Gantz Fan Fiction (Bücher / Autoren-Treffpunkt)

Gantz Fan Fiction (Bücher / Autoren-Treffpunkt)

Tja, hmm... guten Abend.
Im Sommer letzten Jahres habe ich mich einmal an eine fiktive Geschichte zu dem Manga Gantz gesetzt. Einige hier aus MogelPower haben sie bereits gelesen und waren davon sehr begeistert gewesen. (90% der Leser hatten noch nie etwas von dem Manga gehört und waren ebenfalls begeistert.)
Das Problem mit der Geschichte ist nur, das sie eine Fiktion zu dem Original ist und ich sie niemals zu einem Verlag schicken könnte. (Außerdem habe ich noch Dutzende weiterer Elemente aus anderen Geschichten hinzugefügt, was dem noch weiter erschwert.)

Es ist eine lange Geschichte und ich möchte niemanden zwingen sie zu lesen. Es ist ein abgeschlossenes Projekt und ich behaupte nicht, dass es gut geworden ist. Ich habe es einige Male durchlesen lassen und dachte mir, hey...
Vielleicht interessiert sich irgendeine Seele in MogelPower für eine fiktive Geschichte zu Gantz.
Wenn ihr bis hierhin noch gelesen habt, dann wünsche ich euch viel Spaß!

Kapitel 1

Eine fiktive Geschichte zu
Gantz

Man packte mich am Kragen und schliff mich den Schulflur entlang. Das war wie immer das Allerletzte, aber ich wollte mich nicht wehren. Ich war nun mal ein Mann, der immer nach einem Prinzip lebte: "Handle nur so, wie Du möchtest, dass Du von anderen behandelt wirst."
Der Kerl schliff mich in die Duschen der Schule. Ihm folgten fünf weitere seiner Genossen und ergötzten sich daran, mich unter die laufende Dusche zu werfen, um mir das Gehirn aus dem Kopf zu waschen. Wie immer, das Allerletzte. Sie lachten sich Tod und warfen meine Schulsachen gleich hinterher.
Der Anführer dieser Bande zog mich an den Haaren hoch und blaffte mir spuckend ins Gesicht. ,,Zu morgen will ich hundert Euro von Dir sehen, sonst werden wir Dich nicht mehr so glimpflich davon kommen lassen."
Sie verließen lachend die Dusche. Ich sammelte meine Sachen zusammen und lehnte mich an die Wand. Was konnte ich nur dagegen tun? Wenn das so weiterginge, brächten sie mich noch eines Tages um. Zu den Lehrern gehen? Das war mittlerweile eine sinnlose Option, die Schule ging in Rente, da sich die Realschulen mit den Hauptschulen zusammen schlossen. Was selbstverständlich für mich noch mehr Stress bedeutete, aber, selbst wenn ich es wollte, ich konnte nichts ausrichten, wenn ich mich durch kämpfte. Es wurden mittlerweile tagtäglich mehr dieser Kerle, die mir die Seele aus dem Leib prügelten.
Es klingelte, die Schüler gingen nun wieder in ihre Klassen. Das war das Signal zu verschwinden.

Ich ging nach Hause und schloss mich in mein Zimmer ein, ich wollte den Rest des Tages nichts mehr wissen, nichts mehr hören.
Ich starrte gedankenverloren an die Decke und beobachtete, wie die Sonne ihre Runde lief. Mein Leben lang wurde ich nur vom Leben bestraft. Mit der Geburt fing es an, über meine Kindheitszeit bis hin zu heute. Zerstrittene Eltern, verstockte Lehrer, falsche Freunde...
Ich stand auf und blickte nach draußen, der Tag näherte sich dem Abend. Ich dachte mir, was sollte es schon? Ich machte mich daran mich anzuziehen und nach draußen zu gehen.
Ich sah mich um und merkte, wie leer doch die Straße war, in der ich lebte. Keine Freunde hatte ich, meine Familie verabscheute mich. Ich wollte hier weg, ich ging zu einer anderen Straße und konnte dieses mal regen Trubel beobachten. Autos fuhren in Massen die Straße entlang. Ich näherte mich ihnen und beobachtete dieses Geschehen. Es wurde Abend, die Leute hatten Feierabend, und als ich zur Seite blickte, wusste ich, dass das nun die Zeit war, für die Schüler auf Feten zu gehen.


,,Wenn das mal nicht unser Dingens ist... Wie heißt er nochmal?", sagte der größte unter ihnen. Sie kamen natürlich wieder im Dutzend und umzingelten mich.
Ich drehte mich um und stellte mich gerade hin. ,,Mein Name ist Jan."
,,Mir doch egal, hast Du das Geld?", er näherte sich mir mit einem tödlichen Lächeln.
Ich sagte nichts, ich blickte auf ihn herab. Tatsächlich ragte keiner von ihnen an mich heran, ich war größer als sie alle, aber in diesem Falle tat die Größe gar nichts, wenn man es mit einer ganzen gewallten Masse zu tun hat.
,,Ich rede mit Dir, Bastard!"
,,Ich werde Dir nicht einen Euro zahlen", erwiderte ich kühl.
Als hätte er ein Schaf ,,Guten Tag!" sagen hören, so blickte er mich an. Die Meute murrte.
,,Was hast Du da gerade gesagt?"
,,Ich sagte, dass ich Dir nicht einen Euro zahl...", es wurde recht kühl. Ich blickte nach oben und sah den Abendhimmel, die Sonne strahlte matt und ermüdend über dem Himmel.
,,Das wollte ich nicht hören."
Die Autos fuhren immernoch auf der Straße, sehr leise... der Lastwagen, er war riesig, aber so leise. Ob der Fahrer mich fallen sah? Wer weiß das schon. Ich wusste nur, dass ich vergessen hatte den Ofen auszumachen, hoffentlich würde das einer erledigen.

*

,,Was war das denn?", schrie ich heraus. Zuerst erstochen und dann vom LKW überfahren. Ich war sowas von Tod, toter ging's nicht mehr.
Ich blickte mich um und sah einige andere Leute um mich herum stehen. Eine rothaarige Frau, die eine Brille trug. Ein Jugendlicher und ein Haufen Kinder die ich auf sechzehn Jahre schätzte. Hinter ihnen stand eine junge Frau. Das war sicherlich eine Schulklasse. Am einem Ende des Raumes stand ein gewaltiger schwarzer Ball, hinter dem eine gut aussehende junge Frau saß. Neben ihr saßen zwei ältere Männer, einer von ihnen rauchte.
Ich tastete meine Brust ab. ,,Ist das hier etwa... der Himmel? Ich weiß, dass ich gerade eben gestorben bin. Das war mehr als offensichtlich."
Der Junge neben der Kugel erhob sich und lächelte in die Runde. ,,Das waren dann jetzt sicherlich alle."
Alle blickten auf den Jungen. ,,Ich stelle mich dann mal vor. Mein Name ist Lars, ich bin achtzehn Jahre alt und bin vom Dach gestürzt. Als ich unten aufschlug war ich hier." Er zeigte auf die rothaarige Frau. ,,Jetzt Du, wer bist Du und wie bist Du gestorben?"
,,Soll das ein Scherz sein? Da mache ich nicht mit. Gerade eben noch war ich bei meinem Freund, dann fühle ich nur einen dumpfen Schmerz und landete hier."
Ein Ort, in dem die Toten landeten? Wie konnte das funktionieren? Ich blickte auf zu Lars und ich sah, wie er mich anlächelte. Ich ließ mich dadurch nicht einschüchtern ich blickte auf ihn herab. ,,Mein Name ist Jan, ich bin auch achtzehn Jahre alt und wurde zuerst erstochen, dann vor einem LKW geworfen."
Lars wirkte ein wenig eingeschüchtert, sein Lächeln verschwand.
Von der Schulklasse erfuhr ich, dass sie einen Busunglück hatten, die beiden Männer sagten nichts. Lars blickte zu dem blonden Mädchen hinter der Kugel. ,,Jetzt Du Lisa, stell Dich vor."
Er redete mit ihr, als würde er sie schon ewig kennen. Lisa allerdings spie verächtlich auf den Boden. ,,Lisa, siebzehn, Tod durch Vergewaltigung."
Ich wandte den Blick ab. Sie war wirklich sehr schön anzusehen, kein Wunder, dass sie durch eine Vergewaltigung hierher kam. Da fiel es mir wieder ein, meine Frage wurde mir nicht beantwortet.
,,Was ist das hier für ein Ort? Ist das hier der Himmel? Ich meine, wir sind alle durch etwas gestorben, damit habe ich doch recht, oder? Also, wo sind wir hier?"
,,Für jemanden, der fast niemals sich zu Wort meldet, bist Du ganz schön neugierig, Jan.", sagte Lars und blickte dabei genervt in eine Ecke im hinteren Teil des Raumes.
Da sich keiner durchrang mir eine Antwort zu geben, entschloss ich den Raum zu verlassen, ich trat ans Fenster und erblickte Teppich Kibek. Es war keine 100 Meter von uns entfernt. ,,Wir sind nicht im Himmel, das ist ein einfaches Apartment." Ich zeigte nach draußen. ,,Seht ihr, das alte Teppich Kibek Gebäude."
,,Ich hab keine Lust mehr auf dieses dumme Spiel.", sagte einer der beiden Männer, die sich bis jetzt noch gar nicht zu Wort meldeten. Er ging in den Flur und weiter zur Tür. Dann rief er von dort aus, dass er die Tür nicht öffnen könne.
,,Zwecklos, hier kommt weder einer rein, noch raus, dieser Raum ist total abgedichtet", war wieder von Lars zu vernehmen.
,,Was soll das alles, Lars? Was ist das für ein Ort, sag es mir!" Ich packte ihn am Kragen.
,,Ruhig, Du siehst gleich die Antwort."
,,Willst Du mich ver..."
I look around me but all I seem to see
Is people going nowhere expecting sympathy
It's like we're going through the motions of a scripted destiny
Tell me, where's our inspiration? If life won't wait i guess it's up to me

Whoa! No we're not gonna waste another moment in this town
Whoa! And we won't come back, the world ist xalling out
Whoa! Leave the past in the past, gonna find the future
And misery loves vompany, wll so long
You'll miss me when I'm gone.

,,Das ist doch Simple Plan. Warum spielt die Kugel dieses Lied?", sagte die Frau mit den roten Haaren.
,,Wen interessiert's, ich will nur wissen, wen wir dieses mal jagen werden.", meldete sich die blond haarige zu Wort.
Ich blickte sie an und fragte sie: ,,Jagen?"
,,Schauen Sie, Frau Pohlmann, da steht etwas geschrieben."
Auf der Kugel erschienen nacheinander Zeichen, wie auf einem Display. Die Lehrerin lehnte sich nach vorne. ,,Das kann doch kein Mensch lesen..."

€ur€ \/3rf1ck†3n |_€b3/\/ 51/\/D \/0rB€1.
\/\/@5 v0N /\/u/\/ @n m1† €uc|-| p@55i€rt, 3Nt5C|-|€1DE ICH!
So\/1el_ zUM T|-|€0R€t15ch€/\/. Eg@|_...

,,Eure verfickten Leben sind vorbei.
Was von nun an mit euch passiert entscheide ICH!
Soviel zum Theoretischen. Egal...", las Lars den Text vor.
,,Klingt simpel...", konnte ich darauf nur erwidern.
Aus der Kugel schossen einzelne Schubladen aus, gefüllt mit Waffen und Kästen.
,,Was ist das denn!?" Ich schrack zurück. Die anderen im Raum waren genau so verwirrt. Die beiden Männer näherten sich den Waffen und nahmen einige davon in die Hand.
,,Na endlich, wurde auch mal Zeit." Das Mädchen hinter der Kugel zog einen der Kästen aus der Schublade und zog sich vollkommen gleichgültig vor allen versammelten aus und den darin befindlichen Anzug wieder an. Die Jungs gafften gierig nach ihr, die Männer pfiffen ihr beifallend zu.
Lars nahm auch seinen Kasten. ,,Wie immer keinen Anstand die Frau, kein Wunder, warum sie an einer Vergewaltigung starb."
,,Halt die Klappe, Lars, oder ich werde dieses mal nicht mit Dir zusammenarbeiten."
Ich schaute die beiden nacheinander an. ,,Warum zieht ihr die Anzüge an und was meint ihr mit zusammenarbeiten, hat das etwas mit der Kugel zu tun?"
Lars verschwand mit den Sachen im Flur. ,,Ich ziehe mich zuerst um. Deine Fragen beantworten sich gleich, schau einfach immer nur auf den Display."
Ich blickte wieder auf den Display. Die Kinder machten extrem Anstalten die Waffen zu nehmen, sie trieben ihre schwarz gekleidete Lehrerin zur Verzweiflung. Ich packte sie an der Schulter. ,,Was soll eigentlich ihr ganzes Auftreten? Kommen sie gerade von einer Trauerfeier zurück?"
Sie wand sich von meinem Griff los. ,,Halt die Klappe! Mein Mann ist vor sechs Monaten gestorben."
Lisa lachte auf. ,,Armes Mädchen. War es echt ihr Mann, Herr Pohlmann?"
Frau Pohlmann blickte sie entsetzt an. ,,Du kennst ihn?"
,,Klar! Er hat nicht mal die erste Mission überlebt." Sie lachte provozierend.
,,Was!?"
,,Schaut mal, auf dem Display erscheint wieder etwas.", sagte einer der Jungen. Die beiden Frauen gerieten in einen Streit, aber ich achtete nur auf den Display.
,,Kannst Du das lesen?", fragte ich den Jungen.
,,Na klar: Ihr müsst diese Person töten. Ranger vom Planeten Power. Fähigkeiten, billige Posen. Weiteres: Gemeinsam sind wir stark!"
Ich schaute mir das Bild an und musste beinahe anfangen zu lachen.


