Mindfuck (Film und Musik)

Mindfuck (Film und Musik)

Ich setzte mal schlichtweg vorraus, dass alle Filminteressierten wissen, was ein Mindfuck-Film ist.

Wenn nicht , Mindfuck-Filme.

In diesem Thread würde ich gerne über diese besagten Filme diskutieren, wie beispielsweise Shutter Island, Die üblichen Verdächtigen oder Inception .

Die möglichen Szenarien abwägen, logische Zusammenhänge herstellen oder Lücken in den Argumentationsketten aufweisen, Theorien erfinden und erläutern.

Ein kleiner Denkanstoss könnte aus den Filmen Shutter Island oder Inception

Ist die Insel wirklich ein Testgelände , vor allem der Turm , wo der Marshall Edward Daniels Experimente unterbinden muss oder wird oder tut man Andrew Laeddis nur einen Gefallen ?

War Dominik Cobb schon immer in einem Traum gefangen und seine Frau konnte sich durch den Selbstmord befreien oder hatte seine Frau wegen der Inception nur noch Wahnvorstellungen und beeinflusste Doms Leben ?


Ich will nochmal ausdrücklich klarstellen, dass kontroverse Diskussionen schwer erwünscht sind und sich nicht nur auf die von mir angesprochenen Filme beschränken soll.

Have Fun

Greetz
Gute Mindfucks wie der aus "Die Üblichen Verdächtigen" sind vor allem nicht vorhersehbar und ziehen das Film-Ende nicht ins Lächerliche. Beim ersten Punkt versagt Inception und beim zweiten Shutter Island. Ich könnte dir eine ganze Liste an Mindfuckfilmen zusammenstellen, finde es aber idiotisch, wenn man bei einem Film schon weiß, dass er mit einem Mindfuck enden wird. :-/

Edit: Das Problem wurde auch in einer IT Crowd-Folge auf sehr geniale Weise verdeutlicht. Ich glaube, es handelte sich um s2e03.
Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und sage, dass ich Shutter Island nicht sah, lediglich den Plot in der englischen Wikipedia las. Meiner Meinung nach verriert der Trailer bereits mehr als deutlich den möglichen Mind-Fuck. Außerdem sollten wir vielleicht klar unterscheiden zwischen einem simplen Storytwist und einem Mind-Fuck.
Repo-Man hat einen dezenten Mind-Fuck/Twist eingebaut, der aber nicht Kern/Ziel des Films ist.
@Lee

" Gute Mindfucks wie der aus "Die Üblichen Verdächtigen" sind vor allem nicht vorhersehbar und ziehen das Film-Ende nicht ins Lächerliche. Beim ersten Punkt versagt Inception und beim zweiten Shutter Island."

Das musst du mir erklären,was du mit vorhersehbar und ins Lächerliche ziehen meinst.

"Beim ersten Punkt versagt Inception und beim zweiten Shutter Island. Ich könnte dir eine ganze Liste an Mindfuckfilmen zusammenstellen, finde es aber idiotisch, wenn man bei einem Film schon weiß, dass er mit einem Mindfuck enden wird. :-/"

Ich finde insofern es gar nicht so schlimm, wenn man weiss, dass der Film ein Mindfucker ist, da dies die Spannung erhöht und das Interesse steigert.
Man will halt wissen, warum er Mindfuck ist, wo der Twist im Plot eintritt , ob das Ende völlig im Kontrast zur Handlung steht oder ob das Ende offen ist.

So wie es Bruce Wayne in seinem Beitrag deutlich macht.
Man muss schon klar definieren, auf welche Eigenschaft ,sag' ich jetzt mal, des Mindfuckers man sich bezieht.

Nochmal an Bruce Wayne.

Könntest du ein wenig über Repo-Man erzählen ?
Scheint spannnend zu sein .

Greetz
Okay, SPOILER-ALERT!

Zaubertinte: [Repo-Men folgt einem Protagonisten bei einer actionreichten Story gegen das Böse und am Ende sitzt er mit seiner neu gewonnenen Freundin am Strand und es geht ihm gut. Auftritt Mind-Fuck: Tatsächlich hat der Protagonist einen wichtigen Kampf im Film verloren und wurde zu diesem Zeitpunkt in ein Koma versetzt und alles was der Zuschauer zuvor gesehen hat ist ab diesem Zeitpunkt nicht wirklich passiert.]

Ende Spoiler!

