Bildungsreformen (Schule)

Bildungsreformen (Schule)

Wieder ein toller Vorschlag aus dem Bildungsministerium: Um künftig bei internationalen Bildungssystemvergleich wieder vor Papua Neuginea und Äthiopien zu landen sollen nun alle Schüler bis sie 15 oder 16 sind eine Schule besuchen und sich erst dann aufteilen. Wie wunderbar...Bis zur 10. Klasse darf dann ein Gymnasiast mit Hauptschülern zusammensitzen. Wer da wen auf welches Niveau zieht dürfte wohl klar sein.

Ausserdem was soll denn bitteschön dieses "wir haben zu wenig Abiturienten". Ich dachte immer das Abitur wäre so etwas wie ein Qualitätsstandart, da ist es eigentlich logisch, dass die Zahl der Abiturienten nicht zunehmen kann. Denn warum soll es denn auf einmal 5% mehr Kluge geben?

Mein Vorschlag wäre die Hauptschule zu stärken, da heute 90% der Grundschüler mehr oder auch weniger berechtigt aufs Gymnasium gehen ist mit einem Hauptschulabschluss oder einem Realschulabschluss kaum noch was anzufangen.
Hauptschule heisst ja nicht, dass der betreffende trotz bestandenem Abschluss strohdumm ist, sondern dass er einfach viel mehr handwerklich, praktischen Unterricht hatte.
eigentlich wird in der hauptschule gleich viel "praktischer unterricht " wie in allen anderen schulen betrieben .
weiss ich nicht, aber wenn nicht wärs schade drum. Also mehr praktischer Unterricht an HS...
Die Idee ist aus der Zeit der DDR. Da hats wunderbar geklappt. Zumindest sagen das meine Eltern, die damals lehrer waren...
"Da hats wunderbar geklappt"

Würde mich nicht wunden,wenn deine Eltern dazu|http://www.mogelpower.de/forum/thread.php?94435 gehören würden. -.-
Fakt ist nunmal,dass das Bildungssystem in der DDR ziemlich unfair war.

@ Draconis

Wichtig wäre wohl auch noch,das nur die Lehrer bestimmen dürfen ob ein Schüler auf das Gymnasium kommen darf und nicht wie bisher die Eltern.
Es gehen ~40% der Grundschüler aufs Gymnasieum und nicht 90.

Und manche Sachen haben in der DDR besser geklappt, zum Beispiel Kinderbetreuung für berufstätige Mütter. Nur weil manches in der DDR Mist war, war ja nun nicht alles so!

@Topic: In Ländern, die gut abgeschnitten haben, wie Skandinavien etc, gibt es auch kein "Gymnasium" sondern dort gehen auch alle zur gleichen Schule. Sooooo schlecht kann das System also nicht sein, der Fehler liegt woanders.
@ dj 4

Wichtig wäre wohl auch noch,das nur die Lehrer bestimmen dürfen ob ein Schüler auf das Gymnasium kommen darf und nicht wie bisher die Eltern.


Das seh ich nicht so, auch wenn der Lehrer die Leistung des Schülers kennt, spielen noch andere Faktoren eine Rolle. Deswegen würde ich nicht die Zukunft des Schüles schon vom Lehrer "verbauen" lassen.

Die Idee mit der "Gesamtschule" ist auch nur gut, wenn die besseren Schüler bzw. jeder Schüle die Möglichkeit erhält in dem Fach wo er seine Stärken sieht auch verstärkt gefördert wird.
Also ich find schon, dass dj4 da recht hat. Wer keine Leistung für das Gymnasium erbringt (warum jetzt auch immer), hat eben kurzerhand Pech gehabt. Eltern haben ihre statistischen 1.39 Kinder, glauben aber alles, besser zu wissen als ein Lehrer, der erstens Pädagogik studiert hat und zweitens 200 Kinder/Tag sieht.

Wenn wirklich was vorkommt, was die Leistung des Schülers so erheblich schmälert, kann man mit dem Lehrer ja auch über Scheidung, Tod des Großvaters etc reden. Abgesehen davon ist das ja keine Sackgasse, die Schulformen sind durchlässig genug, auch nach oben. (Dass sowas derzeit praktisch nicht vorkommt, beweist nur, wie viele Eltern Ihr Kind trotz anderslautender Empfehlung unbedingt auf dem Gymnasium sehen müssen).

Bei uns hatten wir Leute, die sind locker mal zweimal sitzen geblieben (und daher dann auch vom Gymnasium geflogen). Das macht sich im Lebenslauf sicher beschissener aus als wenn man die 11 wiederholt, weil man danach doch besser geworden ist. Und kostet auch mehr Zeit.
@ dj4:
Meine Eltern wollen bestimmt nicht die Mauer zurück. Aber meine Eltern zählen eben zu den Leuten, die nicht gleich alles, was mit DDR zusammenhängt, verteufeln.