,,Das ist ja wohl ein schlechter Witz, oder?"
Lisa stand direkt hinter mir. ,,Unterschätze sie niemals. Denk immer daran, dass Du sie alle auslöschen musst."
Ich schaute sie nur verwirrt an.
,,Und jetzt mach Dich daran, den Anzug anzuziehen, bevor wir verschickt werden."
,,Was meinst Du damit, verschickt werden? Und meinst Du denselben Anzug, wie Du ihn trägst."
Sie lächelte. ,,Du bist echt süß. Na los, zieh ihn an. Ich fände es nicht toll, wenn Du stirbst."
Ein Teil von mir wollte den letzten Teil ihres Satzes fragend wiederholen, aber irgendwas sagte mir, dass es besser wäre, ihrem Rat so schnell wie möglich zu folgen. Ich nahm eine Box aus dem Regal rechts der Kugel. Ich drehte mich um und sah, wie Lars aus dem Flur wieder raus kam. ,,Der nächste bitte."
Ich schaute nur kurz zu Lisa, die mich relativ zweideutig anlächelte. Ich schluckte und verschwand in dem Flur.
Während ich mich umzog hörte ich aus dem Raum ein paar Stimmen.
,,Warum trägt nur er den Anzug?"
,,Weil er nicht auf den Kopf gefallen ist. Vielleicht wird er einer der wenigen sein, die die erste Mission überleben."
,,Ich meine den Rest, Lisa! Ihr sollt die Anzüge anziehen. Warum sagst Du denen nicht Bescheid, es war so abgemacht!"
,,Wer weiß, vielleicht, weil ich einfach nur ein Arsch bin?"
,,Was redest Du da, Blondschopf? Ich ziehe den scheiß doch nie im Leben an."
,,Geht es hier wieder raus? Ich muss irgendwann auch mal nach Hause..."
,,RUHE! Ich sage das jetzt ein einziges mal, also passt gut auf."
Alle verstummten, das war Lars Stimme. Ich war fertig damit, den Anzug anzuziehen, er passte erstaunlicherweise perfekt. Ich ging wieder in den Raum zurück und beobachtete Lars, wie er sprach.
,,Mir ist es verdammt egal, was ihr macht, ihr werdet sowieso alle sterben. Aber wenn ihr willig seid, länger zu leben, als die anderen, dann nehmt alle eine Waffe und zieht eure Anzüge an. Wir werden gleich rausgewarpt und sollte einer versuchen, sich von mir und Lisa zu trennen, wird sein Kopf explodieren. Alles verstanden?"
Ein Mädchen fing an zu weinen.
Einer der beiden Männer packte Lars am Kragen und rammte ihn gegen die Wand. ,,Ich lass mich nicht verarschen, Du Mistkröte!"
Lisa packte den Mann ebenfalls am Kragen und schleuderte ihn mühelos durch den Raum.
,,Und wir uns auch nicht." Sagte sie kühl.
,,Wie hast Du das gemacht?", fragte einer der Jungen.
,,Ich bin Wonder Woman, wer sonst?"
,,Das, was Du da sagst...", meldete ich mich zu Wort.
Lars blickte mich an.
,,Du sagst, wir würden sowieso sterben, aber... sind wir alle nicht bereits gestorben?"
Es war wieder ruhig. Lars durchbrach die Stille.
,,Ja, wir sind gestorben, aber Du atmest doch noch, oder?"
Ich überprüfte es vorher, bevor ich nickte. Lisa kicherte, es war ein herzhaftes ehrliches Kichern.
,,Dann, Jan, kämpfe darum, dass Du diesen Abend noch weiteratmen kannst. Denn das wird das schwierigste, was Du jemals durchmachen wirst." Er blickte nach oben. Seine Schädeldecke löste sich auf, dann seine Augenbrauen, dann seine Augen. Ich konnte sein Gehirn sehen.
,,Ich gehe dann schonmal vor. Bis gleich!"
Alle beobachteten, wie er sich auflöste. Lisa schaute in die Runde. ,,Ihr könnt auch die Anzüge bei euch tragen und später anziehen und Du Jan, nehme besser eine Waffe mit." Sie blinzelte mir zu. Dann löste auch sie sich auf.
Ich schaute noch einen Moment dahin, wo die beiden eben standen. Dann tat ich, wie mir geheißen und nahm mir drei verschiedene Waffen. Ein Trianglisches Gerät, eine Waffe, die einer Pistole ähnelte, und eine Waffe, die wie eine Shotgun aussah. Dann schaute ich in die Kugel und wäre beinahe rückwärts umgefallen, da drinne saß eine nackte Frau, die mit der gesamten Kugel verbunden war.
Um mir herum herrschte hektisches Treiben, einige schrien sich an, andere stürmten auf die Anzüge los, andere schossen imaginäre Kugeln auf andere.
Ich wollte die Frau berühren, doch ich wurde aufgehalten. Die Rothaarige legte ihre Hand auf meine Schulter. ,,Du glaubst den Blödsinn doch nicht etwa, oder doch?"
Ich blickte ihr tief in die Augen. ,,Alle unsere Entscheidungen treffen wir selbst und sollten nicht von anderen beeinflusst werden. Nur so kann man ein erfülltes Leben führen. Allerdings, wenn ein anderer einen seinen Glauben aufzwingen will, und das aus seiner Verzweiflung heraus, sollte man ihm eine Chance geben."
Und Lars klang sehr verzweifelt...
Ich sah den Raum nicht mehr. Ich war nun draußen.
,,Da bist Du ja endlich." Lisa schien glücklich zu sein. Was war nur in dieses Mädchen gefahren? Seit ich mit ihr in dem Raum war, fühlte ich mich in ihrer Nähe viel wohler. Und nun lächelte sie mich am laufenden Band an. Ob sie mich verhöhnte?
Ich blickte mich um und sah die Königsstraße. Ich sah den Glockenturm, das Einkaufszentrum, den Hertie und den Eiswarenhandel. Ich war mitten in der Stadt. Ich blickte in den Himmel, der orange gefärbt vom Sonnenuntergang war, blickte wieder nach vorne und sah Lisa und Lars nebeneinander stehen. Lars blickte auf einen Minicomputer in seiner Hand.
Es war alles total normal. Es war so, als wäre niemals etwas passiert. Ich war in der Stadt um mir herum gingen Menschen und der Himmel war immernoch über mir, nicht um mir herum.
Ein etwas fülliger Mann ging direkt auf mich zu, ich wich ihm nicht aus, ich dachte mir, er würde selbst an mir vorbei gehen. Lars sah in meine Richtung. ,,Weich besser aus, Jan. Er und alle anderen hier können uns nicht sehen."
Er war nun direkt vor mir und ich sprang zur Seite. Er ging vollkommen unbeirrt weiter. ,,Was? Nicht sehen, aber wieso?" Also war ich doch Tod...
Lisa half mir wieder auf. ,,Weil wir nicht gesehen werden dürfen. Alles was mit Gantz zu tun hat, bleibt geheim."
Ich dachte mir, dass ich besser aufhören sollte immer die Wörter zu wiederholen, die die beiden mir sagten. ,,Na schön..." Lisa fing wieder an zu kichern.

Es dauerte eine ganze Weile, bis die nächsten hierher gewarpt wurden. Aber nach einigen Minuten waren sie schließlich alle hier.
,,Alles klar, der Timer läuft, wir haben dieses mal eine Stunde." Lars tippte einige Tasten auf seinem Minicomputer.
,,Die Königsstraße..."
,,Dürfen wir jetzt nach Hause gehen, Frau Pohlmann?"
Ich schaute mir die Leute an und sah, wie die Lehrerin ihre Schüler wegführte. Die beiden Männer schlugen auch den Heimweg an. Alle Kinder trugen diese Waffen bei sich. Schon interessant mit anzusehen, wie diese Pädagogin nichts im Griff hatte.
Die Rothaarige hatte ihren Anzug angezogen und trug auch zwei Waffen bei sich. Sie sah recht gut in dem Anzug aus. ,,Ich habe darüber nachgedacht, was Du gesagt hast..."
Ich sah Lisa direkt in die Augen. ,,Schon lustig das alles hier, oder?"
Ich wollte etwas erwidern, doch Lars schnitt mir das Wort ab. Er schrie durch die Menschenmasse. ,,Ihr bleibt alle auf der Stelle stehen!"
Besagte taten wie geheißen und blickten zu Lars. ,,In der Kirche sind zwei von ihnen. In der Bank ist ein weiterer und im Hertie sind noch zwei weitere. Wir teilen uns auf, jeder von euch übernimmt eines der Orte." Er zeigte auf die Klasse. ,,Ihr geht in die Kirche." Er zeigte auf die beiden Männer. "Ihr in die Bank." er schaute zu uns dreien. ,,Ihr kommt mit mir in den Hertie."
Ich weiß nicht, was die aufgetragenen Gruppen miteinander besprachen. Vielleicht würden sie alle nach Hause gehen, aber ich wollte es nicht. Ich wollte bei Lisa bleiben. Wollte bei der Rothaarigen bleiben. Wollte bei Lars bleiben. Die umhergehenden Menschenmassen wurden lichter und der Himmel dunkler. Die Nachtbeleuchtung wurde eingeschaltet.
Lisa blickte sich um und eilte dann auf Lars Höhe. ,,Wo sind eigentlich wieder Alex und Claas?"
Lars hob seinen Computer hoch. ,,Einer der Punkte ist eben verschwunden. Das war so ziemlich in der Nähe der Spielhalle."
,,War ja klar, dass die beiden den ganzen Spaß für sich haben wollen."
,,Glaubst Du, die anderen werden das tun, was ich ihnen sagte?"
,,Nein, glaube ich nicht. Und selbst wenn doch, sie würden doch auf der Stelle sterben."
,,Hoffen wir nicht..."
,,Du glaubst immernoch, dass Du sie alle hier rausholen kannst, oder?"
Lars antwortete ihr nicht darauf. Wovon redeten sie da? Naja, vielleicht ging es mich auch gar nichts an...

Wir gingen in das Kaufhaus hinein und sahen uns um. ,,Entschuldige, Lisa?"
Lisa: ,,Ja, Jan?"
Ich: ,,Was wird jetzt als nächstes passieren?"
Lisa drehte sich zu mir um und trug wieder ihr Lächeln auf den Lippen, als sie jedoch an mir vorbei sah, verblasste ihr Lächeln wieder. Ich drehte mich um und sah, wie die Rothaarige direkt hinter mir stand und sich verängstigt umschaute.
,,Wir suchen jetzt diese Rangers und werden sie töten."
Ich schluckte schwer. ,,Warum töten wir diese Menschen?"
Lars blickte wütend über die Schulter. ,,Du hast ihnen gar nichts gesagt..."
Lisa: ,,Ja, stimmt!" Sie lächelte wieder.
Lars: ,,Nun, das sind keine Menschen, es sind Aliens. Sie sind in keinster Weise mit uns zu vergleichen. Sie töten zum Spaß."
Ich: ,,Und was werden wir tun? Wir werden sie auch töten!"
Lars: ,,Das kannst Du gar nicht vergleichen. Wir töten sie, damit wir dem Wahnsinn entgehen können."
Ich: ,,Wie meinst Du das?"
Lisa: ,,Wenn Du am Leben bleibst, werden wir es Dir nachher zeigen."
Lars: ,,Aber bis dahin wäre es besser, wenn Du so viele Aliens tötest, wie Du kannst."
Rothaarige: ,,Wie sollen wir sie töten?"
Einen Moment blieben wir still. Aus dem oberen Stockwerk schepperte es. Der Laden hatte nun schon seit einer halben Stunde geschlossen, also konnte da oben nur einer sein, der Alien.
Lisa hob ihre Waffe. ,,Das hier ist eure Waffe. Der obere Auslöser visiert den Gegner an, der untere feuert das Geschoss ab. In ihm ist ein Timer eingebaut, er schießt keine Kugeln sondern Lichtgeschosse, die nach einigen Sekunden das gewünschte Ziel zum explodieren bringen."
Skeptisch hob ich meine Waffe, zielte auf eine Wand des Kaufhauses und feuerte ab.
Lisa: ,,Je länger Du anvisierst, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du treffen wirst. Wenn Du willst, können wir die Aliens auch aus dem Kaufhaus rauslocken, Claas wird sicher auf einem Hochhaus liegen und von dort aus die Aliens snipen."
Die Wand explodierte. Ein riesiges Schlagloch war zu sehen.
Lars: ,,Oder Alex wird sie einfach in ihre Bestandteile auflösen."
Lisa: ,,Dank ihm habe ich seit Monaten keine Punkte bekommen. Wann hast Du denn das letzte Mal eine bessere Waffe bekommen, Lars?"
Lars hob seine Waffe hoch, die viel größer war als unsere. ,,Einen Monat ist es her. Ich werde den beiden keine Skills mehr gönnen."

Ich: ,,Das ganze ist so..."
Lisa: ,,Wie gesagt, töte so viele Du kannst und überlebe."
Ich: ,,Das werde ich tun."
Lars: ,,Los jetzt!"
Wir liefen die stillgelegten Treppen nach oben. ,,Mein Name ist übrigens Sissy."
Ich blickte nach hinten. Die Rothaarige, Sissy, sie hatte die Brille abgelegt und trug nun an beiden Händen eine Waffe. Ich trug nur in meiner rechten die Pistole.
Lars: ,,Ruhe. Er befindet sich da hinten."
Wir blickten in die gezeigte Richtung doch dort war nichts. Leise näherten wir uns der Stelle und blickten uns um. Wir schauten an der Decke und in den Regalen, als schließlich Lisa etwas entdeckte.
Lisa: ,,Schaut euch das mal an."
Sie hob eine Schachtel mit Power Rangers hoch. Sie warf die Schachtel in die Luft und feuerte ab. Die Schachtel landete auf dem Boden und nach einigen Sekunden explodierte sie.
Lars: ,,Kein Blut."
Sissy schrie auf. Als wir zu ihr blickten, sahen wir, wie eine Schaufensterpuppe ihren Hals zudrückte.
Lars: ,,Benutze Deinen Anzug! Schleudere ihn in die Luft!"
Sissy packte die Arme der Puppe und riss sie auseinander. Die Arme gaben unter ihren Griff auf der Stelle nach und fielen ab. Die Puppe rannte davon.
Ohne zu zögern hob Lars seine Waffe und feuerte auf die Puppe. Ein riesiges Schlagloch bildete sich auf dem Boden und zurück blieb einzig eine Blutpfütze.
Sissy umarmte sich selbst und fiel zu Boden. Sie fing an zu schluchzen.
Lisa: ,,Und? Wieviel war's?"
Lars nahm seinen Computer zur Hand. ,,Zwei..."
Lisa: ,,Was!? Wo sind die Anführer? Das ist Arbeit für neue nicht für uns..."
Lars: ,,Dem Anführer hat Alex sicher schon alle Gliedmaßen rausgerissen."
Lisa seufzte.
Ich hörte, wie Lars Computer anfing zu Piepen. ,,Auf der Etage sind noch sechs weitere."
Lisa: ,,Ich dachte, hier seien nur zwei?" Sie fing an zu lachen.
Lars: ,,Ich hab den Zoom geändert. Seid wachsam. Wir bilden zwei Teams. Sissy Du kommst mit mir."
Sissy bewegte sich kein Stück. Ich ging zu ihr runter auf die Knie. ,,Alles in Ordnung? Der Spuk ist vorbei, Lars hat das Monster vernichtet."
Sissy blickte auf und errötete. Lisa gefiel das gar nicht und schliff mich weg von ihr. ,,Da lang!"

Wir befanden uns in der Boutique. Hier standen vier Fensterpuppen, sehr spärlich bekleidet.
Lisa visierte die erste Puppe an. ,,Ich würde sagen, für jeden zwei, nicht wahr?"
Ich sah mir an, wie sie abdrückte. Meine Hände zitterten als sie den zweiten Schuss anlegte. ,,W-warte..."
Der Schuss blieb aus. Sie starrte mich an. ,,Was ist?"
Jan: ,,Ist das wirklich richtig? Sie haben doch nichts getan, sie stehen hier einfach nur rum..."
Lisa: ,,Wen interessiert es? Sie bringen uns ein paar Punkte." Sie feuerte auf die zweite Puppe. ,,So jetzt Du, na los!"
Ich blickte auf meine beiden Opfer und fühlte mich schrecklich. Die beiden haben niemanden etwas getan. Wahrscheinlich standen sie hier schon seit Jahrzehnten in Frieden ungestört.
Ich: ,,Ich... ich... ich kann das nicht tun."
Lisa umarmte mich von hinten. ,,Ich weiß, dass Du es nicht tun kannst, Du bist ein viel zu gutmütiger Mensch, als dass Du ein Leben so einfach beenden könntest."
Mir wurde sehr warm ums Herz. Sie schien trotz ihres Anzuges sehr zerbrechlich zu sein.
,,Aber Du musst es tun. Ich weiß, dass es nicht Deiner Philosophie entspricht, aber hier gelten irdische Gesetze nicht mehr."
Taten sie das wirklich nicht mehr? Ich blickte zu den beiden Puppen. Sie waren tatsächlich nur Puppen... und sie standen nur herum. Vielleicht wäre es ja doch nicht so schlimm, ich dachte mir einfach, ich würde den Kopf einer Puppe rausreißen.
Ich hob meine Waffe hoch und sah nun das erste mal durch das Visier. Es war ein Röntgengerät und was ich sah, entsetzte mich zutiefst. ,,Das Ding hat ja Knochen!"
Die beiden Puppen, auf die Lisa schoss explodierten nun. Es wurde sehr ruhig, beinahe zu ruhig. Kaum hörbar bewegten sich die anderen beiden Puppen nun auf uns zu. Sie sahen wütend aus.
Lisa: ,,Jetzt bewegen sie sich. Los nun töte sie doch, bevor sie es mit Dir tun."
Ich: ,,Warum sollten sie soetwas tun? Du hast doch ihre Freundinnen vernichtet ohne mit der Wimper zu zucken."
Die Puppen näherten sich uns.
Ich schwitzte und schluckte schwer.
Lisa: ,,Entweder sie oder Du, so läuft das hier nunmal."
Mit dem linken Auge sah ich eine einfach Puppe durch das rechte Auge alle Knochen, die sich in dieser Puppe befanden.
Ich: ,,Ich kann das nicht tun, wir sind Schuld daran, dass sie nun sauer sind."
Lisa: ,,Das ist doch vollkommen verständlich, wie würdest Du Dich fühlen, wenn man Deine Freunde tötet?"
Ich ließ meine Waffe fallen und fing an zu weinen.
Ich: ,,Ich werde ihnen kein Haar krümmen."
Lisa löste sich von mir und betätigte den unteren Auslöser ihrer Waffe. Die Puppen griffen nach mir und rissen mich zu Boden. Einer der Puppen lief eine Flüssigkeit aus dem Mund. So eine Angst hatte ich noch niemals in meinem Leben gespürt, diese Puppen zeigten keine Emotionen, sie töteten rücksichtslos, aber tat Lisa nicht genau dasselbe bei den anderen beiden auch?
Die Köpfe der Puppen explodierten.
Ich setzte mich gerade hin und sah, wie Lisa betreten zur Seite starrte.
Lisa: ,,Weißt Du, vor ungefähr zwei Monaten war hier ein Kerl, der hieß Steve. Der wollte keinem Alien ein Leid antun. Er war immer der Ansicht, dass man alles sachlich lösen könne. Leider starb er schon in der ersten Mission. Das Alien riss ihm das Herz aus. Schon eine leichte Ironie."
Sie lächelte und blickte mich dann wieder an.
Lisa: ,,Du bist nicht ganz so wie er, Du hast Deinen Anzug angezogen. Er nicht..."
Ich: ,,Das habe ich nicht gewusst."
Lisa bat mir ihre Hand. Ich ließ mir aufhelfen. ,,Ich will nicht, dass wieder so ein gutmütiger Mensch stirbt. Bitte tue mir den Gefallen und töte diese Aliens. Das ist der einzige Weg diesem Wahnsinn zu entkommen."
Trotz ihres Lächelns erkannte ich ihre Verzweiflung. Der Alien wollte mich rücksichtslos töten. Ob Steve damals auf diese Weise starb, in seinem Irrglauben, den ich nun auch mit mir trug? Ich blickte zur Seite. ,,Suchen wir die anderen. Wir müssen Aliens jagen."

