Kurzgeschichte "Mein Tod" (Bücher / Autoren-Treffpunkt)

Kurzgeschichte "Mein Tod" (Bücher / Autoren-Treffpunkt)

Hey Leute. Ich bin 16 und schreibe schon Geschichten seit ich 12 bin. In diesem Forum habe ich vor einigen Jahren schonmal eine kleine Fantansy-Geschichte von mir gepostet. Nun hatte ich gerade spontan ne ganz andere Idee. Hat mit nem Traum zu tun.
Ich habe sie gerade an einem Stück geschrieben, in etwa 10 Minuten und habe sie nicht nochmal korrigiert. Ich hoffe sie gefällt euch trotzdem. Sagt mir bitte, was ihr davon haltet :)

PS: Sie ist vielleicht ein bisschen traurig, fand zumindest ich selbst ^^
Die Namen und der Ort haben nichts mit der Wirklichkeit zu tun, ich habe extra andere Namen genommen!







Mein Tod

Jetzt da ich hier liege Zweifel ich plötzlich an allem. Es war ein komisches Gefühl. Nicht der Schmerz, den ich gewohnt war. Es war wie ein warmes Pochen. Mit jedem weiteren Pochen wurde ich schwächer.
Mein ganzes Leben hatte ich an das Leben nach dem Tod geglaubt. Es musste einfach weitergehen. Sollte es einfach nur schwarz werden und dann war alles vorbei? Unmöglich, so hatte ich all meine Lebensjahre gedacht. Viel hatte ich auch nicht davon gehabt. Ich war zu jung. Zu jung zum sterben. Es würde nichts kommen nach dem Tod. Nichts.
Ich hörte die gedämpften Stimmen, wie sie sich immer weiter entfernten. Meine Augen waren offen, doch ich sah nichts, als verschwommene Umrisse.
Es würde einfach zu Ende sein, wie eine Kerze die man ausbläst.
Als mich diese Erkenntnis packte, wurde der Teil, der noch von mir übrig war panisch. Nein, es durfte nicht vorbei sein. Ich klammerte mich mit aller Kraft an den dünnen und schwachen Strang meines Lebens und zog an ihm. Ich wollte nicht sterben. Nein, jetzt noch nicht!
Ich zog mit aller geistigen Kraft, versuchte wieder in meinen Körper zu gelangen. Mein Lebenswille war mit der Erkenntnis zurückgekehrt. Ich wollte jeden Moment dieses Lebens genießen, welches noch vor mir lag.
Langsam wurden die Stimmen klarer und die Umrisse schärfer. Ich konnte mich sogar bewegen. Langsam fuhr ich mit meiner Hand zu meiner Schulter. Es war ein mühseliges verfahren, meine eigene Hand schien plötzlich Tonnen zu wiegen.
Wie konnte es sein, dass ich so wenig Schmerz spürte? Mein T-Shirt war nass, von Regen und Blut und dann ertasteten meine Finger die Stelle, an der mich die Kugel getroffen hatte. Die Wunde an sich war nicht besonders groß. Wieso sollte man daran sterben? Vielleicht hatte die Kugel wichtige Organe verletzt. Ich dachte nach, so gut es ging. Ich war nie besonders gut in Biologie gewesen. Hatte die Kugel meine Lunge getroffen? Das atmen fiel mir zunehmend schwerer.
Ich tastete auf der Wunde herum. Die Stimmen wurden immer hektischer. Und mit einem Mal war ich wieder da.
Ein unglaublicher und unbeschreiblicher Schmerz durchfuhr mich. Er ging von der Brust aus und fühlte sich genau nach dem an was es war. Ich hatte ein Loch in meinem Körper!
Ich schrie.
Die stimmen wurden klarer.
„Er ist wieder bei Bewusstsein!“, rief eine von ihnen.
„Wo bleibt denn der verdammte Krankenwagen?“, hörte ich Marvin brüllen. Seine Stimme erkannte ich. Und Alina. Sie schluchzte. Irgendjemand tröstete sie. Selbst jetzt war ich eifersüchtig. Würde dieser jemand es ausnutzen, ihre Trauer benutzen um sie für sich zu gewinnen?
Auf einmal war mir schrecklich kalt. Ich suchte nach wärmenden Gedanken, doch da war keiner mehr. Alina zu beschützen war alles was ich gemacht hatte. Zufällig hatte ich sie auf der Brücke gesehen und war ihr hinterher gelaufen. In diese unheimliche Gasse. Da war dieser Penner, mit seinen kaputten Klamotten, dem miserabel rasierten Gesicht und den braunen Zähnen. Woher hatte er wohl die Pistole?
Ich hatte mich vor Alina gestellt, obwohl ich ihr nichts schuldete. Es war ihr Wunsch mich zu verlassen und mich zu hassen. Ich hätte sie nur benutzt, hatte sie gesagt. Nie wusste sie, was ich wirklich empfinde. Nun vielleicht weiß sie es jetzt.
Der Typ hatte auf mich geschossen. Was dann passiert ist, weiß ich nicht mehr.
Ich fragte mich, warum er nicht noch einmal geschossen hatte und warum Alina überhaupt noch lebte. Ich konnte mir keinen Reim darauf machen.
„Nicht aufgeben, komm schon!“, sagte Marvin. Meine Augen waren geschlossen, jetzt da ich nicht mehr sterben wollte, hatte ich sie geschlossen. Es war angenehmer und die Regentropfen die in meine offenen Augen knallten hatten wehgetan. Nun öffnete ich sie wieder.
Marvin war über mich gebeugt. Mehr konnte ich nicht erkennen. Ich drehte meinen Kopf um einen letzten Blick auf Alina zu werfen, doch ich konnte sie nicht sehen.
Dann spürte ich, wie der Schmerz wieder nach ließ. Mir wurde wieder heiß und die Stimmen gedämpfter. Ich schloss die Augen wieder und biss mir auf die Unterlippe.
Nein, nein, nein, nicht sterben!, sagte ich mir immer wieder.
Jemand nahm meine Hand. Dankbar schloss ich meine Finger und ich wusste, dass es Alina war. Ich lächelte zaghaft und Tränen rannen mir über die Wange. Oder war es doch nur der Regen?
Mit aller Kraft hielt ich ihre Hand fest. Die Stimmen waren kaum noch zu hören, ich wusste, dass sie hektischer wurden. Finger an meinem Hals versuchten wohl meinen Puls zu messen.
Jetzt wo ich wusste, wo Alina war, nämlich genau bei meiner Hand, wollte ich sie noch mal sehen. Ich sammelte alle Kraft, die noch in meinem Körper war und öffnete die Augen.
