Der Amerikanische Traum trump-ft auf! :> (Gesellschaft)

Der Amerikanische Traum trump-ft auf! :> (Gesellschaft)

Er lebt tatsächlich noch, der gute alte "American Dream".

Wo einer zum höchsten politischen und militärischen Titel kommen kann, ohne eine politische oder Militärische Karriere gehabt zu haben... Oder auch nur vom weiten zugesehen zu haben. Smiley

Aber um gleich mal ein Teil der Volksverdummungen klar zu stellen: Die Amis haben Trump nicht bewusst gewählt... Sie haben sich kollektiv für den Münzwurf entschieden.

Trump hatte weniger Stimmen als der letzte Kandidat, Mitt Romney. Und auch als der vorletzte Kandidat, John McCain. Wie kann das sein? Ganz einfach, Hilary hatte massiv weniger als Obama. Gut halb USA hatte die Schnauze voll und ging nicht wählen, nach den Motto: "ich will nichts damit zu tun haben".

Die Statistik sieht folgendermassen aus (+/-, afaik zählen die immer noch nach).


Immer schön fair bleiben. Und freuen wir uns über das Potential für Southpark-Folgen! Smiley
@"Nix Militärisch": Trump war meines Wissens nach schon auf einer Militärakademie und hatte beim Vietnam-Krieg einfach nur irre Glück gehabt, nicht gezogen worden zu sein.
Er war bei einer Prep-School was für mich nach eine Privatschule für Reiche tönt, die sowas wie eine Militärausbildung simuliert.

Aber das Intro hätte allgemeiner klingen sollen und Hilary einschliessen. Quasi in einer logischen Gesellschaft hätte der eine unmöglich den Presi-Titel kriegen dürfen, die andere unmöglich Commander.

...obwohl sie vermutlich mehr Deeskalationstraining erlebt hat als Trump je könnte. Aber das Prinzip steht. :>
Mathematisch gesehen finde ich es absurd, auf Grundlage welcher Zahlen so schwerwiegende Entscheidungen getroffen werden. Clinton hat 47,7% der Stimmen, Trump 47,5%. Für den Brexit stimmten neulich 51,9%, die übrigen 48,1% dagegen. Solche Ergebnisse sind indifferent, eine Konsequenz zwar trotzdem möglich, aber völlig widersinnig. Alle Volksabstimmungen und Wahlen, deren Ergebnisse nicht signifikant sind in dem Sinne, dass eine der Optionen wenigstens 5% mehr Stimmen als die Alternative erhalten hat, sollten so lange wiederholt werden müssen, bis sie es sind. Denn innerhalb der alltäglichen Schwankungstoleranzen kann unmöglich ein repräsentatives Ergebnis zustande kommen. Ein Präsident Trump vertritt eben nicht das Volk. Er hat einen Münzwurf gewonnen und nichts weiter. Aber mit dieser stupiden Rechtfertigung darf er jetzt vier Jahre lang am Weltuntergang feilen.

Und wenn noch mal jemand in der Schule fragt, wofür man Mathe braucht: Genau dafür! Damit man der Unsinnigkeit von 50:50-Entscheidungen vorzubeugen lernt.

Wenigstens ein Lichtblick bleibt uns: In drei Jahren beginnt schon wieder die Wahlkampfsaison für 2020.
Es ist das zweite Mal zu meinen Lebzeiten das der Kandidat mit weniger Stimmen Präsident wird.
Wie heisst es doch? Wahlen ändern gar nichts sonst wären sie verboten.

Was ich persönlich schlimm finde ist wie sehr es den knapp 50% Nichtwählern recht gibt. Einerseits sind die der Hauptgrund das es zum Münzwurf kam, andererseits wird ihr Argument "es bringt ja nichts zu stimmen" bestätigt. Genau dieses Gefühl ist der Auslöser, und der Kreislauf bleibt bestehen. =\
@Lee: Womit du teilweise das zusammenfasst, was mich persönlich an Demokratie störst. Gerade beim Brexit hätten die Gewählten mehr "Eier" zeigen können, aber Cameron hatte ja gerade mit dem Thema viel herumkokketiert.

Die Sache bezüglich des Münzwurfes kannst du im Übrigen aber auch genauso analog für die Gegenseite argumentieren.
@Judas

http://www.vox.com/policy-and-politics/2016/11/11/13587532/donald-trump-no-experience

Japp, es war wohl doch wonach es klang. Eine Privatschule für Reiche. Jedenfalls wird ihn scheinbar keine Erfahrung angerechnet (wie vielen anderen auch nicht, wohlgemerkt, unter anderem Obama).
Dann ist ja meine Gegenrede zu Anfang offensichtlich entkräftet. Meine auch, dass der da auch von seiten des Vaters hingesteckt worden ist, weil "bully" bzw. "verhaltensauffällig" oder sowas.

Bin mal gespannt wo der die Palin einsortiert.

