runterwill wenn man es ist. so mein ich das.

ich werd mal im soldatentreff bisschen rumstöbern.

ich habe schon für einen Gwdler freund hier mal etwas geschrieben. falls einige verwirrt in meine akte gucken sollten, und sehn das ich ja in nem anderen thema entlassen wurde, da ich dummerweise Ihn an den Pc gelassen hab, und er natürlich in der ICH form geschrieben hat...

wie dem auch sei. kdv wollte ich aufjedenfall nicht stellen.

trotzdem danke für die tipps, das keine wirklich lust hat (ausser spinner) in nem einsatz zu gehn ist klar, aber wenn man den befehl bekommt, macht man es natürlich, deshalb ist man auch soldat geworden.
Viel Spaß dort.
Wenn wir Glück haben, bekommst du dort was du verdienst.
Viel Spaß dort.
Wenn wir Glück haben, bekommst du dort was du verdienst.


Ich hoffe, dass du nicht den Tod meinst. Andernfalls bist du ein so erbärmlich retadierter Nörgler, dass man einen gewissen Brechreiz verspürt.
Hat er den "Krieg" in Afghanistan angefangen? Er hat sich nur dafür entschieden, Soldat zu sein. Wenn deine Heimat wirklich mal bedroht ist, dann freust du dich über jeden Mann der deinen beschissenen Arsch beschützt.
Andernfalls kannst du versuchen, Die Internationale zu singen und hoffen, dass alle in brüderlicher Solidarität die Waffen niederlegen.
Beschwer dich bei den oberen Befehlshabern und nicht beim Soldaten.

btt, ich habe ein Referat über Afghanistan von einem Hauptmann gehört. Soweit ich das verstanden habe, hat es viel mit Patroullieren und Verständigung zu tun.
Na ich hoffe jedenfalls, dass du in diesem Land keinen Schaden davon trägst, denn die ganze Sache ist es nicht wert.
@ZockTempel
War das eins dieser halblegalen Propaganda-Referate, dass Kontaktoffiziere an Schulen halten?

Auch ein Soldat lädt individuelle Schuld auf sich, wenn er in einen falschen, ungerechten und womöglich illegalen Krieg zieht. Da zieht dann auch nicht, dass er auf Befehl gehandelt hat - zumal ein SaZ eigentlich wissen müsste, wann er einen Befehl verweigern kann oder sogar muss. Zur Zeit ist es in der Bundeswehr sogar noch relativ einfach, die Notbremse zu ziehen indem man einen KdV stellt.

Die Verteidigung von Volk und Vaterland in Deutschland kann er dann übrigens weiterhin übernehmen - in dem er den KdV zurückzieht, wenn es für Deutschland in Deutschland brenzlig wird.


Alle Ziele dieses Krieges wurden bisher verfehlt. Selbst kein ausgewiesener Gegner von Krieg muss einsehen, dass dieser Krieg nicht gewonnen werden kann. Wenn demnächst die Verluste der Bundeswehr steigen* wird diese Frage immer drängender, bisher hält sich die Zahl der Gefallenen oder Verunfallten ja in moderaten Grenzen (Peter Scholl-Latour sagte einmal, wenn wir in der selben Zeit, die der Afghanistan-Einsatz andauert ein ständiges Manöver gehabt hätten, wäre die Zahl der Getöteten höher).

*die Taliban sind keine dummen Wilden. Diese Leute führen dort (mit Unterbrechungen) seit mittlerweile 30 Jahren Krieg und der letzte Angriff auf die Bundeswehr war ein ordentliches Stück Kriegskunst. Die Bundeswehr verfügt aus politischen Gründen in Afghanistan weder über Panzer noch schwere Artillerie noch ausreichende Kampfhubschrauber - wären Panzer und schwere Artillerie im Einsatz würde ja der Eindruck entstehen, dort herrsche ein Krieg. Kanada hat zwar nur 2000 Soldaten im Einsatz, aber die haben schon 188 Tote zu beklagen. Wie sähe wohl die Situation hierzulande aus, wenn wir uns auf 200 Gefallene zubewegen würden - ohne was erreicht zu haben, wohlgemerkt.

@atropos
Wünsch ihm lieber, dass er heil zurückkommt und zu etwas Einsicht gelangt.
"Hat er den "Krieg" in Afghanistan angefangen? Er hat sich nur dafür entschieden, Soldat zu sein."