Du hast Recht, es gab in der DDR schlechtere Chancen in der Schule für z. B. Christen. Und man konnte auch nur Abitur machen, wenn man einen Beruf studieren wollte, den die "Volkswirtschaft" brauchte.

Aber dieser eine spezielle Gedanke (nämlich bis zur achten Klasse keine Trennung) ist jetzt auch realisierbar.
ich denke auch, es sollte von den lehrern bestimmt werden, wer auf gymnasium kommt und wer nicht.
Bei und gibt es meistens so um die fünf 5. Klassen und in der 10 gibt es immer nur noch drei klassen.
Keine 50% der 5. klässler machen ihr abi.
Und das verschlechtert auch enorm die LErnmethoden bzw. das Lerntempo.
Mehr Abiturienten kann es serwohl geben. Schaut mal an, wo Grundschüler hingehen. Viel zu viele auf die Hauptschule, teilweise sind da auch viele Ausländer, die das geringe Niveau noch mehr drücken. Ich hab's erzählt bekommen, er musste NIX machen und hat nur 1er bekommen. Die sollten lieber auf die Realschule, weil da können sie mehr aus sich machen (sind immerhin nicht dumm). Genauso ist es auf der Real, da könnten auch mehr aufs Gymi gehen, aber manchmal ist es auch eine Frage des Willens, es besteht eben zwischen den Schularten ein unterschied - je höher, desto anstrengender ist es.
Nun ja in meiner Klasse war es noch nicht so, aber z.B. bei meiner 3jahre jüngeren Schwester sind alle bis auf 4 Schüler aufs Gymnasium gekommen.

Was mich ja immer besonders aufregt sind Schüler, die die 4. Klasse wiederholen um dann beim zweiten Durchgang endlich die Noten fürs Gymnasium zu haben.

"Die Idee mit der "Gesamtschule" ist auch nur gut, wenn die besseren Schüler bzw. jeder Schüle die Möglichkeit erhält in dem Fach wo er seine Stärken sieht auch verstärkt gefördert wird."


im Prinzip ist das immer gut, ob Gesamtschule oder nicht, aber auf Gesamtschulen ist es wesentlich schwerer zu realisieren. Talente - egal welcher Art - gehen in der ewigen Gleichmacherei unter.

Menschen sind nun mal nicht gleich, jeder hat unterschiedliche Talente, da kann man nicht einfach alle in einen Topf schmeissen.
Nur weil Finnland und ein paar andere Länder,die Gesammtschulen haben,bei PISA erfolgreich waren, soll dieses Modell jetzt auf Deutschland übertragt werden?Wer sagt uns denn,das wirklich die Gesammtschulen der Grund für die vorderen Plätze sind?Ein innerdeutscher Vergleich ist da wohl effektiver.Und nachdem liegen Bundesländer,die kaum Gesammtschulen haben vor dennen,die welche haben.

"Das seh ich nicht so, auch wenn der Lehrer die Leistung des Schülers kennt, spielen noch andere Faktoren eine Rolle. Deswegen würde ich nicht die Zukunft des Schüles schon vom Lehrer "verbauen" lassen."

Gell,und Eltern sind ja auch so objektiv gegenüber ihrem eigenem Kind. -.-

"Meine Eltern wollen bestimmt nicht die Mauer zurück. Aber meine Eltern zählen eben zu den Leuten, die nicht gleich alles, was mit DDR zusammenhängt, verteufeln."

Wie oft hört man ähnliche Sätze auch von Neonazis...
Rotfaschisten und Braunfaschisten wollen die Diktaturen in Deutschland immer schön färben, oder verharmlosen!
Um eines mal klar zu stellen: Die DDR, die Sowjetunion und das Dritte Reich waren menschenverachtende Diktaturen. Ich habe nicht die Absicht, sie schön zu färben.
>Wichtig wäre wohl auch noch,das nur die Lehrer bestimmen dürfen ob ein Schüler auf das Gymnasium kommen darf und nicht wie bisher die Eltern.<

Das wäre Schwachsinn, wäre ich nach dem Rat meiner Grundschullehrerin auf die Hauptschuhle gegangen, wäre ich schön verarscht gewesen, der Unterricht wird zum Kinderspiel eben durch die gute Bildung duch Lehrer bis zur 11, informativ wäre vielleicht noch, dass die Hauptschuhle damals zufälligerweise Schülermangel hatte. . .

Die Lösungen unserer Regierungen sind auch sehr hackend, man bedenke mal, dass sie Schulsysteme enführen wollen, die hier noch nie erprobt wurden, vielleicht sollten die Lehrer mehr Bestrafungsmöglichkeiten haben, aber doch nicht einfach ein System aus einem völlig fremden Land abkupfern...

Auch lustig, dass man irgendwelchen Umfragen solchen Respekt gibt, wenn jemand kein Deutsch kann, hierher kommt und halbwegs Deutsch lernt, kann er zwar weniger Deutsch, wie ein Brite Britisch, aber immerhin hat er einen Erfolg, das wir auch vergessen.