Wir gingen aus dem Kaufhaus hinaus und erblickten Lars und Sissy. Sie blickten zur Kirche.
Lars: ,,Das hat aber ganz schön gedauert."
Lisa: ,,Was sagt das Visier?"
Lars: ,,Dass in der Kirche zwei Monster verblieben sind. Also laut diesem Zoom."
Ich: ,,Dann haben es die Schüler also nicht geschafft?"
Lars: ,,Ich bezweifle, dass sie es überhaupt versuchten. Oh..."
Er hielt seinen Computer hoch.
Lars: ,,Der Punkt in der Bank ist gerade verschwunden. Wie's aussieht war der Trupp dort erfolgreich."
Lisa: ,,Oder Alex oder Claas waren dort und stolperten über die Leichnahme der beiden."
Lars: ,,Wenn sie überhaupt da waren..."
Ich schaute hinüber zur Kirche. ,,Was machen wir jetzt?"
Lars entsichterte seine Waffe geräuschvoll. ,,Wir gehen jetzt beten."

Die Kirchentür stand offen, doch aus ihrem Inneren war kein Laut zu vernehmen. Lars gab uns das Zeichen ruhig zu sein, dann dass wir nun reingingen. Ich zielte mit meiner Pistole in den linken Teil der Kirche, Lars in den rechten Teil. Sissy und Lisa bildeten die Nachhut.
Die Kirche war sehr groß, auch wenn sie von außen nicht den Anschein machte. Geschätzte 20 Bankreihen standen vor einem großen halbkreisförmigen Altar umgeben von zwei auf Pferden sitztenden Statuen. Die Statuen waren gewaltig und ich ahnte das Schlimmste. Ich hob meine Pistole an und blickte durch das Röntgengerät.
Ich: ,,Ich glaube, wir haben unsere Ziele gefunden."
Sissy: ,,Unfassbar, wie gewaltig die sind..."
Lars hob seine Waffe und feuerte ab. Es gab einen gewaltigen Knall, woraufhin einzig eine Blutige Pfütze an der Stelle verblieb, an der der rechte Alien stand. Der Linke erwachte aus seiner Starre und erhob sich.
Lars: ,,Meine Waffe muss nachladen."
Ich: ,,Das sagst Du uns erst jetzt?"
Ich zielte auf die riesige Statue, die nun auf uns zuritt. Ich fasste Ruhe und visierte das Ungetüm an, wie es mir Lisa sagte. Nach ewig andauernden drei Sekunden piepte die Waffe und ich betätigte den anderen Auslöser.
Für seine Größe war das Ungetüm verdammt gewendig, es wich der Attacke ohne Mühe aus. Ich hörte ein amüsiertes Glucksen, als es schließlich wieder auf uns zuritt. Lars und Lisa machten keine Anstalten auf das Alien zu schießen, sie blieben einfach nur auf der Stelle stehen und blickten auf den Reiter. Sissy rannte weinend aus der Kirche.
Der Reiter holte mit seinem Schwert aus und ließ es auf Lars niederfahren. Lars ließ seine Waffe fallen und streckte dem Schwert seine Hand entgegen. Statt, dass das Schwert ihn durchtrennte, fing er die Attacke ab und hebelte den Reiter aus seinem Sattel. Er landete auf dem Boden und das Pferd schlug aus.
Ich wollte Lars zuschreien, dass er von dort verschwinden sollte, doch in diesem Moment explodierte der Kopf des Reiters. Das Pferd kippte daraufhin zur Seite um.
Ich: ,,Was war das denn?"
Lisa: ,,Das war Dein Schuss. Deine Waffe ist neu, was bedeutet, dass sie stark laggt."
Lars: ,,Nun hat jeder von uns einen Kill gemacht."
Lars nahm seinen Computer aus seiner Tasche und blickte auf den Display. Er hob eine Augenbraue.
Lisa: ,,Was ist los?"
Lars: ,,Wie's aussieht, war's das wohl. Keine Punkte mehr zu sehen."
Ich: ,,Also ist diese Jagd vorbei?"
Sissy: ,,Da ist noch einer..."
Die Stimme klang zitternd, Sissy kroch rückwärts in die Kirche zurück.
Wir schauten nach draußen und sahen einen der Personen, die auf dem Display der Kugel zu sehen waren. Er trug schwarze Kleidung und machte einige peinliche Posen.
Black Ranger: ,,An mir kommt ihr nicht vorbei!"
Lars tippte auf den Computer und schaute dann zu dem Alien. ,,Das muss wohl ein Roboter sein, er kann nicht geortet werden." Er steckte den Computer wieder weg. ,,Wir haben noch zwanzig Minuten. Lasst jetzt nicht nach."
Ich visierte das Alien an und wartete, bis es piepte. Lisa steckte ihre Waffe weg und zog eine neue aus ihrer Taille. Sie drückte auf einen Knopf und heraus kam eine Klinge. Lars zielte mit seiner Waffe auf das Alien, Sissy allerdings versteckte sich hinter einer der Bankreihen.
Lisa rannte auf das Alien schreiend zu. Dieser allerdings verblieb in seiner peinlichen Pose und erwartete Lisa. Meine Pistole wollte den Kerl nicht anvisieren, es fing nicht an zu piepen. Also entschloss ich mich einfach abzudrücken. In genau diesem Moment verschwand das Alien. Es schien so als warpte es sich.
Lars: ,,Passt auf! Es kann überall sein."
Black Ranger: ,,Gut erkannt!"
Die Stimme kam von hinter uns. Der Ranger stand hinter Sissy und hielt eine Hand ihrem Kopf entgegen. Ich drehte mich auf der Stelle um und schoss ein weiteres mal auf ihn. Er krallte sich Sissys Kopf und hob sie an, wie ein Schutzschild.
Ich: ,,Nein!"
Sissy wimmerte, doch sie explodierte nicht. Stattdessen lief aus ihrem Anzug nun eine seltsame Blaue Flüssigkeit.
Lisa: ,,Holt sie da raus! Ihr Anzug ist kaputt!"
Lars rannte auf das Alien zu, doch kam zu spät. Das Alien packte Sissy in den Schritt und riss sie auseinander. Ihre Gedärme klatschten auf den Boden und ihr Blick verblasste.
Black Ranger: ,,Nehme das Unhold. Gemeinsam sind wir stark."
Er übte wieder einige billige Posen aus und stellte sich breitbeinig mit verschränkten Armen vor uns hin.
Lars: ,,Du bist ein Narr, wenn Du denkst, Du kannst gegen uns bestehen."
Er hob seine Waffe und feuerte ab. Der Alien wich aus und an der Stelle, wo dieser gerade eben stand, bildete sich ein Loch im Boden.
Lisa: ,,Verdammt!"
Der Alien packte nun Lisa von hinten und hielt sie wie einen Schutzschild uns entgegen.
Ich trat nach vorne und fuhr den Alien wütend an. ,,Warum stellst Du Dich zur Schau, mit Deinen heroischen Posen, wenn Du am Ende doch nicht ehrenhaft kämpfst?"
Black Ranger: ,,Ich bin voller Ehre."
Ich: ,,Voller Ehre, sodass Du Dich anmaßt, eine Frau als Schild zu benutzen, nur um Dein Leben zu schützen, statt darum ehrenhaft zu kämpfen."
Das Alien blieb einige Zeit stumm. Dann sagte es wieder: ,,Ich bin voller Ehre!"
Lisa schleuderte ihr Bein nach vorne und rammte es mit voller Kraft nach hinten. Das Alien wurde zurückbefördert und flog gegen eine Hauswand. Lars und ich schossen daraufhin auf die Stelle, wo es aufkam. Lisa reihte sich in der Zwischenzeit wieder zu uns ein.
Nach einiger Zeit endeten unsere Schüsse, doch von dem Alien war nichts mehr zu sehen. Lars ging auf den Platz um sich umzusehen. Ich allerdings rannte in die Kirche um nach Sissy zu sehen. Hinter einer Bank lag sie vollkommen verstümmelt mit leeren Augen. Sie starb auf unehrenhafte Weise. Sie hatte das nicht verdient.
Lars: ,,Zeig Dich, Du Mistkerl!"
Black Ranger: ,,Ihr kommt euch wohl toll vor, was? Ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt."
Das Alien befand sich nicht mehr im Loch der Hauswand. Es rannte nun Richtung Kaufhaus. Ich wollte gerade hinter das Ding herrennen als Lisa mich zärtlich aufhielt.
Es war nicht zärtlich ich war zu stark für sie und riss sie um. Ich sah, wie sie auf dem Boden aufschlug und wie sie wimmernd wieder aufstand. Aus ihrem Anzug lief wie bei Sissy vorhin diese seltsame blaue Flüssigkeit.
Lisa: ,,Er ist kaputt..." Man konnte in ihren Augen die blanke Verzweiflung sehen.
Lars: ,,Wir können die Aliens nicht erkennen und Dein Anzug geht kaputt!"
Lisa brach in Tränen aus. ,,Ich kann nichts dafür. Bitte lasst mich nicht alleine!"
Ich half ihr wieder auf die Beine und fühlte wie sie zitterte.
Ich: ,,Wie meinst Du... kaputt?"
Lars: ,,Wie sie es eben meint, Du Vollidiot. Ich finde, weil Du die meiste Zeit mit ihr rumgehangen bist, dass Du sie nun beschützt. Überlasse die Witzfigur einfach mir."
Er rannte Richtung Kaufhaus.
Lisa packte mich am Arm. Ihr Griff hatte überhaupt keine Kraft. Es war, als würde eine sanfte Brise über meinen Arm streichen. ,,Bitte, Jan! Bleib bei mir, ich will nicht sterben!"
Als ich sie so vor mir stehen sah, verstand ich nun den Unterschied. Die Puppen im Kaufhaus, sie mochten zwar aus Knochen bestanden haben, aber waren niemals so emotional wie wir es waren. Sie hätten einfühlsame Emotionen zeigen müssen für ihre verstorbenen... Mit-Puppen. Lisa ließ ihren Blick über Sissy streichen, die vollkommen verstümmelt mitten in der Kirche lag. Als ihr Griff fester wurde, dachte ich mir, dass sie sich ihre eigene Zukunft gerade ausmalte.
Ich nahm sie in den Arm. ,,Ich werde bei Dir bleiben, niemand wird Dir ein Haar krümmen."
Lisa blieb zuerst stumm, dann erwiderte sie die Umarmung und fing an zu weinen.

Wir entschlossen uns, uns zu verstecken hinter einem Haus, von dem aus wir einen guten Blick zu dem Kaufhaus hatten. Der Anblick der sich uns bot, faszinierte mich.
Auf dem Kaufhaus standen nun 5 verschiedenfarbige dieser Aliens. Auf dem Vorplatz des Kaufhauses stand Lars, bereit sich auf das schlimmste gefasst zu machen.
Red Ranger: ,,Unhold von diesem sonderbaren Planeten, fühle nun die vereinte Macht der Power Rangers!"
Lars: ,,Halt Deine Fresse und komm runter, Du Feigling."
Green Ranger: ,,Hör ihn Dir an, Red. Als ob er uns etwas befehlen könnte."
Yellow Ranger: ,,Lasst uns den Kerl erledigen."
Blue Ranger: ,,Für die Witzfigur brauchen wir uns nicht mal zu verwandeln."
Die Aliens sprangen nach unten und zogen alle verschiedene Waffen. Der Rote zog ein Schwert, der Gelbe zog kleine Dreizäcke, der Grüne zog zwei Ninjakeulen, der Blaue zog einen Stab und der Schwarze eine Peitsche.
Lars: ,,Tze, voller Ehre geht ihr zu fünft auf mich los..."
Der Rote trat vor. ,,Wir sind voller Ehre! Ich werde mir ein Duell mit Dir liefern."
Lars: ,,Von mir aus." Er legte seine Waffe hin und zog sein Schwert.
Lisa stupste mir auf die Schulter. Ich löste meine Augen von dem Geschehen und blickte sie an.
Lisa: ,,Lars spielt dieses Spiel schon seit fast einem Jahr. Er hat definitv mehr Erfahrung mit dem Schwert, als jeder andere in diesem Universum. Lars wird das schaffen, ganz sicher."
Ich hoffte, dass sie recht hatte, denn wenn nicht, sah es sehr schlecht für Lars aus.
Beide kreuzten ihre Klingen. Es war wie ein unhörbarer Startschuss, der beide aufeinander losgehen ließ. Ein Inferno an Klingenschlägen wurde ausgelöst. Lars blockte einen Ausfall und konterte mit einem diagonalen Rundumschlag. Der Rote konnte gerade noch ausweichen. Ehe er sich wieder fangen konnte, stach Lars ein weiteres mal mit dem Schwert zu. Der Rote machte eine Rückwärtsrolle. Lars stellte sich gerade hin, hob eine Hand und winkte den Roten zu sich. Der Rote allerdings hatte andere Pläne.
Red Ranger: ,,Auf ihn!"
Alle Aliens stürmten nun auf Lars zu. Ich konnte nur Lars Rücken sehen, aber ich ahnte, dass er lächelte. Lars stützte sich auf dem Boden ab, sprang in die Luft und machte eine Rolle, um mit mehr Druck zurück auf den Boden zu fliegen. Er ließ seine Klinge so fallen, dass sie zwei Aliens durchtrennt hätte, wenn sie nicht rechtzeitig ausgewichen wären. Er blickte auf. Tatsächlich, Lars lächelte. Der Grüne ließ seine beiden Keulen von links kommen, denen Lars elegant auswich, indem er sich duckte. Aus der Drehung heraus wich er dem Schlag des Schwarzen aus, nahm Anlauf auf den Roten und ließ seine Klinge auf ihn niederfahren. Der Rote parierte den Schlag. Dieser stach nun zu. Lars wich mühelos aus, drehte sich um seine eigene Achse und ergriff den Kopf des Roten. Der Blaue schleuderte seinen Stab und traf Lars direkt auf der Stirn.
Lars blinzelte und ließ den Roten los, dieser floh in die Reihen seiner Freunde. ,,Er ist gut."
Red Ranger: ,,Genug der Spiele, wird Zeit, dass wir uns verschmelzen."
Lars schüttelte seinen Kopf und lief auf den Blauen los, der nun keine Waffe mehr zum parieren hatte. Die anderen waren von der Rede des Roten abgelenkt und konnten daher nichts ausrichten, als Lars die Klinge tief in den Leib des Blauen trieb und dann in Richtung Kopf die Klinge herauszog.
Die anderen sprangen auf das Kaufhausdach zurück und Lars nahm sich seine Waffe wieder. Die Aliens fingen an eine Art Kraftfeld aufzubauen. Aus dem inneren des Kaufhauses flogen Platten, die sich an den Aliens anreihten. Lars hob seine Waffe und schoss.
,,Ach, da sind die letzten."
Ich erschrak beinahe zu Tode, ich drehte mich um und hielt meine Waffe schussbereit in der Hand. Lisa versuchte meinen Arm runterzunehmen, doch ihr Griff war zu schwach. ,,Nicht doch!"
Ich blickte den Kerl an und ließ die Waffe wieder sinken. Er trug genau denselben Anzug wie ich, aber nicht diesselbe Waffe. Ob er auch ein Jäger war?
Lisa: ,,Das ist Claas, er ist hier schon seit vier Monaten. Er ist auf unserer Seite, Jan."
Claas: ,,Ach, hat es Dich also auch erwischt, Jan? Wie ist es passiert, mit dem Messer den Arm aufgeschlitzt?" Er lächelte verschmitzt.
Ich kannte den Kerl nur zu gut. Er war einer von denen, die mich tagtäglich fertig machten. Doch bei ihm endete das Mobbing abrupt vor vier Monaten.
Claas lud seine Waffe nach und stellte sich neben mich. ,,Hey, das war ein Witz. Ich habe nichts gegen Dich."
Ich: ,,Du hattest Sägespähne in mein Pausenbrot gelegt. Ich musste ins Krankenhaus wegen Dir. Natürlich hast Du nichts gegen mich."
Claas blickte sichtlich betreten zu Boden. ,,Ich weiß." Er seufzte und blickte dann in meine Augen. ,,Ich wusste es damals noch nicht besser, aber mit dem Tod werden einem gewisse Dinge einfach klarer. Man denkt viel mehr über sein Leben nach und derlei..."
Ich: ,,Ich weiß nicht, ob ich Dir jetzt schon vergeben kann."
Lisa: ,,Ehm, Leute...?"
Claas: ,,Ich wäre nicht sauer, wenn Du es nicht könntest. Ich habe viele Fehler gemacht in meinem Leben. Ich kann nicht mehr, als mich entschuldigen."
Ich: ,,Deine Entschuldigungen sind im Vergleich zu dem, was Du mir über all die Jahre angetan hast, nichts wert."
Lisa: ,,Leute..."
Claas: ,,Wie Du meinst. Ich hoffe trotzdem, dass wir in Zukunft hier gut auskommen."
Ich: ,,Seite an Seite Aliens töten, schon eine tolle Logik, nach der Du..."
Lisa: "Leute!"
Ich und Claas blickten beide zu Lisa rüber und sprachen beide aus demselben Mund: ,,Was?"
Sie zeigte in Richtung Kaufhaus. Wir beide blickten gleichzeitig hinüber und stießen beide ein weiteres entsetztes ,,Was?" aus.

