Testbericht: Arcania - Gothic 4

Testbericht: Arcania - Gothic 4



Systeme: PC

Genre: Rollenspiel

Erschienen: Oktober 2010

Entwickler: Spiele dieses Entwicklers Spellbound Entertainment

Verleger: Spiele dieses Verlegers JoWooD Productions

Durchschnittlich

Cover von Arcania - Gothic 4
Neues Entwicklerteam entwickelt eine erfolgreiche Spieleserie weiter. Das gibt es in letzter Zeit oft zu hören, und oftmals schlägt dieser Versuch fehl. Das kann man von Arcania nicht behaupten, zumindest nicht direkt. Und doch muss der typische Gothic-Spieler erstmal einige Abstriche verdauen.

Man nehme die Gothic-Elemente und steckt diese in ein Konsolenkostüm alá Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs.

d.h.
- die ehemals offene Welt ist nun sehr eingerenzt
- der Held darf nicht schwimmen oder große Klettertouren unternehmen
- Bücher, Schreine sogar Betten haben keinen Sinn mehr
- Interaktionen sind im allgemeinen nutzlos geworden
- die Vegetaion ist teilweise schön aber auch teilweise grauenhaft
- vom Mittelalter geht man nun zurück in das Frühmittelalter
- Konsolentypische Fähigkeitenvergabe -> extrem dünn!
- keine manuelle Attributvergabe
- keine Lehrer mehr
- Mega-Performance-Bug zum Release (der mittlerweile gefixt wurde)
- komische und verwunderliche Animationen der Charaktere

+ malerisch und realstische Regeneffekte (Respekt!)
+ sehr schöne Charaktere mit deutlich mehr Köpfen als zuvor
+ viele alte Kumpels sind im Spiel vertreten
+ passende Stimmung, passende Musik
+ klasse Burgen und Häuser (nur manchmal zu übergroß)

Somit gehen die Gothic-Elemte voll flöten. Diese sind zwar eingebaut aber sinnlos. Per Option kann man diese sogar ganz unterbinden. Und diese wiederlichen künstlichen Grenzen der Spielwelt erinnern mich an viele Konsolen-Spiele aus dem Jahre 2002. Jedoch überzeugt das Spiel auf anderen Ebenen. Wie oben schon beschrieben sind Regeneffekte sensationell gut, auch in Bezug auf den Perleffekt. Jedoch kann es leider nicht immer regnen. Auch ist die Wegfindung erst schwierig, dann nur noch öde. Questmarker stifften Verwirrung insofern man das Kartensystem nicht gleich studiert. Die Zweikämpfe sind trotz mehreren Aktionen und suveränen Ninjarollen eigentlich nur noch komisch. Was wurde da bei G3 gemeckert, wo doch dort wesentlich mehr Potential und Überlegung drin steckt als in diesem atuelle Yoda vs. Count Dooku - Kämpfen. Was beeindruckend wirkt sind die Prachtbauten, von denen es jedoch viel zu wenige gibt. Scheinbar bewohnen die meisten Inselbewohner nur Tarvernen. Auch sind einige Gebäude in einem leichten Größenwahn entstanden. Ein riesiger Stall und kein Inhalt.. ach doch, 3 Leute und ein Tisch. Uns immer wieder finde ich diese Grenzen einfach nur lächerlich. Ebenso das Monsterdesign. Aber zum Glück is ja alles auch nur eine Geschmackssache.

Fazit: Nette Gothic-Unterhaltung aber kein Gothic!
Dennoch für Fans der Storyline ein notwendiges Übel.