>Um eines mal klar zu stellen: Die DDR, die Sowjetunion und das Dritte Reich waren menschenverachtende Diktaturen. Ich habe nicht die Absicht, sie schön zu färben.<

Du vergisst noch einige heutige Diktaturen und Scheindemokratien (wenn jemand in Amerika von einer Schule fliegt, nur weil er was gegen den Präsidenten sagt, IST das diktatorisch).

Und zum Abschluss noch der Kommentar meines Kunstlehrers (Doktortitel) "Der Schröder will dass die Jugend so schlau wird, damit keiner sieht, wie dumm DER ist". ;)
@lasius niger
die liste erhebt keine anspruch auf vollständigkeit Smiley
@ dj 4
Gell,und Eltern sind ja auch so objektiv gegenüber ihrem eigenem Kind. -.-
Sicher nicht aber Sie müssten mit der Entscheidung des Lehrers leben!
Es kann ja auch sein, dass der Lehrer das Gymi verschlägt – der Schüler aber im Gymi sitzen bleibt. (siehe "Checkaah" Beitrag) Deswegen würde ich diese bürde nicht auch noch den Lehrern aufhalsen wollen.

@ Syrah
Ja - da liegt aber der fehler bei den Eltern die sich eben vorher nicht informieren. Sowas wird es immer geben! Und alleine das sehen von Kindern macht den Lehrer noch immer nicht zum Warsager. Wie das Kind lernt sehen doch eher noch die Eltern. Der Lehrer nur das Resultat; die 1 - nur zu welchem Preis?

@ Draconis
Das ist (leider) wahr - aber man kann es zumindest durch Leistungskurse (LK) fördern. Klar ist das es immer noch gute Schüler geben wird die selbst den LK mit ner 1 absolvieren und andere hart für lernen müssen.

@ allen
Was die Politik wieder für eine Debatte veranstaltet ist eh wider typisch. Die OECD kritisiert ja nicht Gesamtschulen vs. dreigliedrigen Schulsystem sondern die Finanzierung von Deutschland in die Bildung.
Mit mehr Geld an den Schulen könnten kleinere Klassen zustande kommen und die Lehrer könnten einen qualifizierteren Unterricht halten; soweit die Theorie.
Nun aber generell überschätzen viele Eltern ihre Kinder und halten sie für besser, als sie eigentlich sind. Und wenns dann doch nicht klappt ist der Lehrer schuld. Und wie gesagt, das Extrembeispielt, das der Schüler in der 4. Klasse sitzenbleibt und dann doch noch aufs Gymnasium kommt gibts auch.

Nun ja aber ich habe schon bedenken gegen die Atmosphäre einer Gesamtschule. Im Unterricht ist man zwar getrennt, aber spätestens in der Pause ist man dann wieder mit den Hauptschülern zusammen. Klar da gibts auch viele nette, aber von der ganzen Einstellung zur Schule gibts gehörige Unterschiede.

Und jetzt kommen sogar die Grünen mit dem Vorschlag, dass gar nicht mehr getrennt werden soll und alle in die selben Klassen gehen und noch nichtmal Noten bekommen.
Schwachsinn.
Naja, so schlecht wäre es vielleicht gar nicht.In Finnland ist das genauso, und bei denen klappt das ja wunderbar.
Wenn ich sehe was schon allein auf dem Gymnasium für Unterschiede in der Lernleistung sind, würds mich nicht wundern wenn die Bildung noch schlechter wird bei Gesamtschulen.

Mehr Methodentraining würde wahrscheinlich auch schon etwas helfen.

Lehrer sollten öfter überprüft werden und auch unangekündigt. Vielleicht sogar nur durch eine kleine Kamera. Bei meiner Englischlehrerin (Oberreferendarin) war der Unterricht plötzlich viel besser als Prüfer dabei waren und davor haben wir die Antworten bekommen.

Wenn Lehrer keine Leistung mehr bringen sollten sie gefeuert werden. Das ist ja auch in jedem anderen (nicht staatlichen) Job so.

Man sollte meiner Meinung nach auch einen Durschnitt der bei 3 ist für die Versetzung durchsetzen, da man wenn man eine 4 hat früher oder später einfach wegen fehlendem Stoff aus früheren Klassen nicht mehr mitkommt.

Hausaufgaben sollten generell eingesammelt und benotet werden. Beim abschreiben lassen sollte auch der der abschreiben lässt bestraft werden.

Es sollte mehr unangekündigte Tests geben.

Es sollte für Klassenlehrer bei Bedarf eine Zusatzstunde für Klassenprobleme geben.

Das wars erstmal. Manche Vorschläge sind vielleicht ein bisschen hart. Aber ich bin der Meinung, dass unser Land große Reformen braucht.
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