Lars war ein ganzes Stück zurückgewichen und ich wäre dies auch. Aus den vier Aliens wurde ein großes. Es war ein gewaltiges einem Roboter ähnelndes Ungetüm. Es ließ seine Faust auf Lars niederfahren, der der Attacke auswich und auf dessen Arm sprang. Er schoss auf die Finger, die wortwörtlich vom Erdboden verschluckt wurden. Aus dem Kaufhaus flogen weitere Platten, die sich an der eben verschwundenen Hand anreihten und eine zweite Hand bildeten.
,,Gemeinsam sind wir stark!", dröhnte es aus dem inneren des Ungetüms.
,,Und strohdoof, Mistviecher.", sagte Claas vollkommen kühl und zielte mit seiner Waffe auf das Ungetüm. Ich nahm Lisa auf die Schulter und rannte weg von Claas. Es wäre ungünstig gewesen, wenn nun die Aufmerksamkeit auf uns fallen würde. Lisa hätte keine Chance zu überleben.
Plötzlich kam mir eine Frage in den Sinn. Würde sie wirklich sterben? Was würde passieren, wenn die Jagd zu Ende wäre? Ich setzte sie an einem sicheren Ort ab, von dem wir alles besser überblicken konnten. Ich erzählte ihr, was mich bedrückte, während das Ungetüm explodierte, nachwuchs, wütete und dann wieder explodierte.
Lisa: ,,Wenn die Jagd vorbei ist? Dann werden wir nach Hause zurückkehren."
Mir fiel ein Stein vom Herzen. Wir könnten nach Hause.
Lars flog über unsere Köpfe in ein entfernteres Haus hinein. Claas rannte den Vorplatz entlang und schoss immer wieder auf das Ungetüm ein, dass sich von der Form her kaum veränderte. ,,Stirb endlich, Du Mistviech!"
Das Ungetüm ließ seine Faust auf Claas niedersausen und zerdrückte ihn. Ich fiel rückwärts um und konnte meinen Augen kaum trauen. Er hatte ihn einfach so eiskalt zerdrückt.
Lisa sah, wie ich verzweifelte, und beruhigte mich wieder. ,,Solange er seinen Anzug trägt, wird ihm nichts passieren. Er hat bereits zwei mal hundert Punkte geholt, sein Anzug hält eine Menge aus."
Ich wollte gerade fragen, was sie damit meinte, als ich bemerkte, wie sich das Ungetüm anhob. Claas hatte es an den Fingern gepackt und schleuderte es gegen die Bank. Es knallte heftig gegen das Gebäude, erholte sich jedoch auf der Stelle wieder.
Lars eilte wieder herbei und feuerte erneut auf das Ding.
Claas rannte den Platz runter. ,,Die Waffen bringen nichts, Lars! Ich werde wieder snipern mein Anzug ist hinüber."
Lisa: ,,Das kann unmöglich sein, wieso ist sein Anzug kaputt?"
Ich blickte zuerst auf Lisa, dann auf Claas. Ich wusste nicht, was es war, was mich mit einem Mal so antrieb, doch ich rannte aus meinem Versteck direkt auf das Ungetüm zu. Claas blieb stehen und blickte mich verwirrt an. Das Ungetüm bemerkte mich und richtete sich wieder zu seiner vollen Größe auf.
Ich sprang und wurde durch die Luft geschleudert. Ich flog so schnell, dass mich das Alien nicht abwehren konnte und landete direkt in seinem Mund. Dort zog ich meine Waffe und feuerte ab. Neun Schüsse, Zehn Schüsse, ich hörte auf zu zählen.
Der Kopf explodierte und das Ungetüm kippte um.

Ich kroch hechelnd aus dem verstümmelten Kopf hinaus. Claas und Lars erwarteten mich mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
Claas: ,,Das war nicht schlecht, für einen Neuling."
Lars: ,,Allerdings, Du hast das Alien mit nur einem Anlauf ausgeschaltet."
Ich erwiderte ihr Lächeln und beobachtete, wie Lisa mit Tränen in den Augen auf mich zurann. Sie lachte und breitete ihre Arme aus. In diesem Moment dachte ich, dass das das Ende war, was ich mir schon seit so langer Zeit wünschte. Alle respektierten mich und ein Mädchen erwartete mich sehnsüchtig. Ich streckte ihr auch meine Arme aus.
Lisa: ,,Jan! Du hast..."
Was sich ereignete, war wie ein Luftzug, der ein Rosenbeet verdorren ließ. Eine Welle, die eine Stadt in ihren Schlund zog. Ein Berg, dessen Erklimmer mit Entsetzten feststellen mussten, dass es sich um einen aktiven Vulkan handelte, der sie in den Tod riss.
,,Nicht so schnell, Unholde." Mein Blick wurde glasig, Claas und Lars sprangen drei Schritte zurück und Lisa war...

Ich vergaß alles, was sich hinter mir abspielte. Ich wollte nur noch zu Lisa. Sie wollte die ganze Zeit nichts anderes, als mich zu schützen. Dann wollte ich diesen Dienst erwidern und musste nun feststellen, dass das immernoch lebendige Ungetüm, Lisa mit einem brutalen Schlag durch die Luft schleuderte.
Ich rannte wie von allen Geistern verlassen zu Lisa, ich hörte die Stimmen der anderen nur noch verschwommen. Ich näherte mich Lisa und sah die vielen Knochenbrüche. Ihre Beine waren bizarr verdreht und eine Platzwunde am Kopf ließ sie heftig bluten.
,,Lisa!", schrie ich sie verzweifelt an.
Sie zuckte und öffnete angestrengt ihre Augen.
,,Halte durch! Das Alien ist fast besiegt! Wir werden wieder nach Hause zurück kehren! Ich will es, ich will, dass wir nach Hause zurück kehren. Wir beide..."
Lisa blickte mich an und lächelte sanft. ,,Jan..." Sie hustete.
,,Sag nichts, Lisa, schone Dich. Ich bin da, niemand wird Dir was antun, ich weiche nicht von Deiner Seite, nie mehr!"
,,Die... anderen..."
Das vergaß ich beinahe. Ich blickte zu ihnen hinüber und musste erkennen, dass die beiden verletzt auf dem Boden lagen. Vor ihnen erstreckte sich ein Ungetüm noch größer, noch gefährlicher und noch schrecklicher als vorher.
,,Ist das etwa alles?"
Ich blickte wieder zu Lisa, die nur noch schwach atmete und langsam das Bewusstsein verlor.
,,Nein, Lisa! Kämpfe dagegen an! Wir kommen hier raus!"
Lisa blickte mich ein letztes mal an, schenkte mir ein letztes Lächeln und verließ diese Welt.
Ich weinte. Ich nahm sie in den Arm und weinte. Ihre Wärme, ihre Liebe, ihr gesamtes Sein, es war nicht mehr. Es war ihr genommen wurden. Ich löste mich von ihr und schloss ihre Augen. ,,Dein Tod soll nicht umsonst gewesen sein."
Black Ranger: ,,Du magst zwar Red Ranger getötet haben, aber drei von uns sind noch übrig."
Yellow Ranger: ,,Du wirst elendig krepieren, Unhold."
Ich blickte dem Ungetüm direkt in die Augen.
Lars stützte sich ab und versuchte sich aufzusetzen. Claas rührte sich nicht mehr. Er blutete sehr stark. Das Ungetüm zog aus dem Kaufhaus die Werbeanzeige und hielt sie wie eine Waffe mir entgegen. Ich näherte mich dem Monster und hob Lars Waffe auf.
Ich stand breitbeinig vor ihm und lächelte ihn höllisch an. ,,Der einzige, der hier krepieren wird, bist Du."
Lars schrie von hinten. ,,Du hast Fünf Minuten, Jan! Gib alles!"
Ich sprang ihm entgegen, doch diesesmal in den Bauchbereich. Wie beim letzten mal konnte er auch diesem Sprung nicht ausweichen und ich landete in seinem inneren. Ich feuerte meine Waffe ab und vernichtete auf diese Weise seinen gesamten Unterleib und seine Beine.
Black Ranger: ,,Yellow, Green!"
Der Oberleib ergriff mich und schleuderte mich mit ungeheurer Wucht gegen eine Hauswand. Ich hustete und rappelte mich auf. Ich wollte gerade wieder ansetzen, ihn nochmal anzugreifen, als ich merkte, dass es nicht klappte. Mein Anzug war zerstört.
Black Ranger: ,,Ihr habt sie alle vernichtet... Es wird Zeit, dass ich zu den härtesten Mittel auffahre."
Nun wurde das Ungetüm so gewaltig, dass ich glaubte, dass ich es nicht mal mehr mit meinem Anzug hätte aufhalten können. Lars kroch weg von dem Monster, doch es nützte nichts. Es war bereits bei ihm angelangt und hebte ihn hoch.
Black Ranger: ,,Dich werde ich zuerst töten."
Ich hörte, wie seine Knochen zerbrachen, er schrie aus vollem Leibe. ,,Ist das das Ende?", sagte ich.
,,Hier hockt ihr also alle rum." Ich drehte mich um und wenn es eine humanistische Bezeichnung der lebenden Waffe gab, so stand sie nun direkt vor mir.


,,Hey, Arschgesicht!"
Das Ungetüm ließ Lars fallen und blickte verwirrt auf den Neuankömmling. ,,Wen willst Du denn darstellen?"
Vollkommen unberührt ging der Kerl auf das Ungetüm zu. Ich konnte kaum fassen, was sich da vor mir abspielte. War das dieser Alex, von dem Lisa erzählte? Sein Anzug ähnelte mehr dem eines Gottes, als dem eines Menschen.
Der Kerl hob seinen Arm und der Bauch des Ungetüms explodierte. Es taumelte zurück. Als es sich wieder fing, hob es seine Hand und feuerte einen Laserstrahl direkt auf ihn. Er blieb unberührt stehen. Der Strahl prallte an ihm ab, wie Wasser an einer Hauswand. ,,Genug der Spiele. Ich habe nur noch dreißig Sekunden."
Er sprang auf das Ungetüm zu, doch dieses schien dieses mal dazu gelernt zu haben und wich aus. ,,Diesmal nicht!" Es blickte erschrocken nach ihm.
Der Kerl schwebte vor dem Ungetüm. ,,Die reinste Trauer, dass ich für diese Jagd so lange brauchen musste. Bevor ich Dich töte, sag mir, wie habt ihr euch für unser Visier unsichtbar gemacht."
Black Ranger: ,,Gemeinsam sind wir sta..."



Das Ungetüm explodierte auf der Stelle. Der Black Ranger flog kopflos aus dem linken Arm.
Es war ein schrecklicher Anblick. Lisa war Tod, Claas bewusstlos, Lars lag schwer verletzt wimmernd auf dem Boden. Und ich konnte nichts ausrichten. Einzig der Kerl hatte uns alle gerettet und tat dies, als sei es nichts gewesen. Ich konnte beobachten, wie Claas sich auflöste. ,,Er verschwindet!", schrie ich.
Dem Kerl interessierte es nicht, er hielt seine Hand hoch und blickte auf eine Projektion, die seiner Hand entwich. ,,Drei Sekunden hatten wir noch. Unfassbar..." Dann löste auch er sich auf.
Lars blickte zu mir. ,,Wir kehren jetzt zurück, Jan. Es ist vorbei."
Dann löste auch er sich auf. ,,Wir kehren zurück?"
Ich wusste nicht, ob es ich war oder meine Instinkte, die mich leiteten, doch ich rannte zu Lisa. Ich duckte mich zu ihr und erblickte ein weiteres mal, wie sie da lag ohne jegliches Leben.
,,Wir kehren zurück, Lisa!" Ich packte sie an den Schultern und schüttelte sie. ,,Wir kehren zurück, hörst Du mich?"
Sie bewegte sich nicht. Ich verpasste ihr eine Ohrfeige. ,,Wach auf!" Und noch eine. Meine Tränen fielen ihr auf das geschundene Gesicht. ,,Wach endlich auf!" Dann sah ich sie nicht mehr, mein Kopf war wieder in dem Raum. Mir war es egal, ich verpasste ihr weiterhin Ohrfeigen und schrie in den Raum rein, dass sie aufwachen sollte.
Dann hielt ich sie nicht mehr in meinen Händen, ich war nun wieder zurückgekehrt in den Raum. Neben mir standen Claas und Lars. Von dem Kerl war keine Spur zu sehen. Ich kauerte auf dem Boden und wimmerte. ,,Lisa..."
Lars legte mir eine Hand auf meine Schulter. ,,Beruhig Dich, Jan."
Ich konnte mich nicht beruhigen. Ich beobachtete, wie ein junger Mann aus einem Nebenzimmer raustrat und eine Zigarette anzündete. Claas lächelte den Kerl an. ,,Das war mal wieder großartig, Alex. Aber hättest Du Dich nicht ein wenig beeilen können?"
Ich flüsterte zustimmend. ,,Vielleicht würde Lisa dann noch Leben."
,,Fresse halten, ihr Bastarde. Die Missgeburten waren nicht auf dem Visier. Keine Ahnung, wie die sich verstecken konnten." Er pustete eine Rauchfahne in den Raum.
Claas: ,,Wann geht's denn endlich los? Mir wird langsam langweilig."
Lars: ,,Schaut euch das an, der Timer läuft von neuem."
Ich blickte auf und sah, wie eine weitere Person in den Raum zurückkehrte. Ich stand auf der Stelle auf. ,,Lisa?"
Doch es war nicht Lisa, es war einer der Jungen, aus der Schulklasse. ,,Das war voll abgefahren!"
Ich konnte es nicht fassen. Wieso überlebte ausgerechnet dieser Kerl und nicht...
Die Gantz Kugel piepte, als würde eine Mikrowelle das Signal geben, fertig zu sein.
Claas: ,,Na endlich."
Ic|-| 40Ff€ 1|-<R h@††€T 5p@ß. K0/\/\/\/\€N \/\/1R zU d€r Pu/\/kT€\/€rtE1|_u/\/G.