Ich sah sie.
Sie sah mich.
Sie war so wunderschön. Sie beugte sich näher zu mir. Ob sie mich immer noch hasste.
„Ich liebe dich“, wollte ich schreien aber es war nur ein krächzen. Doch sie hatte es gehört. Ihre Hand löste sich schnell, denn sie schloss mich in die Arme und weinte wieder.
Ich hoffte nur, dass ich bewiesen hatte, dass ich sie nie benutzen wollte, sondern dass ich immer nur sie wollte.
Ich hatte gesprochen. Es fühlte sich an, als ob jemand meine Stimmbänder mit bloßen Händen zerriss und ich wusste, es war das letzte was ich gesagt hatte.
Die ganze Kraft die ich gesammelt hatte um das zu sagen löste sich auf. Sie war weg. Ich war selbst zu schwach um Alinas Hand zu greifen.
Ich schloss wieder die Augen.
Plötzlich war ich unglaublich müde.
Als ich mich vor sie geworfen hatte, war alles in der Welt hassenswert. Ich wollte regelrecht sterben.
Doch nun, da es so weit war, erinnerte ich mich an die guten Sachen.
Mein Vater, der mich so liebte, mein bester Freund und all die tollen Menschen die ich kannte. Ich war nie ich selbst gewesen, wenn ich was mit ihnen machte, wenn ich raus ging mit ihnen um mich zu besaufen oder um irgendwelchen Schwachsinn anzustellen.
Seit diesem Vorfall im letzten Sommer, war ich nie ich selbst gewesen.
Ich hörte die Sirene vom Krankenwagen.
Sie war so laut, dass ich sie hören konnte. Die Stimmen waren längst ein flüstern.
Der Krankenwagen würde zu spät kommen, sie würden nur eine Leiche vor finden.
Wieder schloss ich meine geistigen Arme um das Lebensband, welches nur noch ein dünner Faden war. Ich war wie ein Schwimmer, im Sturm, der kurz davor war zu ertrinken und sich an einen Rettungsring klammerte. Plötzlich fiel mir das Atmen schwerer. Ich konnte zwar noch Luft einsaugen, aber sie füllte nicht meine Lunge, gab mir keine Kraft. Es war wie als würde ich Wasser einatmen. Meine Kehle schnürte zu. Die linke Schulter, da wo mich die Kugel getroffen hatte, konnte ich nicht mehr spüren. Nicht mal mehr den Schmerz. Meine gesamte linke Seite war taub. Doch rechts nahm Alina wieder meine Hand und ich hielt sie wieder fest. Ich riss die Augen auf, aber konnte nichts sehen. Nur den grauen, Wolkenverhangenen Himmel. Hören tat ich überhaupt nichts. Und ich atmete nicht mehr.
Dann riss das Band, welches meinen Geist mit meinem Körper verbunden hatte.
Es war als wäre all das nie gewesen, nur ein Traum oder ein dummes Spiel.
Ich stürzte ins Nichts.
Mein Herz war Tod. Ich wusste, in wenigen Minuten würde der Hirntod folgen. Die Gehirnzellen starben rasant ab und ich verlor Erinnerungen und Fähigkeiten mit letzter Kraft stellte ich mir die Frage.
Was nun?
Dann war alles weg.
Ich verließ meinen Körper.
Ich konnte nicht mehr denken, nicht hören, nicht fühlen, nicht lenken. Aber ich konnte sehen, obgleich ich nicht verstand was ich sah.
Da lag ein junge, nicht einmal volljährig auf dem schmutzigen Boden im Regen. Sein T-Shirt war Blutrot und um ihn herum war eine rote Lache. Ein Mädchen hockte neben ihm und hielt weinend seine Hand umklammern. Ein Junge, im selben Alter wie die beiden, lief nervös auf und ab. Ein weiterer, etwas älterer Mann mit kreidebleichem Gesicht stand ratlos daneben. Von etwas weiter weg kamen Leute in roten Jacken und Koffern angelaufen. Ein paar von ihnen rollten eine Trage vor sich her. Doch es war zu spät.
Der Blick entfernte sich immer weiter.
Obgleich ich kein Herz mehr hatte, fühlte ich diesen unglaublichen Schmerz der Trauer und des Bedauerns.
Mein Vater, er hatte sein ganzes Leben für mich gearbeitet und ich starb, bevor ich es leben konnte.
Meine Freunde, sie hatten soviel für mich getan, doch umsonst.
Alina, gerade hatte sie erkannt, was sie mir wert war und schon verließ ich sie.
Und ich selbst. Ich hatte 70, 80 Jahre Leben weggeworfen, nur um ein dummer Held zu werden. Ich bedauerte es so sehr und wollte schreien, doch ich hatte keinen Mund. Ich wollte weinen, doch ich hatte keine Augen.
Dann verschwand die Szenerie, die ich von oben beobachtet hatte.
Alles um mich herum verschwand.
Ich starb.
Heei Fomt-Freak ^^
Also ich habe deine Geschichte gelesen und sie gefällt mir ganz gut. Sie ist sehr düster und behandelt nicht gerade ein alltägliches Thema (was grundsätzlich immer gut ist). Du hast die Geschichte gut geschrieben, hie und da gibt es einige Kommafehler, aber die sind nicht all zu schlimm. Aber ich hoffe doch, dass das nichts biographisches war, oder? =(
Ah ja, MP ist in letzetr Zeit eher etwas still geworden, war auch etwa vor vier Jahren schon mal hier, aber jetzt ist gar nichts mehr los hier. O.o
Hallöchen. Danke für die Antwort.
Nein, das ist nicht biograpisch. Alles nur ausgedacht^^
Ich finds auch schade, dass Du der einzige bist, der sie scheinbar gelesen hat, aber allgemein scheint es ja nicht mehr viele Leute zu geben, die sich mit Büchern bzw Geschichten befassen. Ich habe die Geschichte auch in einem anderen Forum gepostet - ohne Antwort.
Kennst Du vielleicht noch ein gut besuchtes Buch/Autoren- Forum??
Beste grüße
Hast mal auf http://schreibwerkstatt.de versucht?
Na ja, ich hab ein eigenes und kleines (das aus etwa drei Vorgängerforen entstand, wobei immer wieder User verloren gingen =( ), aber momentan herrscht dort auch Sommerflaute... XD Aber das Forum ist ja auch erst zwei Monate alt. ^^