Problem an diesem Mind-Fuck ist, dass er völlig unerheblich ist. Ohne ihn wäre es ein Actionfilm mit Happy End, nun ist es ein Actionfilm mit semi-bösem Ende. Auswirkungen auf Story, Motivation, Erwartungen hat das aberpraktisch nicht. Es kommt am ende so daher und man denkt sich kurz: "Ach! sie mal einer an. - Schatz, jetzt schalt doch mal auf RTL...."
Vorhersehbar: Wenn der Mindfuck - wie Bruce Wayne es schon angemerkt hat - auf dem Kern des Films beruht, dann ist er nicht überraschend.
Inception Spoiler:
Zaubertinte: [Da die Handlung von Inception im Traum eines Traums eines Traums spielt, ist es kein so krasser Mindfuck, dass die eigentliche Realität auch bloß ein Traum ist. Mit sowas rechnet man während des Films bereits, wenn man schon eine Handvoll Mindfuckfilme gesehen hat.]

Lächerlich: Wenn der Mindfuck die Story nicht verbessert, sondern einfach nur Stilmittel ist, um ein schnelles Ende herbeizuführen, ohne dass es besonders einfallsreich oder sinnvoll wäre. Hier fehlen in der Regel alle heimlichen Andeutungen für einen Mindfuck. Einfachste Version: Eine sehr verzwickte und hochspannende, kaum aufzulösende Handlung wird damit beendet, dass der Protagonist aufwacht und alles bloß geträumt hat. Ungefähr in dieses Schema passt auch Shutter Island und damit ist es lächerlich. Ähnliches gilt für Filme wie Identität oder Fight Club.

Der Repo-Man-Mindfuck war nicht unbedingt notwendig, aber in seiner Konzeption fügte er sich trotzdem gekonnt in die Handlung ein.

Wenn man von einem Film weiß, dass er ein Mindfuck-Ende hat, ist der Film zwar während des Anschauens spannender, aber das Ende verliert massiv an Wirkung und Schockeffekt, da man sich während des Betrachtens bereits alle möglichen Ausgänge überlegt und die tatsächliche Auflösung dann fast schon nur noch enttäuschend sein kann. Es gibt natürlich auch Mindfuck-Filme, die so unbeschreiblich schlecht sind, dass selbiges gilt, auch wenn man vorher nicht genau weiß, dass sie mit einem Mindfuck enden. Dazu gehört zum Beispiel Hide and Seek.

Ich selbst habe die meisten Mindfuck-Filme gesehen, finde aber Filme interessanter, die nicht einen großen Mindfuck am Ende haben, sondern mehrere kleine verteilt, die Story also immer eine neue Wendung bekommt. Also mehr so etwas wie Basic oder Memento. Die wahren Mindfuck-Götter sind aber die Lost-Autoren.
Meiner Meinung nach ist ein Mindfuck dann am gekonntesten eingesetzt, wenn er sich perfekt einfügt und Dinge, die einem seltsam vorkamen, aber denen man kaum Beachtung geschenkt hat, auflöst. Wenn man sich beim nochmaligen Betrachten des Films an die Stirn klatscht und sich wundert, dass man das alles nicht hat kommen sehen.

Insofern finde ich den Mindfuck in The Sixth Sense sehr meisterhaft umgesetzt.
"Wenn der Mindfuck die Story nicht verbessert, sondern einfach nur Stilmittel ist, um ein schnelles Ende herbeizuführen, ohne dass es besonders einfallsreich oder sinnvoll wäre. Hier fehlen in der Regel alle heimlichen Andeutungen für einen Mindfuck.
Okay, sowas ist unkuhl.

Eine sehr verzwickte und hochspannende, kaum aufzulösende Handlung wird damit beendet, dass der Protagonist aufwacht und alles bloß geträumt hat.
Welcher Film endet so bzw. welcher renomierte Regisseur würde so ein Ende ernsthaft riskieren ?
Da sollte man keine pauschalen Aussagen treffen, meine ich.

"Ungefähr in dieses Schema passt auch Shutter Island und damit ist es lächerlich.
Kann ich so nicht akzeptieren.Aber das ist meinungsbedingt.

"Wenn man von einem Film weiß, dass er ein Mindfuck-Ende hat, ist der Film zwar während des Anschauens spannender, aber das Ende verliert massiv an Wirkung und Schockeffekt, da man sich während des Betrachtens bereits alle möglichen Ausgänge überlegt und die tatsächliche Auflösung dann fast schon nur noch enttäuschend sein kann"
Wenn ich einen Film schaue, spekuliere ich nicht währenddessen uns stelle Theorien auf, sondern konzentriere mich voll und ganz auf den Film, versuche mich in eine Art Atmosphäre hineinzuversetzen, wenn ich denn natürlich ernsthaftes Interesse daran habe, alles zu verstehen.
Da bleibt mir gar keine Zeit, um Vermutungen aufzustellen.