Ich stapfte auf die Kugel zu und trat nach ihr mit voller Wucht. ,,Gib mir Lisa zurück, Du Mistding!"
Claas: ,,Ja, das ist ja ganz toll."
Auf dem Display erschien ein schlechtes Bild von Claas und der Spitzname: Mr. Untouchable. +0 Punkte. Warum stirbst Du eigentlich andauernd? Reiß Dich mal zusammen!
Claas: ,,Leck mich doch, Gantz."
Ich fiel zu Boden. ,,Es geht hier also darum? Punkte zu sammeln?"
Lars: ,,Mit den Punkten kann man verschiedene Dinge anstellen. Man kann sich zum Beispiel eine bessere Waffe zulegen, diesen Ort verlassen oder..."
Alex: ,,Ich bin dran."
Latex. +22 Punkte. Gesamt 110 Punkte. Bitte wähle aus.
Auf dem Display erschien nun eine Art Menü. Ich las, was dort stand.
1.) Freiheit und alle Erinnerungen löschen.
2.) Eine bessere Waffe.
3.) Eine Person aus dem Archiv zurückholen.
,,Was bedeutet das dritte?", fragte ich.
Lars: ,,Es bedeutet, dass Du, wenn Du hundert Punkte bekommst, Lisa zurückholen kannst."
Meine Augen weiteten sich. Ich blickte Alex an, der gelangweilt eine weitere Rauchfahne ausbließ.
Ich: ,,Bitte Alex, hole sie zurück!"
Alex: ,,Was ist das denn für ein Kerl?"
Lars: ,,Sein Name ist Jan, er ist neu hier..."
Alex zeigte nach hinten. ,,So wie der da?"
Der Junge winkte amüsiert.
Ich packte Alex am Kragen. ,,Hol Lisa zurück!"
Alex lächelte. ,,Gantz, der Kerl geht mir auf die Nerven."
Eine unsichtbare Hand zog mich von Alex mit immenser Wucht gegen die andere Seite des Raumes. Ich schrie auf vor Schmerz.
Alex: ,,Ist mir doch egal, wer hier stirbt und wer überlebt. Mir geht es nur um die Punkte. Ich brauche eine bessere Waffe. Mittlerweile ist mein Anzug ja auf dem höchsten Stadium."
Er trat vor die Kugel. ,,Nummer 2. Bessere Waffe."
Ich konnte kaum fassen, was er da gerade getan hatte. Lars blickte betreten zur Seite.
Der Junge trat nach vorne und zeigte auf den Display. ,,Hey, ich bin dran!" Er duckte sich und las laut vor, was dort stand. ,,Giftzwerg Nummer 8. Was? Moment, da kommt noch mehr... Zwei Punkte?" Er legte einen Schmollmund an und ging wieder in eine Ecke. Ich bewegte mich kein Stück, ich war gefangen in meinen Emotionen. Lisa war Tod und ich konnte nichts dagegen ausrichten. Ich konnte Alex nicht dazu bringen, sie zurückzuholen. Ich war unbrauchbar.
Lars stand neben mir und half mir auf. ,,Komm. Schau Dir Deine Punkte an." Er stützte mich und führte mich vor den Display.
,,Lars, ich will das nicht..."
,,Wenn Du lange genug kämpfst, dann wirst auch Du hundert Punkte bekommen. Du wirst Lisa zurückholen können."
Auf dem Display erschien das Gesicht von Lars. Dort stand: Melancholiker. +36 Punkte. Gesamt 72 Punkte.
,,Das war ein Ranger, ein Pferdreiter und drei Puppen. Also einmal zwanzig, einmal zehn und dreimal zwei Punkte." Er ließ mich los. ,,Jetzt bist Du dran."
Ich schaute zu dem Display. Mein Bild erschien und der Name: RiSen. Ein komischer Spitzname wie ich fand. Dann erschien meine Punkteanzahl.
RiSen. +70 Punkte. Gesamt 70 Punkte. 30 Punkte noch zum 100 Punkte Menü.
Lars: ,,Sieb-Sieb..."
Claas: ,,Ach Du heilige Scheiße. Alex schau Dir das an."
Alex: ,,Die Kugel muss sich verrechnet haben. Das ist nicht möglich."
Der Junge kam aus seiner Ecke raus und klatschte mir auf den Rücken. ,,Nicht schlecht, Herr Specht."
Lars nahm meinen Computer aus meiner Tasche und drückte ein paar Knöpfe.
Alex: ,,Sag es, Lars."
Lars: ,,Dreimal Ranger a 20 Punkte und einen Pferdereiter a 10 Punkte."
Claas: ,,Das ist der Wahnsinn. So viele Punkte habe ich bis jetzt niemals auf einmal sammeln können."
All das ganze Lob, es prallte an mir ab. Ich dachte daran, dass, wenn ich die Puppen in dem Kaufhaus getötet hätte und genug Kraft gehabt hätte für den letzten Ranger, das wären dreißig Punkte gewesen, die Lisa zurück ins Leben hätten bringen können. Ich fiel zu Boden und fühlte mich schrecklich. Lisa hatte mich beschützt und ich wollte sie anklagen. Diese Punkte waren das wichtigste in diesem kranken Spiel. Und erst jetzt verstand ich, warum ihr das so wichtig war.
Ich schaute wieder zur Kugel.
€I/\/€N SC|-|Ô/\/eN T@g noC4.
Dann ging die Kugel aus.


Ja, der Text ist lang... Daher werde ich erst morgen das nächste Chapter posten. Wie gesagt, wer keine Lust hat, es zu lesen, der darf es gerne lassen. o_O
Kapitel 2

Draußen wurde es bewölkt, der sanfte Nachthimmel wich einer schwarzen Wolkendecke. Die wenigen Lichter, die noch in den Häusern der Leute verloschen langsam, einer nach dem Anderen. Der Display der Kugel verblasste langsam, bis nichts mehr zu erkennen war. Ich schloss meine Augen.
Ich hörte wie Claas und Alex das Apartment verließen. Lars fasste mir auf die Schulter. ,,Bleib bitte noch einen Moment hier. Und Du auch, Junge.“
,,Mein Name ist Tobi.“
Lars: ,,Wie auch immer, ich muss euch noch ein paar Dinge sagen, bevor ihr gehen könnt.“
Ich spürte, wie sein Griff fester wurde. ,,Hey, bitte reiß Dich zusammen.“
Ich öffnete meine Augen wieder und blickte Lars in die Augen. Lars erwiderte mitfühlend den Blick. Ich blickte daraufhin betreten zu Boden. ,,Was möchtest Du uns denn noch sagen, Lars...?“ Meine Stimme klang leer und tonlos.
Lars nahm seine Hand von meiner Schulter. ,,Also...“ Er blieb einen Moment ruhig. ,,Diese Jagd hat soeben geendet, wie ihr nun mitbekommen habt. Leider ist das hier nicht vorbei. Es wiederholt sich immer alle paar Wochen. Zu den Raum werden immer die Überlebenden der letzten Jagd und die an dem Tag Verstorbenen verschickt.“ Ich schaute ihn wieder an und sah, wie er nach draußen blickte. ,,Das, was hier passiert, bleibt auch hier. Alles, was mit Gantz zu tun hat, bleibt bei Gantz.“ Er drehte sich um. ,,Es ist uns gestattet unsere Anzüge und unsere Waffen da draußen zu benutzen, allerdings nur, wenn euch dabei niemand erblickt. Sollte jemand erkennen, dass ihr eine Leistung mit der Waffe oder eurem Anzug vollbracht habt, wird euer Kopf explodieren.“
Ich drehte mich erschrocken zu ihm um. ,,Wie meinst Du das?“
Tobi war genau so verwirrt wie ich. ,,Das heißt, wir dürfen diesen Anzug nicht weitertragen?“
Lars lächelte und schloss die Augen. ,,Natürlich dürft ihr den Anzug tragen. Ihr dürft damit sogar Leute töten, ja. Nur wenn einer dabei euren Anzug sieht oder vermutet, dass es am Anzug lag, dann explodieren eure Köpfe. So einfach ist das.“
Ich: ,,Wie kann das sein?“
Lars tippte gegen seine Schläfe. ,,Wir sind alle Kopien, die Gantz erschaffen hat. Wir entstammen aus so einer Art Faxgerät. Höchstwahrscheinlich hat uns Gantz ausgewählt, als unsere Sinne nicht mehr unsere Herren waren, sodass wir schwach waren. Ein innerer Gedanke sicherlich, der uns beschwor, in den Himmel aufzufahren. Unseren Geist frei machte für den Aufstieg und Gantz diesen Geist entriss und hierher faxte. Gantz leistet, was das betrifft, oft schlampige Arbeit, was bedeutet, dass oft noch das Original zurückbleibt und wenn man Pech hat sogar lebendig.“
Tobi: ,,Soll das heißen, dass, wenn unsere Leichen im Bus, noch verblieben und gerettet sind, wir... übrig sind?“
Lars: ,,Das soll es heißen. Gleich morgen kann Deine Lehrerin in voller Blüte vor Dir stehen, als sei nichts passiert.“
Tobi fiel auf dem Boden. Meine Augen flatterten. ,,Das ist aber noch nicht alles.“
Wieder lauschten wir seinen Worten. ,,In unseren Köpfen sind kleine Bomben. Diese explodieren, wenn wir diesen Ort verraten oder außerhalb des Jagdgebietes gehen, den uns Gantz für unsere Missionen aufträgt.“
Tobi: ,,Ach, deshalb explodierten die anderen einer nach dem anderen.“
Ich: ,,War das alles Lars?“
Lars: ,,Das war alles...“
Ich: ,,Dann hau von hier ab, Tobi. Los!“
Tobi blickte mich verwirrt an, tat dann aber, wie ihm geheißen, und verließ das Apartment.
Lars: ,,Dich bedrückt etwas, oder Jan?“
Ich: ,,Es sind... zwei Dinge.“
Ich erhob den Kopf. ,,Das erste... warum gibt es diesen Ort?“
Lars blieb eine ganze Weile stumm, doch dann sagte er. ,,Das wissen wir nicht. Wir wissen nur, dass es diesen Ort schon seit Jahren gibt oder länger. Jede der Missionen findet in dieser Stadt statt.“
Ich hob eine Augenbraue. ,,Wir haben die halbe Stadt vernichtet, Lars. Wenn das tatsächlich alle paar Nächte passiert, dann muss Gantz die Schäden ja gut vertuscht haben.“
Lars: ,,Gantz ist wie ein Computerspiel... Es führt Befehle aus, eben wie ein Rechner. Auch der perfekteste Rechner hat Macken. So wie ein Rechner zum Beispiel ein Spiel nicht starten kann, werden Originale der hierher verschickten Klone nicht ausgelöscht. Ich glaube, Du erinnerst Dich noch an den Großbrand am Hafen, oder?“
Das war der Tag, an dem der Großmarkt abgebrannt war über Nacht. Die Behörden vermuteten Minderjährige Brandstifter.
Lars: ,,Wie's aussieht, ja. Nun, Gantz kann die Ereignisse ungeschehen machen lassen, ich konnte bis jetzt aber niemals beobachten, wie er es machte. Wir haben vor ungefähr fünf Monaten die Olympia Halle und die daneben befindliche Brücke vollkommen zerstört. Das Alien, was wir damals bekämpften, war gewaltig. Aber es kam niemals eine Reportage eines solchen Vorfalles. Nein, der Showdown, war einfach nicht mehr da. Das passierte immer wieder bis auf den Großbrand am Hafen.“
Ich: ,,Verstehe...“
Lars: ,,Ich kann mir denken, was das zweite ist, was Du möchtest.“
Ich fiel auf die Knie und fing an zu weinen. ,,Lars, ich bin neu hier. Ich weiß nicht, ob ich die nächste Jagd überstehen werde, aber ich bitte Dich innig, verspreche mir eines. Bitte hole Lisa zurück.“
Lars biss sich auf die Lippe, bis sie anfing zu bluten. Lars schloss die Augen und ihm liefen bereits Tränen aus den Augen. Er nahm seine Lippe aus dem Mund und musterte mich traurig. Er ließ den Blick sinken und seufzte. „Ich verspreche es Dir, Jan...“
Ich verneigte mich. ,,Danke, Lars. Danke für alles. Ohne Dich wäre ich jetzt sicherlich Tod.“
Lars schritt zur Tür. ,,Ohne Dich wären wir jetzt Tod, Jan. Merke Dir das. Ach und ein letztes noch.“ Er bliebt auf der Schwelle stehen, schaute allerdings nicht zu mir rüber. Er sagte nichts.
,,Was denn?“
Sein Kopf neigte sich ein wenig zu mir. ,,Lisa ist...“
Ich erwartete irgendwas, aber es kam nichts. Ich stand auf und wollte die Information aus Lars rausschütteln doch dieser hob nur eine Hand. ,,Wenn Du auf diesen Knopf drückst, wirst Du unsichtbar, Jan. Wir sehen uns beim nächsten mal wieder. Denk dran, sag niemanden etwas über diesem Ort.“ Lars wurde unsichtbar, dann war es still.
Ich schaute zu der Kugel und schritt auf sie zu. Alle waren nun gegangen außer mir. Ich blickte wieder in die Kugel und sah die Frau darinne sitzen. Sie rührte sich kein Stück und hatte ihre Augen geschlossen. Vollkommen nackt saß sie da. ,,Bist Du etwa Gantz?“ Ich fasste in die Kugel und zog an ihrer Wange. ,,Bist Du Gantz, nach dessen Pfeife wir tanzen?“ Die Frau zuckte. Eine unsichtbare Hand zog mich weg von ihr. Die Kugel schloss sich.
Ich hob die Hände abwehrend in die Luft. ,,Anscheinend sollte ich besser nach Hause gehen...“
Ich zog meine Sachen über den Anzug und verließ das Apartment. Es war mittlerweile bewölkter als vorher. Es fing langsam an zu nieseln. Ich steckte meine Hände in die Tasche und ging nach Hause.

Als ich vor meinem Haus stand, hielt mich irgendwas auf. Ich hatte das Gefühl, dass ich hier nicht mehr hinpasste. Nein, ich wollte nicht dahin zurückkehren. Ich wurde ein Leben lang von meiner Familie verachtet. Ich drehte mich um und ging in den Park.

*

An diesem Morgen dachte ich mir, dass ich in die Schule ging. Ich wollte es den Leuten dort heimzahlen, also trat ich meinen Weg zur Schule an. Dort angekommen wurde ich nicht von den Idioten abgefangen, die mich bis heute immer tyrannisierten. Wie es schien, dachten sie tatsächlich, dass ich nun Tod war.
Ich kam in meinem Klassenraum an und dieser war vollkommen leer. Ich blickte aus dem Fenster und sah von weitem regen Trubel in der Nähe der Königsstraße. ,,Oh nein...“
Ich rannte aus der Schule raus Richtung Stadt. Einige der Leute blickten mich an, doch niemand hielt mich auf. Ich rannte weiter bis zu dem Platz, wo der Kampf stattfand und stellte entsetzt fest, dass dieser sich nicht wieder normalisiert hatte.
Die Kirchentür war zerstört, das Kaufhaus an einer Stelle auseinander gefallen, die Bank nur noch ein Haufen aufeinander gestapelter Steine. Ich schaute mich weiter um aber konnte keine Spuren von Alien Leichen entdecken. Mir wurde sehr kalt.
Ich rannte in die Richtung, in der Lisa gelegen hatte. Die Trümmer lagen immernoch an ihren Plätzen. Ein Mann bewachte eine Art Absperrung um das Gebiet, er hielt mich auf.
Ich packte den Mann am Kragen. ,,Lass mich durch oder ich werde Dir alle Knochen brechen...“ Ich wartete keine Antwort ab, sondern riss die gesamte Absperrung kaputt. Ich ließ den Mann wieder runter und ging auf die Trümmer zu. Lisa lag dort nicht, aber es hätte mich auch verwundert, wäre sie es. Ich kniete mich hin und fühlte die Stelle ab, als ich schließlich auf etwas weiches stieß. ,,Sie liegt noch hier?“, fragte ich laut.
Hinter mir versammelte sich eine kleine Traube, doch ich ignorierte sie. Ich umfasste Lisa, die unsichtbar vor mir lag und hob sie an. Sie wog beinahe nichts. Ich konnte sie zwar nicht sehen, und nicht riechen, aber ich fühlte sie und dass sie hier noch lag, dass konnte ich einfach nicht zulassen. Ich drehte mich um und verließ wieder die Absperrung. Die Traube bildete eine Lücke, durch die ich ging. Keiner hielt mich auf.
Es wurde laut gemurmelt. Nach einiger Zeit fiel das erste mal mein Name, woraufhin die Leute noch verwirrter wirkten. Aus der Traube schälten sich nach und nach einige Leute, denen ich es zu verdanken hatte, dass ich in meine Depressionen fiel. Doch dieses mal nicht. Nein, dieses mal würde ich mich nicht unterkriegen lassen.
Der Anführer war der Kerl, der mich gestern vor den LKW schmiss. Er lächelte mich an. ,,Ich weiß zwar nicht, wie Du das gestern gemacht hast, Jan, aber ich bin froh, dass Du wieder da bist.“
Unbeirrt ging ich an ihm vorbei. Ich musste für Lisa einen Ort finden, wo sie ruhen konnte, bis ich sie zurückholen würde. Dafür fiel mir ein, dass bei mir zu Hause noch ein Gästebett stand, was wir sowieso niemals benutzten. Dort würde ich sie hineinlegen können. Dort könnte sie ru...
Irgendwas pickste mich in die Seite. Ich schaute hin und sah, wie der Junge wieder das Messer in mich rammte. Doch dieses mal krümmte sich die Klinge. Der Anzug wirkte wahre Wunder, ich blieb verschont. Er sah sich seine Klinge an, dann mich.
Ich schaute wieder nach vorne und ging weiter. ,,Hey, stehen bleiben!“
Ich hörte ihnen nicht mehr zu. Ich wollte einfach nur nach Hause und Lisa ihre Ruhe gönnen. Sie durfte hier nicht mehr sein. Ich sah sie zwar nicht, aber ich konnte sie mir vorstellen, wie sie in meinen Händen lag. Verstümmelt, blass und trotzdem wunderschön.
Man hatte mich umzingelt. Einer der Jungen spuckte mir ins Gesicht. ,,Wo glaubst Du, gehst Du wohl hin, hä? Du bleibst schön hier...“
Ich ging zwischen ihm und seinen Nachbarn entlang und sagte im Vorbeigehen zu ihm: ,,Nichts dergleichen werde ich tun.“
Er packte mich an der Schulter doch er konnte mich nicht aufhalten. Er fasste mich an beiden Schultern an und zog an mir, doch ich rührte mich nicht. ,,Das kann doch nicht sein. Hilft mir gefälligst!“
Grinsend umzingelten mich die Jungen schon wieder und zerrten an mir, doch ich blieb stehen wie ein Fels in der Brandung. Nach einiger Zeit gaben sie auf und ließen mich keuchend los. ,,Wie zum Teufel machst Du das?“
Ich schaute zu ihn herab. ,,Du kannst froh sein, dass ich Dich am Leben lasse.“
Die Masse wurde ruhiger. Es wurde nur noch vereinzelt geflüstert. Ich trat wieder den Heimweg an, doch dann erblickte ich sie und hätte beinahe Lisa fallen gelassen.