Die einzelnen US-Soldaten haben den Krieg in Afghanistan oder im Irak auch nicht angefangen - trotzdem sind einige desertiert, weil sie das, was da passiert, nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren können. Wer hingegen nur Marke "Befehl ist Befehl" agiert, macht sich mitschuldig - war in der Geschichte schon immer so. Klingt jetzt aber wahrscheinlich härter als von mir gemeint.

"Andernfalls kannst du versuchen, Die Internationale zu singen und hoffen, dass alle in brüderlicher Solidarität die Waffen niederlegen."

Was zum Teufel hat die Internationale mit weltfremdem Hippie-Pazifismus zu tun?^^

"btt, ich habe ein Referat über Afghanistan von einem Hauptmann gehört. Soweit ich das verstanden habe, hat es viel mit Patroullieren und Verständigung zu tun."

Meinem Bruder (der das glücklicherweise nicht glaubt) erzählen sie an der Schule auch nur Gutes - Frieden stiften, Abenteuer, Kameradschaft, ein neues Land kennenlernen, ...

Andererseits habe ich zahlreiche Vorträge von ehemaligen Soldaten gehört, die anderes berichten - Kriegseinsätze, zerfetzte Menschen, tote Zivilisten, verletzte Kollegen usw.

Um das aber klar zu stellen: Ich finde es trotzdem nicht in Ordnung, jemandem deswegen den Tod zu wünschen - falls es denn so gemeint war.
Was viele immer vergessen, auch wenn sie sich zum SaZ melden: Der Tod gehört zum Berufsrisiko des Soldaten dazu.

Der Krieg in Afghanistan kann auf diese Weise nicht gewonnen werden. Das ist kein Krieg, den man mit Waffen gewinnen kann. Diesen Krieg muss man mit Bildung, Versorgung und Hilfe ausfechten, nicht mit Maschinengewehren. (Btw. nur bis zu dem Grad, das man den Helfenden die Taliban vom Hals schafft)

Naja, mittlerweile wurde ja auch von offizieller Stelle (Westerwelle oder Gutenberg, ka, wer) gesagt, es handle sich um Krieg in Afghanistan.
Aber die Entscheidung, schweres Gerät zu Hause zu lassen, ist ungefähr so schlau wie die Entscheidung des Amerikanischen Kongresses, erst GB den Krieg zu erklären und dann die Aufrüstung der Marine zu verbieten...
Hasenfüßige Rekruten werden quasi mit dem schweizer Taschenmesser da hingeschickt, damit die da unter schwerem Beschuss Brunnen graben und Schulen für kleine Mädchen aufbauen.
Wenn der deutsche Rekrut unter Einsatz seines eigenen Lebens versehentlich einen afgahnischen Zivilisten erschießt der zufällig neben einem schwer bewaffneten Taliban stand, dann muss er mit der vollen Härte der deutschen Gesetze rechnen...

Wie interprentiert man in dieser Situation das Wort "Unmenschlich" ..?
so zufällig wie auf dem neu veröffentlichen video von wikileaks? jeder soldat weiss doch worauf er sich im grunde einlässt, wie stehen den kollateralschaden und "unmenschlich" zueinander?
Ja so helfen die Soldaten in Irak ,afghanistan und Co?

Klick
(Das Wikileaks-http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,687427,00.html|Video)
Also ich weiß ja nicht, aber dieses Schweizer Taschenmesser ist den Taliban ja haushoch überlegen (Man beachte die Rezensionen ;))


Aber ansonsten: Das Video ist ein Skandal und der Offizier, der den Befehl gab, die Helfer aus dem Minibus zu töten, nur weil sie da waren, gehört eigentlich vor ein Kriegsgericht. Den ersten Angriff... er war nicht in Ordnung, aber man kann ihn verstehen, denn die Leute waren bewaffnet und als Fotograf mit nem Teleobjektiv rumzulaufen, wo man doch mittlerweile genau weiß, das die Dinger aus der Luft schwer von Waffen zu unterscheiden sind, ist dumm. Allerdings schwindet diese Erklärung bereits nach den ersten Kommentaren der Soldaten im Heli...
"Befehl ist Befehl"

man muss ein befehl grundsätzlich nicht ausführen und wir auch nicht bestraft wenn es ein absurder befehl ist, wie zb. auf zivilisten schießen.

keine rekruten gehen nach afgahnistan ;) man kann da frühstens als OG also Obergefreiter hin, aller frühstens, Rekrut ist man nur die ersten 3 monate wenn man zur bundeswehr gekommen ist.

das die offiziere draussen den bund schön reden stimmt leider.
in der kaserne siehts anders aus.
und im auslandseinsatz auch.
Logge dich ein um einen Beitrag zu schreiben.