Schreibwerkstatt.de ist sicherlich eine gute Anlaufstelle (bin selber nicht regristriert). Es scheint eine grosse Community zu sein (wobei ein Blick auf die Mitgliederliste verrät, dass auch dort nicht alle wirklich viel posten). Aber dort hast du sicherlich auch eine grosse Chance einen Kommentar zu bekommen und ich persönlich finde auch den "theoretischen" Teil des Forums klasse. So was möchte ich in meinem Forum auch gerne aufbauen. ^^ Jedenfalls schaue ich dort auch manchmal rein...

Es scheint als wäre MP allgemein eher ausgestorben. Ich war ja schon mal aktiv, vor etwa 4-6 Jahren. Damals gab es viel mehr Autoren und wir haben uns immer gegenseitig Kommentare gegeben. Aber irgendwie ist jeder seinen Weg gegangen und man kann nicht wirklich mehr Kontakt mit ihnen aufnehmen... Ich habe mich wieder angemeldet, weil ich das etwas vermisste, aber hier scheint es viel weniger aktive User zu geben, besonders Autoren. =/
hallöle leutchen

ich bin 14 u schreibe selbst auch geschichten bloß meine jetzigen hängen alle fest ich komm nich weiter. vll könnte mir jemand weiterhelfen wäre sehr dankbar. u deine geschichte fomat-freak fand ich sehr gut. ein bisschen düster (aber nich so düster wie meine sachen die sind schlimmer xD) aber recht gut. u die rechtschreibfehler u kommasetzung is nicht bemängelnswert (zumal das hier ein internet forum ist). u mich persönlich hat sie auch sehr angesprochen zumal ich auch mal kurz vor dem tod war (ursache war/wäre verbluten gewesen) u weiß was da in einem vorgeht. falls jemand sich mit mir mal darüber unterhalten will ich gebe gerne icq u e-mail weiter

mfg. marshmallow
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