,,Li... Lisa? Lisa, bist Du das?“ Das Mädchen, was ich ansprach erschrak vor mir und wich zurück. Sie war Lisa. Sie sah genau so aus, wie sie.
,,Was willst Du von mir?“ Sie fasste nach ihrer Freundin, die sie schützend in den Arm nahm.
War es also das, was mir Lars sagen wollte? Dass Gantz Fehler machte? Fehler, wie diese? Gantz kopierte Menschen und versendete sie dann. Und die Originale? Sie verschwanden... oder blieben zurück. Lisa starb durch eine Vergewaltigung sagte sie. Wie es aussieht, hatte ihr Original überlebt.
Nun stellte ich mir eine schwere Frage: Was liebte ich eigentlich? Ich liebte eine Projektion, eine Kopie, etwas nicht reales. Das nicht reale, es lag unsichtbar in meinen Armen und das Original es fürchtete sich, sichtbar und direkt vor mir.
Ich hörte Sirenen näher kommen. Polizei umstellte den Platz, alle starrten auf mich und ich stand da. Einsam, verlassen von dieser Welt mit einem leeren Traum in meinen Armen. Ich schaute nach oben, mir liefen die Tränen von den Wangen. ,,Verdammt nochmal, warum tust Du das?“ Ich schrie meinen Unmut aus mir heraus.
Die Polizei rückte näher. Ich sah, wie Claas auf dem Kaufhaus hockte und amüsiert nach unten blickte. Alex stand hinter den Reihen und rauchte gelassen eine Zigarette. Sie befanden sich auf diesem Platz und doch, es war für sie normal. Lisa, sie lag Tod in meinen Armen, nicht mehr ein Teil dieser Welt. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich stand da, schloss die Augen und schrie aus vollem Hals. ,,Mir ist es egal, was ihr denkt. Ja, ihr alle! Ich liebe dieses Leben und ich schwöre bei meinen Leben, ich hole Dich zurück Lisa, weil ich Dich liebe, einfach über alles liebe!“
Ich öffnete die Augen und blickte mich um. Die Polizei blieb verwirrt stehen und die Masse sagte nun kein Wort mehr. Ich schaute in meinen leeren Arm.
Plötzlich erwischte mich ein unsichtbarer Hieb von der linken Seite. Ich sah, wie vor mir Lars auftauchte und Lisa für mich sichtbar wurde. ,,Was? Wie ist das passiert, ich...“
Lars packte mich am Kragen und zerrte mich zu sich hoch. ,,Du mieser Scheißkerl, willst Du uns alle verraten? Kommst hier in die Stadt und spazierst hier mit Deinen Superkräften rum. Wie ein Gestörter schreist Du hier sinnlose Phrasen in die Luft.“ Er stieß mich weg. Ich landete schwer auf dem Boden, doch ich ließ Lisa nicht los.
,,Du Idiot...“ Lars nahm sich eine Zigarette und zündete sie an. ,,Lass uns erstmal von hier verschwinden.“
Ich schaute mich um und gewahr, wie sich die Leute verwirrt umschauten. Anscheinend sahen sie mich nicht mehr. Lars sagte mir, dass es einen Knopf am Anzug gab, der mich unsichtbar machte. Er hatte ihn wohl aktiviert. Ist das hier die Gantz Welt, so wie ich sie sah?
,,Na los schon, steh auf.“ Lars verließ die Traube, indem er einige zur Seite schubste. Ich folgte ihm. Einige Hubschrauber und schwere Lastwagen fuhren auf den Platz. Man versuchte mich zu identifizieren doch irgendwie schien sich niemand mehr an dem Vorfall wirklich zu erinnern, einige fingen an ihren Nachbarn zu fragen, warum sie hier waren. Dann hörte ich eine Stimme in meinem Kopf.
,,-20 Punkte. Grund: -10 für den Ansatz des Verrates von Gantz vor einer versammelten Masse. -10 für das Löschen ihrer Gedächtnisse. Gesamt 50 Punkte. 50 Punkte verbleibend zum 100 Punkte Menü.“ Ich lachte ein wenig schäbig.

Wir kamen an einem kleinen Haus an am Rande der Stadt. Es war in der Nähe des Nobel Viertels. Die Straße hieß Heidmühlenweg und lag in der Nähe eines großen Waldes. Man nannte ihn, den Lieter Wald. Es wurde aus dem seemännischen Deutsch, dem sogenannten Plattdeutsch entnommen. Wofür das stand, wusste ich nicht mehr. Wir näherten uns dem steinernen Haus. Ich hörte davon, dass hier Geister spuken sollten, konnte dem aber noch niemals etwas abgewinnen. Nun, da ich wusste, dass Lars hier wohnte, glaubte ich dem sehr gerne.
Wir gingen hinein. Das innere des Hauses war ausgeräumt und nur an einigen Stellen standen Möbel. ,,Das hat Gantz zu Dir gesagt, meine Fresse, was musst Du nur für ein verdammtes Glück haben...“
Ich legte Lisa auf eine Matratze und saß mich zu ihr. ,,Ich hole Dich zurück Lisa...“
Lars zündete eine weitere Zigarette an und öffnete ein Fenster. Einige Gaffer draußen liefen schreiend weg. ,,Wenn Du so weiter machst, dann glaube ich das eher weniger.“
Ich schaute mich in der Wohnung um. ,,Lebst Du alleine hier?“
Lars stieß eine Rauchfahne aus. ,,Wenn Du meinst, ob es hier noch andere Bewohner in diesem Haus gibt, dann nein. Hier lebt manchmal Claas, aber auch nicht immer. Er versucht manchmal seinem Alltag zu entkommen.“
,,Und Deine Familie?“
Lars drückte seine Zigarette aus und ging in Richtung einer alten Anlage. Er machte sie an und legte eine CD ein. Es war eine CD von den Ärzten. Die Spur spielte das erste Lied ab. Der Titel war „Nichts in der Welt“. ,,Ich hab mich schon gefragt, wann Du mich das endlich fragst. Ich habe gelogen.“
Er ging wieder ans Fenster. ,,Ich bin kein Elmshorner und ich bin auch nicht vom Dach gefallen. Ich komme aus Thüringen, ich war mit meiner Familie auf der Reise nach Dänemark, um dort Urlaub zu machen. Meine Mutter, Mein Vater, meine Schwester...“ Er nahm sich wieder ein Zigarette und zündete sie an. ,,Ja, wir starben, wir kamen alle in den Raum von Gantz und keiner von uns zog den Anzug an. Was waren wir für Narren. Meine Familie beschützte mich mit ihrem Leben und dann lief der Timer aus...“
Er zog an seiner Zigarette und bließ eine Rauchfahne aus. ,,Gantz machte große Anstalten. Damals war einzig Alex in der Gruppe und... nein, egal.“ Draußen liefen spielende Kinder und einige Erwachsene gingen verliebt nebeneinander her. ,,Mein Vater überlebte, genau wie ich... er ging mit mir zur Polizei und schilderte der Wache seine Entdeckungen. Dann explodierte sein Kopf. Ich wusste nicht, was mich trieb, aber ich rannte in das Apartment, in dem Gantz stand und holte mir den Anzug. Seitdem lebe ich im Schatten von Elmshorns Straßen.“
Eine tragische Geschichte, dachte ich bei mir. Lars war ein starker Mensch, dass er das alles so durchhielt.
,,Ich wollte einmal diese Stadt verlassen und zurück nach Hause. Ich stieg in einen Zug ein und fuhr in Richtung meiner Heimatstadt. Mit meinem Anzug war das nicht schwer, ich war schließlich unsichtbar. Ich kam auch tatsächlich zu Hause an.“ Er bließ eine weitere Fahne aus. ,,Aber ich wusste nicht, was ich dort machen sollte. Für meine Familie war ich bereits Tod und das Haus stand nicht mehr leer. Eine neue Familie war bereits eingezogen. Ich verbrachte in der Stadt drei Tage, ohne zu wissen, was ich meinen anderen Familienmitgliedern hätte sagen sollen... ,Hallo, Tante, ich bin von den Toten zurückgekehrt.' Nein, das wäre unmöglich gewesen... zumalen da noch...“ Er biss seine Zähne zusammen und zerdrückte seine Zigarette. ,,Auch mein Original überlebt hatte.“
Ich schluckte schwer. ,,Unfassbar, wie kann das sein?“
Lars sah betrübt die Zigarette an und schmiss sie dann in den Garten. ,,Was weiß ich... Gantz ist pervers.“ Er drehte sich um und blickte mir in die Augen. ,,Dann nach dem vierten Tag, den ich in Thüringen verbrachte, klickte in meinem Kopf wieder die Bombe. Sie klickt immer für einen kurzen Moment, wenn eine neue Mission ansteht. Dann wurde ich zurück in den Raum nach Elmshorn transportiert. Im selben Moment fasste ich den Entschluss mir das Leben gleich im Raum zu nehmen, doch dann sah ich sie...“ Er blickte an mir vorbei zu Lisa.
,,Das war der Abend, an dem ich Lisa kennenlernte. Sie war mit ihren Nerven am Ende, immerhin war sie gerade verstorben. Ich setzte mich an dem Abend zu ihr und kümmerte mich um sie. Sie sagte mir etwas, was mich dazu zwang, weiterzuleben. ,Bitte, hol mich hier raus.'“ Er schloss seine Augen. ,,Wir erledigten die Mission und ich begleitete Lisa nach Hause. Sie versprach mir, dass ich bei ihr wohnen dürfte und ich ging ihrem Angebot nach. Als wir dann an dem Abend bei ihr zu Hause ankamen...“
Ich wusste schon, was jetzt kommen würde. Lisa erblickte ihr Original und verzweifelte. Lars nahm sich bestätigend eine weitere Zigarette und zündete sie an. ,,Das musste sie alles durchmachen?“
,,Ja, und es endete damit nicht. Wir beide waren nicht mehr ein Teil dieser Gesellschaft. Lisas Original lebte ihr Leben weiter ohne jegliche Erinnerung an ihrem Todesvorfall und mein Original wurde wieder nach Hause geschickt. Wir wussten nicht, was wir hätten machen können und wollten uns beide das Leben nehmen. Als wir den Entschluss fassten, sendete uns Gantz ein weiteres mal zu sich. Als wir dort ankamen sahen wir ein weiteres mal all die neuen Gesichter. Diese Menschen, sie waren alle gestorben und wussten nicht, was sie machen sollten. Lisa und ich fassten dort einen neuen Entschluss. Gantz mag uns zwar das Leben genommen haben und das wahrscheinlich auch für immer, doch das der anderen, das würde er sich niemals nehmen können.“
Lars lächelte mich an und schritt dann wieder ans Fenster. ,,Um die zwanzig Menschenleben haben wir wieder zurück ins Leben befördern können...“ Er blickte in den Himmel und ihm liefen Tränen runter. ,,Lisa und ich fingen an uns zu lieben...“
Mir wurde ein wenig mulmig zu Mute. Ich wollte wissen, was die beiden seit jeher alles getrieben hatten in ihrer Beziehung, aber ich weigerte mich, ihn auszufragen. ,,Wir haben beide für zwei Personen gekämpft, die uns seit einigen Missionen folgten. Alex, der Mistkerl, wurde immer punktegeiler und verwehrte uns zunehmend die Punkte, die die anderen hätten retten können. Und die Tatsache, dass Claas ebenfalls diese Ansicht teilte, er war gerade erst neu dabei, machte die Situation auch nicht einfacher für uns. In dieser Mission allerdings war Alex nicht bei uns. Er befand sich auf der anderen Seite des Jagdgebietes und erledigte dort fast eine halbe Stunde lang den Endboss. Wir vier allerdings mussten uns um einen Zwischenboss kümmern, den wir nicht besiegen konnten. Lisa und ich fingen an uns zu streiten und in diesem Streit verstarben die beiden, die wir über Monate beschützten.“ Über dem Himmel lief eine dunkle Wolkendecke. ,,Claas war auf einem Hochhaus und schoss den Kopf des Aliens kaputt. Lisa und ich redeten seit diesem Abend nicht mehr miteinander. Wir beide hatten uns verstritten.“ Es fing langsam an zu nieseln. ,,Seit jeher unterstützten wir uns nicht mehr. Die Überlebenden Neuankömmlinge wurden weniger. Unsere Ausführungen wurden lückenhafter, oft redeten wir überhaupt nicht mehr... doch dann, kamst Du.“ Ein Regenschauer brach aus. ,,Ich habe seit jeher niemals Lisa so lebendig gesehen...“
Ich trat mit ans Fenster. ,,Warum habt ihr euch gestritten?“
Es blitzte hell auf, gefolgt von einem lang anhaltenden Donner. Lars schrie mich an. ,,Das geht Dich gar nichts an!“ Er verließ das Zimmer und ließ mich mit Lisa alleine.

*

Lars blieb sehr lange weg und das Unwetter wurde stärker. Ich verstand langsam, was das alles sollte. All das Verhalten zwischen Lisa und Lars und die ganze Geschichte von Gantz. Ich blickte zu Lisa. Sie schlief den Schlaf des Todes und wirkte erlöst von all diesen Schmerzen, die sie verfolgten, ein Leben lang. Ich sah sie mir an und dachte nach, ob es nicht in diesem Sinne besser wäre, sie einfach weiterschlafen zu lassen. Was verband sie noch mit dieser Welt? Sie war eine Gefangene dieser Welt. Sie war eine Projektion, eine Kopie, etwas Unreales. Sie war eine Sünde für die Natur, sie widersprach allen irdischen Gesetzen und doch war sie... sie war da.
Und sie wollte für mich da sein. An diesem Abend brachte es wohl nichts mehr, nach Hause zu gehen. Ich entschloss mich also hier zu schlafen. Ich suchte mir eine freie Stelle aus und fand im Obergeschoss ein leeres Sofa. Ich hoffte nur, dass Lars hier nicht schlief. Ich legte mich hin und schlief den Schlaf der Ungerechten. Albträume verfolgten mich.