"Ich selbst habe die meisten Mindfuck-Filme gesehen, finde aber Filme interessanter, die nicht einen großen Mindfuck am Ende haben, sondern mehrere kleine verteilt, die Story also immer eine neue Wendung bekommt. Also mehr so etwas wie Basic oder Memento"
Wieder eine Frage des Geschmacks.
Kann dir aber genauere Rückmeldung geben, nachdem ich Memento gesehen habe.
Habe es mir vorgenommen.

Greetz
Ich sah letztens Memento.
Das ist ein Film, den ich Mind-Fuck nenne.
Da ist Inception ja ein Witz gegen.

Greetz
Gut, dann schaue jetzt wahlweise War, Lucky # Slevin, Big Nothing, Haus der Fliegenden Messer, 8 Blickwinkel oder Prestige. Alles sehr verschiedene, aber perfekt inszenierte Filme, die nicht unbedingt durch ein erschreckendes Ende bestechen (manche tun es dennoch), die einen aber vor allem während des Betrachtens die ganze Zeit in dem wunderbaren nervenkitzelnden Gefühl lassen, dass man bis zum Ende irgendwie nie alles weiß und versteht. :)
Bei Lucky Number Slevin, Memento, 8 Blickwinkel und Prestige kann ich mich anschließen. Was mich damals auch sehr mitgerissen hat war wohl das Ende von Saw 1. Weil ich einfach wirklich überhaupt garnicht drauf gekommen bin.
Kennt hier jemand Oldboy? Auch einen hammer Mindfuck wie ich finde.

@ Lee: Für die Lost Autoren sollte eine eigene Religion entstehen! Auch wenn sie die Serie ich sag mal nicht ganz so übertrieben toll gestaltet haben, wie ich es mir erwartet hatte. Nach 6 Jahren hab ich mir einfach mehr erwartet^^
Oldboy ist wahrscheinlich der beste koreanische Film aller Zeiten. :)

Ich fand das Ende schon in Ordnung (vielleicht hätte noch mehr drin sein können), aber man hätte auf jeden Fall nicht den Fehler machen sollen, dieses Ende vorher abzustreiten.
Aber allgemein die Filme von dem Macher von Oldboy sind genial :)
Ich fand das Ende ja trotzdem wunderschön, so geweint hab ich im ganzen Leben noch nich :D aber eben Auflösungsmäßig hätt ich wirklich mehr erwartet...
Zum Thema Mindfuck fällt mir grade noch die Kultserie "Twin Peaks" von David Lynch ein. Da gibt es etliche solcher WTF!? Momente. Sollte man auf alle Fälle mal gesehen haben.
Twin Peaks is aber auch nich für jedes Publikum geeignet :) Obwohls auf alle Fälle DIE Kultserie schlechthin is... "Verdammt guter Kaffee" "Harry sagen sie mir... was sind das für Bäume?" ..."Douglastannen." "aaah... Douglastannen.." :D
Hat mal einer Harper's Island gesehen? Bin mir gerade nicht ganz sicher, aber ich denke, dass man diese kleine Serie auch in die Kategorie Mind-Fuck setzen kann.
Das Ende von "The Cold Hour".
An alle Mind-Fuck Fans.

Donnie-Darko ist PFLICHT.
Muss geguckt werden.

Greetz
Fand ich langweilig.
Donnie Darko... da erinner ich mich irgendwie nur noch an das extreme Hasenkostüm XD. Mindfuck aber auf alle Fälle, da ich der Story teilweise nicht mehr folgen konnte.

War Butterfly Effect nicht auch sowas krasses?
Fand ich langweilig.

Dann muss ich dich der Unfähigkeit unterstellen, Tiefgrund aus Filmen nicht raus interpretieren zu können.
Ein Inbegriff des erfolgreichen Mindfucks.
Du enttäuschst mich.

War Butterfly Effect nicht auch sowas krasses?
Jap, nur schlechter und weniger tiefgründig.

Greetz
Dann muss ich dich der Unfähigkeit unterstellen, Tiefgrund aus Filmen nicht raus interpretieren zu können.
Ein Inbegriff des erfolgreichen Mindfucks.
Du enttäuschst mich.


Nur kann man Filme auch langweilig finden und sie zeitgleich in ihrer Gänze und Tiefe begreifen.
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