Wenn man an Lees Post anknüpft wird aber genauso auch klar, wie schlecht Hillary Rodham Clinton (HRC in Zukunft) für den Wähler war - der Münzwurf für die Wahl zwischen zweier Bestialitäten. Wir werden sehen ob und welche Vorzüge Golden Freezer gegenüber Palpatine hat.
Obake: Ja, die Wahlquote ist erschreckend. Ich laste unter anderem den Umfrageerstellern die Schuld für den Ausgang der Wahl an. Drei Effekte wurden hier offenbar einfach unterschlagen, die sich aus gesundem Menschenverstand ableiten lassen und welche die Aufsteller solcher Statistiken hätten in ebenjene miteinfließen lassen müssen:

1. Die Stimmen von Anhängern extremer Parteien müssen stärker gewichtet werden. Die Umfragen finden in der Regel auf der Straße statt und lauten etwa: "Wenn heute Wahlen wären, wen würden Sie wählen?" Jeder Liberale, Freidenkende, Demokrat und Unterdrückte würde Clinton nennen, auch wenn sie ihn als Person nicht überzeugt. Alle anderen würden Trump nennen. Aber aus Überzeugung. Anhänger extremer Kandidaten und Parteien sind fanatischer. Wenn nun also am Wahltag die Leute, die "im Wesentlichen für Clinton" sind, plötzlich befinden, dass sie keine Lust haben, sich vor überfüllten Wahllokalen einzureihen, bleiben sie einfach daheim. Aber die Anhänger der extremen Partei stehen geschlossen an den Urnen. Die Wahlbeteiligung der Anhänger ist umso höher je extremer die Partei ist.
2. Die überdeutliche Kommunikation eines Kandidaten als vermeintlich sicheren Sieger führt wiederum selbst zu drei Reaktionen
a) Die Anhänger dieses Kandidaten, die es nicht so ganz ernst meinen, sind vom Sieg überzeugt und dass ihre Stimme ja gar nicht mehr gebraucht werde
b) Die Anhänger des Gegenkandidaten werden umso wahrscheinlicher wählen gehen, weil ihre individuelle Stimme umso wichtiger erscheint
c) Menschen sympathisieren stets mit Schlechtergestellten. Dem Sieger wird sein Glück vergönnt, es werden wieder "faire" Voraussetzungen geschaffen
3. Dekadente Gesellschaften neigen zur Selbstverstümmelung, zur Lust am politischen Selbstmord. Das individuelle politische Mitbestimmungsrecht wird umso gewichtiger empfunden, je stärker die Politik dadurch beeinflusst wird. Dabei ist es zweitrangig, ob zum besseren oder schlechteren. Menschen sehnen sich nach Macht. Eine Stimme, die für die etablierte Partei abgegeben wird, die die Politik im Wesentlichen dahinplätschern lässt (ohne direkt etwas falsch zu machen), wird als weggeworfen empfunden. Der Brexit war sicher nur deshalb möglich, weil ganze Bevölkerungsgruppen Teil eines Zeitenwandels sein wollten, Geschichte schreiben wollen. Dabei sein, etwas erleben. Man stellt das eigene Land vor Probleme, weil man gespannt ist, wie es sich in diesem Was-wäre-wenn-Szenario behauptet. Ob dies Vor- oder Nachteile bringt, ist nicht von Bedeutung. Die Menschen sind unterhaltungssüchtig und geltungsbedürftig. Es dürfte nicht eben wenige geben, die erst im letzten Moment der Abstimmung in einem leichten Anfall von Wahnsinn und einen Gefühl von "Ach scheiß drauf!" die unvorstellbare Partei wählen.

Bisherige Hochrechnungsmodelle anzuwenden war naiv, weil bisherige Wahlen immer zwischen gemäßigten/seriösen Parteien stattfanden. Stattdessen hätten die Modelle um zwar schwer kalkulierbare, doch real vorhandene externe Einflüsse erweitert werden müssen. Dann hätte das Damoklesschwert tiefer gehangen, die Warnsirenen schriller geklungen. Wenn man einmal im Leben einen Soziologen hätte gebrauchen können, dann wohl hier. Eine ausschließlich von Journalisten, Politologen und Statistikern erstellte Umfrage bildet nunmal nur behauptete Aussagen ab. Die Frage "Hand aufs Herz, wie wahrscheinlich werden Sie wirklich wählen gehen"? böte für den Anfang eine gute Grundlage zur Normalisierung der erhobenen Antworten.
"Bin mal gespannt wo der die Palin einsortiert."

Ich sah 'zig Kommentare auf youtube oder reddit à la "Palin? Ich hab für Trump gestimmt, aber ich wollte sicher nicht Palin!" Obwohl er ganz deutlich war die kriegt ein Chefposten über. Smiley

Momentan heisst es Innenministerin. Mal sehen ob das so umgesetzt wird, sie ist nur eine von mehreren Optionen auf der Liste.

Viel interessanter ist da Ben Carson, der das Bildungswesen übernehmen soll. Ein Creationist. Bildungswesen.


Also Trump versprach die Karten neu zu mischen und das tut er offenbar. Mal sehen wie sich das entwickelt... von weiten. Wir schauen vorerst mal lieber von weit weg. (°-°)
Naja, so ist das mit den Versprechungen

Carson war doch auch heftiger Neurochirug? Bei den Amerikanern ist das mit der Religiösität allgemein wichtiger als hier, aber die abgefahren hohe Zahl von kreationistischen Wissenschaftlern ist schon traurig/absurd.

@Lee: Sehr schön die Gefahren beim Wahlverhalten und die Schwächen des "polling" zusammengefasst.
"Carson war doch auch heftiger Neurochirug?"

Genau der. Und scheinbar sogar ein ziemlich guter.
Irgendwann wars ihm wolh zu langweilig und wechselte auf Politiker und wurde ein "Born-Again-Christian".
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