Der nächste Morgen erwartete mich mit Sonnenstrahlen. Ich öffnete die Augen und ging ans Fenster. Draußen gingen die Kinder zur Schule und fuhren die Erwachsenen zur Arbeit. Sie konnten sich da draußen frei bewegen und Lisa und Lars waren Gefangene. Ich konnte mir kaum ausmalen, wie gut diese Menschen es hatten und wie schlecht es Lisa und Lars erging. Sie beide waren Gefangene und die Menschen da draußen, die jeden Tag zur Arbeit und zur Schule gingen, sie waren so frei.
Ich löste mich von diesen Gedanken und ging ins Erdgeschoss. Lars saß bei Lisa und strich ihr übers Haar. ,,Sie war so voller Leben damals. Man konnte ihr eine Waffe ins Gesicht richten, sie lachte über den Tod. Immer wieder widersetzte sie sich den Gesetzen und blieb am Leben.“ Er richtete sich auf. ,,Du kannst zurück in Dein Leben zurückkehren, Jan. Genieße es solange Du es noch kannst.“
Ich schloss die Augen. ,,Ich will es nicht, Lars. Ich will nicht nach Hause.“
Lars schritt auf mich zu und verpasste mir eine Ohrfeige. Ich taumelte zur Seite und blickte ihn verwirrt an. ,,Du hast alles vergessen, was ich Dir gestern sagte. Sei froh, dass Du noch ein Leben hast, zu dem Du zurückkehren kannst. Lass mich alleine hier zurück. Ich werde über Lisa wachen.“
Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte. Es war alles so... so unfassbar. Zum einem hatte er Recht, ich hatte ein Leben. Aber wollte ich das wirklich haben? Dieses Leben, was mir nichts bot, außer Schmerz und Leid? Es war meine eigene Entscheidung die ich fasste. Ich stellte mich neben Lars, der mich verwirrt anschaute. ,,Ich werde bei Dir bleiben. Lisa hätte es so gewollt.“
Lars lachte glucksend und verschwand dann aus dem Zimmer. Ich nahm Lisas Decke und strich sie ihr zurecht. ,,Wir wurden alle zurückgebracht. Einzig Du bist verblieben. Und nun liegst Du hier. Warum nur...?“
Ich ging nach draußen und setzte mich auf die Steinmauer. Ein Mann ging die Straße entlang, zog eine Zigarette aus seiner Schachtel, als dann sein Telefon klingelte. Der Mann legte die Zigaretten neben mir auf der Steinmauer ab und kramte in seinen Taschen nach seinem Handy. Ich verdrehte die Augen.
Nach einiger Zeit fand er das Handy und ging ran. ,,Was? - Nein, aber ich sitze schon im Bus, er hatte Verspätung, ich... - Was? Ge- ...“ Er sagte nichts mehr und legte dann sein Handy auf. Der Mann fing an zu weinen. ,,Und wer ernährt jetzt meine Familie?“ Er ging die Straße wieder zurück, gesenkt und angeschlagen.
Ich schaute ihm hinterher und dann auf die Zigaretten, die dort auf der Mauer lagen. Ich nahm die Schachtel und dachte mir, mein Leben lang hatte ich nicht geraucht und nun war ich Tod. Also was sollte es schon? Ich nahm mir eine Zigarette, steckte sie mir in den Mund und merkte, dass ich kein Feuerzeug hatte.
Eine Flamme erschien vor meinem Gesicht. Lars hielt sein Feuerzeug hoch. ,,Boston, nicht die beste Marke, aber für den Anfang tut sie ihren Zweck.“
Er setzte sich neben mich auf die Mauer und zündete auch eine Zigarette an. Ich erkannte, dass es die Marke Prince war. Ich kannte mich mit den Marken nicht aus, aber ich zog die Luft ein. Ich fing an zu husten und zu spucken.
,,Nicht alles auf die Lunge ziehen. Das macht sie nur kaputt.“ Ich schaute ihn an und sah, wie er nur leicht daran zog.
Ich machte es wie er und merkte den Unterschied. Der Qualm sakte in meine Lunge hinab und beruhigte meinen Geist. Ich stieß den Rauch aus und merkte, wie meine Ängste und Sorgen ein wenig von mir wichen.
Lars: ,,Sind sie nicht faszinierend, die Menschen, so wie sie Leben... Tag für Tag?“
Ich blieb stumm.
Lars stand nach einiger Zeit wieder auf und ging zurück in sein Haus. Ich blieb noch den Tag über alleine sitzen, bis es wieder Nacht wurde. Im Haus lag etwas zu essen für mich, was ich zu mir nahm. Dann ging ich schlafen.

Ich verbrachte die nächsten Tage bei Lars. Wir waren die meiste Zeit im Haus, gelegentlich gingen wir los zu einem Laden in der Nähe um uns Essen zu beschaffen. Die Tatsache, dass wir unsichtbar waren, ermöglichte uns den Zugang. Niemanden fiel es auf und Lars sagte zu mir, dass, wenn wir etwas anfassten, diese Gegenstände auch unsichtbar wurden.
Ich wusste nicht, ob mich meine Familie vermisste und mit jeden weiteren Tag wurde sie mir gleichgültiger. Lars und ich redeten die nächsten Tage öfter miteinander. Er erzählte mir von den verschiedenen Missionen, die er durchstand, die vielen verschiedenen Aliens und von den Leuten, die an den Missionen teilnahmen. Die meisten kannte ich aber einige Namen hatte ich noch nie gehört.
Wir gingen auch an einem Tag zu einer Baustelle, die stillgelegt wurde. Dort erklärte er mir einige Kniffe mit den Waffen und dem Anzug. Ich trainierte auf der Baustelle, indem ich Parcours lief und auf fallende Gegenstände, die Lars schmiss, schoss. Ich wurde geübter mit der Waffe und nach einiger Zeit kam es mir vor, dass die Waffe laggfreier schoss.
Ich dachte nicht mehr daran zur Schule zu gehen. Für die Leute war ich bereits gestorben und ich dachte auch nicht mehr daran ihnen lebendig gegenüber zu treten.
Es war schließlich schon drei Wochen her, seit uns Gantz das letzte mal zu sich holte. Lars und ich saßen wieder an der Steinmauer und blickten in den Himmel. Lars durchlief plötzlich eine Gänsehaut. Er lachte leise und ging von der Mauer runter. Ich schaute ihm hinterher, wie er ins Haus ging und dieses mit unseren Waffen wieder verließ.
,,Was ist los? Ist es wieder soweit?“
Lars schmiss mir eine seiner beiden Waffen entgegen, die er für seine hundert Punkte bekam. ,,So ist es. Ich bin schon länger dabei als Du, ich fühle es, wenn sie uns ruft.“
Fünfzig Punkte, dachte ich im Stillen. Ich habe für diesen Moment lange trainiert. Ich musste fünfzig Punkte bekommen, um Lisa zurückzuholen. Fünfzig Punkte...
Lars entsicherte seine Waffe, dann piepten die Bomben in unseren Köpfen. ,,Bevor wir zurückkehren eine Sache. Du solltest diesmal weniger Punkte als Alex bekommen. Er hasst es, wenn er nicht der Wuuz leet ist.“
Ich: ,,Der was?“
Lars verschwand schon in den Raum. Ich lauschte noch einen Moment in die Nacht und erblickte weit über meinem Kopf einen Schatten, der über dem Mond segelte. Es sah nicht aus wie ein Vogel und ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass diese um diese Uhrzeit noch flogen. Dann hörte ich ein sehr bedrohliches Heulen aus dem Lieter Wald kommen. Es klang wie das Heulen eines Werwolfs. Das konnte nicht wahr sein oder doch?
Ich sah, wie mich Lars lächelnd empfing.


Ich denke mal, dass auch dieser Thread hier von jedem ignoriert wird, der auf MogelPower rumgeistert. Macht aber nichts, spare ich mir wenigstens die Kritik. =3
Vielleicht würde es helfen, wenn du kürzere Abschnitte posten würdest...
Ja, daran habe ich auch gedacht, als ich vor einigen Tagen den ersten Teil gelesen habe. xD Glaube mir, das wirkt Wunder, wenn man kleinere Teile postet, weil im Grunde sind alle Menschen lesefaul. =(

Okay, jetzt, da ich bereits gepostet habe, kann ich dir auch Kritik geben. XD

Also was mir aufgefallen war:
-Deine Dialoge sind gut geschrieben, finde ich jedenfalls. Es wirkt richtig lebhaft.
-Warum hat es da plötzlich so einen Stilbruch bei den Dialogen? Ich meine am Anfang hatte es immer diesen Stil: "Hallo", sagte er. Und plötzlich ist es so: Er: "Hallo." O.o Ist das Absicht?
-Die Thematik finde ich noch interessant. ^^ Aber der Anfang vor seinem Tod ist etwas... ähm... Lebt Jan in einem Ghetto? XD Ich finde es etwas übertrieben...
Too long, Didn't Read :D

Nein, ernsthaft. Hab es mal in die Lesezeichen gepackt. Ist zwar schon etwas her, und hab auch irgendwann aufgehört, den Manga zu lesen, aber Gantz war toll. :)

Werd es bei Gelegenheit mal durchlesen.
Es tut mir Leid, ihr habt Recht. ^^
Auf die Idee einen Gantz Fan Fiction zu schreiben kam ich im Sommer 2009. Ich glaube ihr erinnert euch, als Oku eine 3 monatelange Pause einlegte, in genau dem Moment, als die Aliens die Welt überfielen. Ich fand das so schrecklich, dass ich anfing einen Fan Fiction zu schreiben.

Damals habe ich pro Woche ein Chapter geschrieben und die Leute verlangten immer nach mehr und mehr und mehr... xD
Ich sollte hier wirklich kürzere Abschnitte schreiben. ^^

@ Nyrol
Es ist eines meiner ersten Werke, daher fehlte es mir an Kreativität. Daher dieses banale: Person 1: Person 2: usw.
Kapitel 3 Part 1/8

Lars: ,,Herzlich Wilkommen, Jan."
Ich blickte mich im Raum um. Vor mir stand einzig Lars. ,,Wo sind Alex und Claas?"
Lars rollte die Augen. ,,Ihnen ist das hier alles scheiß egal. Sie sind in den Nebenraum gegangen und warten von dort aus transportiert zu werden."
Einen Moment dachte ich darüber nach, auch dort zu warten, entschloss mich aber, mich an die Wand neben der Gantz Kugel zu lehnen und dort zu warten. Ich hatte meinen Anzug an, ich konnte mich von diesem kaum noch trennen, darüber hatte ich meine einfachen Kleider an, die den Anzug beinahe vollkommen verdeckten. Lars sah ähnlich aus wie ich. Er stand am Fenster und blickte nach draußen. ,,Was meinst Du? Werden die Gegner heute stark sein?"
Ich: ,,Wer weiß das schon..." Ich dachte darüber nach, Lars zu erzählen, was ich eben noch gesehen hatte, doch als die erste Person in den Raum gewarpt wurde, entschloss ich zu warten.

Ich sah mir an, wer dort als erstes erschien und ich war drauf und dran aufzuspringen und abzudrücken. Es war der Kerl, der mich hierher beförderte. Derjenige, dem ich all das hier zu verdanken hatte. Der Junge blickte sich im Raum um. ,,Was soll das denn jetzt? Wo bin ich hier?" Als er mich erblickte lachte er auf. ,,Jan? Du hier? Das ist so lächerlich."
Ach, ist es das?, dachte ich. Der Kerl war einfach lächerlich. Wenn er es nicht schon gewesen wäre, so wünschte ich mir, dass er Tod wäre. Jetzt stand er vor mir, an irgendwas krepiert, der Mistkerl. Ich schaute rüber zu Lars, der meinen Blick versuchte zu deuten und dann forschend zu dem Kerl rüberschaute.
Der Kerl ging auf Lars zu und musterte ihn. ,,Dich habe ich noch niemals gesehen, bist Du irgendwie ein Verwandter von dem da?" Er zeigte mit dem Daumen auf mich. ,,Ach, ich glaube kaum, dass jemand wie der Verwandte haben kann. Sag mir, wo sind wir hier?"
Lars trat an den Kerl heran. Er blickte auf ihn herab, schaute ihm direkt in die Augen und verschrenkte die Arme. Ein wenig eingeschüchtert trat er zurück und prallte gegen mich. Ich stand genau wie Lars vor ihm. Für einen Moment schien es, als sei er verzweifelt. Dann drückte er mich zur Seite. ,,Vergisst es." Er ging zur Wand und setzte sich hin. Lars und ich beobachteten ihn lächelnd.
Der nächste kam in den Raum. Es war ein weiterer Junge. Er hatte kurze blonde Haare und wirkte ein wenig gestresst. Der andere Junge erhob sich. ,,Noch einer?"
,,Was? Wo bin ich hier?"
,,Wenn ich das wüsste, würde ich es Dir sagen, aber hier erklärt es uns ja niemand. Mir reicht es." Der Junge ging ans Fenster und wollte die Scheiben öffnen. Es klappte jedoch nicht. ,,Verflucht nochmal, Argh!"
Der kurzhaarige blickte zu mir und Lars hinüber. ,,Wisst ihr, was das für ein Ort ist?"
Lars schaute mich an. Wir hatten es durchgesprochen, wie wir es machen wollten. Zuerst wollten wir abwarten, bis alle Leute hierher gesendet wurden. Dann, dass wir unsere Todesfälle aufzählten und dann die einzelnen Instruktionen. Ich merkte, wie der Kurzhaarige auf unsere Waffen starrte.
Es kamen noch weitere Personen. Ein älterer Herr, um den es sich um den Kerl handelte, der vor Lars Haus telefonierte und seinen Job verloren hatte. Dann kamen noch zwei Frauen, eine ältere Dame und ein junges Mädchen. Ich schätze sie auf zehn Jahre.
Lars flüsterte mir zu. ,,Ein Mädchen? Gantz scheint verzweifelt zu sein, der Gegner muss diesesmal stark sein." Ich hörte ein leises Klicken aus der Kugel und sah, wie ein Hund auftauchte. Lars lachte und sagte dann laut. ,,Ja, sehr verzweifelt."
Ich trat vor. ,,Vielleicht wäre es das beste, wenn wir uns erstmal alle vorstellen. Name, Alter und die Todesursache. Ich fange an. Mein Name ist Jan, ich bin achtzehn Jahre alt und bin vor einen LKW gestürzt."
Der Junge lachte. ,,Ach, das ist es also, das ist der Himmel, was?"
Der musste Nerven haben, zu denken, dass ausgerechnet ER in den Himmel kam. Er schaute mich zynisch an. ,,Armer Kerl, wie konnte das nur passieren? Mein Name ist übrigens Florian. Ich bin ebenfalls achtzehn Jahre alt und wie ich gestorben bin, geht..."
Lars schnitt ihm die Worte ab. ,,Mein Name ist Lars. Ich bin 17 Jahre alt. Tod durch Sturz. Jetzt Du." Er zeigte auf den Kurzhaarigen. Florian sah man an, dass er wütend war. Er ließ sich generell nicht gerne unterkriegen. Er zog ein Messer und trat lächelnd auf Lars zu.
,,Ich lass mir nicht von Dir auf der Nase rumtanzen." Er schlug auf Lars ein und jeder normale Mensch wäre rückwärts umgekippt, doch stattdessen wäre Florian beinahe umgekippt. Niemand der Versammelten rührte einen Finger, um die beiden auseinander zu bringen. Stattdessen schauten sie einfach zur Seite.
Ich trat neben Lars und sagte zu ihm. ,,Ein armer Haufen. Sie werden diese Mission nicht überleben."
Lars fasste mir an die Schulter. ,,Das haben Lisa und ich von Dir zuerst auch gedacht." Er schaute wieder zu Florian und packte ihn am Kragen. ,,Du warst bereits dran und jetzt stell Dich wieder an Deinen Platz." Florian packte ihn an seinem Handgelenk und versuchte seinen Griff zu lockern, doch Lars rührte sich nicht. ,,Ist das angekommen?"
Florian ließ ihn los, spuckte auf den Boden und riss sich von ihm los. Er ging wieder zurück an seinen Platz und blickte aus dem Fenster.
Ich blickte zu dem Kurzhaarigen. ,,Du bist dran."
Der Kurzhaarige wirkte kein Stück von der Situation eingeschüchtert. ,,Ey, was geht hier ab?" Er musterte mich. Ich fasste mir an die Stirn und dachte nur, noch einer von der Sorte, die sich selber wie die Obermacker vorkamen. ,,Mein Name ist André. Ich bin siebzehn. Ich war eben noch im Supermarkt und wollte wieder nach Hause. Dann kam da dieser Irre und überfuhr mich."
Ein Autounfall. Es erfasste einen auf der Stelle und aus demselben Grund landete auch ich hier. ,,Jetzt ihr."
Von den anderen erfuhr ich nach und nach die Namen. Die beiden jungen Damen nannten sich Josi und Jacky. Sie versuchten mich zu ignorieren, waren allerdings von Lars sehr angetan. Lars blieb hart wie Stein. Er hatte einzig Lisa geliebt und verschloss jeden sein Herz. Und die beiden waren schon recht hübsch.
Der Mann hieß Gustav. Er sagte uns nicht sein Alter und seine Todesursache, aber ich konnte es mir gut denken. Bis zum Ende des Monats kam er über die Runden und mit den ersten Schuldbergen, die sich türmten, die ersten Konfrontationen mit der Familie, die näher rückten... Wies aussah, hatte er einen soliden Gurt und Schrank besessen.
Die ältere Dame war um die siebzig, sie nannte sich Hilde und das Mädchen war tatsächlich zehn Jahre alt. Sie wimmerte und wollte zurück zu ihrer Mutter. Würde sich irgendjemand um sie kümmern wollen? Ich selbst hatte nur das Ziel vor Augen, Lisa zurückzuholen. Mir waren all die anderen hier egal.
Lars stubste mich an. ,,Du selbst willst Lisa zurückholen, aber bitte denke daran unter welchen Mitteln Du das tust. Mache es so, dass Lisa am Ende stolz auf Dich sein kann." Ich nahm die Worte auf und verdaute sie. Er hatte recht, ich sollte so handeln, wie es Lisa für richtig empfinden würde.
Ich lächelte und schaute in die Runde. Ich werde Dir alle Ehre machen Lisa, dachte ich und began die Leute einzuweisen.

Ich erzählte ihnen alles, was ich über diesen Ort wusste. Und als ich mit meinen Ausführungen zu Ende war, fing an Florian laut aufzulachen. ,,Das ist der größte Schwachsinn, den ich je gehört habe. War klar, dass das von Dir kommen musste."
Ich zeigte auf die Kugel. ,,Ihr glaubt mir nicht? Dann achtet bitte auf die Kugel. Sie wird gleich das Lied "When I'm gone" von Simple Plan spielen."
Wir warteten eine Minute, doch es ertönte kein Lied. ,,Mir reicht es langsam!" Florian schrie nun in den Raum seinen Unmut raus.
Die ältere Dame zupfte an meinem Arm. ,,Und Du sagst auch wirklich die Wahrheit? Ich würde nämlich gerne wieder nach Hause..."
Ich trat gegen die Kugel und tastete den Bildschirm ab. ,,Ich verstehe das auch nicht..."
Florian trat mir in den Rücken. ,,Raus will ich hier. Du hast uns hier reingeritten, also hol uns auch gefälligst hier wieder raus."
Lars konnte nun nicht mehr an sich halten. Er krallte sich Florian und riss ihn von den Füßen. Er landete schwer in der anderen Ecke des Raumes. Lars erhob seine Waffe und richtete sie auf ihn. ,,Solltest Du jetzt nicht endlich Deine Klappe halten, werde ich den Job der Aliens übernehmen."
Die anderen wurden langsam auch ungeduldig und Lars schien die Kontrolle über die Situation zu verlieren. Ich blickte mich um und sah, wie einige in den Flur gingen und andere Lars umzingelten.
Dann öffnete sich die Tür zum Nebenraum und Alex trat heraus. Als die anderen ihn erblickten verstummten sie auf der Stelle und wichen von ihm zurück.
Alex hob seine Hand und starrte auf den leeren Display, der ihm erschien. ,,Was soll das Gantz, geht es jetzt bald mal los oder willst Du, dass wir hier Wurzeln schlagen?"
Ich trat gegen die Kugel. ,,Was ist denn los mit Dir? Nun fang doch endlich an!"
Plötzlich erschienen wieder diese Lichter aus der Kugel und eine weitere Person wurde in den Raum gewarpt. Es handelte sich dabei um einen Kerl, der aussah, wie ein Metler. Er schaute sich verwirrt um und wich vor Alex zurück, wie die anderen.
Alex: ,,Noch einer? Was soll das Gantz? Sind die Gegner etwa so stark, dass Du es uns vier nicht alleine zutraust."
Er meinte damit wahrscheinlich Claas, Lars, sich und mich. Lars hob beschwichtigend die Hände. ,,Das ist Alex, er ist auf unserer Seite."
Bevor jemand etwas erwidern konnte spielte die Gantz Kugel das Lied ab.
Nachdem es endete erschienen auf dem Display die einzelnen Informationen zur Mission.

IHR MÜSST DIESE ALIENS AUSSCHALTEN!

Vampir, Werwolf, Serenes

Alex: ,,Interessant. Diesesmal sind es also drei Aliensorten. Das hatte ich bis jetzt auch noch niemals."
Lars: ,,Wir sind nicht sehr viele Leute, ob wir das schaffen können?"
Alex: ,,Wen interessiert's, was aus euch Lachnummern wird. Ich jedenfalls werde sie einfach erledigen. Und Lars, Jan?"
Wir schauten ihn an. ,,Hört auf an Lisas lächerlichen Träumen festzuhalten. Ihr seid geniale Jäger, besonders Du Jan. Lasst euch nicht von diesen Pappnasen aufhalten."
Er tippte ein paar Knöpfe und verschwand dann.
Josi trat an den Display. ,,Das sind die Aliens, die wir töten müssen?"
Lars: ,,Ja, das sind sie und ich bitte euch, eure Anzüge anzuziehen. Damit steigt eure Chance zu überleben."
André trat an die Kästen heran und blickte auf die Namen, die dadrauf standen. ,,Jeder der Namen ist anders. Woran erkenne ich, welcher meiner ist?"
Ich stand auf und blickte André an. ,,Ich habe damals den Kasten mit dem Namen RiSen genommen." Ich schaute zu Lars, der beschämt zur Seite schaute. Ich dachte nach, wie sein Name war und hätte beinahe angefangen zu lachen. Lars blickte mich erzürnt an. ,,Was hätte ich denn machen sollen? Es war damals der einzige Name der übrig war!"
André sah sich den Namen auf dem Kasten an, den er gerade in der Hand hielt. ,,Hier steht Shadow drauf."
Lars trat an André heran. ,,Es steht Dir frei ihn zu nehmen und für euch gilt das gleiche. Jeder nimmt sich einen Kasten und zieht den Anzug darinne an."
André nahm den Anzug heraus und schaute ihn skeptisch an. ,,Alter ey, fick Dich Mann. Ich zieh kein Latex an."
Lars: ,,Wenn Du ihn nicht anziehst, wirst Du sterben."
André: ,,Was?"
Lars: ,,Du wirst sterben, wenn Du ihn nicht anziehst."
André: ,,Warum?"
Lars: ,,Weil dann die Chancen sinken, dass Du Mission überleben wirst." Lars war leicht genervt.
André nahm den Anzug und zog sich damit zurück. ,,Alter wie sehe ich denn darin aus? Ich will so Assasins Kleidung."
Lars fasste sich an die Augen.
Ich bat derweil die anderen, dass sie sich auch anzogen. Nach einigen Gemurre waren sie schließlich willig und zogen sich einer nach dem anderen um. Während sie sich ausrüsteten zog ich Lars weg von dem Haufen. ,,Der Tobi von letzter Mission. Er ist nicht hier. Was ist wohl mit ihm passiert?"
Lars schloss die Augen. Ich fragte ihn nicht weiter aus. Dann sah ich rüber zu Florian, der nicht den Anzug trug und keine Waffe genommen hatte. ,,Florian, rüste Dich aus."
,,Nichts dergleichen werde ich tun."
Lars schubste mich zur Seite und nahm sich einen Kasten, sowie eine Pistole, die er Florian zuwarf. Er kniete sich neben die Kugel und hielt seine Hand hinein. ,,Gantz, schick Florian als ersten raus."
Florian schaute sich den Namen an. ,,Fre@k?" Dann wurde er verschickt. Man sah sein Gehirn, seine Lunge, dann seine Eingeweide und schließlich war er weg.
Ich duckte mich zu dem Mädchen und fasste ihre Hände. ,,Mach Dir keine Sorgen, meine Kleine. Ich werde Dich beschützen, das verspreche ich Dir. Niemand wird Dir ein Haar krümmen." Ich strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
Sie löste sich auf und fing an zu weinen. ,,Auf der anderen Seite, bleib schön da stehen, wo Du bist. Wir kommen zu Dir, ok?"
Sie stotterte ein ok, dann war ihr Kopf weg. Stück für Stück wurde sie versandt. ,,Das gilt auch für euch anderen. Ihr bleibt alle an eurem Ort stehen und war..."
Lars schrie mich an: ,,Jan! Schau!"
Ich blickte auf den unteren Teil von dem Körper des Mädchens und sah, wie daraus die Flüssigkeit aus dem Anzug lief. Ich hielt noch ihre Hände fest und merkte, wie sie mich zu sich zog, als wollte sie, dass ich sie beschützte, und ihr Griff dann matter wurde. Ihr Körper fiel um und die Transaktion endete. Meine Augen flatterten und die alte Dame stellte sich neben mich. ,,Was ist passiert?"
Ich konnte nichts darauf erwidern. Es war einfach zu absurd, um es glauben zu können. Lars fasste mir auf die Schulter. ,,Du bist daran nicht Schuld, Jan. Es ist die Schuld der Aliens. Du trägst keine Schuld."
Hatte er recht? Ich hätte Gantz sagen müssen, dass ich zuerst hätte gehen sollen und nun war sie Tod, noch bevor sie irgendetwas hätte tun können. ,,Das darf nicht wahr sein... Lars, warum ist das passiert?"
,,Du trägst keine Schuld daran, Jan. Du trägst daran keine Schuld." Ich ließ ihre Hände los und stellte mich hin. Lars hatte recht, es war nicht meine Schuld.
,,Wird das uns auch passieren?", schrie uns Jacky an. Dann wurde auch sie verschickt. Einer nach dem anderen folgte ihr. Einzig Lars, Josi und Hilde blieben im Raum zurück. Der Hund fing an zu bellen. ,,Jaja, Du auch." Dann verschwand er als nächstes.
Lars wurde verschickt. ,,Wir sehen uns gleich wieder, Jan."
Als dann die alte Dame versendet wurde nahm Josi meine Hand. ,,Wir werden nicht sterben, oder doch?"
Ich dachte daran, was mir Lars sagte, als ich etwas ähliches fragte. ,,Du atmest noch, oder?"
Sie prüfte es und nickte dann. ,,Dann, Josi, kämpfe dafür, dass Du auch nach dieser Mission noch atmen kannst."
Sie wurde versandt. Ich blieb im Raum zurück und schaute auf den Display. Erst dann las ich, was dort noch geschrieben stand.
,,Zu eurer Unterstützung wird das Gantz Team aus Pinneberg euch beistehen. Entschuldigt, dass keine neuen Kämpfer rekrutiert werden konnten." Ich stellte mich gerade hin. Unterstützung? Das konnte heiter werden. Ich sah, wie ich vor unserem Haus auftauchte.

Die anderen erwarteten mich. Lars hielt bereits seinen Computer in der Hand.
,,Das ist doch der Heidmühlenweg."
,,Ja, und das ist der Lieter Wald."
Lars hielt seinen Computer hoch. ,,Der Timer läuft. Es sind drei Stunden." Ich trat zu Lars. ,,Hör mal, da ist etwas, was ich Dir sagen muss..."
Florian spuckte auf den Boden. ,,Ich hau ab. Tschüß!"
Lars: ,,Wenn Du das tust, explodiert Dein Kopf."
Florian: ,,Ja, klar." Er entzündete eine Zigarette und ging den Heidmühlenweg runter.
Lars: ,,So ein Mistkerl. Wegen Leuten wie ihm hasse ich dieses Leben so sehr."
Ich: ,,Lars, Gantz wollte uns noch etwas mitteilen. Hier ist irgendwo das Pinneberger Gantz Team."
Lars: ,,Das Pinneberger Gantz Team?"
Ich nickte. ,,Sollten wir sie suchen?"
Lars blickte auf den Display. ,,Wir haben hier drei große Ansammlungen von Aliengruppen. Eine ist im Lieterwald, die zweite ist in der Grundschule und die Dritte ist dort, wo das Theater ist." Er fasste mir auf die Schulter. ,,Wir haben drei Stunden Jan, ich glaube, dass es das beste ist, wenn wir sofort eine Aliengruppe übernehmen.“ Er nahm seine Hand wieder runter. ,,Aber lass uns jetzt erstmal die Aliens jagen, die am nähesten sind." Er blickte in den Wald.
Josi: ,,Ich habe Angst."
Jacky: ,,Ich gehe nicht in den Wald!"
Gustav: ,,Wäre es nicht besser, wenn wir einfach nach Hause gehen? Ich meine, es ist doch jetzt vorbei..."
Lars: ,,Nichts ist vorbei. Seit Monaten kämpfe ich darum, dass ihr eure verfickten Leben in Ruhe leben könnt. Ihr habt sie beendet und jetzt revangiert euch gefälligst dafür."
Hilde: ,,Mein Sohn, wir haben Angst, wir fürchten uns. Bitte zwinge uns nicht in den Wald zu gehen, mit dem Wissen, das dort drinne Monster hausen."
Lars: ,,Das wird Gantz und den Aliens egal sein. Ich weiß, dass ihr Angst habt, aber wenn wir das nicht beenden, dann werden sie für die Welt sichtbar und töten alles, was sich hier bewegt."
Ich: ,,Deshalb müssen wir jetzt in den Wald und dort die Aliens auslöschen."
Man hörte aus dem Wald ein bedrohliches Heulen. Es klang nicht normal, es klang wie eine Art Urschrei.
Jacky hielt sich die Ohren zu und fiel weinend zu Boden. ,,Ich will das nicht!"
Ich schaute Lars flehentlich an. Er erwiderte den Blick auf diesselbe Weise. André trat vor. Er hielt zwei Schwerter in der Hand. ,,Ich werde mitkommen. Bitte nennt mich von nun an Shadow."
Lars: ,,Danke, Shadow." Es blieb eine zeitlang ruhig.
Da kam mir ein Geistesblitz. Ich drückte auf einen Knopf an meinem Anzug und wurde unsichtbar. Die anderen erschraken, doch Lars fing an zu strahlen. ,,Das ist die Idee, Jan. Warum bin ich da nicht drauf gekommen?"
Er drehte sich zu den anderen um und merkte, wie hinter ihnen plötzlich ein Mann stand. Er hob seine Waffe und zielte direkt auf ihn.
Der Mann näherte sich der Gruppe. ,,Interessant... keine Sorge, ich bin kein Werwolf. Ich bin hier um diese zu verwanzen. Was macht ein so bunter Haufen wie ihr direkt vor ihrem Revier?"
Ich ging an den anderen vorbei und näherte mich dem Mann von der Seite. Lars sagte etwas lauter: ,,Du kannst uns also sehen." Für die anderen war das vielleicht eine kühle Tatsache, doch für mich ein Signal, dass ich mich bereit machen musste auf ihn zu schießen. Während den Missionen konnten einzig andere Gantz Mitglieder und Aliens uns sehen. Für Menschen waren wir unsichtbar. Ergo, es war ein Alien.
,,Gut erkannt, Mensch. Ich bin ein Vampir." Er blieb vor den anderen stehen. Ich stand nun neben ihm und wartete auf den richtigen Moment. ,,Nun, es tut mir leid, euch das mitzuteilen, aber ihr werdet genauso sterben wie die Werwölfe." Er verneigte sich und setzte an, wegzuspringen.
Ich packte ihn und hielt ihn fest. ,,Was zum...?"
Ich machte mich wieder sichtbar. Der Vampir streckte seine Zähne aus. ,,Ach, ist das so? Nun, ich werde Dir schon zeigen, was es heißt, Menschen zu unterschätzen."
,,Damit werdet ihr nicht durchkommen. Nosferatu ist in dieser Stadt. An ihm werdet ihr versagen, ihr alle!"
Lars: ,,Beende es, Jan."
Ich riss dem Vampir mit bloßen Händen den Kopf ab. Sein Torso fiel zu Boden. Den Kopf behielt ich in der Hand, stellte mich vor den Wald und warf den Kopf hinein. ,,Seid bereit, Werwölfe, ihr werdet als erstes so enden." Ich hörte es in dem Wald aufheulen, gefolgt vom anderen Heulen.
Lars: ,,Nun wissen sie Bescheid..."
Shadow machte sich unsichtbar. ,,Ich bin bereit."
Lars klickte auch auf den Knopf. ,,Bitte macht es wie wir. Wir werden hier lebendig wieder rauskommen. Das verspreche ich euch."
Die anderen taten, wie ihnen geheißen. Ich schaute auf unser Haus. Da drinne lag Lisa und wartete darauf wieder zum Leben erweckt zu werden. Ich entsicherte meine Waffe und drückte auf den Knopf. Es war Zeit die Jagd zu beginnen. ,,Fünfzig Punkte. Ich brauche Fünfzig Punkte..."
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